Wohnmobil-Trekking in den USA
Wandern

Ein paar Tipps zur Kombination von Wandern und Wohnmobil beim Besuch der Nationalparks in den USA.

Wohnmobil, Capitol Reef, USA

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Allgemeines & Spezielles

Die Nationalparks in den USA gehören zu den beeindruckendsten Landschaften auf der gesamten Erde. Sie liegen oft in abgelegenen Gebieten, und Einkaufs- und Übernachtungsmöglichkeiten in ihrer Umgebung sind häufig sehr begrenzt.

Daher ist der Camper oder das Wohnmobil eine perfekte Möglichkeit, die Nationalparks zu besuchen und dort Wanderungen oder Trekkingtouren zu erleben. So ist man autark, mit Wasser und Nahrungsmitteln versorgt und hat ein festes Dach über dem Kopf. Im Vergleich zum Zelt ist das Wohnmobil vergleichsweise komfortabel und auch Duschen und Kochen ist bei entsprechender Ausstattung unkompliziert.

Im Folgenden gebe ich ein paar Tipps, die man bei einer Wohnmobilreise in den USA gebrauchen kann. Das ist keine umfassende Anleitung zum Reisen mit dem Wohnmobil in den USA, sondern eher ein paar Blitzlichter mit hilfreichen Infos.

Nützliche Dinge auf der Wohnmobiltour

Küchenutensilien

Wenn man ein Wohnmobil mietet, ist dieses manchmal schon mit einem Grundstock an Küchenutensilien ausgerüstet. Das ist aber nicht immer und bei jedem Vermieter der Fall. Oft muss man für eine Küchenausrüstung zusätzlich zahlen - und das nicht gerade wenig - oder man bringt seine Ausstattung wie Töpfe, Pfannen, Besteck, Tassen, Teller etc. selbst mit.

Wohnmobil, Capitol Reef, USA

Nun kommen ja die meisten Amerika-Reisenden mit dem Flugzeug an und die Gepäckgrößen und -gewichte sind begrenzt. In den USA gibt es aber jede Menge Second Hand Shops, die dort Thrift Shop genannt werden. Hier bieten oft gemeinnützige Organisationen alle Arten von gebrauchten Gegenständen an wie Kleidung, Haushaltsgegenstände, Sportgeräte und vieles Mehr. Und hier kann man sich ausgesprochen günstig auch mit Küchenausstattung, Geschirr, Besteck und so weiter eindecken. Nach der Reise kann man seine Ausstattung dann an einen Thrift Shop zurück verkaufen und ist so relativ preiswert und nachhaltig davon gekommen. Deutlich preiswerter jedenfalls, als wenn man bei einem Wohnmobilvermieter die Ausstattung zusätzlich bucht.

Bettwäsche oder Schlafsack?

Auch Bettwäsche als Decke, Kissen, Laken und Bettbezug ist mal mit im Mietpreis enthalten, mal nicht. Hier sollte man sich genau informieren, was gestellt wird. Im Oktober kann es in vielen Nationalparks schon Frost geben und darauf sollte man eingestellt sein. Ggf. bringt man (zusätzlich) einen leichten Schlafsack von zuhause mit.

Noch mehr Nützliches, das man leicht vergisst

Hier noch ein paar Dinge, die man leicht mitnehmen oder besorgen kann, und die in vielen Fällen hilfreich sein können:

  1. Powerbank: Dann muss man zum Laden von Kamera oder Handy nicht immer den Generator anwerfen.
  2. Spannriemen: Damit kann man alles mögliche vor dem Herumrutschen bei der Fahrt sichern.
  3. Gaffa-Tape: Auch das "Panzerband" ist vielseitig einsetzbar.
  4. Handfeger und Kehrblech: Die kann man oft im Thrift Shop erwerben.
  5. Putzlappen, Geschirrtuch, Schwamm, Spüli: Ob man´s glaubt, oder nicht. Auch angefangene Spülmittelflaschen findet man in einigen Thriftshops. So braucht man nichts neu kaufen, was man dann halbvoll wegwirft.
  6. Picknickdecke und Campingstühle

Lange Abende im Wohnmobil ... oder davor

Wenn man tagsüber tolle Wanderungen erlebt hat, freut man sich auf das gemütliche Wohnmobil, den naturnahen Campingplatz und die Feuerstelle für das Lagerfeuer. Da aber in und um die Nationalparks in der Regel keine größeren Städte liegen, gibt es auch wenige Optionen zu einer anderen Abendgestaltung. Vielleicht sollte man sich daher vor der Reise ein paar Gedanken über mitzubringende Bücher oder Spiele machen.

Natürlich wird das Gepäckvolumen schnell knapp, wenn man Brettspiele mit in den Koffer packt. Mit etwas Fantasie und Nachdenken kann man aber jede Menge Spiele auch improvisieren.

Spiele, zu denen man eigentlich Würfel braucht, kann man gut improvisieren. Im Internet findet man Zahlengeneratoren, in denen man z.B. eine zufällige Zahl zwischen 1 und 6 generieren kann. Das ist dann nichts anderes, als was der Würfel tut.

Mit etwas Fantasie kann man dies auch für viele andere Spiele nutzen, so kann man z.B. auch eine zufällige Zahl zwischen 1 und 10 oder jede andere Bandbreite an zufälligen Zahlen ausgeben lassen. Auch das Kreieren von neuen Spielideen kann mit diesem Hilfsmittel viel Spaß machen und den Abend füllen.


https://www.calculator.io/de/zufallszahlengenerator/

Das klassische Spiel "Mensch ärgere Dich nicht" kann man z.B. gut improvisieren. Der Spielplan kann auch auch ein großes Blatt Papier aufgemalt werden, als Hütchen nimmt der eine 4 schwarze Steine, der andere 4 weiße Steine und der Dritte 4 kleine Holzstückchen. Als Würfel nutzt man das Handy mit dem o.g. Tool.

In etwas größeren Gruppen wie z.B. Familien oder Freundeskreisen kann eine Person oder ein kleines Team sich ein Bündel von Fragen ausdenken. Die anderen bekommen dann einzeln nach Zufallsauswahl die Frage gestellt und müssen diese richtig beantworten. Klappt das, bekommen die Punkte gutgeschrieben, antworten sie falsch, können die anderen Mitratenden einen Versuch starten. Inspirierende Anleitungen zu solchen Ratespielen findet man im Internet.

Kreditkarte und Tanken

Aus eigener Erfahrung habe ich gemerkt, wie wichtig eine funktionierende Kreditkarte in den USA ist. Das gilt besonders beim Tanken. Reist man mit dem Wohnmobil durch die abgelegenen Naturlandschaften Amerikas, dann hat man häufig nicht viel Auswahl an Tankstellen. Und wenn dann die einzige Tankstelle in 200 Meilen Umkreis die Kreditkarte nicht akzeptiert, dann hat man ein Problem.

Es ist sehr wichtig, sich bei seinem Kreditkarteninstitut vor der Reise zu informieren, ob man etwas unternehmen muss, damit die Kreditkarte in den USA funktioniert. Sonst kann es sein, dass bei ungewöhnlichen Abbuchungen das Kreditkartenunternehmen die Zahlung verweigert. Viele Banken haben auf ihren Webseiten Kundenportale, in denen man der Bank einen geplanten Auslandsaufenthalt auf einfache Weise mitteilen kann.

Außerdem schadet es nichts, noch eine weitere Kreditkarte dabei zu haben. Das kann natürlich auch eine Kreditkarte von Mitreisenden sein. Ich habe es mehrfach erlebt, dass die eine Karte nicht akzeptiert wurde, die andere dann aber schon.

Wohnmobil, Tanken, USA

Möchte man auf Reisen in den USA Geld am Automaten ziehen, sollte man auch mit der Bank sprechen, bei der man sein Girokonto führt. Auch hier kann es sein, dass die kundenkarte, z.B. der Sparkasse, erst für den USA-Einsatz freigeschaltet werden muss.

Ein weiterer Tipp zum Tanken ist der, den bordeigenen Tank nicht bis auf den letzten Tropfen leer zu fahren. Die Abstände zwischen den Tankstellen in den naturnahen Regionen Amerikas sind oft enorm groß. Und je einsamer eine Tankstelle liegt und je weiter weg die Konkurrenz zu finden ist, desto teurer können die Spritpreise sein. So haben wir auf unserer Reise einmal an einer Tankstelle mehr als doppelt so viel bezahlen müssen, als bei einer günstigen anderen Tankstelle.

Stellplätze und Campingplätze

Nordamerika verfügt über weite, offene Landschaften. Hier gibt es viel Platz. Trotzdem sollte man sich etwas Gedanken darüber machen, wo man abends mit seinem Wohnmobil stehen kann und will.

Alle privaten Grundstücke, das können auch riesige Ranches oder Farmen sein, sind natürlich tabu, wenn man nicht eine Erlaubnis des Grundbesitzers hat. Hält man sich nicht daran, können die Eigentümer schnell auch ziemlich rabiat werden. Beim Betreten privaten Grundes verstehen die Amerikaner keinen Spaß.

Auf der anderen Seite gibt es aber auch viel öffentliches Land, dass z.B. von der Forstbehörde oder dem BLM (Bureau for Landmanagement) verwaltet wird. Hier darf man oft problemlos stehen, wenn der Platz gut dafür geeignet ist. Oft erkennt man an alten Feuerstellen, dass ein schöner Platz auf öffentlichem Land schon mehrfach von Wohnmobilisten genutzt wurde.

Wohnmobil, Joshua Tree, USA

Legt man Wert auf eine gewisse Infrastruktur, dann kommen Campingplätze ins Spiel. Es gibt sehr einfache Plätze, wo man für wenige Dollar die Nacht verbringen kann. Sie sind manchmal sogar mit einer Wasserver- und -entsorgung für Wohnmobile ausgestattet. Sonst gibt es aber häufig nur noch einfache Toiletten und eventuell auch Duschen. Einige dieser einfachen Plätze bucht man über eine App (wie recreation.gov) oder man muss sich am Eingang selbstständig registrieren und das Übernachtungsgeld in eine Box werfen.

Das andere Ende der Skala sind perfekt ausgestattete Campingplätze, sogenannte Full Hook Up Plätze, wo man sein Wohnmobil direkt an die Wasser- und Stromversorgung des Platzes anschließen kann. Diese sind naturgemäß aber oft sehr (!) viel teurer als die einfachen Plätze, da sie oft auch noch weitere Infrastruktur wie Waschräume, Pool etc. anbieten.

Öffentliches Land (BLM, Forst) Einfache Camping-Plätze Full Hook Up Camping-Plätze
kostenlos günstig, ca. 15-35 $ tlw. sehr teuer bis über 100 $
keine Infrastruktur oft nur Toilette und Wasserstelle Optimale Versorgung
nicht reservierbar per App buchbar oder "first come first serve" Über Internet oder Telefon buchbar

Viele der organisierten Campingplätze sind in der Hauptsaison oder an Wochenenden langfristig ausgebucht. Hier hat man dann zwei Möglichkeiten: Entweder man verzichtet auf den Hauptvorteil des Wohnmobils, nämlich die Spontanität und Unabhängigkeit beim Reisen. Oder man sucht sich in der Region dann doch wieder Stellplätze auf öffentlichem Land.

Oft ist es zum Beispiel so, dass die Campingplätze in den Nationalparks ausgebucht sind, aber vor den Toren des Nationalparks findet man jede Menge schöne Plätze, wo man abends gemütlich vor seinem Wohnmobil sitzen und ein Lagerfeuer entzünden kann.

weiterführende Seiten

Wie oben geschrieben sollen dies nur ein paar zusätzliche nützliche Tipps für einen Camper-Urlaub in den Naturlandschaften der USA sein. Mehr praktische Infos zu diesem Thema und allgemein zum Wandern und Reisen in den USA findest du unter anderem auf meiner Unterseite > USA.

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