Planung
Viele Probleme, die auf der Tour selbst auftreten, kann der Wander- oder Bergführer mit einer guten Planung vermeiden. Wenn auf der Tour etwas schief läuft, sollte man sich überlegen, ob das mit einer besseren Planung nicht anders gelaufen wäre!
- DAV Bergwandercard: Dieses Hilfsmittel bezieht sich auf Bergwanderungen und anspruchsvollere Bergtouren und unterstützt bei der Einschätzung der eigenen Fähigkeiten und der geplanten Tour.
- Zwischenabstiege einplanen (Wetter, Schlappmacher, Zeitplan zu knapp). Es kann immer etwas Unvorhergesehenes passieren, z.B. dass sich jemand den Fuß umknickt.
- siehe auch > Tourenplanung
Erstes Treffen
- Der erste Eindruck ist entscheidend!
- Begrüßungsrunde: Hier kann man die Weichen für eine erfolgreiche Tour stellen.
- Themen Gruppen: Die Gruppe will sich gut informiert und damit sicher fühlen.
- Freundlich, aber sicher und bestimmt auftreten! Kompetenz vermitteln. Sicherheit geben.
- Manche Teilnehmer testen den Reiseleiter oder Wanderführer.
- Siehe auch > Psychologie von Wandergruppen
Entscheidungen treffen
Wer trifft auf der Tour die Entscheidungen? Wie kommen Entscheidungen zustande?
- Abstimmen?
- Stimmungsbild?
- demokratisch vs. autoritär
- Entscheiden!
Verantwortung des Wanderführers
Welche Verantwortung trägt eigentlich der Wanderführer, wenn "etwas" passiert? Es klingt banal: Der Führer ist für eine gute Führung verantwortlich. Eine gebuchte Wanderung oder Reise entbindet den Teilnehmer nicht von seiner eigenen Verantwortung, auch, wenn das in einer Gruppensituation öfter mal vergessen wird.
Der Bergwanderführer muss aber ...
- auf Gefahren hinweisen
- verantwortungsvoll handeln
- Der Wanderführer oder Bergführer sollte nur Routen führen, deren Anforderungen er/sie selbst zu 100% gewachsen ist!
Allerdings kann man bei einer gerichtlichen Auseinandersetzung nie genau wissen, wie der Richter den entsprechenden Fall beurteilt. Ernährung
- Frühstück
- Rucksackverpflegung, Getränk?
- Abendessen
- Alkohol?
- Traubenzucker?

Vor der Wanderung
Unmittelbar vor der Wanderung sage ich ein paar Worte zum Ablauf. Hier meine Ankündigungen:
- Vorgehen: Wer weit voraus läuft, hat sich aktiv von der Gruppe entfernt und ist dann auf eigene Verantwortung unterwegs. Er/sie sollte wissen, wie er wieder heim findet.
- Nachzügeln: Wir gehen so, wie es der Anforderungskategorie und dem Wanderplan entspricht - im Zweifel etwas langsamer. Wer trotz moderatem Tempo permanent zurück bleibt, sei es wegen konditioneller Überforderung oder weil z.B. zeitaufwändig Blümchen bestimmt werden oder Fotos gemacht werden müssen, der kann ggf. an einer geeigneten Stelle zurück geschickt, oder von Wanderungen ausgeschlossen werden.
- Letzter Mann: Ein Freiwilliger oder eine Freiwillige übernimmt die letzte Position in der Gruppe. Das ist vor allem bei Gruppen mit mehr als 10 Teilnehmern für den Wanderführer hilfreich.
- Wer mal zurück bleiben muss: Bescheid sagen! Langsam nachkommen, nicht hinterher rennen! Wenn Weg unklar, nicht ausprobieren, sondern warten!
Hintergrundinfos
Zur Kompetenz eines Berg- oder Wanderführers gehören auch Kenntnisse über Land und Leute. Dabei hat jeder seine eigenen Schwerpunkte, und das ist auch gut so. Die Vermittlung dieser Kenntnisse in wohl dosierter Menge und Form gehört zur Qualität der Wanderung. Grundsätzlich kann man aber sagen: Je geringer die körperliche Anstrengung, desto wichtiger ist eine lebendige Wissensvermittlung. Je körperlicher und sportlicher die Tour, desto weniger fokussiert sich der Führer auf Hintergrundinformationen zu Land und Leuten.
- Taschenvorträge: Kurze Vorträge, die man immer parat hat, und die man auf (fast) jeder Wanderung präsentieren kann. Z.B.: Wie entstehen Gewitter? Infos zur Gehtechnik. Geschichtliche Entwicklung des Wanderns ...
Strategie
- Startzeit
- Zeitplanung, Gehtempo, Pausenfrequenz
- Aufwärmphase 15 min.
- Tempo halten
- nach Stop hinten einfädeln
- Stop vs. Pause
- richtig rasten (mind. 20 min.)
Einkehr oder Picknick?
- Zeitplanung Einkehr
- Orte, Zeit Picknick
- Wasserknappheit im Kalk
Unterschiedliche Leistungsklassen: Renner gegen Trödler
Ein häufig geschildertes Problem von Wanderführern ist das weite Auseinanderziehen der Gruppe und die unterschiedlichen Geschwindigkeiten der Gäste. Wo liegt das Problem? Geht der Führer zu schnell? Waren die Anforderungen unklar? Gehen Einzelne zu schnell und setzen andere indirekt unter Druck (die dann zu schnell gehen und irgendwann schlapp machen?)? Macht der Bergführer keine klaren Vorgaben?
beim Aufstieg
- an Steigung laufen lassen
- 20 min langsam eingehen
- kleine Schritte, gestreckte Beinhaltung, Pendelgang (nur Aufstieg)
- Abstand halten
- nicht scheuchen lassen
- nach Stopp nicht Gruppe einholen
- große Stufen meiden, lieber Umwege machen
- Serpentinen ausgehen: je länger der Weg, desto geringer die Steigung.
- nur so schnell gehen, dass man noch durch die Nase atmen kann
- Puls gleichmäßig halten, Gehtempo je nach Steigung variieren (je steiler der Anstieg, desto langsamer gehen).
- Pulskontrolle
- Schritte mit Atem synchronisieren.
- diese Steigung geht bis abends so weiter
- nicht verschöpfen!
- Pausen: Diskussion (Häufigkeit, Dauer, Trinkpausen, Fotostopp ...)
- 1-Liter-Flasche Energie, wird jeden Tag mit 0,5 L nachgefüllt. Ältere Menschen bekommen weniger dazu.
- vorausschauend gehen

beim Abstieg
- kleine Schritte, angewinkelte Beinhaltung
- Abstand halten
- nicht scheuchen lassen
- große Stufen meiden, lieber Umwege machen
- Serpentinen ausgehen: je länger der Weg, desto geringer die Steigung.
- nur so schnell gehen, dass man jederzeit schonend bremsen kann
- vorausschauend gehen
- hohe Stufen: Hocke
- vorwärts (Rucksack kann aufsetzen!), seitwärts, rückwärts. Oft variieren!
- Gedenksekunde statt Augen-zu-und-durch
- kontrolliert, konzentriert, nicht springen, nicht rennen, Schritt rückgängig machen
- Ballen aufsetzen
- beim steilen Abstieg alle 15 min. kurz (1-2 min.) Pause
- Abstieg: Trippelschritte
- Schuhe fest schnüren
- Höhenmesser: Auffanglinie
Ausrüstung
- von Fuß bis Kopf
- Regenzeug
- Windjacke oder Hemd
- Zwiebel
- Multifunktion
- siehe auch > Ausrüstung
Rucksack
- wie packe ich?
- wie stelle ich den Rucksack ein?
- siehe > Rucksäcke
Wetterkunde
- Wetter-Apps: Alpenwetter von Daniel Priewasser
- siehe auch > Wetter
Orientierung
siehe > Orientierung Alpine Gefahren, Notfallmanagement
- siehe > Notfälle
- Gehtechnik siehe > Gehtechnik
- Straße: Rechts oder links gehen? Außenkurve ...
- Apotheke
- Blasen
- Sonnenbrand, Hitzschlag, Sonnenstich
- Erschöpfung, Unterkühlung
- Gewitter, Blitzschlag
- Steinschlag
- Stolpern, Absturzgefahr
- Schneefelder
- Höhen ab 2300 m
- Gruppen-Flow
weitere Tipps

|