ALPEN-PFLANZEN![]() Die besonders weit verbreiteten oder besonders markanten Pflanzen der Alpen. |
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In den Alpen ist das Wandern und Bergsteigen auch für Botaniker oder botanisch Interessierte ein Erlebnis. Hier kommen etwa 4.500 Pflanzenarten, das sind 40 % der Pflanzen Europas, vor. Davon haben ca. 650 Blütenpflanzen in den Alpen ihren Hauptlebensraum. Es gibt ein paar grundsätzliche Prinzipien, die ma bei den Alpenpflanzen beobachten kann. Je weiter oben in den Bergen die Pflanzen wachsen, desto kleiner sind sie (Zwergwuchs bietet Schutz gegen Wind, Schneedruck und Schneetreiben). Trotzdem haben die Pflanzen hier meist ein sehr weit verzweigtes Wurzelsystem. Alpine Pflanzenarten sind häufig mit auffälligen großen Blüten und kräftige Blütenfarben ausgestattet, um schnell viele Insekten anzulocken. Die kürzere Vegetationsperiode in größeren Höhen zwingt die Pflanzen dazu, sich möglichst schnell bestäuben zu lassen. Die Pflanzenwelt in den Alpen enthält viele arktisch-alpine Elemente. Sie sind Überbleibsel der Eiszeiten, als in Mitteleuropa ein Klima wie heute in der Tundra herrschte. Es bestehen intensive Verwandschaften zu den Pflanzen in den nordasiatischen Gebirgen. So findet der Wanderer auf einer Tour in Island oder Norwegen viele Pflanzen wieder, die man so oder so ähnlich aus den Alpen kennt. Die Flora der Alpen enthält - bedingt durch die eiszeitliche Vergletscherung - wenige endemische Arten. Die Gewächse, die es dort vorher gab, wurden unter dem Eis vergraben und zerstört. Nur in den eisfrei gebliebenen Südalpen (z. B. Monte Baldo am Gardasee) sind Endemiten häufiger anzutreffen. Deutlich ist in den Alpen der Unterschied in der Pflanzenzusammensetzung zwischen Kalkalpen (Sedimentgesteine in den Nordalpen und Südalpen) und den silikatischen Gesteinen (Urgestein wie Granit und Gneis, die man meist am Hauptkamm der Alpen findet). Gründe dafür sind neben der unterschiedlichen Bodenchemie auch, dass Kalkböden wärmer und trockener sind. Oft sind Gattungen durch eng verwandte Arten in beiden Regionen vertreten. Ein Beispiel ist die Verwandschaft zwischen rostblättriger und bärtiger Alpenrose, die auf unterschiedlichen Böden wachsen. Man spricht hier von ökologischer Vikarianz.
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Literatur & Apps |
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Alpenanemone, Wildes Männle (Pulsatilla)Alpenaster (Aster alpinus)Alpendost, Grauer (Adenostyles alliariae)Alpenflieder, Gestreifter Seidelbast (Daphne striata)AlpenhelmAlpenlattich (Cicerbita alpina)Alpenmohn (Papaver rhaeticum)Alpenmoorbeere (Vaccinium uliginosum)Alpenrose, bärtige bzw. bewimperte (Rhododendron hirsutum)Alpenrosen gehören zur Familie der Heidekrautgewächse (Ericaceae) und stammen aus Innerasien. Sie sind wie andere Rhododendren immergrün, werden bis zu einem Meter hoch und blühen von Mai bis Juli. Die bewimperte Alpenrose wächst in den nördlichen und südlichen Kalkalpen auf Sedimentgestein und bevorzugt eine Höhenlage zwischen 600 und 2500 m. Ihre Blattunterseite ist mit feinen Häärchen besetzt. Alpenrose, rostblättrige (Rhododendron ferruguineum)Die rostblättrige Alpenrose stammt auch aus Innerasien. Sie wächst auf steinigen Hängen und im lichten Unterholz auf Urgestein (wie Granit und Gneis), das wir vorwiegend in den zentralen Alpen finden. Die Blattunterseite zeigt eine rostig-rotbraune Färbung. Alpen-Troddelblume, Alpen-SoldanelleAlpen-Vergissmeinnicht (Myosotis alpestris)Apen-Waldrebe (Alpen-Clematis)Arnika (Arnica montana)Arnika ist eine der bekanntesten und vielseitigsten Heilpflanzen. Ihre Nutzung für die homäopathische Medizin ist legendär. Aber nur wenige wissen, dass Arnika in den Alpen und im Mittelmeerraum wächst. Ampfer (Rumex ...)Bärenklau (Heracleum ...)Bärenklau ist etwas in Verruf geraten. Die starke allergieauslösende Wirkung kommt aber vom Riesenbärenklau, der eher im Mittelgebirge an den Flüssen zu finden ist. Bärenklau: Riesenbärenklau, Bärenkralle , Herkulesstaude, HerkuleskrautUrsprünglich stammt die Herkulesstaude aus dem Kaukasus und ist in Europa ein eingewanderter sog. Neophyt. Er breitet sich enorm schnell aus und wird bekämpft. Besonders an feuchten Stellen wie Bachufern ist die Bärenkralle zu finden. Bestimmte Substanzen der Pflanze in Verbindung mit Tageslicht (= phototoxisch) können bei Menschen, die das Herkuleskraut berühren, zu schmerzhaften Quaddeln und Blasen führen, die wie Verbrennungen aussehen und schwer heilen. Auch Schweißausbrüche, Fieber und Kreislaufschocks sind möglich. Also Vorsicht, nicht berühren!
Berufskraut (Erigeron ...)Bergahorn (Acer pseudoplatanus)Bergahorn wird 30-40 m hoch und bis zu 500 Jahre alt. Er gehört zu den typischen Vetretern der in den Bergen heimischen Bäume. Zusammen mit Erlen, Weiden, Eschen, Birken und anderen Pionierbäumen besiedelt er Windbruchflächen oder gerodete Areale und ist damit wichtig für die natürliche Waldentwicklung. Außerdem ist der bergahorn ein sehr schöner Baum. Die Samen des Bergahorn sind Schraubenflieger mit etwa 16 Umdrehungen /sec.. Der Saft des frühen Frühjahrs wurde früher zur Zuckerherstellung genutzt, besonders in Nordamerika liebt man heute noch den Ahornsirup. Der Saft kann auch zu Most vergoren werden. Das Laub des bergahorn nutzte man als Schaf- und Ziegenfuitter oder Stallstreu. Ahorn-Holz ist beliebt für Schreinerarbeiten. Als Straßenrandbaum ist der Ahorn ein guter Lärmschutz durch seine großen Blätter, aber er ist auch sehr streusalzempfindlich. Die Ahornböden auf Almen entstanden durch die selektive Förderung des Ahorn durch den Menschen. Andere Büsche und Bäume wurden gefällt, der beliebte Ahorn konnte stehen bleiben. Bekannt sind u.a. der Große Ahornboden und der Kleine Ahornboden im Karwendel. Braunelle (Prunella ...)Brillenschötchen (Biscutella laevigata)Distel, Alpenkratz-, Bergdistel (Carduus defloratus)Distel, Silber- (Carlina acaulis)Sommerwarme Magerrasen wie Almflächen in den Kalkalpen sind beliebte Standorte. Die Silberdistel ist in Deutschland, wo sie zwischen Alpen und Harz auf Kalkstein heimisch ist, gesetzlich geschützt und gehört zu den gefährdeten Arten. In Österreich kommt sie überall häufig vor. Distel, stachelige KratzdistelDistel, stengellose KratzdistelEdelweiss (Leontopodium alpinum)Eisenhut, blauer (Aconitum napellus)Der Eisenhut ist auf Lichtungen, offenen Felsflächen, Windbruchflächen und aufgelassenen Almen immer wieder zu sehen. Auf gut gepflegten bewirtschafteten Alpen wird er vom Hirten entfernt. Er gehört zu den giftigsten Pflanzen Europas. Eisenhut, gelber (Aconitum lycoctonum)Auch der gelbe Eisenhut ist ein Weideunkraut und extrem giftig! ![]() Enzian, gelberDer gelbe Enzian ist g eschützt. Grund ist die intensive Nutzung der Wurzeln zum Brennen von Schnaps. Die Blätter sind im Unterschied zum sehr ähnlichen Germer gegenständig. Enzian, PurpurroterEnzian, stengelloser (Gentiana clusii)Das ist das Bild, das man sich vom Enzian vorstellt. Der stengellose Enzian ziert viele Schnapsflaschen. Der Hochprozentige wird aber nicht aus dem stengellosen, sondern meist aus dem Gelben Enzian destilliert. FarnFeuerlilie (Lilium bulbiferum)Fichte (Picea abies)Die Fichte ist der Wirtschaftsbaum in Mitteleuropa und daher etwas in Verruf geraten. Der einzelne Baum kann aber nichts dafür, dass die Fichte nach wie vor gern als Plantage angepflanzt wird, auch an Standorten, wo eigentlich andere Bäume stehen sollten. Sie wächst halt schnell und gerade und liefert am schnellsten Erträge. Die Jahre für die meisten Fichtenforste sind aber gezählt. Die extrem trockenen Sommer schädigen die Fichtenplantagen am stärksten, und so müssen sich die Forstwirte nach anderen Brot-und-Butter-Bäumen umsehen. Wo die Fichte standortgerecht und naturnah wachsen kann, ist sie meist deutlich gesünder. Und in den Alpen ist die Fichte in den entsprechenden Höhenstufen heimisch. Erstaunlich ist immer wieder, dass viele Wanderer auch in den Alpen die Fichte als Tanne bezeichnen. Kommt das vielleicht daher, das der Weihnachtsbaum auch der Tannenbaum ist, wenn es sich um eine Fichte handelt? Wie unterscheidet man die Tanne von der Fichte? Die Fichte sticht, die Tanne nicht. Das bezieht sich natürlich auf die Nadeln, die bei Tannen meist weicher sind. Außerdem stehen die Tannennadeln nach rechts und links vom Zweig weg, währedn die Fichtennadeln rund um den Zweig angeordnet sind. Tannenzapfen stehen aufrecht auf den Tannenzweigen und nach der Reife lösen sich einzelne Blättchen aus den Zapfen. Fichtenzapfen hängen unter dem Zweig und fallen als ganzes zu Boden.
Fingerkraut (Potentilla ...)Fingerkraut, glänzendes (Potentilla nitida)Flechte: Landkartenflechte, Geographenflechte (Rhizocarpum geographicum)Die Geographenflechte siedelt sich schnell auf freigelegtem Fels an und wächst in 60 Jahren einen Quadratzentimeter. Sie wird daher im ehemals vergletscherten Gebieten der Alpen und der Polargebiete genutzt, um die Zeit seit der letzten Eisbedeckung zu schätzen. Flockenblume (Centaurea ...)Frauenmantel, gewöhnlicher Frauenmantel (Alchemilla ...)Die Form des Blattes soll an einen Frauenmantel erinnern. Außerdem hilft das Kraut bei Menstruationsbeschwerden, was den Namen vielleicht mit beeinflusst hat. Frauenmantel, alpiner Frauenmantel, Silbermantel (Alchemilla alpina)Gemsheide, TeppichroseDie Gemsheide hat kleine dicke Blätter und rote Blüten. Blütezeit ist Juni - Juli. Sie wächst in Höhen zwischen 1800 und 2500 m, max. 1000 bis 3000 m. In den letzten Eiszeiten ist sie von Nordamerika über Grönland, Island und Schottland nach Mitteleuropa eingewandert GemswurzGermer, weisser (Veratrum album)Der Germer lässt sich leicht mit dem Gelben Enzian verwechseln, letzterer hat aber gegenständige Blätter. Der Germer wird vom Weidevieh verschmäht und verbreitet sich daher gern auf schlecht gepflegtem Almgelände. Bei intensiver Almutzung wird der Germer vom Hirten gemäht.
Glockenblume, Zwerg- (Campanula cochlearifolia)Glockenblume, bärtige (Campanula barbata)Glockenblume (Campanula ...)Goldpippau (Crepis aurea)Goldrute (Solidago ...)Grasnelke, Alpen-Habichtskraut (Hieracium ...)Händelwurz (Gymnadenia ...)Händelwurz, Große Händelwurz (Gymnadenia conopsea)Hahnenfuß, wolliger (Ranunculus laniginosus)HeidekrautHerzblatt (Parnassia palustris)Hornkraut (Cerastium uniflorum)HufeisenkleeJohanniskraut (Hypericum ...)Kiefer, Latschenkiefer, LatscheDie Latschenkiefer findet man in den Alpen an der Waldgrenze. Sie wächst eher als Busch und verfügt über sehr elastisches Holz. So können winterliche Lawinen einfach über die Latsche hinweg fegen, ohne dass die Äste brechen. Auch Schneelast ist so kein Problem. Im Frühjahr richtet sich die Latsche einfach wieder auf. Beim Halt und für die Wasserversorgung im Felsgelände sorgen ihre bis zu 10 m langen Wurzeln. ![]() Kiefer, Zirbelkiefer, Zirbe, ArveDie Zapfen der Zirbe öffnen sich nicht von allein wie bei anderen Kiefern. Die Vermehrung erfolgt aus vergessenen Zapfenverstecken des Tannenhähers. Die Zirbe ist zum Überleben also auf diesen Vogel angewiesen. Älteste Zirben sind 800 Jahre alt. Die Nadelbündel bestehen aus 5 Nadeln. Zirbenschnaps ist im Alpenraum sehr beliebt. Für meinen Geschmack ist er zu herb. Das Zirbenholz wird gern für Schreinerarbeiten genutzt.
Klee, Alpen- (Trifolium alpinum)Klee, Alpensüßklee (Hedysarum hedysaroides)Klee, Alpenwundklee (Anthyllis vulneraria)Klee, Hufeisenklee (Hippocrepis camosa)Klee, Sauer- (Oxalis ...)Klee, WiesenkleeKnabenkraut (Orchis mascula)Knöterich (Polyganum viviparum)Kreuzkraut, rautenblättriges (Senecio ...)Labkraut (Galium verum)Lärche (Larix ...)Laserkraut, Hallers (Laserpitium Siler)Läusekraut (Pedicularis foliosa)Leimkraut, gewöhnliches Leimkraut, Taubenkopf (Silene vulgaris)Leimkraut, stängelloses (Silene acaulis)Nelke, Kuckuckslichtnelke (Dianthus flos-cuculi)Nelke (Dianthus ...)Onobrychis montanaPreisselbeere??? -PilzWer´s weiß, bitte melden! PlatterbseSalbei (Salvia ...)ScabioseSchafgarbeSchusternagel-Enzian (Gentiana verna)Seidelbast (Daphne mezereum)Silberwurz (Dryas octopetalas)Silberwurz gehört in die Familie der Rosengewächse (Rosaceae) und ist das Musterbeispiel eines Spalierstrauches. Gleichzeitig ist es ausgesprochen typisch für die Alpen und die Tundra. Silberwurz erreicht Wuchshöhen von 5 bis 15 cm und kann bis 100 Jahre alt werden. Er besitzt liegende, verholzte Triebe, die oft weite Flächen überziehen. Die kriechenden Zweige können bis zu 1 m lang werden. Typisch ist die silbrige Unterseite der Blätter, von denen sich der deutsche Name ableitet. Sonnenröschen, großblütigesSteinbrech, Fetthennensteinbrech, Fetthenne (Saxifraga aizoides)Sterndolde (Astrantia minor)Storchenschnabel: Blassblütiger StorchenschnabelStorchenschnabel: Waldstorchenschnabel (Geranium ...)Tanne: Weißtanne (Abies alba)Der Name der Weißtanne bezieht sich auf die oft hellgraue Borke. Kahlschlagwirtschaft, Übernutzung und Bevorzugung der Fichte in der Forstwirtschaft haben die Weißtanne stark zurück gedrängt. In Zeiten von Klimawandel mit höheren Temperaturen und Trockenheit wird die resistente Weißtanne aber auch für den Forstwirt wieder interessanter. Gegenüber dem Standort ist die Weißtanne relativ anspruchslos, reagiert aber empfindlich auf Luftverschmutzung. Die Abnahme von Schwefeldioxid in der Luft seit den 1980er Jahren hat der Weißtanne gut getan. In den feuchten sommerwarmen Lagen der montanen und tieferen subalpinen Höhenstufen ist die Weißtanne ein dominanter Baum. Das Holz der Weißtanne ist vergleichbar mit Fichtenholz. Es ist aber resistenter gegenüber Verwitterung und daher auch in feuchten Umgebungen verbaut werden. Taubnessel (Lamium ...)Teufelskralle, halbkugelige (Phyteuma hemisphaericum)Teufelskralle (Phyteuma comosa)Thymian (Thymus ...)Trollblume (Trollius europaeus)Türkenbund, Türkenbundlilie (Lilium martagon)Wacholder (Juniperus sabnia)Wegerich, mittlerer Wegerich (Plantago media)Weide, Kriech- (Salix repens)Weide, Netz-noch kein Foto Weide, Spalier-noch kein Foto Weidenröschen, schmalblättriges (Epilobium alpinum) |
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