Übernachten im Wanderurlaub
Wandern

Unterkünfte für Wanderreisen und Trekkingtouren in Deutschland und anderswo - ein paar Kriterien.

Schloss Berlepsch Wandern

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Allgemeines & Spezielles

Deutschland ist als Wanderland nicht erst seit der Corona-Krise immer beliebter geworden. Wer früher vielleicht nur mal rund um seinen Heimatort gewandert ist, der bricht nun häufig zu einem Wanderurlaub in die Mittelgebirge Deutschlands, in die Alpen oder an der See auf.

Spätestens an dieser Stelle stellt sich nun die Frage: "Wo kann ich übernachten?" Dazu gibt es gerade in Deutschland mit seiner langen Wander- und Reisetradition jede Menge Möglichkeiten. Vom 5-Sterne-Hotel über die Ferienwohnung, die Pension, die Berghütte und die Jugendherberge bis zum Biwak im Freien hat der Wanderer - abhängig vom jeweiligen Wandergebiet - eine große Auswahl.

Die Übernachtungsbetriebe müssen natürlich vor allem zum persönlichen Anspruch und das Wanderers passen, aber auch die jeweils geplanten Touren spielen bei der Auswahl, Reservierung und Buchung eine Rolle. Ein ganz entscheidender Faktor ist da schon mal, ob ich eine Wanderwoche mit einem festen Standort plane oder eine Trekkingtour, bei der ich von Ort zu Ort wandere.

Der Wanderurlaub mit festem Standort

Bleibe ich für mehrere Tage am selben Ort, um von dort aus die attraktivsten Wanderrouten der Umgebung zu erkunden, bietet sich natürlich ein möglichst angenehmer fester Standort an, an dem ich während des gesamten Urlaubs übernachte. Anders als bei manch anderer Urlaubsform wie z.B. Wellnessurlaub werde ich aber bei einem intensiven Wanderurlaub tagsüber nicht unbedingt allzu viel Zeit im Hotel verbringen.

Daher lohnt es sich nur für Leute mit besonders hohen Ansprüchen und dickem Geldbeutel, in einem Luxushotel zu logieren. Gerade zu Jahreszeiten mit warmen Temperaturen, wenn man auch nachmittags und abends noch viel draußen unterwegs ist, wird man ein einfacheres Hotel wählen, als im Dezember in Mitteleuropa, wo man die Freizeit- und Wellnessangebote des Hotels stärker nutzen wird.

Übernachten auf Wanderungen

Aus diesen Gründen kann man oft besser auf das Hotel verzichten und sich lieber gleich eine Ferienwohnung buchen. Wer allein unterwegs ist und vielleicht auf etwas Anschluss hofft, für den wäre das Hotel oder die Pension vermutlich die bessere Wahl. Aber für Wanderer, die gern ihre Ruhe haben oder für Paare oder Gruppen ist die Ferienwohnung durch ihre Vorteile oft die beste Übernachtungsform. Nachdem man einmal den Schlüssel übernommen hat, ist man dort sein eigener Herr. In der Küche kann man sich seine Mahlzeiten inklusive des Picknicks für die Wanderung zubereiten und man hat jederzeit auch die Wahl, auswärts essen zu gehen. Nach der Wanderung hat man in seiner eigenen Ferienwohnung genügend Platz und ist nicht nur, wie im Hotel, auf ein Zimmer angewiesen. Und abends genießt man noch ein Glas Wein aus der selbst ausgesuchten Flasche auf dem eigenen Balkon.

Diese Vorteile sind vor allem auch für kleinere Wandergruppen interessant, wo die Mitreisenden in der Ferienwohnung zusammen ihre Abende genießen können und später in ihren jeweiligen Zimmern ihre Ruhe haben. Daher kommt für mich persönlich bei Wanderwochen oder Winterurlauben im Freundeskreis eigentlich nur eine Ferienwohnung in Frage.

Die Trekkingtour von Ort zu Ort

Beim Wandern von Ort zu Ort (= Trekking) steht die Ferienwohnung aber in der Regel nicht ganz oben auf der Liste. Da der Reinigungsaufwand für die gesamte Wohnung größer ist, werden Ferienwohnungen oft nicht nur für eine Nacht angeboten. Daher schaut der Wanderer beim täglichen Standortwechsel eher wieder auf das Hotel oder auf die Pension. Beide lassen sich traditionellerweise auch spontan für einzelne Nächte buchen, wobei das schon jetzt nicht leicht ist und vor allem in der nächsten Zeit immer schwieriger werden wird. Nach meiner Erfahrung vermieten vor allem die Pensionen immer seltener ihre Zimmer nur für eine Nacht. Begründet wird dies oft mit dem Reinigungs- und Serviceaufwand und dem derzeit extremen Personalmangel der Betriebe.

Wandern in Deutschland

Aus dem gleichen Grund wird es auch manchmal schwierig, ein Frühstück oder erst recht ein Abendessen zu bekommen. Ich kenne mittlerweile Orte, in denen man zwar in einer Pension übernachten kann, zum Abendessen an Werktagen aber in Nachbarorte fahren muss, weil die örtlichen Gaststätten außerhalb der Wochenenden geschlossen sind. Für den Wanderer, der ja i.d.R. zu Fuß unterwegs ist, gibt es dann nur das (kalte) Essen, was er selber mitgebracht hat. Oder, wie mir neulich ein Vermieter anbot, den Pizzabringdienst aus dem Nachbarort.

An dieser Stelle kommen dann Unterkünfte wie Jugendherbergen, Naturfreundehäuser oder Berghütten ins Spiel. Hier ist es in der Regel kein Problem, nur für eine Nacht zu buchen. Gleichzeitig sind diese Übernachtungsbetriebe auch darauf eingestellt, Ihre Gäste mit mindestens zwei Mahlzeiten am Tag zu versorgen. Der sehr einfache Standard von Jugendherbergen, den manch älterer Wanderer noch aus seiner Jugend kennt, ist kaum noch zu finden. Viele Jugendherbergen sind durchaus mit einfachen Hotels zu vergleichen und oft sogar noch moderner und freundlicher eingerichtet.

Fazit

Für eine Trekkingtour von Ort zu Ort oder von Hütte zu Hütte bieten sich am ehesten einfache Hotels oder Jugendherbergen an. Ob man eine ganze Wanderwoche in einer Jugendherberge oder einem Naturfreundehaus verbringen will, ist Geschmackssache. Hier fehlt es dann längerfristig gesehen vielleicht noch etwas an Platz und Freiraum, den die Ferienwohnungen zur Verfügung stellen. Außerdem sind Jugendherbergen oder Naturfreundehäuser auf den Trekkingrouten nicht überall zu finden.

Bei einem Wanderurlaub, bei dem man nach tagesfüllenden Wanderungen zu einem festen Standort zurück kehrt, bietet die Ferienwohnung aus meiner Sicht die meistern Vorteile.