Indien: Sikhs & Sikhismus
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Informationen über eine bedeutende Glaubensgemeinschaft in Indien.

Sikh im Tempel, Delhi

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Allgemeines & Spezielles

Die Sikhs sehen sich als Jünger Guru Nanaks. Sie glauben an einen Gott und die Lehren der 10 Gurus der Sikhs.

Die höchste religiöse Instanz bei den Sikh ist das Grand Sahib, das Buch, in dem die Glaubensinhalte festgeschrieben sind.

Die höchste weltliche Instanz ist ein Rat aus 5 Männern.

Amrit ist die Taufe der Sikhs.

Die Sikhs befürworten und fordern die aktive Teilnahme am weltlichen Leben.

Sikhs bilden ca. 1,8 % der indischen Bevölkerung. Sie sind i.d.R. sehr fleißig, lebensbejahend, agil.

Oft sind sie tapfere Soldaten. Das Tragen von Uniform und Disziplin werden sehr positiv gesehen.

Der Nachnahme eines Sikhs ist immer Singh (= Löwe).

Das Hauptsiedlungsgebiet ist der Panjab im Nordwesten Indiens.

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Philosophie

Es gibt einen Gott, allmächtig, vollkommen, omnipräsent, Schöpfer ohne Hass und Feindschaft. Gott der Gnade, kein strafender Gott. Der Mensch soll seine wahre Stellung im Kosmos erkennen, und sich mit dem Kosmos vereinigen.

Sikh Tempel, Delhi

Das Leben ist in seiner ursprünglichen Form ohne Sünden, es stammt von einer reinen Quelle, und der wahre Jünger bleibt rein.

Kein Kastensystem, keine Götterbilder. Weltliches Leben, ehrlich und normal, der Menschheit dienen, mit Fleiß etwas erreichen, und das Erreichte teilen, Toleranz und Brüderlichkeit.

Alle Menschen, arm oder reich, sind gleichberechtigt. Reichtum ist kein Hindernis für ein spirituelles Leben. Optimismus und Hoffnung statt Pessimismus. Gewalt als probates Mittel zum Zweck.

Keine Priesterklasse, jeder kann Gottesdienst leiten.

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Geschichte

Gründer Guru Nanak (1469 nahe Lahore geb.), 1. Guru. Kritik an grundlosen Ritualen, Dogmen, Aberglauben.

5. Guru, Arjan Dev, erstellte 1601-1604 die Heilige Schrift der Sikh, das Guru Granth Sahib. Er baute den goldenen Tempel in Amritsar, das zentrale Heiligtum der Sikh.

Sikh Tempel Delhi

Der 10. und letzter Guru, Govind Singh (1666-1708): Militarisierung, Name Singh = Löwe für alle Sikh. Gründete die Taufe, Amrit. Buch Guru Granth Sahib wurde vom 10. Guru als höchste Autorität in religiösen Fragen bestimmt, ein gewählter Rat von 5 Sikhs als Führer in weltlichen Fragen.

Unterdrückung der Sikh durch Moghule im 18. Jh., nach Zerfall des Moghul-Reiches gründeten sie unter Maharaja Ranjit Singh 1780 ihren eigenen Staat im Panjab. 1849 Annektion durch die Engländer.

Tara Singh: Massaker an Moslems nach der Teilung Indiens.

Bhindranwale: radikaler Sikh-Führer, fortgesetzte Steigerung der Forderungen gegen den indischen Staat, Terroranschläge, starb beim Sturm auf den Goldenen Tempel in Amritsar.

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Alltag der Sikhs

Langes, ungeschnittenes Haar, Kamm, Eisernes Armband (symbolisiert Rüstung), kurze Hose (Unterhose), Schwert, Turban

Wer Bart oder Haare schneidet, bricht die Regeln des Sikhismus.

Sikhs, Delhi

Disziplin. Aufstehen vor Sonnenaufgang. Waschen, meditieren, an Gott denken. Einmal am Tag Gurdwara (Tempel) besuchen.

Familie als Ideal, kein Verständnis für Ehelosigkeit. Öfter Heirat mit Hindus, nicht mit Moslems.

Stellung der Frau besser als bei Hindus oder Moslems, Witwen können wieder heiraten, Scheidung ist nicht möglich, kein Schleier, aber auch keine leichte Bekleidung. Keine Mitgift.

Tote werden verbrannt, Asche in Fluss geworfen.

Verbote: Rauschmittel aller Art, Fleisch das von Moslems zubereitet wurde, Ehebruch.

Tempel (Gurdwara) mit Gemeinschaftsküchen. Arme und Reiche essen zusammen, Symbol von Brüderlichkeit. Heilige Schrift liegt in der Haupthalle. Jeder Mensch kann Tempel besuchen (Kopf bedecken, Schuhe aus).

Gelbe Fahne mit doppelschneidiem Schwert symbolisiert weltliche und geistige Aspekte des Lebens der Sikh.