Wohnmobil mieten oder kaufen?
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Soll ich mir ein Wohnmobil kaufen? Oder soll ich es jedes Mal neu mieten? Oder soll ich das WoMo erst mal mieten, bevor ich kaufe?

Wohnmobil

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Wohnmobil mieten oder kaufen?

Diese Frage stellen sich jedes Jahr zu Beginn der Reisesaison viele wander- und reisebegeisterte Menschen. Das Wohnmobil ist in den letzten Jahren der Inbegriff der Freiheit geworden. Man träumt davon, spontan vom Schreibtisch aufzustehen, sich in sein Wohnmobil zu setzen und einfach loszufahren.

Wohnmobil mieten

Die Idee ist: Wo es mir gefällt, suche ich mir einen idyllischen Stellplatz, klappe meinen Campingtisch auf und werfe den Kocher an. Später, nach einem Glas Rotwein im Sonnenuntergang, rolle ich mich in meine Koje und bin eins mit der Welt.

So einfach wie es klingt, ist das leider in den seltensten Fällen.

Spontan mit dem eigenen Wohnmobil

Bevor ich mir mein eigenes Wohnmobil neben das Haus stellen kann, gilt es einige Hürden zu nehmen. Für die absolute Spontaneität und Freiheit muss ich mir ein Wohnmobil kaufen. Nur dann bin ich so flexibel, dass ich jederzeit losfahren kann. Das Wohnmobil ist startklar, die Ausstattung und das Gepäck liegen schon drin und los geht's. 

Wenn ich erst ein Wohnmobil mieten muss, muss ich  den Termin in der Regel längerfristig reservieren und das Wohnmobil dann noch mit meiner persönlichen Ausrüstung bestücken. In punkto Spontanität liegt also das eigene Wohnmobil vorn. In punkto Preis, Kosten und möglichen Nebenproblemen sieht es dann aber schon wieder ganz anders aus.

Probleme und Kosten

Mit möglichen Nebenproblemen meine ich z.B. die Frage nach dem Stellplatz zu hause, während ich das Wohnmobil nicht brauche. Wer ein großes Grundstück hat, für den ist das kein Problem. Wer aber z.B. in einer engen Wohnstraße lebt, wo die Nachbarn wenig begeistert darüber sind, dass diese durch Wohnmobile zugeparkt wird, für den stehen mögliche Konflikte ins Haus. Andere wiederum, die gar keinen größeren Parkplatz in der Nähe ihrer Wohnung finden, müssen sich möglicherweise über den Winter sogar irgendwo einen Stellplatz mieten.

Das kommt zu den Kosten eines Wohnmobils noch hinzu, die ja sowieso schon relativ hoch sind. Versicherung, Steuer, Reparatur und Wartung, TÜV … man kann sich fragen, wie viele Nächte man pro Jahr vermutlich im Wohnmobil schläft, und die Gesamtkosten des Wohnmobils durch die Anzahl der geplanten Übernachtungen teilen. Dann wird man sich vielleicht wundern, wie hoch die Kosten für eine Nacht im WoMo dann liegen.

Wohnmobil

Dazu kommen ja auch noch Kosten für einen im Vergleich zum PKW deutlich höheren Spritverbrauch oder durch Campingplätze, die man mieten muss (das betrifft natürlich das gemietete genauso wie das gekaufte Wohnmobil). Natürlich kann man sich auch hier und da in die freie Landschaft stellen und nicht überall ist das verboten, aber gerade in touristisch interessanten Gebieten wird der steigenden Anzahl von Wohnmobilen auf Parkplätzen hier oft eine Regel vorgeschoben. Selbst das Stehen auf öffentlichen Parkplätzen ist oft nur tagsüber erlaubt, wenn diese nicht sowieso gleich für größere Fahrzeuge gesperrt werden. Oft bleibt dann doch nur der teure und oft wenig romantische Campingplatz.

Allerdings sind in den letzten Jahren auch immer mehr reine Wohnmobilplätze entstanden, die nicht immer nur trostlose Parkplätze sind, sondern auch mal an schönen Flussufern oder in romantischen parkähnlichen Umgebungen angelegt sind. Und für freie wie gebührenpflichtige Stellplätze gibt es Apps, die in Kombination mit einer Karte über schöne und weniger schöne Locations informieren - meist werden die User der App gleichzeitig die Hauptquelle für die Eintragungen und Bewertungen. Ein Beispiel ist die App park4night.

Wohnmobil (erst mal) mieten?

Der romantische Traum vom Wohnmobil und die Hürden der Realität können meist nur schwer gegeneinander aufgerechnet werden. Wie gut mir wirklich dauerhaft der Urlaub im Wohnmobil gefällt oder die Möglichkeit, jederzeit zu einem Ausflug aufzubrechen, das lässt sich nur schwer abschätzen.

Daher hier mein dringender Tipp: Mietet euch erstmal ein Wohnmobil für eine längere Reise und schaut, ob ihr wirklich der Wohnmobil Typ seid, oder doch eher der Hotel-  oder Zelttyp. Hat man das Wohnmobil nämlich erstmal gekauft, dann kann man nicht so leicht oder zumindest nicht ohne größere finanzielle Verluste wieder zurück.

Das gilt auch für einen anderen Aspekt. Die Auswahl an Wohnmobilen ist riesig. Von einem kompakt ausgebauten Hochdachkombi über den Campervan bis zum riesigen Mobile Home gibt es alle möglichen Modelle mit Vor- und Nachteilen. Wer sich hier nicht hundertprozentig sicher ist, welches Wohnmobil zu ihm passt, auch der sollte sich erstmal das anvisierte Modell mieten um zu schauen, ob es nicht doch etwas zu eng darin wird oder ob man nicht doch lieber ein Fahrzeug hätte, mit dem man auch mal eine schmale Bergstraße oder die Durchfahrt durch italienische Städte entspannt bewältigen kann.

Wohnmobil mieten

Ihr seht schon, oft läuft es erstmal auf das Mieten eines Wohnmobils hinaus. Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass der Traum von Freiheit und Unabhängigkeit nicht unbedingt fest mit dem Wohnmobil verbunden sein muss, und dass das Wohnmobil in vielen Gebieten oder bei vielen Reiseformen auch ein dicker Klotz am Bein sein kann.

Daher meine Empfehlung: Wenn ihr noch keine Erfahrung mit Wohnmobilreisen habt, oder wenn diese Erfahrung möglicherweise schon mehrere Jahrzehnte her ist, als wir alle noch jünger waren, die Buchten in Griechenland noch leer und der Verkehr und die Parkplatzsituation noch überschaubar, der sollte sich möglichst genau überlegen, was er will - und sich dann genau dieses Fahrzeug für genau diese Reise erstmal mieten.

Fast immer wird man dabei Erfahrungen sammeln, die man in einen möglichen Wohnmobilkauf einfließen lassen kann. So weiß man nachher viel genauer, wo Vor- und Nachteile liegen und ob man selbst wirklich lieber im Wohnmobil unterwegs ist als mit einem PKW mit Zelt oder der Eisenbahn mit Hotel oder so …

Glücklicherweise gibt es jede Menge Möglichkeiten, ein Wohnmobil zu mieten. Klug ist es, die Miete möglichst langfristig zu planen, denn gerade in der Reisesaison sind viele  Wohnmobile langfristig ausgebucht und es ist schwer, das gesuchte Modell zu bekommen. Wenn ich aber den Kauf eines Wohnmobils plane, bin ich darauf angewiesen, schon mal genau so eins oder ein ähnliches Modell zu testen, damit ich weiß, auf was ich später achten muss.

Heutzutage mietet man Wohnmobile in der Regel über das Internet. Das hat die Vorteile einer großen Auswahl und einer sehr guten Vergleichbarkeit der Preise. Ähnlich wie die Portale für Miet-Pkws bieten auch die Wohnmobilvermieter eine Sortierung nach Suchkriterien wie Größe, empfohlene Personenzahl, Typ, Preis und so weiter. Ihr könnt euch das bei Campervans mal anschauen. Das ist ein renommierter Wohnmobilvermieter, der eine große Auswahl anbietet und schon mehrere Vergleichstests gewonnen hat:

Camperdays: Wohnmobil mieten Vergleichsportal

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Meine Empfehlung: Bei Camperdays kann man gut und preiswert Wohnmobile mieten. Camperdays durchforstet weltweit diverse Angebote und stellt das Ergebnis nach einen Vergleich übersichtlich zusammen. Camperdays war Testsieger bei Stiftung Warentest 2022 und bekommt von seinen Kunden regelmäßig sehr gute Bewertungen. Die Suchmaske für den Vergleich findest Du unter

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Fazit

Das Kaufen und das Mieten von Wohnmobilen hat jeweils Vorteile und Nachteile.

Die Erfahrungen, die man vor vielen Jahrzehnten gesammelt hat, sind nicht mehr unbedingt aktuell, wenn es um eine Kaufentscheidung für ein Wohnmobil geht.

Wer sich ein Wohnmobil kaufen möchte, sollte sich vorher mal eins mieten, das dem anvisierten Kaufobjekt möglichst ähnlich ist. Und dann sollte man damit eine Tour machen, die den zufünftigen Wohnmobil-Reiseplänen entspricht. Dadurch erfährt man am besten, ob man für Wohnmobilurlaub geboren ist und für welches Modell man sich entscheiden sollte.

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