Schwierigkeit von Bergwanderwegen T1 - T6
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Allgemeines & Spezielles |
Seit langem versuchen verschiedene Systeme, die Schwierigkeiten und Anforderungsprofile für Wanderungen, Bergwanderungen und Bergtouren zu klassifizieren. Durchgesetzt haben sich vor allem Systeme, die sich an verschiedenen Farben orientieren und das Schweizer Modell der Klassifizierung in sechs Stufen von T1 bis T6. Bei der Klassifizierung nach Farben ist es etwas unübersichtlich, weil verschiedene Regionen unterschiedliche Definitionen der Farben gefasst haben. So ist z.B. in Tirol ein blauer Bergwanderweg sehr leicht, in Vorarlberg sehr schwer. Solche Probleme gibt es bei dem Anforderungssystem T1 bis T6 nicht. Die Definition ist universell gültig. Grundsätzlich ist natürlich bei allen Bewertungssystemen für die Schwierigkeiten von alpinen Routen zu beachten, dass die Farben oder die Nummern nur eine grobe Orientierung bieten können. Unzählige Faktoren tragen dazu bei, dass kein Bergpfad wie der andere ist. Wegbeschaffenheit, Steilheit, Höhenmeter, Länge, Ausgesetztheit, absolute Höhe, Wegbreite, Wegführung, zwischenzeitliche Kraxelstellen und viele andere Eigenschaften prägen gemeinsam die Schwierigkeit einer Route. Und auch kein Wanderer oder Bergsteiger ist wie der andere. So kann z.B. ein Alpinist einen Steig als ausgesprochen schwierig empfinden, während ein anderer, vielleicht mit besserer Trittsicherheit, diesen Steig völlig unproblematisch und einfach findet. Mancher Bergsteiger scheitert auf einer Tour vielleicht an der Ausgesetztheit, ein anderer am felsigen Untergrund, der dritte an der Steilheit und der vierte an der Schwierigkeit der Orientierung ... und für den 5 ist das alles kein Problem. Daher sollte man im Zweifelsfalle lieber eine Kategorie für seine nächste Bergtour wählen, die etwas einfacher ist als das, was man sich im extremsten Falle zumuten möchte. Zumal die eigene Tagesform oder die wechselnden Wetterbedingungen einen eigentlich leichten Pfad sehr schwer machen können. Eine sorgfältige Tourenplanung ist auch hier die Voraussetzung für eine sichere Bergtour. Die Kategorien können nur eine Hilfe bei der Vorauswahl der Wanderrouten sein. |
Schwierigkeiten Kategorien T1-T6 |
Widersinnigerweise steht das T in der Skala für > Trekking ... obwohl es hier um Bergwandern und Bergsteigen geht. Die Schweizer Erfinder der Skala wollten sich wohl vom Klettern abgrenzen. In den Kategorien T1 - T6 werden ausschließlich technische Anforderungen wie Trittsicherheit, Schwindelfreiheit und Gehtechnik klassifiziert. Die Anforderungen an die Kondition und die Länge der Tour in Zeit berechnet man über die Höhenmeter und - im Gebirge weniger relevant als im Hügelland - die Strecke. Wie man das macht erfahrt Ihr unter > Gehzeitenberechnung. Die Schwierigkeit der > Orientierung ist im System nur in Ansätzen enthalten. Achtung: Die Klassifizierung setzt gute Bedingungen voraus. Regen, Sturm, Nebel, Dunkelheit, Eis oder Schnee machen die Tour oft wesentlich schwieriger. Solche Bedingungen erfordern eine intensive > Tourenplanung. Nur bei optimalen (!) Bedingungen benötigen erfahrene und fitte Alpinisten innerhalb dieser Bandbreite keine Kletter- oder Gletscherausrüstung. Bewanderbare Gletscher, die hier erwähnt sind, sind Gletscher, die im Sommer schneefrei sind, so dass Spalten klar erkennbar sind und ohne die Gefahr eines Spaltensturzes umgangen werden können. Unter diesen Voraussetzungen ist eine Hochtourenausrüstung mit Seil, Gurt, Pickel, Steigeisen etc. nicht erforderlich. Bei ungünstigen Verhältnissen braucht der Bergsteiger aber sowohl eine Gletscherausrüstung, als auch die Kenntnisse und Fähigkeiten, diese sicher einzusetzen. Die 6 Stufen werden auch mit unterschiedlichen Begriffen charakterisiert:
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Darstellung durch Farben und andere Systeme |
Eine weitere Kennzeichnung der Schwierigkeit von alpinen Wanderwegen wird in den Farben Gelb, Blau, Rot und Schwarz dargestellt. Die Kennzeichnung ist aber nicht klar definiert und wird überall etwas anders gehandhabt. In diesen Systemen entspricht Schwarz oft schon den o.g. Klassen T3 ud T4. Die Kategorien T5 und T6 werden in den Farbsystemen oft gar nicht weiter ausdifferenziert. So sind die Farbsysteme meist eher auf die Verwendung durch Bergwanderer zugeschnitten, die bis maximal im Bereich T4 unterwegs sind. Ambitioniertere Bergwanderer und Bergsteiger nutzen eher das Schweizer System. Mehr zu den unterschiedlichen Anforderungsprofilen nach Farben siehe unter > Anforderungen - Farbsysteme
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