Karabiner und Abseilachter, Klemmkeile und Gurte ... und was man sonst noch so braucht gibts bei den einschlägigen > Ausrüstern.
Die beim Sichern eingesetzte Kletterausrüstung muss bestimmten Sicherheitsnormen genügen. Weltweit existieren zwei wichtige Standards:
- UIAA (Internationale Bergsteigervereinigung)
- CEN (Europäisches Komitee für Standardisierung)
In Europa muss Kletterausrüstung den Anforderungen des CEN entsprechend der Personal and Protective Equipment (PPE) Directive entsprechen. Auf entsprechende Kennzeichnung sollte beim Kauf unbedingt geachtet werden.
Bandschlingen
Die Bandschlinge wird bei der Selbst- und Fremdsicherung am Stand, an Fixpunkten und als Zwischensicherung verwendet. Als Zwischensicherung beim Klettern wird sie meist als Köpfel- oder Zackenschlinge über oder um hervorstehende Felsköpfe oder -platten gelegt oder durch Sanduhren geführt. Bandschlingen werden auch als Verlängerung zwischen Haken und Karabiner verwendet.
Bandschlingen sind häufig mit Längsstreifen farblich gekennzeichnet, je ein Streifen für 500 daN zulässiger Arbeitslast. Drei Streifen bedeuten also mindestens garantierte 1500 daN Arbeitslast. Sie werden meist fertig als Endlosschlinge vernäht in unterschiedlichen Längen geliefert (typisch sind 60 und 120 cm).
Bandschlingentest (Jörg Brutscher)
Expressset, Expressschlingen
Die Exe besteht aus zwei Karabinern, die durch eine vernähte Bandschlinge, die Expressschlinge, miteinander verbunden sind. Ein Expressset dient dazu, das Seil an einem Kletterstand oder einer Zwischensicherung flexibel mit einem festen Sicherungspunkt (z. B. einem Bohrhaken oder einem Klemmkeil) zu verbinden. Dabei wird der Karabiner mit dem geraden Schnapper in den Haken (oder andere Fixpunkte) eingehängt und das Seil durch den Karabiner mit dem gebogenen Schnapper geführt.
Ein Expressset ist flexibel, so dass es im Falle eines Sturzes mit geringerer Wahrscheinlichkeit zu einer ungünstigen Querbelastung der Karabiner kommt. Bewegungen des Seiles werden durch die Schlinge und das Gewicht der Karabiner gedämpft und weniger auf den Sicherungspunkt übertragen. Das ist bei einem sensibel gelegten Klemmkeil oder einer Zackenschlinge besonders wichtig, da diese nicht in nicht vorgesehenen Richtungen belastet werden dürfen und oder durch Bewegung herausgehebelt werden können. Das Seil hat auch einen größeren Abstand zur Wand, wodurch es weniger Reibung erfährt, der Kletterer weniger Seilzug verspürt und der Verschleiß vermindert wird.
Friends
Bei einem Friend handelt es sich um ein spezielles Klemmgerät, eine wiederentfernbare Klettersicherung, die in Rissen, Spalten und Öffnungen im Fels verankert wird. Sie wird als Zwischensicherung verwendet, indem der Friend über einen Karabiner als Führung für das Sicherungsseil des Kletternden verwendet wird.
Über eine Zugkonstruktion kann die Breite des Friend variiert werden. Die Haltespangen ziehen sich auf Zug zusammen. Daraufhin kann der Friend in einen Riss der Kletterroute platziert werden. Bei Entlastung des Zugmechanismus dehnt sich der Friend in der Spalte, bzw. dem Riss aus und sitzt fest. Im Falle einer Belastung (Sturz), übertragen die Segmente des Friend aufgrund ihrer speziellen Form eine Kraft auf den umgebenden Fels, die etwa doppelt so groß ist wie die belastende Zugkraft. Deshalb kann der Friend auch ohne Formschluss, nur durch Reibung halten.
Im Gegensatz zu einem Klemmkeil als Zwischensicherung wird bei einem Friend mehr Mechanik verwendet. Man spricht hierbei von einer aktiven Zwischensicherung. Friends können, im Vergleich zu Klemmkeilen, schneller gelegt und auch in völlig parallelen Rissen genutzt werden.
Hexentrics
... sind Verwandte des Klemmkeils und funktionieren ähnlich.
Hüft- oder Sitzgurte
Für´s Anseilen auf alpinen Touren ist die Kombination von Hüftgurt und Brustgurt heute Standart. Der Hüftgurt allein ist für Klettergärten in Ordnung, aber wenn man alpine Touren macht, braucht man einen höhergelegenen Anseilpunkt. Dies besonders, wenn man mit Rucksack unterwegs ist. Ausnahme: reine Gletschertouren, hier nimmt man gern einen tiefen Anseilpunkt, da man Stürze der Kameraden besser abfangen kann.
Bei der Kombination kommt es vor Allem auf den Hüftgurt an, dieser fängt den Sturz. Bei diesem Gurttyp muss so angeseilt werden, dass sowohl der Bauchgurt als auch die Beinschlaufen belastet werden. Dies wird erreicht durch ein Anseilen an der Bauchgurtöse und am Beinschlaufensteg, wie es von einigen Gurtherstellern empfohlen wird, oder durch ein direktes Anseilen am Sicherungsring (auch Zentralschlaufe genannt).
Der Brustgurt soll nur für eine aufrechte Körperhaltung sorgen. Wenn dieser verstellbar ist, passt er über´s T-Shirt und über die Daunenjacke.
Wenn man den Gurt schleppen muss, freut man sich über ein möglichst geringes Gewicht (= wenige Schnallen). Allerdings hat man einen gewissen Sicherheitsgewinn, wenn die Beinschlaufen des Hüftgurtes zu öffnen sind. Dann braucht man an exponierten Stellen nicht auf einem Bein zu stehen (wie bei den Gurten mit geschlossenen Beinschlaufen).
Die früher oft zu findenen Kombigurte haben mehrere Nachteile: Die Haltung beim Sturz ist ungünstig, da der Anseilpunkt oft zu tief liegt. Der Hängekomfort ist relativ schlecht. Man kann den Anseilpunkt nicht variieren, wenn man z.B. auf dem Gletscher einen tiefen Anseilpunkt wählen will. Das An- und Ausziehen ist umständlicher.
Für Einsteiger und Minimalisten: Bei Globetrotter gibt es i. d. R. gute Hüftgurte für je unter 50 €: Black Diamond Momentum, Mammut New Wave, Elliot Omega, Elliot Elvis. Ein Brustgurt (von Elliot) kostet etwa 20 €.
Um die richtige Anwendung beurteilen zu können braucht es unbedingt eine gute Kletterausbildung!
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Karabiner
Ein Karabinerhaken ist ein Haken mit Verschluss (Schnapper).
Karabiner zum Anseilen aus Bergundsteigen 2001/2 (PDF). Artikel in der Bergführer-Fachzeitschrift.
Bergundsteigen 1/04: Schnapper, Schrauber und Gefährten (PDF). Artikel in der Bergführer-Fachzeitschrift.
Klemmkeile
Der Klemmkeil gehört zu den Klemmgeräten und ist ein technisches Hilfsmittel für Bergsteiger, um beim Klettern eine mobile Sicherung als Fixpunkt einzurichten. Hierzu wird der Keil in einen Felsspalt gelegt oder geklemmt. Dann kann ein Karabiner, durch den das Bergseil geführt ist, in den im Fels fixierten Keil eingehängt werden.
Der Klemmkeil erfüllt also eine ähnliche Aufgabe wie der Felshaken. Er übt aber - im Gegensatz zum Haken - nur im Falle eines Sturzes Druck auf den umgebenden Felsen aus. Er wird meist auch wieder aus seiner Verankerung, dem Felsriss, herausgenommen. Daher kann er während einer Klettertour erneut verwendet werden.
Im Standplatzbau mit Klemmkeilen ist zu beachten, dass sie entsprechend der Setzposition oft nur senkrecht nach unten belastbar sind und Standsicherungen auch nach oben belastbar sein müssen, um den Sturz des vorsteigenden Kletterers in eine Zwischensicherung auffangen zu können. Durch Abspannen in die entgegengesetzte Richtung könnte das Umschlagen und Herausziehen des Klemmkeils verhindert werden.
Je nach Anwendung unterscheidet man verschiedene Varianten, z.B. Rocks, Hexentrics, Copperheads, Tricams. Zur Klasse der wieder entfernbaren Zwischensicherungen gehören auch Klemmapparate mit aktiver Mechanik, wie z. B. der Friend oder der Camalot.
Kletterschuhe
Kletterschuhe haben eine besonders gute Haftreibung bzw. Grip und geben dem Träger somit guten Halt beim Klettern. Da beim Klettern die meiste Kraft von den Beinen ausgeht, darf man den Nutzen von Kletterschuhen nicht unterschätzen. Der Kletterschuh besitzt nicht nur den Vorteil der guten Reibung, sondern ermöglicht ebenfalls den Einsatz spezieller Klettertechniken.
Benutzt wird der Kletterschuh hauptsächlich beim Sportklettern (Felsklettern, Hallenklettern), Alpinklettern und beim Bouldern. Er kommt auch bei schwierigeren Klettersteigen zum Einsatz. Anders als Bergstiefel, die eher zum Wandern oder Bergsteigen geeignet sind, verfügen Kletterschuhe über eine weiche Sohle und sitzen üblicherweise sehr eng am Fuß. Heute sind vor allem Halbschuhe gebräuchlich, die es als Schnürschuh, mit Klettverschluss und als Slipper gibt.
Mammut Kletterschuhfibel (27 Seiten pdf)
Kletterseil
Moderne Kletterseile bestehen aus dem Kunststoff Polyamid und weisen meist eine Kernmantelkonstruktion auf: Ein Kern aus verflochtenen Fasern wird von einem Mantel umgeben, der ihn vor Beschädigung schützt. Der Kern trägt die Hauptlast (Ausnahme: Baumkletterseile). Kletterseile werden nach ihrer Gebrauchsdehnung unterschieden in dynamische Seile (Dehnung bei maximaler Belastung um acht Prozent), und halbstatische Seile (Dehnung zwischen zwei und fünf Prozent). Die Mindestfestigkeitswerte der heute in Deutschland erhältlichen Kletterseile sind nach Festlegungen der UIAA genormt. Nach den Seilnormen werden Einfachseile, Halbseile und Zwillingsseile unterschieden.
Schubert, Pit: Moderne Zeiten für Bergseile. Berg und Steigen 3 2000 "Unsere Seile halten viel mehr als wir glauben." (PDF)
Faktor Seil, Berg und Steigen 2 2002 "Einfach, doppelt oder Zwilling?" (PDF)
Sicherungsgeräte
... dienen beim Klettern zum Sichern des Kletternden. Mit den meisten Sicherungsgeräten kann auch abgeseilt werden. Dazu gibt es verschiedene Arten. Die gebräuchlichste Art ist das Sichern durch einem HMS-Karabiner mit Halbmastwurf. Kletterer können auch mit einem Sicherungsgerät oder einem Abseilachter gesichert werden.
klettern.de: Oft Sicherungsgeräte im Test
Erklärung des Grigri
Kletter-Shops
Trekkingstöcke (Hää? ...beim Klettern???)
Es gibt mittlerweile von verschiedenen Herstellern Wanderstöcke (z.B die Leki Micro) als Faltstöcke, die ein besonders kleines Packmaß haben (39 cm). Sie sipelen ihre Vorteile aus, wenn man z. B. klettert oder Klettersteige geht. So ist es möglich, zum Anstieg und Abstieg Stöcke einsetzen, und sie beim Klettern so zu verstauen, dass sie den Kletterer nicht behindern.
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