Indien: Geschichte![]() Die Geschichte Indiens von den ersten Menschen bis 2004. |
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Geschichte Indiens: Zeittafel |
(die Ereignisse in Südindien sind rechtsbündig dargestellt) seit 40.000 v. Chr. Menschen im heutigen Indien 3500 v. Chr. im Norden: neolithische Revolution Einfalltore für Eroberer: pakistanisch-afghanische Grenzgebiete und Westküste des Dekkhan 1500 - 500 v. Chr.: Ausbreitung der Arier aus Afghanistan und Zentralasien in Indus und Gangesebene. Verdrängung der Drawiden nach Süden. Erste Phase des Hinduismus (Vedismus). 1000 v. Chr. im Süden immer mehr Eisenwerkzeuge. Eroberer aus Norden mit Eisenwaffen und Pferden, Megalithgräber. Wahrscheinlich Drawidas. 800 v. Chr.: Entstehung der Upanishaden, enthalten philospohische Doktrien. 6. Jh. v. Chr.: Buddhismus und Jainismus als Gegenbewegung zu Brahmanenkult. 320-185 v. Chr.: Maurya-Dynastie. Strassenbau in Nordindien. Entstehung der Char Dham, der Pilgerreise zu den 4 Quellen des Ganges: Yamunotri, Gangotri, Kedarnath, Badrinath. 274-232 v. Chr.: Ashoka. Beherrschte als erster (mit Ausnahme des extremen Südens) ganz Indien. Das gelang erst 2000 Jahre später wieder dem Mogulherrscher Aurangzeb. Nach Eroberung Kalingas Umkehr zur Gewaltlosigkeit. Verbreitung des Buddhismus. Rechtschaffenheit und religiöse Toleranz. Bau vieler Stupas, z.B. Kanchipuram (Chennai). Gute Kontakte zu Cholas, Pandyas, Kerala putras und Satya putras. Brahmi-Schrift (verwand mit aramäisch, vermutlich aus Iran importiert, 2. Schrift nach Piktogrammen der Induskultur, Basis für alle heutigen Schriften Indiens). um die Zeitenwende: Epos Mahabharata, 18 Bücher, 100.000 Doppelverse. Ramayana. Ausbau der Handelsbeziehungen zum Römischen Reich unter Umgehung der Seidenstrasse. 319 nC: Das Gupta-Reich vereint den größten Teil Nordindiens. 100-200 nC: Sagam-Zeitalter der Tamil-Kultur in Südindien 8. Jahrh.: Shankara reformiert Hindu-Philosophie und -Lehre. Padmasambhava verbreitet Tantrischen Buddhismus im Himalaya. 1001-1026: Mahmut von Ghazni aus Afghanistan fällt 17 mal in Nordindien ein 1012-1044: Rajendra, bedeutendster König der Chola 12. Jh.: Zerstörung der buddhistischen Klöster durch Moslems, Untergang des vorherrschenden Buddhismus in Indien. um 1200: Auflösung des Chalukya- und des Chola-Reiches 1192-1202 Eroberung Nordindiens durch Mohamed von Ghor aus Afghanistan 1336: Harihar gründet das Reich Vijayanagar 1398-1399: Timur Lenk (=Tamerlan, Mongole) fällt in Nordindien ein, erobert Delhi, Zusammenbruch des Sultanats von Delhi 1472 Mohamed Gawan, General des Bahmani-Sultanats, konsolidiert die Herrschaft von Küste zu Küste 1509-1529: Krishnadeva Raja von Vijayanagar unterwirft Ostküste 1510: Portugiesen erobern Goa 1525: Einfall des Moghul Babur von Afghanistan nach Nordindien. Er führt seine Herkunft auf Djingis Khan und Timur Lenk zurück. Moghul-Herrschaft über Nordindien beginnt und wird bis 1707 andauern. 1556-1605: Akbar herrscht ab 1556 und konsolidiert das Mogul-Reich. Geprägt durch autoritäre Erziehung und Intrigen am Hof von Delhi. Verlegt Hof und Regierung nach Agra. Bau des Roten Forts in Agra. Intelligente Politik. Sicherte den indischen Teil von Barburs zersplittertem Reich. Bemüht um die Vereinigung Nordindiens. Akbar gliedert moslemische Königreiche ein, bricht den Widerstand der Rajputen, befreundet sich mit hinduistischen Prinzen. Ehen mit hinduistischen Prinzessinen geben ihm Einblick in das Brahmanentum. Er bekämpft die Vetternwirtschaft und betreibt die Entfernung der Verwandten aus den Staatsgeschäften. Gleichzeitig steht er für religiöse Toleranz und soziale Maßnahmen. Bemühung um eine neue, allumfassende Religion. Er wird ein Bauherr, der hinduistischen, persischen und provinziellen moslemischen Stil vereint. Motto: "Das Reich wurde von einem Reiter gegründet, aber es kann nicht von einem Reiter regiert werden!" 1565: die Nachfolgestaaten des Bahmani-Sultanats besiegen Vijayanagar 1600: Gründung der BritischenOstindiengesellschaft 1605-1627 (Herrschaftszeit): Jahangir, Sohn Akbars, steht in ständigem Konflikt mit seinem Vater. Vorlieben: Jagd, Wein, Opium, Kunst. Jahangir setzt die Friedenspolitik Akbars fort. 1628-1658 herrscht Shah Jahan, der Sohn von Jahangir. Er heiratet Mumtaz-i-Mahal (Erwählte des Palastes). Sie starb 1631 während eines Feldzuges bei der Geburt ihres 14. Kindes. Shah Jahan beginnt die Eroberung des Dekkan-Hochlandes. In seiner Herrschaftszeit liegt die größte Prachtentfaltung des Mogulreiches. Bau des Taj Mahal in Agra sowoe des Roten Forts (1638-48) und der größten Moschee (Jama Masjid, 1650-56) in Delhi. 1646: Marathenführer Shivaji schafft sich eine Basis im Gebiet von Puna. 1636-1644: Mogulprinz Aurangzeb ist Vizekönig des Hochlandes. Er gilt als fähiger General und Verwaltungsprofi, diszipliniert, ohne Prunksucht, aber auch tyrannisch und intolerant. 1664: Gründung der Französischen Ostindiengesellschaft 1690- 1756: Expansion der Britischen Ostindienkompanie 1707-1719: drei Mogulherrscher verwalten den Zerfall des Reiches. 1769: Haider Ali unterwirft weite Gebiete Südindiens und zwingt den Briten vor Chennai einen Diktatfrieden auf. 1774: Regulation Act des britischen Parlaments, Regierung Indiens durch Ostindiengesellschaft. Warren Hastings erster Generalgouverneur. 1782: Haider Ali stirbt, sein Sohn Tipu Sultan setzt den Kampf gegen die Briten in Südindien fort. 1784: Zweites Gesetz über die Regierung Indiens. Stärkung des Generalgouverneurs und Schaffung einer Kontrollinstanz in London. 1785: Lord Cornwallis löst Hastings ab, besiegt Tipu Sultan und anektiert ein Teil dessen Gebiets. 1803: Abtretung der Doab-Region durch den Nawab von Oudh an die Briten. Sie kontrollieren jetzt ganz Nordindien außer dem Panjab. 1861: Gründung des Imperial Legislative Council mit einigen nominierten indischen Mitgliedern. 1885: Gründung des Indischen Nationalkongresses (NK) . 19. Jahrhundert "Great Game": Konflikte zwischen Briten und Russen im Bereich des Hindukusch, Karakorum und Himalaya. 1895: Briten und Russen einigen sich nach langen Konflikten auf den Wakhan-Korridor, der Afghanistan mit Sinkiang verbindet, als Pufferzone zwischen ihren Einflussbereichen. 1905: Teilung Bengalens, Boykott britischer Waren. 1920/22: Gandhi übernimmt Führung der Kongresspartei. Kampagne der Nichtzusammenarbeit in Verbindung mit der Khilafat-Agitation der Muslims. 1947: Unabhängigkeit und Teilung, Beginn des Kashmir-Konflikts. 2004: Sonja Gandhi gewinnt Wahl für Kongress, hält sich aber nach Protesten gegen ihre ausländischen Wurzeln im Hintergrund. Manmohan Singh, ein angesehener Wirtschaftsexperte und erster Sikh in diesem Amt, wird Premierminister. Die ersten Jahre von zwei Legislaturperioden verliefen politisch durchaus erfolgreich mit vielen Reformen und einem guten Wirtschaftswachstum. Gegen Ende der Zeit kritisierten viele die mangelnden Investitionen in Bildung und Infrastruktur und es geb mehrere Korruptionsskandale. 2014 gewinnt die Bharatiya Janata Party (BJP) unter der Führung von Narendra Modi die absolute Mehrheit. Unter seiner Führung wird die Wirtschaft weiter liberalisiert und es gibt viele Investitionen in die Infrastruktur. Die BJP stützt sich dabei sehr auf den immer populärer werdenden Hindu-Nationalismus in Indien und fördert diesen. Die Minderheiten sehen ihre Rechte und ihre Freiheiten bedroht, vor allem die Muslime. 2019: Der Sonderstatus von Jammu & Kaschmir wird aufgehoben. Gleichzeitig wird der Bundesstaat in zwei Unionsterritorien aufgeteilt, Ladakh (direkt von Delhi verwaltet) und Jammu & Kaschmir (mit eingeschränkter Autonomie). 2024 wird die BJP erneut als stärkste Kraft gewählt, verliert aber die absolute Mehrheit im Parlament. Narendra Modi und die BJP regieren aber mit anderen Parteien in der Nationalen Demokratischen Allianz (NDA) weiter. ... |