Die Sightseeing-Touren von ITDC, die in den verschiedenen Reiseführern enpfohlen werden, kann man sich m.M.n. sparen. Man wird lieblos an ein paar Sehenswürdigkeiten rausgeworfen, bekommt aber (zumindest bei meinem Versuch) so gut wie keine Erklärungen. Auch die Delhi-Führer, die ich für Reisegruppen angeheuert habe, waren oft unmotiviert und schlecht - und erwarteten trotzdem hohe Trinkgelder. Besser auf eigene Faust und/oder mit Hilfe eines Reiseführers die Stadt erkunden!
Die Sehenswürdigkeiten Delhis sind nicht so spektakulär wie in Agra, Jaipur oder ähnlichen Orten. Wenn man aber wenn man eh da ist, könnte man Folgendes besuchen:
Das Rote Fort, Lal Qila
1638 von Shah Jahan (siehe > Geschichte Indien) aus rotem Sandstein erbaut. Innen viel zerstört. Von den Engländern als Kaserne genutzt. Aber schöner Blick auf den Yamuna. Hauptzugang über das Lahore-Tor. Für den Besuch ist keine vorherige Reservierung erforderlich. Du kannst die Eintrittskarten direkt vor Ort am Ticketschalter kaufen. Alternativ besteht die Möglichkeit, Tickets online über die Website des Archaeological Survey of India zu kaufen, um Warteschlangen zu vermeiden.

Die Öffnungszeiten liegen von Dienstag bis Sonntag von 9:30 Uhr bis 16:30 Uhr. Für Ausländer beträgt der Eintrittspreis 600 INR (2025). Am besten morgens oder am späten Nachmittag das Rote Fort besuchen. Dann kann man den Menschenmengen und der Hitze einigermaßen entgehen. Es gibt Audioguides zur Geschichte und Architektur des Forts.
FAQ
Kann man das Rote Fort in Delhi auch individuell besuchen?
Ja, das Rote Fort steht auch für Einzelbesucher offen. Es gibt auch einen Audio-Guide. Am besten vor 10:00 h kommen, dann sind die Wartezeiten kürzer. Oder online Ticket kaufen.
Jama Masjid, die Große Moschee
Gegenüber vom Roten Fort liegt die größte und beeindruckendste Moschee Indiens. 1644 von Shah Jahan erbaut. Roter Sandstein und Marmor, 40 m hoch, fasst 25.000 Menschen. Auf den Turm hochsteigen! Super Blick über Alt Delhi und auf das Rote Fort.
Chandni Chowk / Paranthe Wali Gali
In dieser Bazar-Gegend westlich vom Roten Fort und nordwestlich der Großen Moschee gibt es viele kleine Street-Food-Läden in den lebendigen Gassen. Authentisches indisches Essen zu günstigen Preisen.
Paharganj und Main Bazar
Der Bazar von Alt Delhi, wuselig und authentisch. Hier hat sich aber so mancher Indien-Neuling seinen ersten Kulturschock abgeholt ...
Connaught-Place / Rajiv Chowk
Von den Engländern angelegt. Lebhafter Platz mit Geschäften, Büros, Restarants ... und in der Mitte ein Park mit Untergrund-Bazar. Es gibt auch eine Meile mit Saristoffen, Schals, Kunsthandwerk und anderen typischen Produkten, die Einheimische und Touristen anlocken.
Die Gegend ist etwas ruhiger als andere Teile Delhis und man kann sich hier ohne Stress bewegen. Das Open Air Café in der Mitte vom Platz scheint es nicht mehr zu geben. Man kann aber ins
United Coffee House ausweichen. Das liegt hinter dicken Türen und zeigt eine andere Welt, eine Mischung aus Wiener Kaffeehaus und kolonialenflischem Tea Room. Hier sitzt die indische obere Mittelklasse. Es gibt auch leckere warme Speisen.
Humayun-Mausoleum (Humayun´s Tomb) und Sunder Nursery
Humayun's Tomb gilt als ein Vorläufer des Taj Mahal. Es wurde um 1570 erbaut und gehört zum UNESCO-Weltkulturerbe. Nach Humayuns Tod 1556 ließ seine Frau Bega Begum das Mausoleum bauen. Man findet dort viel roten Sandstein und Marmor. Die Stätte ist täglich geöffnet von 6:00 - 18:00 h. Tickets online oder am Eingang.
Sunder Nursery ist ein schöner Park neben Humayun´s Tomb. Hier stehen
Isa Khan's Tomb, weitere kleinere Moghul-Bauten und es gibt im Nordteil des Gartens das schöne Carnatic Cafe an einem Teich - neben diversen anderen Food Trucks, Cafés und Kiosken im Park.
Sikh-Tempel (Gurudwara Bangla Sahib)
Der prächtige Haupttempel der Sikhs in Delhi srahlt eine schöne Atmosphäre aus. Hier gibt es auch eine Volksküche, die man besichtigen und in der man freiwillig bei der Zubereitung der Speisen helfen kann. Patel Chowk Metro Station (Gelbe Linie – Yellow Line, 600 m entfernt) oder Rajiv Chowk Metro Station (Gelbe & Blaue Linie, 1500 m entfernt).
 National-Museum
Für Ausländer mit ca. 10 $ recht teuer. Museumspädagogisch nicht besonders innovativ. Aber es gibt einen guten Audio-Guide, auch auf deutsch. Es gibt eine Kantine und einen Garten. Das Museum zeigt vor allem Artefakte der gesamten indischen Geschichte und Kultur - aber deutlich nüchterner, als draußen.
Jain-Tempel (Shri Digambar Jain Lal Mandir) beim Roten Fort
Ältester Jain-Tempel in Delhi aus dem 17. Jh. Öffentlich zugänglich, kein Eintritt, Spenden willkommen, offen 05:30 - 21:30 h, mittags 12:00 - 16:30 h geschlossen.
Alle Arten von Leder und Schuhe draußen lassen. Besucher sollten vorher kein Fleisch oder Alkohol konsumieren. Schultern und Knie bedecken, keine Fotos machen.
Eine Vogelklinik, in der Vögel kostenlos behandelt werden, kann besichtigt werden. Lal Qila Metro Station (Violette Linie, ca. 5 Min. zu Fuß).
Hindu-Tempel
Akshardham und Birla Mandir
Der Akshardham-Tempel ist ein riesiger, reich verzierter, erst 2005 eingeweihter Hindu-Tempel auf der Ostseite des Yamuna. Man kann ihn gut mit der U-Bahn (Blaue Linie) erreichen und das ist ein wirklich beeindruckender Komplex. Zwei Stunden kann man dafür einplanen.

Es gibt im Tempelbereich auch viele Möglichkeiten zum Essen und trinken. Bezahlht wird bar oder mit dem indischen System UPI, mit $ US oder Kreditkarten kommt man nicht weiter. Es gibt aber in der Nähe auch einen ATM. Hindu-Tempel Shri Laxmi Narayan (Birla Mandir): Ein oft besuchter Tempel ist der Birla-Tempel von 1933. Er wirkt aber eher nüchtern im Vergleich zu anderen Hindutempeln.
Außerdem könnte man sich anschauen
Die nächsten Spots kann man gut kombinieren, weil sie alle an der Gelben Linie der U-Bahn liegen bzw. nicht weit weg davon sind. Besonders schön ist es, die Tour am späten Nachmittag auf der Dachterrasse des Miabella (Hauz Khaz) zu beenden:
- Safdarjung-Mausoleum (Safdarjung´s Tomb): Safdarjungs Grab ist das letzte umzäunte Gartengrab in Delhi. Es ist weit weniger bekannt und weniger prachtvoll als Humayun´s Tomb, aber hat eine sehr schöne Atmosphäre. Das Mausoleum wurde 1753–54 für Safdarjung, den Vizekönig von Awadh unter dem Mogulkaiser Mohammed Shah, erbaut. Die Jor Bagh Metro Station (Yellow Line) liegt 1 km von Safdarjung´s Tomb entfernt.
- Östlich vom Grabmal liegt der sehenswerte Lodhi Garden (Eintritt frei) mit vielen Grabmälern und Pavillons aus der Moghulzeit. Und noch ein kleines Stück weiter (gut 10 min zu Fuß) Richtung Nordosten liegt der Khan Market (s.o.).
- Khan Market, südlich vom India Gate (Metrostation Khan Market, Violette Linie): Relativ grün und wenig wuselig. Hier ist der Kulturschock nicht so groß wie im Main Bazar. Gute Einkehrmöglichkeiten.
- Tibet House: Das Tibet House hat ein gutes Museum mit vielen Ausstellungsstücken zur tibetischen Kultur. Die Exponate sind informativ in englischer Sprache beschriftet.
- Dilli Haat INA in der Nähe der INA Metro Station (Gelbe & Pinke Linie): Dilli Haat ist ein offener Markt für Handwerk, Kunst, Kultur und Küche Indiens. Es ist kein gewöhnlicher Basar, sondern eher ein etwas gehobenes Handwerksdorf wo es vom Juwelier bis zum Fischhändler alles an Waren gibt, was Indien bietet.
- Hauz Khas Fort mit See. Einen Top-Blick auf den Sonnenuntergang hinter dem See hat man von der Dachterrasse des italienischen Restaurants Miabella. Cocktails kosten knapp 10 € (2025). Hauz Khas Metro Station (Yellow Line & Magenta Line). Etwas weiter draußen liegt Qutab Minar.
- Qutab Minar: Ein spektakuläres Minarett und einige Ruinen aus der Moghul-Zeit. Metrostation Qutab Minar an der Gelben Linie. Zwei Stationen vorher liegt Hauz Khaz.
- Der Mehrauli Archaeological Park liegt südöstlich neben Qutab Minar. Es gibt viele Ruinen, das Gartencafé Stone und eine schöne Atmosphäre zum Spazierengehen.
 
|