Delhi - Hauptstadt Indiens

Unterschätzte Durchgangsstation mit viel Sehenswertem aus der Geschichte und den unterschiedlichen Kulturen und Religionen Indiens.

Delhi, Indien

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Allgemeines & Spezielles

Delhi ist meist nur Durchgangsstation, 2 Tage reichen i. d. R. für einen Besuch aus, es sei denn, man hat dort spezielle Interessen. Natürlich ist Delhi eine sehr interessante Stadt. Aber als schön würde ich sie nicht bezeichnen. Allerdings gibt es ein paar hochkarätige Sehenswürdigkeiten.

Die Luft in Delhi ist superschlecht. Sie gehört zu den am stärksten von Abgasen verseuchten Städten weltweit, noch schlimmer als Peking.

Siehe auch > Fotos von Delhi & Agra

Ganesh, Indien

Sehenswürdigkeiten, Märkte, Parks, Lokale ...

Die Sightseeing-Touren von ITDC, die in den verschiedenen Reiseführern enpfohlen werden, kann man sich m.M.n. sparen. Man wird lieblos an ein paar Sehenswürdigkeiten rausgeworfen, bekommt aber (zumindest bei meinem Versuch) so gut wie keine Erklärungen. Auch die Delhi-Führer, die ich für Reisegruppen angeheuert habe, waren oft unmotiviert und schlecht - und erwarteten trotzdem hohe Trinkgelder. Besser auf eigene Faust und/oder mit Hilfe eines Reiseführers die Stadt erkunden!

Die Sehenswürdigkeiten Delhis sind nicht so spektakulär wie in Agra, Jaipur oder ähnlichen Orten. Wenn man aber wenn man eh da ist, könnte man Folgendes besuchen:

Das Rote Fort, Lal Qila

1638 von Shah Jahan (siehe > Geschichte Indien) aus rotem Sandstein erbaut. Innen viel zerstört. Von den Engländern als Kaserne genutzt. Aber schöner Blick auf den Yamuna. Hauptzugang über das Lahore-Tor. Für den Besuch ist keine vorherige Reservierung erforderlich. Du kannst die Eintrittskarten direkt vor Ort am Ticketschalter kaufen. Alternativ besteht die Möglichkeit, Tickets online über die Website des Archaeological Survey of India zu kaufen, um Warteschlangen zu vermeiden.

Rotes Fort, Delhi, Indien

Die Öffnungszeiten liegen von Dienstag bis Sonntag von 9:30 Uhr bis 16:30 Uhr. Für Ausländer beträgt der Eintrittspreis 600 INR (2025). Am besten morgens oder am späten Nachmittag das Rote Fort besuchen. Dann kann man den Menschenmengen und der Hitze einigermaßen entgehen. Es gibt Audioguides zur Geschichte und Architektur des Forts.

FAQ

Kann man das Rote Fort in Delhi auch individuell besuchen?

Ja, das Rote Fort steht auch für Einzelbesucher offen. Es gibt auch einen Audio-Guide. Am besten vor 10:00 h kommen, dann sind die Wartezeiten kürzer. Oder online Ticket kaufen.

Jama Masjid, die Große Moschee

Gegenüber vom Roten Fort liegt die größte und beeindruckendste Moschee Indiens. 1644 von Shah Jahan erbaut. Roter Sandstein und Marmor, 40 m hoch, fasst 25.000 Menschen. Auf den Turm hochsteigen! Super Blick über Alt Delhi und auf das Rote Fort.

Chandni Chowk / Paranthe Wali Gali

In dieser Bazar-Gegend westlich vom Roten Fort und nordwestlich der Großen Moschee gibt es viele kleine Street-Food-Läden in den lebendigen Gassen. Authentisches indisches Essen zu günstigen Preisen.

Paharganj und Main Bazar

Der Bazar von Alt Delhi, wuselig und authentisch. Hier hat sich aber so mancher Indien-Neuling seinen ersten Kulturschock abgeholt ...

Connaught-Place / Rajiv Chowk

Von den Engländern angelegt. Lebhafter Platz mit Geschäften, Büros, Restarants ... und in der Mitte ein Park mit Untergrund-Bazar. Es gibt auch eine Meile mit Saristoffen, Schals, Kunsthandwerk und anderen typischen Produkten, die Einheimische und Touristen anlocken.

Die Gegend ist etwas ruhiger als andere Teile Delhis und man kann sich hier ohne Stress bewegen. Das Open Air Café in der Mitte vom Platz scheint es nicht mehr zu geben. Man kann aber ins United Coffee House ausweichen. Das liegt hinter dicken Türen und zeigt eine andere Welt, eine Mischung aus Wiener Kaffeehaus und kolonialenflischem Tea Room. Hier sitzt die indische obere Mittelklasse. Es gibt auch leckere warme Speisen.

Humayun-Mausoleum (Humayun´s Tomb) und Sunder Nursery

Humayun's Tomb gilt als ein Vorläufer des Taj Mahal. Es wurde um 1570 erbaut und gehört zum UNESCO-Weltkulturerbe. Nach Humayuns Tod 1556 ließ seine Frau Bega Begum das Mausoleum bauen. Man findet dort viel roten Sandstein und Marmor. Die Stätte ist täglich geöffnet von 6:00 - 18:00 h. Tickets online oder am Eingang.

Sunder Nursery ist ein schöner Park neben Humayun´s Tomb. Hier stehen Isa Khan's Tomb, weitere kleinere Moghul-Bauten und es gibt im Nordteil des Gartens das schöne Carnatic Cafe an einem Teich - neben diversen anderen Food Trucks, Cafés und Kiosken im Park.

Sikh-Tempel (Gurudwara Bangla Sahib)

Der prächtige Haupttempel der Sikhs in Delhi srahlt eine schöne Atmosphäre aus. Hier gibt es auch eine Volksküche, die man besichtigen und in der man freiwillig bei der Zubereitung der Speisen helfen kann. Patel Chowk Metro Station (Gelbe Linie – Yellow Line, 600 m entfernt) oder Rajiv Chowk Metro Station (Gelbe & Blaue Linie, 1500 m entfernt).

Sikhs, Delhi, Indien

National-Museum

Für Ausländer mit ca. 10 $ recht teuer. Museumspädagogisch nicht besonders innovativ. Aber es gibt einen guten Audio-Guide, auch auf deutsch. Es gibt eine Kantine und einen Garten. Das Museum zeigt vor allem Artefakte der gesamten indischen Geschichte und Kultur - aber deutlich nüchterner, als draußen.

Jain-Tempel (Shri Digambar Jain Lal Mandir) beim Roten Fort

Ältester Jain-Tempel in Delhi aus dem 17. Jh. Öffentlich zugänglich, kein Eintritt, Spenden willkommen, offen 05:30 - 21:30 h, mittags 12:00 - 16:30 h geschlossen.

Alle Arten von Leder und Schuhe draußen lassen. Besucher sollten vorher kein Fleisch oder Alkohol konsumieren. Schultern und Knie bedecken, keine Fotos machen.

Eine Vogelklinik, in der Vögel kostenlos behandelt werden, kann besichtigt werden. Lal Qila Metro Station (Violette Linie, ca. 5 Min. zu Fuß).

Hindu-Tempel Akshardham und Birla Mandir

Der Akshardham-Tempel ist ein riesiger, reich verzierter, erst 2005 eingeweihter Hindu-Tempel auf der Ostseite des Yamuna. Man kann ihn gut mit der U-Bahn (Blaue Linie) erreichen und das ist ein wirklich beeindruckender Komplex. Zwei Stunden kann man dafür einplanen.

Hindu Tempel Akshardham, Delhi, Indien

Es gibt im Tempelbereich auch viele Möglichkeiten zum Essen und trinken. Bezahlht wird bar oder mit dem indischen System UPI, mit $ US oder Kreditkarten kommt man nicht weiter. Es gibt aber in der Nähe auch einen ATM.

Hindu-Tempel Shri Laxmi Narayan (Birla Mandir): Ein oft besuchter Tempel ist der Birla-Tempel von 1933. Er wirkt aber eher nüchtern im Vergleich zu anderen Hindutempeln.

Außerdem könnte man sich anschauen

Die nächsten Spots kann man gut kombinieren, weil sie alle an der Gelben Linie der U-Bahn liegen bzw. nicht weit weg davon sind. Besonders schön ist es, die Tour am späten Nachmittag auf der Dachterrasse des Miabella (Hauz Khaz) zu beenden:

  • Safdarjung-Mausoleum (Safdarjung´s Tomb): Safdarjungs Grab ist das letzte umzäunte Gartengrab in Delhi. Es ist weit weniger bekannt und weniger prachtvoll als Humayun´s Tomb, aber hat eine sehr schöne Atmosphäre. Das Mausoleum wurde 1753–54 für Safdarjung, den Vizekönig von Awadh unter dem Mogulkaiser Mohammed Shah, erbaut. Die Jor Bagh Metro Station (Yellow Line) liegt 1 km von Safdarjung´s Tomb entfernt.
  • Östlich vom Grabmal liegt der sehenswerte Lodhi Garden (Eintritt frei) mit vielen Grabmälern und Pavillons aus der Moghulzeit. Und noch ein kleines Stück weiter (gut 10 min zu Fuß) Richtung Nordosten liegt der Khan Market (s.o.).
  • Khan Market, südlich vom India Gate (Metrostation Khan Market, Violette Linie): Relativ grün und wenig wuselig. Hier ist der Kulturschock nicht so groß wie im Main Bazar. Gute Einkehrmöglichkeiten.
  • Tibet House: Das Tibet House hat ein gutes Museum mit vielen Ausstellungsstücken zur tibetischen Kultur. Die Exponate sind informativ in englischer Sprache beschriftet.
  • Dilli Haat INA in der Nähe der INA Metro Station (Gelbe & Pinke Linie): Dilli Haat ist ein offener Markt für Handwerk, Kunst, Kultur und Küche Indiens. Es ist kein gewöhnlicher Basar, sondern eher ein etwas gehobenes Handwerksdorf wo es vom Juwelier bis zum Fischhändler alles an Waren gibt, was Indien bietet.
  • Hauz Khas Fort mit See. Einen Top-Blick auf den Sonnenuntergang hinter dem See hat man von der Dachterrasse des italienischen Restaurants Miabella. Cocktails kosten knapp 10 € (2025). Hauz Khas Metro Station (Yellow Line & Magenta Line). Etwas weiter draußen liegt Qutab Minar.
  • Qutab Minar: Ein spektakuläres Minarett und einige Ruinen aus der Moghul-Zeit. Metrostation Qutab Minar an der Gelben Linie. Zwei Stationen vorher liegt Hauz Khaz.
  • Der Mehrauli Archaeological Park liegt südöstlich neben Qutab Minar. Es gibt viele Ruinen, das Gartencafé Stone und eine schöne Atmosphäre zum Spazierengehen.

Delhi, Indien

Literatur, Führer,Karten

Reiseführer

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Praktische Tipps

Wie bewege ich mich in der Stadt Delhi?

Früher war zumeist das Tuktuk oder auch mal das Taxi das Verkehrsmittel der Wahl für Touristen. Auch Uber (oder die indische App Ola, insgesamt etwas einfacher, aber oft etwas günstiger) ist eine gute Möglichkeit. Kürzere Strecken laufe ich zu Fuß. Das Bussystem ist schwer zu durchschauen und die Busse sind oft überfüllt.

Mittlerweile ist aber auch die Metro ein gutes Verkehrsmittel, um in Delhi von A nach B und sogar zum internationalen Flughafen zu kommen. Es gibt eine Tageskarte für Touristen (1 Tag = 200 IRS, 3 Tage = 500 IRS, 50 IRS davon sind Pfand für die Karte). Man bekommt sie an den Schaltern in den größeren Metrostationen. In den mittelgroßen wird auch schon mal etwas gesucht, bis man die Karten findet. Und in den kleinen Stationen gibt es oft nur Ticket-Automaten.

Bezahlt wird bar oder mit den indischen digitalen Zahlungsmitteln, nicht mit internationalen Kreditkarten. Die Linienpläne hängen aus und sind auch in den recht modernen Waggons zu finden, auf Hindi und in Englisch.

In der U-Bahn sollte man wie überall in der Welt auf Taschendiebe achten. Die Verbindungen findet man gut in Google Maps, wenn man bei Optionen/Verkehrsmittel "U-Bahn" ankreuzt. Toiletten sind in der Metro Mangelware.

Die Seite mapa-metro.com/de/indien/delhi/delhi-metro-karte.htm (der Linienplan ist hier leider veraltet) zeigt neben anderen Infos zur U-Bahn auch einige attraktive Ausflugsziele, die mit der Metro zu erreichen sind - z.B. das Tibet House, das nur wenige hundert Meter von der Khan Market Station (Violet Line) entfernt liegt. Auch zum Roten Fort (Haltestelle Lal Quila, Violet Line), zur Großen Moschee (Haltestelle Jama Masjid, Violet Line) oder zu Humayun´s Tomb (JLN Stadium, Violet Line, 2 km entfernt) kann man gut per U-Bahn fahren.

Ein Streckennetz und einen Routenplaner findest Du hier: delhimetrorail.com/map

Delhi, Indien

Oft übernachte ich mit Gruppen im Hotel Regent Grand im Westen der Innenstadt. Die dort am nächsten gelegene Metrostation ist die Rajendra Place an der Blauen Linie (3). Mit der Linie kommt man zum Main Bazar (RK Ashram Marg) oder zum Connaught Place (Rajiv Chowk). Von der Blauen Linie steigt man am Mandi House auf die Violette Linie (6) um, wenn man zum Roten Fort, zur Großen Moschee oder zum Humayun Mausoleum (Humayun´s Tomb) will.

Nach Qutab Minar und Hauz Khas, Safdarjung´s Tomb und Lodhi Garden steigt man am Rajiv Chowk in die Gelbe Linie. Die Fahrt vom Hotel dauert eine gute Stunde bis zum entferntesten Qutab Minar.

Achtung, wenn man sich nur nach den Farben orientiert, kann es zwischen den Linien 6 (violet, Kashmere Gate - Raja Nahar, die touristisch interessanteste), 7 (innere Ringlinie) und 8 (südliche Ringlinie, Botanical Garden - Krishna Park) auch schon mal zu Verwechslungen kommen.

Übernachtung

Sehr günstige Hotels und Restaurants findet man in Paraganj bei der New Delhi Railway Station, zwischen Neu und Alt Delhi.

Ein etwas gehobenerer Standart wird am Connaught Place (Rajiv Chowk) geboten. Dort liegen auch die besseren Restaurants.

Wer´s noch gehobener mag, findet seine Unterkunft in einem der unzähligen gesichtslosen Hotels außerhalb der Innenstadt, z.B.: Hotel Regent Grand, 2/6, East Patel Nagar, Opp. Metro Pillar No. 167, New Delhi - 110008.

Fazit

Delhi ist für viele Asienreisende schon etwas gewöhnungsbedürftig. Die Stadt ist groß, in weiten Teilen sehr wuselig und es gibt längst nicht so viele attraktive Terrassencafés und -restaurants wie z.B. in Kathmandu.

Delhi, Indien

Trotzdem lohnt es sich, sich etwas mit Delhi zu beschäftigen. Viele gelangen sowieso dort hin, weil Delhi ein Verkehrsknotenpunkt im nördlichen Indien darstellt. Und dann sollte man sich doch mal ein paar der tollen Ruinen aus der Moghul-Zeit, das Rote Fort, die Große Moschee oder den athmosphärischen Sikh-Tempel anschauen. Und für die Ruhe gibt es auch viele Parks.

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