Die meisten Unfälle mit Bären passieren, wenn der Bär
überrascht wird, besonders Bärinnen mit Jungen, oder wenn er
eine Nahrungsquelle verteidigen will.
Der Mensch sollte niemals Bären füttern oder sich Bären nähern! Dabei spielt keine Rolle, um welche Bärenart es geht.
Bärenkontakt vermeiden
Am Besten ist es, wenn man gar nicht erst in eine gefährliche Situation kommt. Daher sollte man sich so verhalten, dass der Bär frühzeitig gewarnt wird und dem Wanderer ausweichen kann. Dabei hilft beim Trekking lautes Singen, schepperndes Blechgeschirr am Rucksack oder ein kleines Glöckchen, dass man sich in einen Schürsenkel einbindet und das bei jedem Schritt klingelt.
Besondere Sorgfalt gilt im Umgang mit Nahrungsmitteln. Diese könnten den Bären anlocken. Wer im Bärengebiet Nahrungsmittel im Zelt lagert, handelt grob fahrlässig bis lebensmüde. Lebensmittel, aber auch z.B. nach Fisch riechende Kleidung oder andere verlockende Gegenstände hängt man hoch zwischen zwei Bäumen auf (s.u.) oder auf speziellen Gestellen, die z.B. in den einschlägigen Nationalparks an Campstellen eingerichtet sind.
 Verhalten in Bärengebieten: Bären-Warnungen der Nationalpark- und anderer Ranger oder Einheimischer solltest Du immer ernst nehmen und beachten!
Gesperrte Gebiete nicht betreten!
Trekking solltest Du nicht allein, sondern besser in einer Gruppe betreiben! Dabei solltet Ihr Euch genau über die Verhältnisse im geplanten Wandergebiet erkundigen. Nicht mit Hunden im Bärengebiet wandern!
Beim Trekking solltest Du laute Geräusche machen, z. B. eine kleine Glocke an den Rucksack
oder den Schuh binden!
Besondere Vorsicht solltest Du in der Nähe von rauschendem Wasser (wo der Bär Euch nicht hört) walten lassen oder wenn Du
gegen den Wind gehst!
Wanderer sollten möglichst in offenem Gelände bleiben und
Kinder an die Hand nehmen!
Während der Wanderung oder Kanutour kannst Du immer auf Bärenspuren achten: Prankenabdrücke, Grabestellen, abgeknickte Zweige etc. können einen oder mehrere Bären anzeigen.
Besondere Vorsicht gilt in Gebieten mit Beeren, Fisch, Nüssen etc., hier sieht der Bär Dich ggf. als Nahrungskonkurrenten!
Aus dem selben Grund solltest Du von toten Tieren immer weit wegbleiben, der Bär könnte auch diese Nahrungsquelle
verteidigen! Der Aasgeruch, aber auch kreisende Raben, Krähen oder
Geier zeigen Dir einen Kadaver an! Nahrungsmittel und Müll solltest Du immer bärensicher aufbewahren, nicht nur nachts!
In Parks kannst Du die vorgesehenen Einrichtungen nutzen. Sonst kann man die Nahrung zwischen
2 Bäumen aufhängen (mind. 4 m hoch mit Abstand von mind. 1 m
zu den Bäumen). Wo das nicht geht, bärensichere Container benutzen!
Die sind aber beim Trekking ziemlich unhandlich. Müll solltest Du nicht vergraben, schon garnicht in der Nähe eines Zeltplatzes! Abwässer solltest Du weit unterhalb (stromabwärts) vom Camp entsorgen!
Stark riechende Nahrung sollte man beim Trekking in Bärengebieten generell vermeiden! Gefriergetrocknete Speisen und/oder
in Plastik verschweißte Nahrung, die man ja sowieso auch aus Gewichtsgründen beim Trekking oft nutzt, sind am Besten.
Die Verpflegung solltest Du nicht im oder beim Zelt kochen und den Zeltplatz penibel sauber halten! Das werden Dir auch die danken, die nach Dir an dieser Stelle übernachten wollen.
Geruch von Essen in Kleidung oder Schlafsack gilt es zu vermeiden! Z.B. beim Angeln ist das nicht ganz leicht. Ggf. kannst Du andere Kleidung
zum Schlafen benutzen!
Achtung! Auch riechende Kosmetika können Bären anlocken. Des nachts solltest Du immer eine Taschenlampe bei Dir tragen!
Den geplanten Zeltplatz solltest Du entfernt von Wildwechseln und rauschenden Flüssen anlegen und ihn vor dem Zeltaufbau auf Bärenspuren untersuchen! Ggf. kannst Du Dir schon mal einen nahen Baum zum Hochklettern
aussuchen. Aber Achtung, einige Bärenarten klettern vermutlich besser als Du!  Bei Bärenkontakt
Manchmal lässt es sich aber trotz Vorsicht nicht vermeiden, und man gerät nahe an einen Bären heran. Das Gelände ist vielleicht unübersichtlich oder der Bär wird durch Essensgerüche angelockt. Nun heißt es wie immer: Zuerst mal ruhig bleiben! Am besten, man zieht sich langsam zurück und spricht dabei mit beruhigender Stimme. Auch wenn der Bär sich nähert, weiter langsam zurück ziehen, nicht rennen. Der Bär ist sowieso schneller.
Man sollte also ... Ruhig bleiben!
Sich aus dem betreffenden Gebiet zurückziehen oder einen großen Umweg darum machen!
Wichtig ist, wie auch bei anderen wilden Tieren, dem Bären immer einen Fluchtweg zu lassen!
Nicht rennen! Langsam zurückziehen, den Bären dabei beobachten
und mit ruhiger sanfter Stimme sprechen!
Der Bär kann sich nähern oder einen
Scheinangriff starten. Nicht erschrecken! Langsam weiter zurückziehen!
Beim Zurückziehen kann man seinen Rucksack oder Ähnliches liegen lassen, das könnte den Bären
ablenken!
Immer das Verhalten des Bären beobachten: Die Kiefer zusammenschlagen, brüllen oder den Kopf herunterbeugen
mit den Ohren zurück zeigt ein agressives Verhalten und kann einen Angriff
einleiten.
Bei Angriffen
Wenn der Bär wirklich angreift, hat man ein Problem. Trotzdem muss das nicht das Ende bedeuten. Entscheidend ist aber, dass man weiter ruhig und kontrolliert bleibt. Wenn es noch möglich ist, schnell einen sicheren Platz wie ein Fahrzeug oder ein Gebäude aufsuchen.
Auf einen Baum zu klettern kann helfen, es kann aber auch sein, dass der Bär
hinterher klettert.
Im letzten Moment kann Schreien und mit den Armen rudern den Bären
verunsichern. Totstellen nützt zumindest bei Schwarzbären nichts. Erfolgt der Angriff, soll man sich mit allen zur Verfügung stehende Gegenständen
verteidigen!
Beim Trekking in Bärengebieten kann man sich auch auf Angriffe vorbereiten.
Z.B. Pfefferspray gegen Bären hilft gut, wenn es nicht gerade sehr windig
ist.

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