Allgemeines
Das Sarntaler Hufeisen ist eine 7tägige Hüttentour rund um das Sarntal. Es handelt sich hier um ein moderates Trekking in einem ursprünglichen und nicht überlaufenen Gebiet Südtirols. Berühmte Gipfel fehlen hier, dafür sind die Hütten gemütlicher als anderswo und das Panorama der umliegenden Berg-Prominenz bietet eine hervorragende Kulisse.
Die Landschaft ist oft fast skandinavisch und erinnert manchmal an Lappland. Die Ruhe ist erholsam und man ist fast überrascht über die wenigen Menschen, die hier unterwegs sind. Dafür sind die Hütten angenehm familiär, die Berghotels günstig und die Wirte sehr nett.
Auf den Almen sieht man viele Tiere wie verschiedene Kuh- und Pferderassen, Ziegen, Schafe, Murmeltiere ... Fazit: Bergidylle pur ohne Trubel und übertriebene Infrastruktur.

Die Route hat zwar einiges an Strecke, aber vergleichsweise wenige Höhenmeter. Man bleibt also fast die ganze Zeit oben, statt immer wieder in´s nächste Tal absteigen zu müssen. Alle Etappen sind mit etwa 5:00 h Gehzeit etwa gleich lang. Vom Anspruch an den Wanderer ist die Hüttenrunde moderat bis mittelschwer. Trittsicherheit und etwas Kondition sollten aber mitgebracht werden.
Die Tour kann schon im Juni begangen werden, da auch die absoluten Höhen moderat sind. Da man einen vollständigen Kreis bewandert, kommt man automatisch wieder zum Ausgangspunkt bzw. zum Auto zurück.
Hüttenschlappen sind auf den Hütten vorhanden, in den Berghotels aber nicht.
Etappen Sarntaler Hufeisen
Tag 1 Bundschen - Rittner Horn
- Gehzeit: 5:00 h
- Höhenmeter: +1420 / - 60 hm
- Strecke: 12 km
- Einkehr: Roaner, 1590 m, 0471-352773, roanerhof@brennercom.net, Donnerstag Ruhetag, bis hier fährt 1x/Tag ein Wanderbus.
- Bundschen - Roanerhof 2:30 h
- Roanerhof - Rittner Horn 2:30 h
Parken kostenlos in Sarnthein am südlichen Ortsausgang. Dort am großen Parkplatz kann man auch noch auf einen Kaffee einkehren oder die öffentliche Toilette benutzen. Mit dem Bus fährt man dann nach Bundschen.
Bus Sarntheim - Bundschen: Der Bus fährt tagsüber alle halbe Stunde um x:10 und x:40 Uhr ...

Der Start liegt in Bundschen bzw. etwas unterhalb von Bundschen an der Bushaltestelle beim Sägewerk. Es gibt einen beschilderten Einstieg in die Almstraße gegenüber vom Sägewerk.
Der Weg ist die gesamte Strecke über gut beschildert (Wegnr. 2). Von Bundschen steigt man erst mal recht viel auf Almstraßen-Asphalt, dann gibt es Abkürzungen über Waldwege und später schöne Almwege mit Aussicht. Den Asphalt könnte man etwas verkürzen mit einem Bustransfer zum Roaner.
Oben auf der riesigen Alm gibt es viele Schafe, Kühe und Pferde. Immer mal wieder auch kleine Hütten. Zum Schluß gibt der Antennenmast auf dem Rittner Horn die Richtung an. Großartig ist dann der Ausblick vom Rittner Horn auf die Dolomiten mit Geislerspitzen, Langkofel, Plattkofel, Sella etc ...
Übernachtung im Rittner-Horn-Haus - Rifugio Corno Renon (AVS, 2259 m).
Ramoser Helmut, Telefon +39/0471/356207. Bis 18.00 h da sein! Hüttenschlappen vorhanden. Die Hütte ist sehr gemütlich.
Alternativaufstiege:
- Alternativ steigt man direkt von Sarnthein zum Rittner Horn auf. Möglich ist auch ein Start in Bozen mit Aufstieg zum Rittner Horn.
- Ein anderer Aufstieg kommt von Pemmern (1538 m) über das Unterhornhaus herauf. Dazu rechnet man 2:30 h, mit Seilbahn nur 1:00 h Gehzeit.
Tag 2 Rittner Horn - Latzfonser Kreuz: 5:00 h
Morgens noch schnell zum Flaggenbewehrten Aussichtspunkt, dann wandert man los über die malerische Almlandschaft. Auch hier gibt es immer wieder Herden von Rindern, Schafen und Pferden. Bretterzäune und Lesesteinmauern strukturieren die Weideflächen. In der ersten Sommerhälfte blühen hier viele Alpenrosen. Erst wandert man wie gestern durch tolle Almlandschaft, später wird es etwas alpiner. Irgendwann taucht dann die spektakulär gelegene Kirche am Latzfonser Kreuz auf. Direkt daneben liegt auch die gleichnamige Hütte.
Die Route ist sehr gut ausgeschildert. Wegnummer 1 führt zum Latzfonser Kreuz. Immer mal wieder finden sich auch Markierungen "Hufeisentour".
Übernachtet wird im Schutzhaus Latzfonser Kreuz: Telefon +39/0472/
545017. Bei schönem Wetter kann man die fantastische Aussicht von der großen Terrasse genießen.
Tag 3 Latzfonser Kreuz - Marburger Hütte: 5:00 h
Die gut ausgeschilderte Route führt weiter über Almwiesen und durch steiniges Berggelände. Neben Alpenrosen, Pferden und Kühen prägen auch Felsen und Geröllfelder das Bild. Genauso aber auch weite Aussichten, z.B. in das Sarntal. Die Landschaft wird immer schöner.
Übernachtungsmöglichkeit bietet die Marburger Hütte = Flaggerschartenhütte = Rif. Forcella Vallaga (2.481 m). Elisabeth Illmer, Telefon +39/0471/625251,
Handy (+39) 349 0033198. Hier ist alles etwas kleiner als am Latzfonser Kreuz, aber genau so gemütlich. Auch die Hüttenterrasse lockt wieder - zumindest bei gutem Wetter.

Tag 4 Marburger Hütte - Penser Joch (2215 m): 5:00 h
Heute steigen wir weiter ins Felsgelände auf. Im Frühsommer liegen hier oft noch Schneefelder. Einige Seen lockern das Bild auf, und auch viele kleine Bäche wirken sehr reizvoll. In einigen Gumpen kann man erfrischende Bäder nehmen. Später taucht die Passstraße auf und die Route windet sich auf das Penser Joch zu, wo etwas mehr Komfort auf den Wanderer wartet, als in einer Berghütte. Das Berghotel liegt direkt am Pass.
Übernachten kann man im Alpenrosenhof - Penser Joch Haus: Telefon Mai - Oktober: 0039.0472.647170,
außerhalb dieser Zeit 0039.0472.765622, Januar - Dezember über Mobiltelefon: 0039.339.4148794. www.penserjoch.com
Tag 5 Penser Joch - Weißenbach: 5:00 h
Hinter dem Penser Joch gelangen wir schlell wieder in eine sehenswerte Hochgebirgsszenerie. Spitze Bergkegel, Klippen, Schneereste, schmale Pfade und felsige Passagen würzen die Route. Dann geht es hinab und es wird wieder idyllischer. Schöne Rast- und Badeplätze liegen am Weg. Weißenbach ist ausgeschildert. Holzstege überwinden die Bäche und bald tauchen auch wieder Bretterzäune und Almhütten auf. Dann folgen Heuwiesen mit geschotterten Almstraßen, die den Wanderer nach Weißenbach hinab leiten.
Die Übernachtung in Weißenbach erfolgt z.B. im sympathischen Murrerhof, ÜF 33-36 € (2016), Telefon +39/0471/627121, www.murrerhof.com. Alternativ gibt es auch in Muls den Rabensteinerhof, ÜF 30-35 € (2016) ,
Tel.: +39 0471 627147, rabensteinerhof.com
Tag 6 Weißenbach - Meraner Hütte: 5:00 h
Am nächsten Morgen geht es auf Weg Nr. 13 noch etwas im Tal hinab, und dann wieder aufwärts. Die Hufeisentour ist wieder gut beschildert. Die abwechslungsreiche Route führt anfangs durch Wald und Wiesen, und heute kann man sogar mal unterwegs einkehren. So geht es dann hinauf in die Almen- und Felsregion. Größere Almseen, z.T. aus Wasserfällen gespeist, laden zum Schwimmen ein.
Später erreichen wir die Alpenüberquerungsroute E5. Hinter den höchsten Punkten nimmt die Infrastruktur zu. Wir befinden uns im Skigebiet. Dafür gibt es Möglichkeiten zur Einkehr. Die Route bringt uns zur wieder etwas größeren Meraner Hütte, auf der auch viele Alpenüberquerer übernachten.
Meraner Hütte: Telefon +39/0473/279405, www.meranerhuette.it
Tag 7 Meraner Hütte - Sarnthein: 5:00 h
Von der Meraner Hütte aus folgen wir einem Panoramaweg über die Almen, von dem aus wir fantastische Blicke in alle Richtungen genießen können. Ortlergruppe oder Dolomiten sind zum Greifen nah. An einem Aussichtspunkt findet sich eine Tafel mit Erklärungen, was in der Ferne zu sehen ist.
Schließlich wendet sich die Hufeisenroute nach links hinunter Richtung Tal. Die Landschaft wird immer lieblicher, wir erreichen die Heuwiesen und schließlich unseren Ausgangspunkt in Sarntheim.
Bus Sarntheim - Bundschen: tagsüber um x:10 und x:40 Uhr ...
Gesamtrunde Daten und GPS
www.sentres.com/de/mehrtagestouren/die-sarntaler-hufeisentour-gesamtstrecke
www.sarntaler-hufeisenrunde.info
Bücher, Karten
... siehe > Literatur - Karten

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