KALKUTTA - konzentriertes Indien![]() Gehasst oder geliebt? Wie man Kalkutta empfindet, kommt auf jeden selbst an ... |
Auf dieser Seite:
Auf separaten Seiten: |
Allgemeines & Spezielles |
|||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Kalkutta (offiziell Kolkata, bis 2001 Calcutta) ist die Hauptstadt des indischen Bundesstaates Westbengalen. Mit etwa 5 Millionen Einwohnern (2008) in der eigentlichen Stadt (ohne Vorortgürtel) ist sie die viertgrößte Stadt des Landes und mit etwa 15 Millionen Einwohnern (2008) in der Metropolregion der drittgrößte Ballungsraum Indiens. Kalkutta ist Industriestadt, Verkehrsknoten und Kulturzentrum und ein wichtiger hinduistischer Wallfahrtsort im Zusammenhang mit Kalighat, einem der bedeutendsten Tempel zu Ehren der Göttin Kali. In der lokalen Sprache Bengali lautet der Name Kalkuttas Kolkata. Während der britischen Kolonialzeit erhielt die Stadt die englische Namensform Calcutta. Im Jahr 2001 wurde der englische Name der Stadt offiziell in Kolkata geändert und entspricht damit dem bengalischen Namen. Wie die in den 1990er Jahren erfolgten Umbenennungen von Bombay in Mumbai und Madras in Chennai reflektiert die Namensänderung Kalkuttas antikoloniale und regionalistische Stimmungen in der indischen Politik. Für viele Menschen ist Kalkutta auch als Beispiel einer außergewöhnlichen Stadtentwicklung interessant. Hier überschneiden sich die Probleme von gestern, heute und morgen und hier befruchten sich auch die Problemlösungen intensiv gegenseitig. Somit gehört die indische Metrobole Kalkutta eigentlich genauso wie Mumbai in die Liste der Metropolen der Zukunft. |
|||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Geographie |
|||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Kalkutta liegt im Bundesstaat Westbengalen am Fluss Hugli, einem Mündungsarm im westlichen Gangesdelta, durchschnittlich sechs Meter über dem Meeresspiegel. Der Untergrund besteht aus flachem Schwemmland. Das Stadtgebiet hat eine Fläche von 190 Quadratkilometern. Die Kolkata Metropolitan Area (KMA) erstreckt sich über 1.900 Quadratkilometer. Neben den Millionenstädten Kalkutta und Haora sowie der Großstadt Chandannagar gehören zur Region weitere 38 Gemeinden und 72 Städte. |
|||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Umwelt, Ökologie |
|||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Die Luftverschmutzung in Kalkutta hat ein enormes Ausmaß angenommen. Der hohe Gehalt an Feinstaub stellt das größte Problem dar. Die Ursachen liegen sowohl in Fabrikanlagen, Kleinindustrie, Kraftwerken und Verkehr als auch in den privaten Haushalten. Der Ausstoß von Kohlenstoffdioxid nimmt in Folge der fortschreitenden Industrialisierung und eines stetig wachsenden Verkehrsaufkommens und Energiebedarfs schnell zu. Die unzureichenden technischen Anlagen in den Fabriken führen immer wieder zu Beeinträchtigungen. Probleme bereiten auch die Verschmutzung des Grundwassers durch fehlende Kläranlagen, ungeregelte Abfalldeponien, die Schadstoffbelastung des Hugli und der Verkehrslärm. Nur circa die Hälfte der Einwohner in den Slums am Rande der Stadt ist an ein Wasserleitungsnetz angeschlossen, der andere Teil benutzt Hydranten auf der Straße oder verseuchte Kanäle und Rinnsale. Zu den Infektionserkrankungen wie Diarrhöe, Ruhr und Cholera, die durch unzureichende hygienische Bedingungen verbreitet werden, kommen Atemwegs- und Hauterkrankungen aufgrund der giftigen Emissionen der vielen Industriebetriebe und des Kraftfahrzeugverkehrs. Besondere Probleme ergeben sich aus der oft direkten Nachbarschaft ärmerer Wohngebiete und der Industrie. Die Luftverschmutzung und die Zersiedlung historisch bedeutender Areale zerstören viele Kulturdenkmäler Kalkuttas. |
|||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Klima |
|||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
In der kurzen Winterzeit herrscht das angenehmste Klima, wenn die tägliche Höchsttemperatur bei 27 Grad Celsius liegt und die Märkte mit Blumen und Gemüse beladen sind. Kurz vor Beginn der Monsunzeit lastet die Hitze bedrückend auf der Stadt. Die einsetzenden Regenfälle bescheren Ende Juni die ersehnte Linderung, doch die heftigen Fluten verwandeln gleichzeitig die Straßen in Morast. 1978 starben bei Überschwemmungen durch heftige Monsunregenfälle in Kalkutta 15.000 Menschen. Im September 1978 wurde mit 380 Millimeter die höchste Niederschlagsmenge der Geschichte an einem Tag gemessen. Oktober und November sind nach einer kurzen Hitzeperiode nach dem Monsun recht angenehme Monate. Durga Puja, das größte Fest der Stadt, wird dann gefeiert. Die durchschnittliche Jahrestemperatur liegt bei 27 Grad Celsius, die Jahresniederschlagsmenge beträgt im Mittel 1.600 Millimeter. Der wärmste Monat ist der Mai mit durchschnittlich 31 Grad Celsius, der kälteste der Januar mit 20 Grad Celsius im Mittel. Der meiste Niederschlag fällt im Monat Juli mit durchschnittlich 390 Millimeter, der wenigste im Dezember mit 13 Millimeter im Mittel. Die Stadt ist auch durch immer wieder auftretende Zyklone gefährdet. Die Stürme brauen sich vor allem in den Sommermonaten über dem Indischen Ozean nördlich des Äquators zusammen und driften dann nach Norden in Richtung Indien. Die Hauptgefahr geht in den Küstenregionen von den oft mehr als zehn Meter hohen Flutwellen aus, die heftige Zyklone vor sich herschieben. Einer der schwersten Stürme forderte im Oktober 1737 an der Mündung des Hugli rund 300.000 Todesopfer.
|
|||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Geschichte & Politik |
|||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Der Name der Stadt leitet sich von dem Fischerdorf Kalikata her, welches 1495 vom bengalischen Dichter Bipradas Pipilai zum ersten Mal erwähnt wird. Der Name bedeutet "schwarzes Tor" oder "Tor der Göttin Kali". 1596 berichtet der Historiker Abul Fazl (1551-1602) in seinem Werk "Ain-i-Akabari" über den Ort. Als der Brite Job Charnock (1630-1692), Direktor der Britischen Ostindien-Kompanie, 1690 das Hauptquartier der Gesellschaft in Sutanuti am Ostufer des Hugli gründete, war das Flussufer bereits von den Handelsniederlassungen anderer europäischer Länder gesäumt. Neben den Briten, deren Basis zuvor in dem Ort Hugli am Westufer lag, hatten sich die Franzosen in Chandannagar, die Niederländer und Armenier in Chunchura, die Dänen in Serampore, die Portugiesen in Bandel, die Griechen in Rishra und die Deutschen in Bhadreswar eingerichtet. Gleichwohl rühmten sich die Briten mit Charnock lange Zeit der Gründung der Stadt. Mit armenischer finanzieller Unterstützung kaufte die Ostindien-Kompanie Land um Sutanuti und stellte im Jahre 1699 ihre erste Festung in der Region fertig, genannt Fort William nach dem König von England und Schottland, William III. (1650-1702). Nur wenige Jahre später legte die Ostindien-Kompanie Sutanuti und zwei weitere Dörfer zur Stadt Kalkutta zusammen. 1715 handelte eine Delegation am Mogulhof in Delhi weitere Handelsrechte und die Übernahme mehrerer Dörfer und Städte an beiden Ufern des Hugli aus.
|
|||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Bevölkerung, Religion, Wohnen, Bildung, Sport |
|||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
|
|||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Kunst und Kultur, Museen |
|||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Kalkutta ist das Zentrum der indischen Intellektuellen und der künstlerischen Avantgarde. Im November findet das siebentägige Kolkata Film Festival statt. Die Stadt war 1907 die erste Indiens, in der ein fest stehendes Kino errichtet wurde. Seit langem ist Kalkutta auch eines der Zentren der indischen Filmindustrie, insbesondere für Filme in bengalischer Sprache. Die indische Nationalbibliothek, Museen und eine vitale Theater-, Musik- und Filmszene (Kolkata Film Festival) sind Beispiele für den Stellenwert von Kunst und Kultur in der Stadt. Bei mehreren nichtreligiösen Jahresfesten werden Musik, Tanz und Theater aufgeführt, beispielsweise anlässlich von Ganga Utsav, das ab Ende Januar für einige Wochen am Diamond Harbour stattfindet.
|
|||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Bauwerke und Parks |
|||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
|
|||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Wirtschaft |
|||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
|
|||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Verkehr |
|||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
|
|||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Hotels, Restaurants, Kneipen |
|||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
|
|||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Literatur zu Kalkutta |
|||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Reise Know How: Indien - Der Norden. Guter deutschsprachiger Rucksackreiseführer. Besonders gut hat mir "Indien - Der Norden" von Martin und Thomas Barkemeier gefallen. Die Texte sind nicht nur informativ, sie lesen sich auch spannend. Dort steht auch viel über Kalkutta drin, mit Karten. Stefan Loose Travel Handbücher Indien - Der Norden. Auch sehr empfehlenswert als praktischer Reiseführer. Christian Feldmann: Die Liebe bleibt. Das Leben der Mutter Teresa. Lion: Der lange Weg nach Hause. Roman nach einer fast unglaublichen wahren Begebenheit. Wurde auch verfilmt. Buch und Film sind absolut sehenswert! Kalkutta: Eine moderne Stadt am Ganges. Stadtmonographie in Geschichte und Gegenwart. |
|||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||