Schnitzeljagd und Roadmovie zwischen Rotenburg und Schweden
Nachdem in den letzten Jahren Krimis mit regionalem Bezug große Erfolge feiern, gibt es jetzt auch einen Krimi mit Bezug auf eine bestimmte Urlaubsformen, nämlich Camping mit Wohnwagen oder Wohnmobil. In einer Mischung aus Schnitzeljagd und Roadmovie ist die Protagonistin Katrin mit ihrem alten Wohnmobil in der Mitte Deutschlands unterwegs. Diverse Orte im Mittelgebirge und wie Rotenburg an der Fulda, Wetzlar oder die Werratalseen bei Eschwege dienen als Schauplätze des Camping-Krimis. Auch Schweden spielt immer mal wieder in die Handlung hinein.
Kathrins Mann Peter ist seit Jahren für tot erklärt. Aber während dieser Reise entstehen daran Zweifel. Nach und nach tauchen immer mehr Hinweise auf, dass Peter noch leben könnte ... oder ist jemand anderes für diese Spuren verantwortlich, der Böses im Schilde führt?
Rotenburg an der Fulda
Mysteriöse Unfälle bis hin zum Mord lassen das Setting immer bedrohlicher und undurchschaubarer werden, zumal weitere Handlungsstränge mit dem Ableben und dem möglichen Wiederauftauchen Peters in Verbindung stehen. So ist Kathrin bei ihrem Camping-Urlaub auch nicht allein unterwegs, sondern hat mehrere geheimnisvolle Verfolger auf ihren Spuren. Und immer wieder taucht ein kleiner schwedischer Junge auf. Gleichzeitig versucht Kathrin in dem Bereich zwischen wilder Entschlossenheit und Nervenzusammenbruch das Steuer ihres Wohnmobils fest in der Hand zu behalten.
Genre Camping-Krimi
Neben der spannenden Geschichte, bei der der Leser lange über die Zusammenhänge rätselt, beschreibt die Autorin Heike Kübler-Anger das Leben auf deutschen Campingplätzen. Der sachkundige Leser merkt schnell, dass sie weiß, worüber sie schreibt. Campingplätze, Wohnmobilstellplätze, Wohnwagen und Wohnmobile kennt sie offenbar von innen und außen genau. Und dies gilt auch für das bunte Völkchen von Campern, die im Sommer in Deutschland mit ihren Wohnmobil unterwegs sind.
Dass die Protagonistin Kathrin ihr Wohnmobil Töff-Töff nennt, kann man als Leser finden, wie man will. Die Geschichte ist jedenfalls nicht nur für Wohnmobilisten und Camper interessant, wenn sie auch für diese Zielgruppe vielleicht einen besonderen Reiz hat.
Ich habe jetzt vier Fünftel des Romans gelesen und habe immer noch keine Idee, wie sich die Verstrickungen entwirren werden, wer der Mörder ist, und ob Peter wirklich noch lebt. Und ich bin auf jeden Fall gespannt, was auf den letzten 60 Seiten noch passieren wird.
Fazit
Für Wohnmobilisten und Camper ein spannender Krimi, den man aber nur vor dem Einschlafen lesen sollte, wenn man starke Nerven hat und nicht gerade in seinem Wohnmobil liegt.
Bezugsquelle
Camping mit Todesfolge bei Amazon.
