Vorgeschichte
300.000 v.Chr.: Erste Siedlungen
3. Jh. v.Chr.: Reich der Hunnen. Aus der Zeit findet man in der Mongolei heute noch viele Gräber und Steinsetzungen.
 Exkurs: Die Hunnen Wenn es um die Hunnen geht muss man sagen, dass wir nicht so sehr viel wirklich Konkretes über sie wissen. Da sie keine schriftlichen Aufzeichnungen hinterließen sind wir auf kulturfremde Geschichtsschreiber und in weiten Teilen auf Vermutungen angewiesen.
Ein vorchristliches Hunnenreich entstand in der Zeit vom späten 3. Jahrhundert bis ins frühe 2. Jahrhundert vor Christus. Durch die Einigung nomadischer turkmenischer Reitervölker Innerasiens formierte sich ein großes Reich, das wir heute häufig das Hunnen-Reich nennen. Diese Entwicklung lässt sich durchaus mit der Entstehung des späteren Mongolen-Reiches vergleichen, das aber erst über 1000 Jahre später unter Dschingis Khan gegründet wurde.
Die Hunnen lebten damals in der Region zwischen dem Kaspischen Meer und der heutigen mongolischen Hauptstadt Ulan Bator. Im ersten Jahrhundert vor Christus wurden sie von den Chinesen besiegt und wanderten ein Stück weiter nach Westen. Ins Bewusstsein der Europäer gerieten die Hunnen aber erst viel später.
Um das Jahr 350 nach Christus herum begannen die sog. schwarzen Hunnen oder europäischen Hunnen, nach Westen zu wandern. Die genauen Gründe sind unbekannt. Möglicherweise führten Klimaänderungen zur Degradierung der traditionellen Weiden und das veranlasste die Hunnen, im Westen neue Weidegründe zu suchen.
Die Hunnen sollen sehr gute Krieger gewesen sein. Einerseits waren sie hervorragende Reiter und gute Bogenschützen, andererseits pflegten sie ein wildes und kriegerisches Image, dass ihren Feinden Angst und Schrecken einjagte. So nannte man sie auch Tartaren, angelehnt an das griechische Wort Tartaros für Unterwelt oder Hölle. Dieser Begriff wurde später für alle asiatischen Reitervölker verwendet. Vermutlich brachten die Hunnen auch die Pocken nach Europa, die vorher nur in Asien verbreitet waren.
Angeblich zerschnitten die Hunnen männlichen Kindern die Gesichtshaut, um späteren Bartwuchs zu verhindern. Auch die Schädel der einfachen Männer waren als Zeichen der Unterwerfung kahl geschoren. Nur die Führer durften langes Haar tragen. Die Hunnen verformten vermutlich ihre Schädel ähnlich wie die Ägypter. Und in Wunden sollen sie Schwarzerde gerieben haben, damit diese dicke und gut sichtbare Narben bildeten.
Die Hunnen brachten das Byzantinische Reich in ihre Abhängigkeit und überrannten die germanische Stämme, die zwischen Wolga und dem Römischen Reich lebten. Das führt zu großen Fluchtbewegungen Richtung Westen auf das Weströmische Reich zu. Da das Weströmische Reich damals in der Krise steckte, hatte es dem Ansturm der Barbaren nicht viel entgegenzusetzen.
Die germanischen Stämme wie Ostgoten, Westgoten, Vandalen oder Langobarden drangen weit in das römische Reich ein und übernahmen in weiten Teilen des weströmischen Reiches die Herrschaften. So herrschten Ostgoten und Langobarden in Italien, Westgoten in Spanien und Vandalen im heutigen Tunesien.
Der berühmteste Führer der Hunnen war Attila, der von den Europäern als Geißel Gottes bezeichnet wurde. Er drang mit seinen Reiterhorden bis in den Süden Frankreichs vor. 451 n. Chr. besiegten Römer und Westgoten die verbündeten Hunnen und Ostgoten in der Schlacht auf den Katalaunischen Feldern (Nordostfrankreich) und stoppten ihren Vormarsch. Der Nimbus von der Unbesiegbarkeit der Hunnen war nun dahin, obwohl sie immer noch starke Kräfte mobilisieren konnten. Ein Jahr später griffen die Hunnen erneut Italien an. Dabei war nie die Eroberung von Land das Ziel, sondern - wie bei Wikingern oder Mongolen - ging es vor allem um Beute und Ruhm. Nach Attilas Tod 453 n. Chr. verloren die Hunnen ihre Stärke und das Hunnenreich zerfiel etwa um 470 nach Christus.
Mittelalter 745 - 840 n.Chr.: Uiguren-Reich, wird von Kirgisen zerstört
um 900: Die Kidan bauen in der heutigen Mongolei feste Städte, führen Bewässerungsfeldbau ein und haben erste Kontakte zum Buddhismus
Mitte des 12. Jahrhundert: Die Mongolen sorgen für Unruhe in der heutigen mongolischen Hochebene.
Dschingis Khan: Die Mongolen treten um 1200 in die Geschichte ein 1206: Der aus einer mongolischen Kleinfürstenfamilie stammende Temudschin (*1155 oder 1167, gestorben 1227) einigt nach vielen Fehden die Stämme und wird auf einer Volksversammlung zum obersten Herrscher der Mongolen ausgerufen. Er erhält den Titel Dschingis Khan ("ozeangleicher Herrscher" oder "Weltherrscher"). Ihm gelingt erstmals die Vereinigung der zersplitterten Mongolenstämme und anschließend die schnelle Eroberung weiter Teile Nord- und Zentralasiens. Er organisiert aber auch den Staat, führt eine Schrift ein und initiiert die Installation des Gesetzbuches Jassa.

1211 - 1234: Krieg gegen Nordchina (Jurchen der Jin-Dynastie).
1220: Gründung der mongolischen Hauptstadt Karakorum im Norden der heutigen Mongolei. Verbesserung der Organisation des mongolischen Reiches durch Yelü Chutsai, Machmud Jalatwatsch und andere Berater.
1219 - 1221: Eroberung des Choresmischen Reiches.
1226: Eroberung des Tangutenreiches in Kansu.
1227: Dschingis Khan stirbt nach einem Reitunfall auf der Jagd
1229: Ögödei, der Sohn Dschingis Khans, wird Khan. 1236 - 1242: Die Mongolen unter Batu Khan erobern den größten Teil Russlands (siehe unter anderem Schlacht an der Kalka).
1240 - 1502: Die Goldene Horde, eine westliche Gruppe der Mongolen, beherrscht weite Gebiete Osteuropas.
1241: Die Mongolen stoßen nach Schlesien (Schlacht bei Wahlstatt) und Ungarn (Muhi) vor. In der Schlacht bei Liegnitz wird ein deutsch-polnisches Ritterheer geschlagen. Dann stirbt Ögödei und die Mongolen ziehen sich (vorerst) zurück.
1242: Bantu Khan erobert Polen, Ungarn und den Balkan. Die Mongolen erreichen die Adria und bedrohen Mitteleuropa.
1243: Bantu Khan gründet die Goldene Horde (Gruppe von Westmongolen).
1246 - 1248: Güyük ist Khan.
1251: Möngke wird Khan.
1252: Eroberung Persiens 1258: Die Mongolen erobern Bagdad und vernichten das Kalifat der Abbasiden. An seine Stelle tritt das mongolische Ilchanreich. In der Folge verstärkt sich der Einfluss der persisch-islamischen Kultur auf die Mongolen.
Kublai Khan wird Kaiser von China und gründet die Yuan-Dynastie 1260
1260: Kublai ruft sich zum Khan aus und begründet die Yuan-Dynastie (1271 - 1368).
Der Großkhan der Mongolen, Kublai Khan (*1215, gestorben 1294), wird Kaiser Nordchinas. Neue Reichshauptstadt der Mongolen wird 1271 Peking (Beijing). Gleichzeitig beginnt das Auseinanderbrechen des ohnehin lockeren Zusammenschlusses der Mongolen in Teilreiche. 1274 und 1281: Zwei Angriffsversuche der Mongolen auf Japan scheitern. 1279 wird die Eroberung Südchinas abgeschlossen, wo die Sung-Dynastie beseitigt wird.
1279 - 1294: Kublai Khan ist Kaiser von ganz (!) China (Shih Tsu). Er gründet die mongolisch-chinesische Yuan-Dynastie (bis 1368). Kublai Khan nimmt im Kontakt mit den Tibetern (Kloster Sakya) den Buddhismus an und holt tibetische Lamas ins Land.

Burma wird zum Vasallen. Indien, Annam (Vietnam) und Java werden erobert. In der Folge entwickeln sich die mongolischen Führer auch kulturell auseinander. Der eine Teil hat die chinesische Lebensart, die Staatsstruktur und Teile der chinesischen Kultur übernommen, während die anderen das traditionelle Mongolenleben weiter führen und - Jurte statt Palast - weiterhin als Ideal ansehen.
1294: Kublai stirbt.
1356 - 1418: Tsongkhapa begründet und verbreitet die Lehre der Gelugpa, einer Reformationsbewegung im tibetischen Buddhismus.
1368: Mit chinesischen Aufständen und dem Untergang der Yuan-Dynastie (seit 1271) endet die mongolische Herrschaft in China. Die Mongolen werden aus China vertrieben und ziehen sich nach Karakorum zurück.
1380: Chinesische Truppen besetzen die Mongolei und machen Karakorum dem Erdboden gleich.  |