ITALIEN: ABRUZZEN, Gran Sasso, Majella
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Abruzzen, Gran Sasso, Nationalpark Majella |
Die Abruzzen sind eine Bergregion im südlichen Italien zwischen Adria und Apennin. Letzterer hat dort im Massiv des Gran Sasso d'Italia (Gran Sasso, "großer Fels Italiens") seine höchste Erhebung. Das wilde Hochgebirge südöstlich von Rom ist ein Eldorado für Bergfreunde. In drei Nationalparks kann man eine vielfältige Landschaft mit weiten Almwiesen, Schluchten und einsamen Bergdörfern erkunden und die beeindruckende Bergwelt erleben. Die Gegend ist super für Wander- und Trekkingtouren. Hier finden sich alpines und mediterranes Ambiente auf engstem Raum. Im Winter und Frühjahr kann man sogar Ski- und Schneeschutouren machen, und abends am Meer essen gehen. Das heißt aber auch, dass man im Frühjahr beim Wandern auch noch mit Schnee rechnen muss - obwohl man sich schon fast in Süditalien befindet! Da die steilen Hänge der Abruzzen und des Gran Sasso wenig Raum für Ackerbau lassen, wird ein großer Teil der Fläche als Weideland für Schafe genutzt. Große Teile des Gebirges sind Naturschutzgebiete. Allerdings werden die Naturschutzbestimmungen nicht immer sehr konsequent umgesetzt.
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Gran Sasso |
Der Gran Sasso bildet den östlichsten und höchsten Teil der Abruzzen und damit des italienischen Stiefels. Hier findet der Wanderer eine abwechslungsreiche hochalpine Landschaft, wie es sie sonst in Italien nur noch in den Alpen gibt. Mächtige Kalkgipfel erinnern in ihren zerfurchten Formen an Wetterstein oder Karwendel, in ihrer Beleuchtung an das Latemar oder den Rosengarten. Höchster Gipfel des Gran Sasso ist der Corno Grande (2.912 m). Auf dessen Nordseite befindet sich der südlichste Gletscher Europas, der Ghiacciaio del Calderone (Calderone-Gletscher). Nach Südosten geht das markante Gebirge in die 1.600 bis 2.200 m hoch gelegenen karstigen Hochebenen des Campo Imperatore über. Wandern, Bergsteigen, Klettern ... das Spektrum ist hier so groß wie in den Dolomiten. Der Gran Sasso ist touristisch gut erschlossen und für Wanderungen und Bergtouren sowie für Wintersport ein beliebtes Ziel. Viele markierte Wege und sogar Seilbahnen erleichtern die Besteigungen der Gipfel. Von den Prati di Tivo im Norden führt eine Sesselbahn auf 2018 m, von Süden führen Straße und Gondel auf den Campo Imperatore (2130 m). Die meisten Bergwanderer kommen aus dieser Richtung, von Süden, von der Autobahn A24. Rom ist über diese Strecke nur 120 km entfernt, die Adria-Küste lediglich 60 km. An der Bergstation des Campo Imperatore herrscht viel Betrieb. Massenrestaurant, Mountainbikeverleih, Souvenierbuden und diverse Funkstationen bekämpfen nach Kräften alle romantischen Anwandlungen. Eine halbe Stunde Wanderung weiter liegt das Rifugio Duca degli Abruzzi in einer anderen Welt. Hier kann man auch übernachten. Der Großteil des Massivs ist Teil des Gran-Sasso-Nationalparks. Nachmittags ziehen oft Wolken auf, manchmal auch Gewitter. Bergwanderer sollten also früh unterwegs sein!
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Abruzzen mit Nationalpark |
Die Abruzzen sind ein karges raues Kalkgebirge, das im o.g. Gran Sasso seine höchste Erhebung zeigt. Aber auch die anderen Teile der Abruzzen bieten fantastische Wandererlebnisse. Die malerischen Dörfer liegen meist auf Hügeln, so konnte man in dieser wilden Gegend früher sein Hab und Gut besser verteidigen. Viehzucht, Holzwirtschaft und Tourismus bilden heute die Stütze der Wirtschaft. Eine sehr interessante Zone ist der Nationalpark d'Abruzzo, Lazio e Molise. In den unteren Lagen wandert man viel im schattigen Wald, weiter oben öffnen sich weite Almlandschaften, überragt von hellen Kalkgipfeln. Von November bis Mai liegt auf den Gipfeln noch Schnee. Die Nationalparkverwaltung befindet sich in Pescasséroli (1150 m), das ist auch ein beliebter Ausgangspunkt für Touren in die Region. Ein Informationsbüro neben dem Rathaus informiert auch über Wanderungen. Das Ortsbild Pescassérolis ist durch Erdbeben (1984) und nicht immer geschmackssicheren Wiedseraufbau nur bedingt sehenswert. Rom und Neapel sind mit 160 km etwa gleich weit entfernt, besonders im August ist Pescasséroli daher gut besucht. Von der Autobahn (Ausfahrt Pescina) fährt man noch 37 km nach Pescasséroli. Von Avezzano fährt ein Bus. Im Winter ist der Ort mit mehreren Liften und Loipen bei Skiläufern ebenfalls ein beliebtes Ziel. Auf den unzähligen Wanderrouten im Sommer und Schneeschuh- oder Skirouten im Winter ist man aber schnell wieder mit der Natur allein. Die Wanderinfrastruktur, z.B. auch die Wegführung und die Markierungen der Wanderwege, lassen hier und da etwas zu wünschen übrig. Der Wille scheint da zu sein, aber die Verwaltungen in Pescasséroli scheint selbst keine Wanderer in ihren Reihen zu haben. Der Abruzzen-Nationalpark ist der älteste Nationalpark in den Apenninen und hat im Schutz von bedrohten Tierarten wie Wolf oder Braunbär eine wichtige Rolle gespielt. Der größte Teil des Parks ist bewaldet. Tiere: Die herausragende Attraktion des Parks ist der Braunbär, der aber trotz allem nur schwer zu beobachten ist. Bis vor einigen Jahren war diese Bärenart vom Aussterben bedroht, derzeit leben im Park etwa hundert Bären. Außerdem gibt es im Park noch etwa 40 Wölfe, die aber auch nur selten zu sehen sind. Ebenfalls leben hier Wildkatze, Otter, Marder und Dachs. Leicht zu sehen sind Füchse, Hasen, Igel, Wiesel. Recht häufig sind auch Siebenschläfer und Eichhörnchen. In den Waldgebieten leben dank Wiederansiedlungsprogrammen Hirsche und Rehe. In den höhergelegenen Gebieten oberhalb der Wälder finden sich kleine Populationen der Abruzzen- Gämse. Vertretene Vogelarten sind Adler, Habicht, Mäusebussard, Uhu und Waldkauz. Die höchsten Berge im Park sind der Monte Petroso mit 2.247 und der Monte Marsicano mit 2.242 Metern Höhe. Der "wahre Herrscher" des Parks ist jedoch der fast gleich hohe Monte la Meta. Die größten Flüsse des Parks sind Sangro und Diavolo. An der Parkgrenze fließen der Melfa, Giovenco und der Volturno. Außerdem gibt es im Park eine Reihe schöner natürlicher Seen: Lago Vivo, Lago Pantianiello und der Lago di Scanno. Im Inneren des Parks befindet sich das Feuchtgebiet des Lago di Barrea, ursprünglich künstlich angelegt.
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Nationalpark Majella / Maiella |
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Literatur, Führer, Karten Abruzzen |
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Pescara und die Adriaküste |
Hafenstadt an der Adria, Region Abruzzen, 120.000 Einwohner, 210 km östlich von Rom. Mehr als 20 km Strände, schöne Promenade. Auch viele römische Touristen kommen hier her. Westlich der Stadt liegt der Naturpark Gran Sasso, im Süden der Nationalpark Maiella. Direkt nördlich Pescaras liegt Montesilvano, beliebt wegen seinem Sandstrand. Das heutige Pescara wurde 1927 aus dem ursprünglichen Pescara südlich des gleichnamigen Flusses und Castellammare Adriatico nördlich des Flusses zusammengelegt. Mussolini plante, die verkehrsmäßig ungünstig gelegene Hauptstadt der Abruzzen L'Aquila durch Pescara zu ersetzen. 1943-44 wurden große Teile der Stadt zerstört. Nach dem Krieg wurde Pescara in modernem Stil wieder aufgebaut. Pescara ist wichtiger Verkehrsknotenpunkt: Flughafen (u.a. Ryan Air), 2 Bahnhöfe, mehrere Buslinien (u.a. Flixbus). Autobahnen entlang der Küste und über den Apennin in die Abruzzen und nach Rom. |
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