Klettersteig: Technik und Sicherung
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Allgemeines & Spezielles |
Klettersteige sind zur Zeit sehr beliebt. Überall im Alpenraum, und mittlerweile auch in den Mittelgebirgen, entstehen neue Klettersteige. Natürlich spielt der allgemeine Trend in die Berge zu gehen eine Rolle. Aber Klettersteige im Speziellen ziehen besonders viele Neu-Bergsteiger an. Das liegt einerseits am boomenden Thema Klettern, das heute extrem cool und jung daher kommt und in den letzten Jahrzehnten eine breite Anhängerschaft gefunden hat. Nun ist der Einstieg ins Klettern nicht schwer, aber mit dem Einstieg ins alpine Klettern ist das eine ganz andere Sache. Viele Unfälle passieren, wenn Hallen- oder Klettergartenkletterer - so gut sie auch technisch sein mögen - in die "richtigen" Berge gehen. Die Alpenvereine haben nach vielen Unfällen für diese Gruppen mittlerweile spezielle Ausbildungsprogramme ("Auswilderungskurse") aufgelegt. Denn die alpinen Gefahren sind nicht zu unterschätzen. In diesem Spannungsfeld besitzen Klettersteige den Ruf, relativ leicht und sicher begehbar zu sein. Das ist ein Irrtum, aber ein weit verbreiteter! So finden sich hier - neben erfahrenen Bergsteigern - auch viele Menschen wieder, deren Kenntnisse und Fähigkeiten für anspruchsvollere Bergunternehmungen bei weitem nicht ausreichen. Der Klettersteig ist - von einigen anfängertauglichen Exemplaren abgesehen - eben keine grundsätzlich sichere und für jedermann geeignete Kletterroute. Wer im Klettersteig stürzt, der zieht sich i.d.R. schwerere Verletzungen zu als ein Kletterer, der ins Seil fällt. Und die oft anspruchsvollen Klettersteige erfordern neben körperlicher Fitness, Kraft, Technik und Erfahrung auch eine gute Tourenplanung und den sicheren Umgang mit der Klettersteigausrüstung. Nur selten erlebe ich in den Bergen so viele absurde Auftritte von Möchtegern-Kletterern wie auf Klettersteigen. Immer wieder treffe ich dort Leute, die nach eigener Aussage noch nie Bergsteigen waren. Das ist lebensgefährlich, auch für andere Kletterer. Nicht umsonst steigen die Bergwachteinsätze an Klettersteigen jährlich. Häufig müssen dann Menschen gerettet werden, die einfach nicht mehr vor und zurück können - ohne, dass ein Unfall oder eine Verletzung sie einschränken würde. So! Aber nach allen Warnungen will ich auch nicht verschweigen, das Klettersteige ein fantastisches Erlebnis bieten können. Hier hält man engen Kontakt zu Fels, kann sich ausprobieren, herausfordern, und die Landschaft sehr intensiv erleben. Klettersteige sind abenteuerliche Unternehmen und bieten den Vorteil, dass der Kletterer ohne Berge von Ausrüstung das Klettererlebnis genießen kann. Statt stundenlang in einzelnen Wänden zu hängen, verbindet der Klettersteig die Vorteile von Wandern, Trekking und Klettern zu einer neuen "Kunstform". So lassen sich z.B. fantastische Trekking- und Hüttentouren planen. Wer z.B. mal in der Brenta oder im Rosengarten über Klettersteige von Hütte zu Hütte gestiegen ist und dabei das ganze Gebirge vermessen hat, der kommt von dieser Form des Bergsteigens so schnell nicht mehr los. |
Ausbildung |
Klettersteigausbildungen bieten manchmal auch die örtlichen Sektionen der Alpenvereine. |
Planung |
Eine gute Tourenplanung ist das A&O beim Klettersteigen. Nur wer weiß, was auf ihn zu kommt, der kann sich sicher auf anspruchsvollen Routen in den Bergen bewegen. Angemessenen Klettersteig wählen: Trainingszustand, Technisches Können, keine Selbstüberschätzung! Schau auch mal bei den > Anforderungs-Kategorien Technik: Weiß ich, wie ich kraftsparend und sicher klettere? Wie, wann und mit welchen Sicherheitsregeln ich die Klettersteigausrüstung bediene? Schwindelfrei? Wenn ich nicht sicher bin, muss ich entsprechend trainieren! Ausrüstung: Eine gute Klettersteigausrüstung und gute, für den Klettersteig geeignete Schuhe sind wichtig. Aber der Bergsteiger sollte die Ausrüstung auch zu 100 % beherrschen und genau wissen, wie man sie einsetzt. Extremfall: Ich habe sogar mal jemanden getroffen, der den Brustgurt um die Lenden, den Sitzgurt aber am Oberkörper verzurrt hatte. Infos über Klettersteig einholen: Hüttenwirt, Seilbahn, Tourist Info, Internet, aktueller Führer. Zeitplan anfertigen und laufend überprüfen. Notausstiege einplanen. Wetterinfos einholen und entsprechend reagieren: früh starten oder abbrechen. Sind Austiegsvarianten möglich? Im Zweifel entscheide ich mich gegen den Klettersteig oder schließe ich mich einer geführten Tour an! Infos zur Tourenplanung in den Bergen allgemein findest Du unter > Tourenplanung |
am Klettersteig |
In der Ruhe liegt die Kraft!
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Ausrüstung |
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Literatur Klettersteig-Technik |
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