TOURENPLANUNG
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Allgemeines & Spezielles |
Eine gute und realistische Tourenplanung ist Voraussetzung für eine sichere und erlebnisreiche Bergwanderung oder für andere alpine Unternehmungen. Objektive und subjektive Gefahren und Risiken müssen eingeschätzt werden. Danach setzt der Bergsteiger sie ins Verhältnis zu seinen eigenen Kenntnissen, Erfahrungen und Fähigkeiten. Dabei sollten die Fähigkeiten des Wanderers den Risiken der Tour entsprechen, und zusätzlich eine Sicherheitsreserve aufbieten. Die Grundsätze einer guten Tourenplanung gelten für alle alpinen Betätigungen von der einfachen Wanderung bis zur anspruchsvollen Hochtour. Einen Teil der Tourenplanung kann man auch sehen als das gedankliche Durchgehen von Gefahrensituationen und das eigene Umgehen damit. Abbruchmöglichkeiten, Alternativziele oder Alternativrouten gehören ebenfalls in die Tourenplanung. Eine gute Tourenplanung führt nur über eine ehrliche realistische Selbsteinschätzung und Einschätzung der Begleiter zum Ziel. Das sichere Erleben steht dabei über dem Erreichen ehrgeiziger Ziele.
Berechnung der GehzeitenUm eine Tour in den Bergen erfolgreich und sicher durchzuführen muss der Wanderer oder Bergsteiger wissen, wie lange er unterwegs sein wird. Unten werden Methoden zur Gehzeitberechnung vorgestellt. Durch das Errechnen von Höhenmeter und Strecke aus den Kartendaten hat der Wanderer die Möglichkeit, seine Gehzeit recht genau zu prognostizieren. Es versteht sich, dass man dabei im Amateurbereich recht defensiv plant. Wer in den Bergen schon mal unerwartet in die Dunkelheit gekommen ist weiß, dass es schnell gefährlich werden kann. Weitere Einflüsse wie Wegbeschaffenheit, Wetter, Verfassung der Gruppe etc. müssen auch in der Gehzeitenberechnung noch zusätzlich berücksichtigt werden. Weiterführende Infos ...... auch unter > Wetterkunde und > Notfallmanagenent ... siehe auch > Tourenplanung am Beispiel |
Objektive und subjektive Bedingungen |
Objektive Bedingungen
Gelände
Verhältnisse
Subjektive Bedingungen / der Mensch
Gruppe
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3 x 3 |
Das 3 x 3 der Tourenplanung
stellt man sich die kritischen Fragen zu
zu Hause: Planung
vor Ort: stimmen die Annahmen von zu hause mit der Situation vor Ort überein?
auf Tour: dauernde Überprüfung
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Informationsquellen für die Tourenplanung |
Welche Quellen stehen mir für eine Tourenplanung zur Verfügung?
Es gibt eine Fülle von Informationsquellen, die man für die Tourenplanung nutzen kann. Wichtig ist, diese Quellen auf Zuverlässigkeit einzuschätzen. Tipps aus Zeitungen können eine Idee vermitteln, ersetzen aber keine genaue Tourenplanung. Das Gleiche gilt für Beschreibungen von Bekannten, Hüttenwirten, Einheimischen ... Man sollte Fragen stellen wie ...
FehlerquellenIn der selben Wanderführerreihe schreiben unterschiedliche Autoren und setzen unterschiedliche Standarts, z.B. bei der Wegbeschreibung, den Gehzeiten und Anforderungen etc ... Unterschiedliche Buchreihen nutzen unterschiedliche Schwierigkeitskategorien. Sie werden meist im Führer erklärt. Bei den Internetportalen werden die von vielen unterschiedlichen Autoren eingestellten Touren nicht geprüft. Was der eine leicht findet, kann für den anderen schwer sein. Einige Internetportale errechnen den Schwierigkeitsgrad automatisch aus der in der Karte (oft basiert auf OpenStreetMap) hinterlegten Wegart, den Höhenmetern und der Strecke. Das kann aber weit weg von der Realität sein. Hüttenwirte und Einheimische geben oft persönlich gefärbte Infos. Der eine redet die Probleme klein, vielleicht um selbst als Held dazustehen. Der andere redet sie groß, weil er glaubt, die Piefkes hätten in den Bergen eh nichts verloren ... Es gibt natürlich auch viele korrekte Infos. Trotzdem kommt man um eine realistische Einschätzung nicht herum. In Zeitungen und Fernsehberichten werden die vom Autor gemachten Touren oft viel gefährlicher und anspruchsvoller dargestellt, als sie wirklich sind. Die Berichte sollen in erster Linie unterhalten und einen Spannungsbogen enthalten. Tourenvorschläge von Tourist-Informationen und Fremdenverkehrsämtern enthalten oft nur ein paar Stichworte und noch nicht einmal eine genaue Routenbeschreibung. Sie dienen höchstens als Ideengeber. Schweizer und englische Führer geben oft sehr knappe Zeiten an. |
Klassifizierung & Markierung von Bergsteigen & -wegen |
Zur Einteilung der Bergwege und Bergsteige nach Schwierigkeitsgraden siehe die Extraseiten: |
Gehzeiten-Berechnung |
Reine Gehzeit berechnenBei der Tourenplanung für Gruppen im Gebirge lege ich eine gängige Berechnungsmethode zu Grunde. Diese geht davon aus, dass die durchschnittliche Gruppe in einer Stunde entweder 300 hm aufwärts, 500 hm abwärts oder 4 km in der Ebene schafft. (Kleinere fittere Teams schaffen 400 hm rauf und 600 hm runter.)
Man könnte auch sagen: für 100 hm Aufstieg nehme ich 20 min. an, für 100 m Abstieg 12 min., für 1 km Strecke 15 min..
Was sich kompliziert anhört, wir an einem Beispiel klarer: Aus der Karte entnehme ich, dass meine geplante Tour 1500 hm Aufstieg, 1000 hm Abstieg und 8 km Strecke beinhaltet.
Aus diesem Beispiel wird schon ersichtlich, dass im Gebirge mit vielen Höhenmetern die Strecke oft kaum eine Rolle spielt. In relativ ebenem Gelände ist das umgekehrt, da dort der Höhenwert der kleinere ist und zudem noch halbiert wird. Im sanften Mittelgebirge, wo die Streckenwerte im Verhältnis zur Höhe länger sind, erhält man mit dieser Formel meist etwas zu großzügige Gehzeiten. Zusätzlich einplanen
Zeitplan anlegen
Weiterführende Infos ...... siehe auch unter > Höhenmeter-Angaben |
digitale Tourenplanung |
Tourenplanung per digitaler Karte ist bei den Profis heute an der Tagesordnung. Durch die Software entfallen die aufwändigen Messungen in der Karte, und das Ergebnis ist genauer. Dazu braucht man allerdings eine zuverlässige digitale Karte mit Höhenangaben, in die man die geplante Tour mit der Maus einzeichnen kann. Als Ergebnis kann man sich dann gleich das Höhenprofil ansehen. Die Höhenmeter und die Strecke werden angezeigt, und bei einigen Programmen kann man über die Einstellungen auch gleich feste Werte für Aufstieg, Abstieg und Strecke pro Stunde eingeben. BeispielBei Garmin (z.B.) kann der Wanderer sich kostenlos die Software Basecamp (früher auch das bessere Mapsource) herunterladen. Kostenlose Karten, die damit funktionieren, gibt es auch im Internet (Reit- und Wanderkarte, OpenMTBmap ...). Nun muss man nur noch eine Route einzeichnen, und die Werte ablesen. Wenn man ein GPS-Gerät sein Eigen nennt, kann man Route und Karte gleich darauf kopieren und los wandern. Hinweise dazu gibt es unter > GPS |
Ausrüstung |
So viel wie nötig, aber so wenig wie möglich. Jedes Gramm zählt, vor allem auf Mehrtagestouren. Für eine mehrtägige Bergwander-Hüttentour kann man mit 7-8 kg plus Wasser/Proviant plus Kamera auskommen. Ein schwerer Rucksack führt zu mehr Pausen, längeren Gehzeiten und zum schnelleren Verbrauch der Kraftreserven. Trotzdem sollte man natürlich die notwendige Ausrüstung incl. Sicherheitsausrüstung dabei haben. Erste-Hilfe-Set, Biwaksack oder Handy können Leben retten. Riesige Kulturbeutel, mächtige Erste-Hilfe-Boxen oder übertrieben viel Proviant kann dem Bergsteiger die Tour versauen. Weitere Infos zum Gepäck siehe unter > Ausrüstung Hier ein paar Beispiele:Notfall:Apotheke, Signale, Handy, Taschenlampe, Biwaksack ... Orientierung:Karte, Kompass, GPS, Höhenmesser, Kenntnisse im Umgang damit ... Wetter:Schutzkleidung (Regen, Kälte, Wind, Sonne), Biwaksack, Grödeln, Handy für Wetterprognose ... Übernachtung / Verpflegung:Hüttenschlafsack, Schlafsack/Isomatte/Zelt, Kocher, Proviant ... |
Beispiel für eine Tourenplanung |
... siehe > Tourenplanung am Beispiel Es gibt auch einen YouTube-Film zur Tourenplanung: -- |
Tipps & Tricks |
ZeitplanBereite einen Ablaufplan vor. Dann kannst Du zwischendurch kontrollieren, ob Du noch gut in der Zeit liegst. Beispiel Besteigung Watzmann-Hocheck:
Zeitplan - Beispiel von der Reintalangerhütte auf die Zugspitze:
Lege Umkehrzeiten fest:Beispiel Zugspitze: Wenn ich um 12:30 h Sonnalpin nicht erreicht habe, kehre ich um zur Knorrhütte. Besonders bei knappen Zeitplänen sind Umkehrzeiten wichtig! Lege Abbruchszenarien fest:Bei schlechtem Wetter oder Zeitverzug kehre ich im Sonnalpin ein und fahre per Seilbahn auf die Zugspitze. HangneigungBei Outdooractive kann man in der Karte direkt die Hangneigung anzeigen lassen. Z.B. werden dann Zonen mit zwischen 30° und 35° Hangneigung in einer Farbe dargestellt. Diese Info ist im Winter bei Lawinengefahr z.B. für Schneeschuhtouren, Skitouren und Winterwanderungen besonders wichtig. BerghüttenWie das funktioniert mit den alpinen Unterkünften siehe bei > Berghütten |
weiche Faktoren bei der Tourenplanung |
Dramaturgie, Erlebnis
Genuss
Sicherheit
Aus dem E-Mail-PostfachHier ein Schriftwechsel, der gut zum Thema Tourenplanung passt: Die Frage erklärt sich aus der Antwort: Ein Wanderer ...
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Literatur |
Alpin-Lehrplan Band 3: Hochtouren - Eisklettern. Darin das Kapitel zur Tourenplanung. Hier werden die Lehrinhalte des Deutschen Alpenvereins als Lehrbuch festgehalten. Hilfreich ist das Buch als schnelle und strukturierte Informationsquelle. GPS Praxisbuch - Tourenplanung mit Garmin BaseCamp: professionelle Tourenplanung auf digitalen Karten für jedermann. GPS auf Outdoor-Touren: Praxiswissen vom Profi für die GPS-Navigation: Praxisbuch und Ratgeber für die GPS-Navigation. |