Bergwanderungen und Trekkingtouren auf Spanisch
Wandern

Eine kurze Vorstellung der spanischen Wanderregionen.

Wandern in Spanien

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Allgemeines & Spezielles

Der spanisch sprechende Teil Europas hat dem Wanderer und Trekkingfreund besonders viele Highlights zu bieten. Spanien, das beliebte Urlaubsziel im Südwesten Europas, ist eine der Regionen, die sich auf dem Kontinent am besten für Bergwanderungen und Trekkingtouren eignet. Das Klima zwischen Gibraltar und Biscaya ist das ganze Jahr über so, dass man irgendwo in Spanien perfekte Wanderbedingungen findet. Fast das ganze Land ist von Gebirgen durchzogen, die abwechslungsreicher kaum sein könnte.

Wandern in Spanien

Pyrenäen & Picos de Europa

An der Grenze zu Frankreich liegen die Pyrenäen, die ein alpines Landschaftsbild präsentieren. Gleichzeitig trifft man auf der spanischen Seite des Grenzgebirges schon auf das typische mediterrane Ambiente, das die Mitteleuropäer an Spanien lieben.

Wenden wir uns von den Pyrenäen Richtung Westen, dann liegen besonders in Asturien, aber auch in Galizien ausgesprochen attraktive Wandergebiete. Der Camino de Santiago verbindet alle miteinander. Besonders zu erwähnen sind die Picos de Europa, die die asturische Küste vom spanischen Inland trennen. Die schneebedeckten Gipfel und die hellen Kalksteine leuchten weithin. Trotz Gipfelhöhen von über 2600 m sind die Picos insgesamt weniger alpin als die Pyrenäen. Sie präsetieren sich in weiten Teilen sehr grün und sind geprägt von abgelegenen uralten Dörfern, die durch Eselspfade miteinander verbunden sind. Der Nationalpark Picos de Europa ist einer der größten auf dem Kontinent und der älteste Nationalpark Spaniens.

In den Picos de Europa lassen sich auch klassische Hüttentouren organisieren. Viele Hütten sind aber weit von der klassischen Alpengemütlichkeit der Tiroler Hütten weit entfernt. Es geht hier mehr um Unterkunft und Verpflegung, und weniger um romantische Hüttenabende. Was ich gar nicht schlecht finde.

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Spanische Mittelgebirge

Das typische Spanien, dass wir uns mit vergleichsweise trockenem Klima, viel Sonne und Wärme vorstellen, finden wir erst etwas weiter im Süden. Die Sierra de Gredos in der Nähe von Ávila ist in Deutschland relativ unbekannt, aber ein sehr beliebtes Wandergebiet für Spanier. Trotz weniger spekakulärer Höhen ist die Landschaft felsig und bietet neben Kastanien- und Kiefernwäldern viel offenes Weidegelände. Bis Ostern liegt in den Höhenlagen noch Schnee. Teile erinnern an schottische Hochländer oder Irland. Ein beliebtes Wanderziel sind die Cinco Lagunas (5 Seen) und die Laguna grande (das kann jeder übersetzen ...).

Eine endlose Zahl an weiteren kleinen Gebirgen verteilt sich über das Land. Bei Madrid z.B. ist das die Sierra de Guadarrama. In der Mitte der iberischen Halbinsel gelegen teilt sie Spanien in einen Norden und einen Süden. Besonders beeindruckend ist hier der Gebirgsteil La Pedriza, der fantastische Gebirgslandschaften aus Granit in Reichweite der Hauptstadt anbietet. Steinböcke und Geier leben hier in großen Populationen.

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Spanische Mittelmeerküste

Dort, wo die Pyrenäen ins Mittelmeer abtauchen, beginnen schon gleich die spannenden Küstenwanderwege Kataloniens. Die Region zwischen Küste und Pyrenäen ist sehr bergig und hält spektakuläre Routen bereit. Und das Meer ist nie weit weg. Was gibt es schöneres, als den ganzen Tag durch Steineichenwälder, Kiefernhaine und über Bergketten zu laufen, und dann den mediterranen Charme der ehemaligen Fischerdörfer zu genießen. Viele von ihnen - wie Port de la Selva direkt an der Grenze zu Frankreich - sind erstaunlich authentisch geblieben. Und auch die Metropole Barcelona kann ein guter Standort für einen Wanderurlaub sein.

Zwischen Valencia und Alicante reihen sich mehrere kleinere Gebirgsstöcke auf, die jeweils die Mittelmeerküste begleiten. Die Sierra de Aitana, die Sierra de Serella, die Sierra de Bernia und die Sierra de Mariola sind nur einige Beispiele für attraktive, bei uns aber wenig bekannte Wandergebiete. Nördlich von Valencia liegt der Penyagolosa (1813 m) und auf Höhe Benidorm der Puig Campana (1410 m).

Wandern in Spanien

Andalusien

Eine besonders hohe Dichte von Wander- und Bergwanderregionen liefert der Süden Spaniens mit Andalusien. Einige dieser Gebirge sind auch schon in Deutschland bekannt, wie z.B. die Sierra Nevada mit den weißen maurischen Dörfern in den Talschaften der Alpujarras. Viele Fotos der Alhambra in Granada zeigen im Hintergrund die schneebedeckte Sierra Nevada (spanisch für verschneite Bergkette). Die ist mit 3.482 m als Konkurrenz zu den Pyrenäen noch mal richtig alpin.

Heiße Insidertipps sind aber auch die Serrania de Ronda, die Sierra de Bermeja, die Sierra Blanca, die Sierra de Mijas, die Sierra Morena, die Sierra Grazalema, die Sierras Subbeticas, die Sierra de Tejeda und die Steppenlandschaft am Cabo de Gata. Interessante historische maurisch-spanische Städte liegen nie weit entfernt und meist ist auch das Meer schnell zu erreichen.

Andalusien präsentiert am ehesten das Bild, das Urlaubsprospekte von Spanien malen. Und natürlich gibt es hier viele Badeurlaubsziele, die ich im Sommer nur ungern besuchen würde. Meist findet der Wanderer aber direkt daneben, oft schon ab der letzten Haltestelle der Stadtbuslinie (wie in Marbella), traumhafte Wanderrouten. Und außer im heißen Sommer kann man hier das ganze Jahr über hervorradende Wanderurlaube genießen. Im Winter liegen hier um Malaga und Almeria die sonnigsten und wärmsten Regionen Europas.

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Balearen & Kanaren

Reicht schon eine Lebensspanne kaum aus, um alle attraktiven Wandergebiete auf der spanischen Halbinsel zu besuchen, so wird die Wander-Bucket-List zusammen mit den spanischen Inseln noch länger und vielfältiger.

Die drei großen Baleareninseln Mallorca, Menorca und Ibiza eignen sich alle hervorragend für Bergwandertouren. Bislang hat sich aber nur Mallorca in Mitteleuropa einen entsprechenden Ruf verschafft. Menorca und Ibiza sind beschaulicher, nicht ganz so gebirgig, aber auch alles andere als flach. Sie punkten mit besonders schönen Küstenwanderwegen wie dem alten Reitweg Camí des Cavalls, der ganz Menorca umzieht.

Auch alle Kanaren-Inseln sind ausgesprochen reizvolle Wandergebiete. Am bekanntesten zum Wandern sind Teneriffa und La Gomera. Erstere kennen Wanderer vor allem wegen dem über 3.700 m hohen Teide, der an seinen Hängen alle Klimastufen von subtropisch bis alpin abbildet.

Auch La Palma ist bei einigen Kennern schon als Wanderinsel bekannt. Aber ebenso glänzen Lanzarote, Fuerteventura und Gran Canaria, die für ganz andere Urlaubsformen bekannt sind, mit fantastischen Wanderrouten. So ist mir noch nie eine solche Blütendichte begegnet wie im Frühjahr auf Lanzarote.

Einen Sonderfall bildet El Hierro. Diese kleine Insel im äußersten Westen Spaniens ist von Mitteleuropa aus nur schwer direkt zu erreichen und ist so - trotz umwerfender Landschaft - sehr ursprünglich geblieben.

Wandern in Spanien

Gibt es etwas Besonderes beim wandern und Trekking in Spanien zu beachten?

Spanische Sprache lernen

Einen Tipp im Vorfeld der Trekkingtour oder Wanderreise hätte ich: Spanisch lernen! Die attraktivsten Wanderregionen liegen in Gebieten, die sonst wenig von internationalem Tourismus heimgesucht werden. Und daher ist es ratsam, sich zumindest ein paar einfache Sätze und ein Grundvokabular in spanischer Sprache zuzulegen. Anders als im Nachbarland Frankreich sind die Spanier in der Regel schon entzückt, wenn der offensichtlich ausländische Besucher sich etwas um ihre Sprache bemüht.

Wanderführer und Wanderkarten

Deutschsprachige Wanderführer für Ziele in spanischen Wandergebieten gibt es am ehesten im Rother Verlag. Hier sind aber bei weitem nicht alle Wanderregionen Spaniens vertreten. Für viele Gebirge gibt es keine deutschsprachigen und kaum englischsprachige Führer. Natürlich kann man sich auch eine spanischsprachigen Führer besorgen, aber da greift dann wieder Tipp Nummer eins: etwas Spanisch lernen! In Verbindung mit guten Karten kann man schon mit einem geringen Wortschatz die Wanderbeschreibungen leidlich verstehen.

Wo sich Wanderkarten für Spanien erwerben lassen und wo man Wanderführer bekommt, beschreibe ich auf der Hauptseite Spanien.

Klima und Reisezeit zum Wandern

Im Norden Spaniens ist zu beachten, dass es dort auch im Sommer durchaus nennenswert regnen kann. Immer wieder reisen Wanderfreunde nach Spanien in der Annahme, dass das Wort Regen hier unbekannt sein. Das trifft für die Gebiete zwischen Pyrenäen und Galizien allerdings nicht zu. Dafür liegen hier die grünsten Regionen Spaniens. Das Wandern ist hier zwischen spätem Frühjahr und Herbst zu empfehlen.

Weiter im Süden, vor allem in Andalusien, ist es dann im Sommer eigentlich zu heiß zum Wandern. Selbst in den Übergangsjahreszeiten empfiehlt sich hier, einen breitkrempiger Hut, gute Sonnencreme und viel Wasser dabei zu haben. Dafür kann man selbst im Winter in der von Bergen abgeschirmten Region zwischen Marbella und Almeria wunderbare Wanderurlaube genießen.

Wandern in Spanien

ÖPV, Linienbusse

Der öffentliche Personenverkehr, sprich die Busverbindungen, sind in Spanien recht gut. Oft ist es aber so, dass Busse morgens von dem kleinen Dörfern in die nächstgelegenen Städte fahren, und dann gegen Mittag oder am späten Nachmittag wieder zurück. Der Wanderer hätte dies natürlich gern genau umgekehrt. So bleibt in vielen Fällen das eigene Auto oder der Mietwagen das praktischste Transportmittel zu den Wandereinstiegen.

Geschichte Spaniens

Viele Wanderungen verlaufen in Regionen, die eine außerordentlich interessante Geschichte aufweisen. Schließlich lagen große Teile des heutigen Spanien mehrere Jahrhunderte unter maurischer Herrschaft. Viele Burgen, Paläste oder alte Handelsstraßen mit malerischen Brücken säumen die Wanderwege. Diese Erscheinungen aus geschichtlichen Zeiten lassen sich oft noch besser genießen, wenn man sich eine grundsätzliche Vorstellung von der spanischen Geschichte angelesen hat.

Fazit

Für Wanderer, Bergwanderer und Trekkingfreunde ist Spanien ein fantastisches Reiseland mit tollen Gebirgslandschaften und einer reichen Kultur. Das mediterrane Ambiente und die gastfreundlichen Menschen lassen sich am besten erleben, wenn man sich vor oder auf der Reise etwas Zeit nimmt zum Spanisch lernen.