BHUTAN
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Aktuelles / Einreisegebühr |
Bhutan ist kein billiges Reiseland. Ein Grund dafür sind die hohen Gebühren, die von Touristen verlangt werden. Das ist für das Land durchaus ein sinnvolles System, macht Reisen nach Bhutan aber sehr teuer. Aus Kostengründen reiste man daher bislang oft so kurz wie möglich nach Bhutan. Mit einem neuen System soll nun aber ein Anreiz für längere Aufenthalte gegeben werden. Die Höhe der Einreisegebühr /Tag hängt daher seit Juni 2023 von der Dauer der Reise ab. Dafür gibt es verschiedene Pakete:
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Reisen |
Bhutan liegt im östlichen Himalaya und grenzt im Süden an die indischen Bundesstaaten Sikkim, Westbengalen, Assam und Arunachal Pradesh. Der nördliche Nachbar ist Tibet. Das Land ist ein fantastisches Reiseland und wird nicht umsonst oft als die Schweiz des Himalaya bezeichnet. Fast alles ist sehr gut organisiert, und die Politik und Staatsführung ist (nicht nur) für diese Weltgegend vorbildlich. Der lamaistische Buddhismus wird als Religion, Kultur und Identität gepflegt. Trotz moderner Ansichten ist die westliche Konsumgesellschaft für die Bhutanesen kein Vorbild. Die Architektur sieht oft aus wie im Märchen, und die Landschaft im östlichen Himalaya ist fantastisch! Ist man in Bhutan, wird man die Städte und Dörfer, Klöster und Tempel besichtigen wollen. Bhutan ist aber auch ein Traumland zum Wandern und Trekking. Da man sich vor Ort sowieso in die Hände einer Agentur begeben muss, kann man die Reise auch gleich von zu hause aus buchen. Hier ein paar interessante Links:
Sehenswerte OrteThimpu:moderne Stadt, die Gebäude aber im traditionellen Stil gebaut. Nette Cafés und Restaurants. Man kann auf dem zentralen Platz schön sitzen und den einheimischen Alltag betrachten. Das Tashinchho Dzong ist auch sehr eindrucksvoll! Schöner Ausflug von Thimpu: Tango Gompa und Cheri Gompa. Jeweils etwa 0:45 - 1:00 h gemütlicher Aufstieg von der Straße. Beeindruckende Bergklöster! Weitere Wanderung: Phajoding Gompa, westlich von Thimpu. Aufstieg von Motithang, hin/zurück etwa 5:00 h. Wangchuk Hotel und Wangchuk Resort: Das Hotel liegt am Zentrum, das Resort 0:20 h Fahrt entfernt im Wald. Punakha:1350 m. Unbedingt sehenswert! Bis Mitte der 80er Jahre nur ein Dzong. Mittlerweile auch ein Dorf. Punakha Dzong: Das Fort liegt auf der Spitze der Halbinsel zwischen den beiden Flüssen Pho und Mo. 1637 von Shabdrung Ngawang Namyal gegründet. Über 300 Jahre, bis 1950, die Winterresidenz der Herrscher. Heute noch Winterresidenz des Je Khenpo. Gegenüber ein Tempel von 1328. Im 8. Jh. war Padmasambhava hier und prophezeite, dass ein Mann namens Namgyal hier einen Tempel bauen würde. Als Shabdrung an diese Stelle kam, träumte er von der Prophezeiung, und baute das Dzong. Dort bewahrte er eine Heilige Statue des Avalokiteshvara auf. Diese Statue soll bei der Verbrennung des Gründers der Drukpa-Schule in Tibet auf geheimnisvolle Weise entstanden sein. Die Statue war so wichtig, dass die Tibeter Punakha angriffen, um die Statue zurückzubekommen. Sie wurden aber abgewehrt. Im Tempel wird auch Shabdrungs Leiche aufbewahrt. 1907 wurde hier der erste König gekrönt.
AgenturenEine sehr gute Agentur zur Organisation von Reisen und Trekkingtouren in Bhutan ist AHKE Adventure Travel. Die Reise, die ich als Reiseleiter mit ihnen gemacht habe, war bestens organisiert und reichte oft weit über das Erwartete hinaus. Eine weitere gute Agentur ist Avtive Bhutan - Tours & Treks. |
Trekking |
Kürzere Treks zum Einbau in eine RundreiseGangtey Trek (3 Tage)Der Gangtey-Trek ist eine beliebte Trekkingroute, die sich durch die Landschaft des Phobjikha-Tals zieht. Das Tal ist berühmt für seine atemberaubende Natur und ist auch ein wichtiger Lebensraum für die seltenen Schwarzhalskraniche. Der Gangtey Trek beginnt normalerweise in Punakha und führt durch Dörfer und Wälder im Phobjikha-Tal. Die Route führt an Klosteranlagen vorbei und bietet spektakuläre Ausblicke auf die umliegenden Berge und Täler. Der Trek dauert in der Regel 3 bis 4 Tage, je nachdem, wie viel Zeit man für Wanderungen und Besichtigungen in den Dörfern entlang der Strecke aufwenden möchte. Der Schwierigkeitsgrad gilt als moderat bis leicht anspruchsvoll. Die beste Zeit ist normalerweise von Oktober bis November und von März bis April, wenn das Wetter mild ist und die Landschaft besonders schön ist. Im Frühjahr begeistert besonders die Rhododendronblüte. Ein anderes Highlight des Gangtey Trek ist der Besuch der Gangtey Gonpa, eines der wichtigsten Klöster in der Region, das auch ein Zentrum für den Schutz der Schwarzhalskraniche ist. Bumthang-Trek (3 Tage)Dieser Trek konzentriert sich auf kulturelle Erfahrungen und führt durch die Bumthang-Region, die als "kulturelle Wiege Bhutans" gilt. Auf der Route liegen Klöster, Tempel und Dörfer und der Wanderer taucht in die reiche Kultur Bhutans ein. Owl Trek: Eulen-Trek in Bumthang (3 Tage)Die Route führt von Manchugang nach Jakar Dzong durch die grüne Berglandschaft Bhutans.
Längere TreksChomolhari (Jhomilhari) Trek (8 Tage):Paro - Lingshi - Thimpu. Dieser Trek führt in die Nähe des Jomolhari-Gipfels, einem der höchsten Berge Bhutans. Der Trek bietet spektakuläre Landschaften, Flüsse und Wasserfälle. Druk Path Trek (4-6 Tage):Als eine der beliebtesten Trekkingtouren in Bhutan verbindet der Druk Path Trek die Täler Paro und Thimpu. Der höchste unbestiegene Berg der Welt, Gangkar Puensum, ist entlang der gesamten Route sichtbar. Die Route startet in Paro auf 2470 m und führt durch eine Landschaft aus märchenhaften Rhododendron- und Kiefernwäldern, hohen Bergrücken und unberührten Seen. Alte Burgen und Dörfer begleiten die Tour, die auf einer Höhe von 2.400 m bis 4.200 m verläuft. Die letzte Etappe vorbei am Kloster Phadjoding führt hinunter nach Thimpu, der Hauptstadt Bhutans. Die beste Trekkingzeit für den Druk Path Trek ist von März - Juni und von September - November. Etappen:
Lunana Trek (18 Tage):Der Lunana-Trek folgt anfangs der Laya-Trekkingroute. Nach Laya überquert man den 5.100 m hohen Ganglakarchung-Pass. Weiter auf etwa 4.000 m Höhe durch die Dörfer Thega und Chezo am Fuße der 7000er. Dann weiter Richtung Süden über den 5.220 m hohen Rinchenzoe-Pass zur Nikkarchu-Brücke, wo man die Straße erreicht. Beste Trekking-Zeit: Mitte Juni bis Mitte Oktober. Mit Schneefall kann immer gerechnet werden. Snowman Trek (19-24 Tage):Der Lunana Trek kann mit dem Chomolhari Trek zum Snowman Trek kombiniert werden. Dieser Trek geht von Punakha nach Bumthang, ist sehr anspruchsvoll und nur für geübte Bergwanderer mit sehr guter Konstitution geeignet. Trittsicherheit und Schwindelfreiheit sind nötig, da die Route teilweise über Geröll und Blockwerk, manchmal durch wegloses Gelände oder über ausgesetzte steile Pfade führt. Außerdem können Wegpassagen matschig sein und Schnee kann u. U. das Weiterkommen erschweren. Überschreitung von mehreren Hochgebirgspässen über 5000 m, einige Flussüberquerungen und langer Aufenthalt in großer Höhe sind weitere Attribute dieses Treks. Maximale Höhe: 5400 m. Länge 356 Kilometer, acht Pässe, von denen einige über 5000 m hoch sind, durchschnittliche Höhe 4000 m. Der Trek verbindet drei der am weitesten abgelegenen hohen Täler entlang der Nordgrenze von Bhutan, die für sechs Monate des Jahres vom Rest der Welt abgeschnitten sind. Beste Saison: April - Mai, September - Anfang Oktober. Schnee immer möglich! |
FAQ - Häufige Fragen zum Reisen und Trekking in Bhutan |
Die Antworten auf häufig gestellte Fragen beziehen sich auf die Reisen, die ich in Bhutan gemacht habe bzw. noch mache. Bei wichtigen Dingen, die von Agentur zu Agentur unterschiedlich sind, kann ich für andere Reiseveranstalter natürlich keine Garantie abgeben. Trotzdem bekommt man hier ein gutes Bild davon, wie Trekking und Reisen in Bhutan funktioniert. Reisen in BhutanWie fahren wir in Bhutan von Ort zu Ort?Kleinere Gruppen wie unsere fahren im Kleinbus. Diese sind in Bhutan für asiatische Verhältnisse recht bequem. Wie groß ist die Zeitverschiebung in Indien und Bhutan im Vergleich zu Deutschland?Die Zeitverschiebung von Indien nach Deutschland, Österreich oder Schweiz (MEZ) beträgt + 4:30 h , während der Sommerzeit + 3:30 h. Die Zeitverschiebung von Bhutan beträgt + 5:00 h, während der Sommerzeit + 4:00 h. Trekking in BhutanWie wird das Hauptgepäck beim Trekking transportiert?Wir haben Ponys, die unser gesamtes Gepäck tragen. In Bhutan gibt es keine Berghütten oder Restaurants, deshalb müssen wir alles mit dem Pferd transportieren. Welche Personen begleiten uns beim Trekkking?Wir haben zusätzlich einen Pferdeführer, einen Koch und einen einheimischen Führer dabei sowie einige Helfer. Können wir Gepäck zwischendurch deponieren, das wir auf dem Trek nicht brauchen?Wir können alles mitnehmen, aber was wir während der Trekkingtour nicht brauchen, können wir im Büro der einheimischen Agentur lassen. Unser Fahrer kümmert sich darum. Wenn wir die Wanderung beendet haben, wird das deponierte Gepäck vom Bus, der uns abholt, wieder mitgebracht. Wie warm muss der Schlafsack sein? Gibt es zusätzliche Decken auf dem Trek?Nein. Jeder muss selbst dafür sorgen, dass sein Schlafsack warm genug ist. Ich nehme dazu meinen mittelwarmen 3-Jahreszeiten-Schlafsack mit und ergänze ihn in größeren Höhen durch einen sehr leichten, 500 g wiegenden Schlafsack, den ich in den eigentlichen Schlafsack mit hinein ziehe. Die beiden ineinandergefügten Schlafsäcke erlauben große Flexibilität und halten sehr warm. Braucht man eine Isomatte?Bei unseren Touren wird eine Schaumstoffmatratze gestellt. Trotzdem ist es empfehlenswert, eine aufblasbare Isomatte wie z.B. Thermarest zusätzlich mitzunehmen. |
Literatur Bhutan |
ReiseführerTrescher Reiseführer Bhutan: Es gibt nicht viele richtige Reiseführer über Bhutan, schon garnicht auf deutsch. Der Führer aus dem Trescher-Verlag füllt aber diese Lücke sehr gut aus. Aufgrund der speziellen Art der Tourismuspolitik Bhutans gibt es vielleicht keine Leserschaft für die klassischen Individualreiseführer. Hier läuft alles über einheimische Agenturen und man braucht i.d.R. mindestens einen Local Guide. Trotzdem will man sich natürlich gut auf die Reise vorbereiten, das System des Tourismus verstehen, die interessantesten Reiseziele identifizieren und alle notwendigen praktischen Infos erhalten. Das leistet dieser Reiseführer. Schön ist, dass der Führer nicht nur die kulturellen Highlights beschreibt, denn der Autor Andreas von Heßberg war viel auch in abgelegeneren Gebieten - auch mit dem Fahrrad - unterwegs. So bekommt der Leser ein vollständigeres Bild des Himalayakönigreichs. Sogar das Thema Trekking ist enthalten mit den bekanntesten Trekkingrouten und den wichtigsten Basisinfos zur Vorbereitung auf eine Trekkingtour in Bhutan. Natürlich findet man auch über die klassischen Sehenswürdigkeiten wie Klöster, Burgen und Städte alle wichtigen Infos. Hintergründiges zur Geschichte, Kultur und Naturlandschaft ist teilweise in den entsprechenden Kapiteln, aber auch in kleinen Aufsätzen zu finden. Mehr zu diesem empfehlenswerten Werk unter Trescher Verlag Bhutan. Francoise Pommaret: Bhutan. Edition Erde Reiseführer. Reich illustrierte Einführung zu Landeskunde, Kunst und Kultur des kleinen Königreichs im Himalaya; mit einigen reisepraktischen Informationen, Sprachführer etc.. Sehr empfehlenswert zur Vorbereitung! Gisela Bonn: Bhutan - Kunst und Kultur im Reich der Drachen. DuMont. Literatur zur VorbereitungHerbert Wilhelmy: Bhutan. Becksche Reihe. Verschiedene Hintergrundinfos über das Land, gut zu lesen, handlich und kompakt. Bestimmte Themen - wie die Klosterburgen - werden ausführlich bearbeitet, andere eher angerissen. Heinrich Harrer: Denk ich an Bhutan ... Reisenotizen und Gedanken des berühmten Tibet-Kenners.Binder, Rode: Bhutan - Königreich des Donnerdrachen. Sehr empfehlenswert! Peissel: Zu Fuß durchs Mittelalter - Wunderland Bhutan. Indien und Bhutan. Schwarzkopf & Schwarzkopf. Bibliographie Tibet, Nepal und der Kulturraum des Himalaya (mit Ladakh, Sikkim und Bhutan): kommentierte Bibliographie deutschsprachiger Bücher und Aufsätze 1627 bis 1990. BildbändeEdmunds: Bhutan - Land des Donnerdrachens. Gerstenberg. Nestroy: Bhutan. Bildband. Text deutsch und englisch. Sehr empfehlenswert! Günter Pfannmüller/Wilhelm Klein: Bhutan. Bildband. |
Religion in Bhutan |
Siehe auch > Tibet Buddhismus Die Staatsreligion (75 %) ist der Vajrayana-Buddhismus, der auch in Tibet praktiziert wird. Daneben hat sich, vor allem durch indische und nepalesische Immigranten, auch der Hinduismus (25%) in Bhutan etabliert. Die Staatsgründung Bhutans im 17. Jh. durch Shabdrung Nawang Namyal, dem Abt eines Drukpa-Kagyü-Klosterordens in Tibet, ist eng mit dem Buddhismus verbunden. Der Bau der Klosterburgen (Dzongs) in Bhutan diente neben religiösen Zwecken auch der militärischen Verteidigung gegen den rivalisierenden Gelugpa-Klosterorden, der wiederholt versuchte, seinen machtpolitischen Einfluss auf Bhutan auszudehnen. Auch Buddhisten sind also nicht immer so friedlich, wie es heute manchem erscheint. Unter König Jigme Dorje Wangchuk verloren die Drukpa-Klöster ihren Grundbesitz, den die Regierung an landlose Bauern verteilte. Finanzielle Zuwendungen aus dem Staatshaushalt stellen heute die Existenz der Klöster sicher. In der Nationalversammlung sind 15 Sitze für Vertreter des Klerus reserviert, die von einem buddhistischen Gremium bestimmt werden. Das spirituelle Oberhaupt des Drukpa-Klosterordens ist der Je Khenpo, er genießt neben dem König eine hohe Stellung im politischen System des Landes. Neben den Drukpa sind auch die Nyingma-Tradition und die Drikung-Kagyü-Schule in Bhutan vertreten. |
Geographie & Geschichte |
Siehe jetzt Extraseite > Geographie Bhutan Siehe Extraseite > Geschichte Bhutans |
Wirtschaft & Verkehr |
Die Landwirtschaft ist der dominierende volkswirtschaftliche Faktor, aber sie ist nicht sehr produktiv und wird immer noch weitgehend durch Subsistenzanbau bestimmt. Reis ist das Grundnahrungsmittel Nummer eins, aber Überschüsse können nicht produziert werden. Die Regierung ist gezwungen, Reis zur Versorgung der Bevölkerung zu importieren. Mit dem zu erwartenden Bevölkerungswachstum wird sich Bhutan künftig mit Problemen der Nahrungsmittelversorgung auseinandersetzen müssen. Schwerpunkt der landwirtschaftlichen Produktion ist der Süden Bhutans. Die Flucht oder Vertreibung von mehr als 100.000 Südbhutanern (1990 - 1991) führte dort zu Rückgängen bei der Reisproduktion. Mit der Neuansiedlung von Ngalongs aus Westbhutan soll dieses Problem nun behoben werden.
Alle wirtschaftlichen Interessen des Landes werden dem Umwelt- und Naturschutz untergeordnet. Daher weist das Land eine Naturbelassenheit auf, die nahezu einmalig ist. So sind z.B. noch 2/3 Bhutans bewaldet. Schon in der Schule werden die Kindern intensiv in Umwelt- und Naturschutz unterrichtet. Die Arbeitslosigkeit, vor allem bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen in den Städten, ist relativ hoch und der Lebensstandard - in Geld gemessen - recht niedrig. IndustrieKleine Industriebetriebe (Zement, Holzverarbeitung, Konserven) konzentrieren sich überwiegend im Süden Bhutans. EnergieGroße Bedeutung als Devisenbringer hat die von Wasserkraftwerken abhängige Stromproduktion. Der Strom wird überwiegend nach Indien und Bangladesch exportiert. Das große, 1986 in Betrieb genommene Chukha-Kraftwerk (336 MW) trägt zu einem großen Teil (2005: 40 Prozent) zur Finanzierung des Staatshaushaltes bei. Wirtschaftliches GefälleBhutan weist ein starkes regionales Gefälle auf. Während der Westen wirtschaftlich von Wasserkraftprojekten und mit Thimphu als Zentrum politischer Entscheidungen von der Verteilung der Entwicklungshilfegelder profitiert, sind Zentral- und Ostbhutan wirtschaftlich zurückgeblieben. Statistisch betrachtet (BSP) ist Bhutan eines der ärmsten Länder der Erde. Dennoch liegt das durchschnittliche Pro-Kopf-Einkommen seiner Bevölkerung deutlich höher als im Nachbarland Indien. Der frühere König Jigme Singye Wangchuk prägte das Schlagwort "Bruttosozialglück", das er als wichtiges Ziel der Wirtschaftspolitik Bhutans anvisierte. Hier wird versucht, den Wohlstand der Bevölkerung nicht in Geld, sondern in Glück zu messen. Bhutan hat zu diesem Zweck mit der Kommission für das Bruttonationalglück sogar eine eigene Staatskommission eingesetzt. Diese versucht, Glück und Zufriedenheit der Bevölkerung zu erfassen, zu messen und zu verbessern. 2007 lebten 23,2 % der Bevölkerung unter der Armutsgrenze, die offiziell mit einem Einkommen von etwa 16 Euro /Monat angesetzt wird. VerkehrDer einzige internationale Flughafen des Landes liegt im Paro-Tal (3-Letter-Code: PBH), und wird von der nationalen Fluggesellschaft Druk Air angeflogen. Die Hauptstadt Thimphu verfügt lediglich über einen Hubschrauberlandeplatz. Im ganzen Land gilt Linksverkehr. Thimphu scheint die einzige Hauptstadt der Welt ohne eine einzige Ampel zu sein. An den Enden der Hauptstraße (Norzin Lam) durch Thimphu findet man aber immerhin zwei Kreisverkehre, an denen tagsüber Polizisten den Verkehr regeln. Radfahren ist innerhalb von Paro und Thimphu nicht gestattet. TourismusDurch ständigen Ausbau der Infrastruktur steigen auch die Zahlen der Touristen nach und nach an. Trotzdem begrenzen die Hotelbettenzahlen oder die wenigen Flüge den Tourismus immer noch. 2007 wurde das erste private Hotel in Bhutan eröffnet. Es besuchten 2005 rund 14.000, 2006 rund 17.000, 2007 rund 21.000 und bis Oktober 2008 bereits 22.000 Touristen das Land. Es gibt eine hohe Pauschale von 250 Dollar (2009) pro Tag, die den Massentourismus verhindert. Es handelt sich hierbei um eine tägliche "Mindestumtauschrate", mit der Unterkunft, Verpflegung, Reiseführer usw. verrechnet werden können. Letzteres muss über eine Agentur gebucht und organisiert werden. Medien/KommunikationBhutan hat 1999 das Fernsehen eingeführt und ist damit das letzte Land der Erde, wo die Television Einzug gehalten hat. Das Fernsehen ist inhaltlich hauptsächlich staatlichen Themen wie der königlichen Familie und gesundheitlichen Themen gewidmet. Dies ändert sich allerdings langsam. Seit 2004 sind Mobiltelefone im Einsatz. |
Politik |
BruttosozialglückGross National Happiness - Bruttosozialglück (Thomas-Caspari.de): "Das Bruttosozialglück ist die zentrale Richtschnur, das übergeordnete Konzept, die Vision überall dort, wo es in Bhutan um Planung und Entwicklung geht. Der Legende nach geht das Wort zurück auf einen Ausspruch des Königs Jigme Singye Wangchuck, der einmal gesagt haben soll, dass das Bruttosozialglück wichtiger ist als das Bruttosozialprodukt". 4 Säulen "wirtschaftliche Entwicklung", "Schutz der Natur", "Schutz der Kultur", "Gute Staatsführung". Ziele der wirtschaftlichen Entwicklung: Unabhängigkeit vom Ausland, bessere Möglichkeiten zur gesellschaftlichen Entwicklung und Erweiterung der Handlungsmöglichkeiten des Einzelnen, Sicherheit, Unterhaltssicherung, Erziehung, Bildung, Gesundheit. Schutz der Kultur: Vermeidung schädlicher Einflüsse (Medien, Tourismus ...), Förderung einer aggressions- und kriegsfreien mitfühlenden Gesellschaft, Gemeinschaftsgefühl, Identität. Abbau von Ungerechtigkeiten, Stärkung kultureller Werte, Förderung von Hoffnung und Zielen, keine Unterdrückung. Entwicklung von Kunst, Musik, Tanz und Theater. Schutz der Natur: Vermeidung von Verschmutzungen und anderer schädlicher Eingriffe, Schutz der Kultur und der Natur eng verwoben. Sorgsamer Umgang mit der Mitwelt verringert Leiden der Lebewesen und fördert eigenes Karma (vgl. Religion). Biodiversität als moderner Wert. Gute Staatsführung: Identifikation aller Angestellter des Staates mit Grundsätzen und Zielen des Bruttosozialglücks. Dezentralisierung und verstärktes Einbringen der Bürger. Die Suche nach dem Bruttosozialglück (Der Standard, 2005) AußenpolitikSeine Lage zwischen China im Norden und Indien im Süden setzen dem außenpolitischen Handlungsspielraum Bhutans enge Grenzen. Die Beziehungen zu Indien waren in der Vergangenheit nicht ohne Spannungen. Die Beziehungen zu China sind trotz einer nicht einvernehmlich geregelten Grenzziehung zwischen beiden Ländern relativ unbelastet. Die Beziehungen zu Nepal sind seit der Ausweisung und Flucht von mehr als 100.000 Südbhutanern nepalischer Abstammung (1990) erheblich belastet. Die entwicklungspolitische Zusammenarbeit mit Österreich und der Schweiz ist, auch aufgrund ähnlicher Topographie, besonders intensiv. |
Kultur & Sport |
KulturDer Buddhismus prägt die Kultur Bhutans. Musik, Literatur, Malerei beziehen sich grüßtenteils auf den Buddhismus. Die wichtigsten Feste sind religiöse Feste mit farbenprächtigen Tempeltänzen. Die traditionelle Architektur ist bestimmt von der Religion: alle Bauelemente, Proportionen, Farben etc. haben religiöse Bedeutung. Sie haben dafür zu sorgen, dass die guten Geister leichten Zutritt in die Gebäude haben, während die bösen Dämonen ferngehalten werden. Nationalgericht ist Ema Datshi (Käsechili, auch Ema Datsi), ein wohlschmeckender Eintopf, der in erster Linie aus milden grünen Chilischoten und Yak-Käse bereitet wird. Dazu serviert man roten Reis, der ursprünglich nur in dieser Region angebaut wurde.
SportBogenschießen: Der Nationalsport Bhutans ist das Bogenschießen. Meist werden die Wettkämpfe zwischen den Teams zweier Dörfer ausgetragen. Das tellergroße Ziel ist dabei 145 m entfernt. Da es sich dabei traditionell um eine Männerdomäne handelt, ist es um so bemerkenswerter, dass eine Frau, Tshering Chhoden, das Königreich Bhutan 2004 bei den Olympischen Spielen vertreten konnte. Fußball: Bhutan ist ein Mitglied der FIFA, die Nationalmannschaft findet sich im unteren Bereich der Weltrangliste wieder. Der Film The Other Final wirft anhand des Aufeinandertreffens der beiden Nationalmannschaften von Bhutan und Montserrat parallel zum WM-Finale 2002 einen Blick auf die Kultur und den Fußball von Bhutan. |
Allgemeines & Spezielles |
Ein paar Daten und FaktenBhutan = Druk Yul (gesprochen: Dru Ü) = Land des Drachens Einwohnerzahl 700.000, Bevölkerungsdichte 17,85 Einwohner pro km² (2009) Währung: 1 Ngultrum = 100 Chhertum (= 1 Indische Rupie = 100 Paise) Telefonvorwahl: + 975 Nationalsymbole Nationalflagge: Der goldgelbe Teil symbolisiert die Macht des Königs, der orangene Teil die Macht des Buddhismus. Der Drache (weiß = Reinheit) stellt das Land dar, die Juwelen in seinen Klauen Reichtum und Vollkommenheit. Verhalten Sitzen im Schneidersitz oder Füße zur Seite, nicht die Fußsohlen jemandem entgegenstrecken. Auf Stuhl Beine nicht kreuzen. Positive Antworten sind Pflicht, ein Nein gilt als unhöflich. Das Gesicht verlieren ist extrem schlimm! Sehr selbstbewußtes Auftreten und vehement vertretene Meinungen sind verpönt. Eine Tatsache wird als Vorschlag formuliert. Interessante Links |
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