Wildcampen in Europa: Was ist wo erlaubt?
Wandern

Ein paar Gedanken zum Wildcampen.

Wildcampen unterm Sternenhimmel

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Trekking liefert ein Gefühl von Freiheit. Doch nach mehreren Stunden des Wanderns ist es Zeit, eine Pause einzulegen. Viele Wanderer möchten die Flexibilität und die Nähe zur Natur nicht missen und lassen sich in Wäldern, auf Feldern oder Wiesen nieder. Ist das Zelt aufgestellt, kann jeder ein wenig die Seele baumeln lassen und rasten. Das Wildcampen ist sehr beliebt, doch leider oft nicht erlaubt. Deshalb gilt es, sich über die Regelkn zu informieren und daran zu halten.

Was ist Wildcampen?

Beim Wildcampen wird das Zelt einfach dort aufgestellt, wo es beliebt. Was durchaus logisch, romantisch und kostengünstig klingt, kann einen Camper teuer zu stehen kommen. Denn Wildcampen ist nicht überall in Europa erlaubt. Die meisten Länder haben dazu restriktive Naturschutz- und Campinggesetze erlassen.

In Österreich ist das Campen z.B. auf den meisten Waldflächen verboten. In Deutschland ist Wildcampen oder Biwakieren (für eine Nacht ohne Zeltaufbau) auch nicht uneingeschränkt erlaubt. Wer auf Privatgrund sein Zelt aufschlagen möchte, sollte diesen Plan zunächst mit dem Besitzer abklären.

Wildcampen am Strand

In Frankreich wird das Campen im Zelt für eine Nacht auf Parkplätzen, im Wald oder auf Wiesen zwar oft geduldet, allerdings sollten Camper eine bestimmte Entfernung zu unterschiedlichen Einrichtungen oder zu Schutzgebieten einhalten. Wer nach dem Trekking in Nationalparks sein Zelt aufschlagen möchte, muss darauf verzichten und den Abstand von ungefähr 60 Minuten Fußweg zum Eingang einhalten.

In Dänemark ist das Campen außerhalb von Campingplätzen komplett verboten, es sei denn, die Plätze sind ausgeschildert und erlauben den Aufbau von Zelten. Diese ausgeschilderten einfachen Plätze verfügen oftmals über Toiletten und kaltes Wasser. Für zwei Nächte zu 3 Euro dürfen Camper verweilen. Autos, Wohnwagen oder auch Motorräder sind auf diesen Plätzen hingegen nicht gestattet. Deutlich liberaler in puncto wildcampen sind anderen skandinavischen Länder Norwegen, Schweden und Finland.

Welche Strafen sind beim Wildcampen zu erwarten?

Auch wenn sich Wildcampen großer Beliebtheit erfreut, kann das Vergnügen sehr teuer werden. Wer in Österreich beim Wildcampen erwischt wird, muss zwischen 5 und 500 Euro Bußgeld zahlen. Ebenso kann es vorkommen, dass die Behörde das Zelt konfisziert.

In Deutschland fallen die Strafen oft milder aus. Hier müssen Wildcamper bei Verstößen lediglich mit Strafzahlungen in Höhe von 100 Euro rechnen. Die Regelungen unterscheiden sich aber je nach Bundesland.

Anders sieht es in Frankreich aus. Wer unerlaubt am Strand campt und erwischt wird, muss mit einer Bußgeldverordnung von bis zu 1.500 Euro rechnen. Das kann den Trekking-Urlaub im Ausland ziemlich beeinflussen.

Gibt es Alternativen zum Wildcampen?

Besser ist es, sich nach einfachen Campingplätzen oder sog. Trekkingcamps umzusehen. Diese rudimentär mit Feuerstelle, Wasserstelle und Plumbsklo ausgestatteten Plätze gibt es in vielen europäischen Ländern - meistens befinden sie sich unweit von Wanderwegen oder Trekkingtouren. Die Kosten sind i.d.R. überschaubar. Meistens müssen Gäste, die in einem Trekking-Camp übernachten möchten, zwischen 10 und 15 Euro pro Zelt bezahlen. Die Buchung erfolgt per App, sodass zumindest außerhalb der Hochsaison auch spontan eine Platzanmietung möglich ist. Da die Trekkingplätze aber noch selten sind, muss man seine Wanderung - zumindest außerhalb Skandinaviens - nach dem Vorhandensein der Trekkingplätze planen, nicht umgekehrt.

Das Campen ist nicht nur Deutschland, Österreich oder Skandinavien eine beliebte Übernachtungsmöglichkeit - auch in mediterranen Ländern wie vor allem in Italien ist das Übernachten im Zelt sehr beliebt bei Wanderern und Radfahrern. Einfache Trekkingplätze wie im Norden gibt es hier jedoch nicht. Aber es gibt fast überall in Italien gute Möglichkeiten zum Zelten, wie die Campingplätze an der Adria, die eine hervorragende Auszeit versprechen.

Hier nur ein Beispiel:

Egal ob auf einer Urlaubsreise mit Zelt und PKW, per Wohnmobil oder während eines Trekkingurlaubs, in Italien können fast überall nahe gelegene Plätze wie der Campingplatz Marina di Venezia angesteuert werden. Hier gibt es auch zahlreiche Mobilheime mit einem bis drei Schlafzimmern - ideal für Personen, die sich von langen Wanderungen unter festem Dach erholen und mal ausschlafen möchten, ohne dass die Zeltwand im Wind flattert. Der nächste Ort ist hier, wie auch oft bei anderen Plätzen in Italien, nur 3 Kilometer entfernt - so können sich Radtouristen oder Wanderer auf Trekkingtouren direkt mit neuem Proviant versorgen.

Fazit

Trekking ist eine Passion - wer allerdings mehrere Tage unterwegs ist, sollte beachten, dass das Übernachten im Zelt nicht überall problemlos möglich ist. Wer wild campen will, muss vorher viel recherchieren oder damit rechnen, dass man nachts rüde zur Kasse gebeten und das Zelt eingezogen wird.

Wer auf Nummer sicher gehen will, nimmt einen der regulären Campingplätze oder Trekkingplätze in Anspruch und erholt sich ganz legal von der Wanderung.

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