Wetter bei Berg-wander-touren
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Lernziele / Gliederung |
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physikalische Grundlagen |
Um das Wettergeschehen verstehen zu können, sollten ein paar einfache physikalische Grundlagen klar sein, die die Wetterprozesse bestimmen: Warme Luft steigt auf, kalte Luft fälltWie über der Heizung oder der Kerze steigt warme Luft nach oben, während kältere, schwerere Luft nach unten sinkt. Das passiert auch im großen Stil in der Athmosphäre. Steigende Luft kühlt ab (Druckabnahme, geringere Erwärmung in größerer Höhe), fallende Luft erwärmt sichDruck führt zu Wärme. Das weiß jeder, der mal ein Fahrrad aufgepumpt hat. Mit dem Aufsteigen einer Luftmasse in die Höhe, wo geringerer Druck herrscht, kühlt sich die Luft ab. Außerdem entfernt sich die Luftmasse von der Erdoberfläche, wo die Erwärmung durch Umwandlung der Sonnenstrahlung in Wärme stattfindet. Umgekehrt erwärmen sich absteigende Luftmassen. Warme Luft speichert viel Feuchtigkeit, kalte Luft speichert wenig FeuchtigkeitJe wärmer eine Luftmasse ist, desto mehr Wasser kann sie speichern. Der Unterschied zwischen absoluter Luftfeuchtigkeit (in Liter gemessen) und relativer Luftfeuchtigkeit (in % angegeben) sollte klar sein. Druckunterschiede werden ausgeglichenVon Zonen mit hohem Druck fließen Luftmassen in Regionen mit niedrigerem Druck. Unterschied zwischen Strahlungswärme und LufttemperaturDie Sonnenstrahlen werden erst in Wärme umgewandelt, wenn sie auf Flächen mit geringer Albedo (Reflektionsfähigkeit) treffen. Hier wird das Sonnenlicht in Wärme umgewandelt. Bei Windstille und klarem Himmel kann man im Winter auch auf 3000 m Höhe leicht bekleidet im Liegestuhl in der Sonne sitzen. Wenn sich dann eine Wolke vor die Sonne schiebt und die Strahlung abschirmt, merkt man, dass die Luft eigentlich kalt ist. Gewärmt hat die auf die Haut treffende Strahlung. |
4 Gründe für Sauwetter |
In der Outdoor-Praxis gibt es eigentlich nur 4 Gründe für schlechtes Wetter (Niederschlag). Alle beruhen darauf, dass Luftmassen aufsteigen, die relative Luftfeuchtigkeit zunimmt, 100 % erreicht und sich Tropfen oder Flocken bilden. Hebungsprozesse im TiefdruckgebietDie Luftmasse steigt auf, da ihr Druck niedriger ist, als in der Umgebung Stau (-lage, -situation)Die Luft steigt auf, weil sie durch Hindernisse in ihrer Fließrichtung dazu gezwungen wird. Kalt-/Warm-Front (Zyklone)Wärmere Luft wird von kälteter Luft angehoben. Die Kaltluft fließt gleichsam unter die Warmluft. Wärmegewitter (Überentwicklung)Durch intensive Sonnenstrahlung bei schöner Hochdruckwetterlage werden bodennahe Luftschichten stark erhitzt und zum Aufsteigen gezwungen. So entstehen Gewitterwolken und anschließend Gewitter. |
Tiefdruckgebiet |
Hoch: Hoher Druck -> Verdichtung -> Luft wird schwerer -> AbsinkenHoher Druck bedeutet, dass die Luft verdichtet ist. Dadurch wird sie schwerer und sinkt ab. Sie gerät in niedrigere Luftschichten und erwärmt sich. Die relative Luftfeutigkeit nimmt ab. So bilden sich keine Wolken bzw. vorhandene Trübungen lösen sich auf. Die Sonne scheint! Tief: Niedriger Druck -> Aufblähen -> Luft wird leichter -> SteigenDer umgekehrte Prozess verläuft im Tief. Die leichte Luft steigt auf, kühlt sich ab und die relative Luftfeuchtigkeit steigt. Ab 100 % bilden sich Wolken, die Niederschläge wie Regen oder Schnee abgeben. "Coriolis-Kraft" "Luftbewegungen im Hoch und Tief - vertikaler und horizontaler Luftaustausch" Wetterbedingungen: Wolkenauflösung und gute Sicht im Hoch Prognose:Wetterkarte, Wetterapp, Barometer (Höhenmesser) |
Stau - Föhn |
Staulage und Föhn sind zwei Seiten der selben Medaille. Wenn der Wind quer zum Gebirge weht und sich die Luftmassen im Luv stauen, führt das im Lee zu Föhneffekten. Das Aufsteigen der Luftmassen im Luv des Gebirges nennt man auch Konvektion. Den dadurch entstehenden Niederschlag Konvektionsniederschlag. "Luv / Lee" (Bsp. Skanden) "FÖHN-LAGE - Verteilung der Hoch- /Tiefdruckgebiete" "Querschnitt Föhnlage" Wetterbedingungen
Prognose
Gefahren im Staugebiet
Gefahren im Föhngebiet
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Zyklone: Warm- & Kaltfronten |
Zyklone auf Wetterkarte, Warm-/Kaltfronten Entstehung durch Verwirbelung warmer und kalter Luftmassen,
meist an Polarfront Prognose: Gefahren: |
Hochdrucklage |
Hoher Druck -> Luft sinkt -> erwärmt sich -> relative Luftfeuchte nimmt ab -> keine Wolken -> hohe Einstrahlung -> weitere Erwärmung Typischer Tagesgang des Wetters: Achtung: je früher Trübung und Wolkenbildung einsetzt, desto höher die Wahrscheinlichkeit von Wärmegewittern Gefahren:
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Wetterregeln für Wanderer und Bergsteiger |
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Literatur-Empfehlungen |
Wetter
im Gebirge (Amazon): Beobachtung, Vorhersage, Gefahren. Rother-Verlag. Bergwetter
(Amazon): Bei Wind und Wetter sicher Wandern. Wetterprognosen, Strategien
bei Gewitter, Tourvorbereitung, Gefahrerkennung, Wetterbeobachtung und
Tourenplanung. |
Spielend lernen |
Typische Wetterlagen im Alpenraum. Kannst Du Die Eigenschaften den verschiedenen Wetterkarten zuordnen? |
Links |
www.TrekkingGuide.de/wetter.htm: viele Links zum Thema Wetter www.TrekkingGuide.de/notfallmanagement-bergwandern.htm: Vermeidung von wetterbedingten Notfällen www.TrekkingGuide.de/kurse: weitere Kursinhalte zu anderen Outdoor-Themen |