Rituale, Riten, Gesten & Symbole
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Allgemeines & Spezielles |
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Die tibetisch geprägten Regionen sind voll von religiösen Symbolen und Ritualgegenständen. Keine andere Religion oder Philosophie setzt so deutlich sichtbare Zeichen. Gebetsmühlen, Stupas, mit Mantras bemalte oder ausgemeißelte Steine, Bilder von Göttern und Dämonen, rätselhafte Symbole und die allgegenwärtigen Gebetsfahnen zeigen dem Reisenden, dass er sich im buddhistischen Gebiet befindet. Bei den Darstellungen von Buddhas, Göttern und Heiligen spielt auch die jeweilige Handhaltung (Mudra) eine Rolle für die Botschaft, die die Figur aussendet. Die wichtigsten Mudras werden hier erklärt. Außerdem findest Du hier typische, immer wiederkehrende Symbole des Himalaja-Buddhismus. |
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Rituale, Riten & Symbole |
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MantrasSätze, Silben und Laute, die den ganzen Körper durchströmem sollen. Sie werden monoton rezitiert, um sich der Meditation hinzugeben.Ritualgegenstände & SymboleAmulette, Gahu:Oft gibt es auch mehrere Amulette pro Person, z.B. gefaltete Zettel mit Segenswünschen. Gahu: Amulettschatullen mit Reliquien, auch Salz von der Konservierung der Leiche eines hohen Lamas. Dreizack Khatvanga:Der Dreizack wird oft mit Padmasambhava oder weiblichen Gottheiten (Vajrayogini, Daikinis) dargestellt. Von oben nach unten: Dreizack, darunter Totenschädel, roter Kopf eines Alten, blauer Kopf eines Jünglings, Vajra-Kreuz, Kalasha (Vase mit Lebenswasser). 5 Farben:In der tibetischen Kultur tauchen immer wieder die gleichen Farben auf, z. B. bei Fahnen, Steinen etc.: Blau = Himmel, Weiß = Äther, Gelb = Erde, Rot = Feuer, Grün = Wasser. 5 Elemente, aber auch weitere/tiefere Bedeutungen wie Himmelsrichtungen plus Zentrum, 5 Dhyani-Buddhas, 5 Sinne ... Gebetskranz:Der "tibetische Rosenkranz", der Gebetskranz, hat 108 Kugeln. 108 ist eine heilige Zahl, die immer wieder auftaucht. Sie wird oft auf 108 Lehren Buddhas bezogen. Gebetsmühlen:Gebetsmühlen sind in Tibet und Umgebung omnipräsent. Von kleinen Handmühlen bis zu riesigen, von fließendem Wasser angetriebenen Mühlen gibt es unzählige Varianten. Es befinden sich mit Mantras beschriebebe Zettel in der Mühle. Die Einheit von Bewustsein und Handlung setzt die Kraft der Mantras frei. Gebetsfahnen, Windpferd:Gebetsfahnen stehen auf Häusern, Klöstern, an Wasserstellen, Flüssen, Brücken oder auf Pässen. Bedruckt sind sie oft mit Mantras und mit dem Windpferd Lungta: Ausbreitung der Lehre in alle Himmelsrichtungen, es bringt Friede, Wohlstand und Harmonie => Glück für alle Lebewesen. (Farben s. o.). Das Windpferd wurde aus dem Bön übernommen. Es trägt die drei Juwelen. Das Lungta ist auch oft von den vier Tieren der Himmelsrichtungen umgeben, die aus der chinesischen Mythologie stammen: Garuda, Drache, Tiger, Schneelöwe. Manimauern, Manisteine:Manimauern sind lange Mauern aus Steinen mit eingemeißelten Mantras. Manisteine liegen aber auch einzeln an besonderen Stellen oder auf Haufen zusammen. Rote Bänder, Sungdü:Sungdü sind dünne rote Bänder, sie werden um den Hals getragen. Sungdü sind gesegnet, sie werden von Lamas nach Audienzen oder bei Klosterzeremonien verteilt. Thangka:Ein Tangka ist ein religiöses Bild als Gemälde oder gewebter Stoff, Motive sind oft Mandala, Rad des Lebens, Buddhas ... Die Darstellungen folgen festen Regeln. Die Herstellung ist ein aufwändiger Prozess und eine rituelle Handlung, an der mehrere bis viele Spezialisten mitarbeiten. Torma:Torma sind Speise-Opfer. Meist ist das ein ritueller Opferkuchen aus Tsampa, oft angereichert mit anderen Lebensmitteln und mit bunten Butterverzierungen. Er dient als Opfer für zornige Götter (= dreieckig mit Flammenkranz), oder als Opfer für friedfertige Götter (= weiß mit weichen Formen). Tsha tsha, Lehmfiguren:Kleine Lehmfigürchen oder Tontäfelchen, oft mit der Asche verstorbener Lamas angereichert, werden als Opfergabe oft an Stupas, in Felsspalten oder Höhlen abgelegt.
Vajra und Glocke:Donnerkeil und Glocke verkörpern das männliche und das weibliche Prinzip, Ursache und Wirkung, Methode und Weisheit. Bei Vereinigung der beiden, dargestellt z.B. mit gekreuzten Händen: das Ende aller Gegensätze (die Erleuchtung, die Erkenntnis, dass alle Gegensätze letztlich auch nur Illusionen sind). MandalaDas Wort Mandala (Sanskrit) bedeutet soviel wie Kreis und bezeichnet ein kreisförmiges oder quadratisches symbolisches Gebilde mit einem Zentrum. Im Buddhismus und Hinduismus werden Mandalas zu religiösen Zwecken benutzt, bei der Meditation, als Symbol und bei verschiedenen Riten. Mit der Verbreitung des Buddhismus fand das Mandala als Meditations-Objekt Verbreitung in ganz Ostasien. Im tibetischen Buddhismus Vajrayana zeigen Mandalas die Sicht von oben auf einen sogenannten Mandala-Palast. In diesem Palast werden verschiedene einzelne Buddhas oder ganze Versammlungen von Buddhas durch den Praktizierenden visualisiert. Mandalas sind im Vajrayana also meist die zweidimensionale Darstellung eines dreidimensionalen Objekts. Die Mandalas werden im Vajrayana dazu benutzt, die dritte Dimension geistig zu projizieren. Dies führt - je nach Abstraktionsgrad des Mandalas - zu vertiefter geistiger Konzentrationsfähigkeit. Die Ich-Anhaftung wird reduziert, da man die Grenze zwischen Körper-Identifikation und Raumerfahrung überschreitet. Wesentlich bei Sandmandalas ist das anschließende Wegwischen der in stunden- bis sogar wochenlanger Arbeit entstandenen Werke. Das soll die Vergänglichkeit des Lebens und das Ideal der Entbindung von der materiellen Welt symbolisieren. Sonne/MondDas Symbol findet man auf vielen Tschörten und auf Türen. Der Mond symbolisiert Mitgefühl, die Sonne Weisheit. |
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Mudras - Handhaltungen |
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Mudras sind rituelle Bewegungen und Stellungen der Hände und Finger bei figürlichen Darstellungen oder der Meditation.
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Die 8 tibetischen Glückssymbole |
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Die acht Glückssymbole findet man immer wieder, z.B. auf Begrüßungsschals, auf Türen, Wänden, Vasen oder anderen Gegenständen. Manchmal stehen sie einzeln, manchmal ineinander verwoben (siehe Foto).
Etwas weiter führende Informationen zu den Buddhistischen Symbolen und zu ihrer Bedeutung findest Du unter taotempel.de. Dort geht es auch um Symbole wie Buddhas Fußspuren, den Bodhi-Baum oder das Symbol Om. |
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weitere Symbole |
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GarudaDer Garuda ist in seiner Darstellung ein Mischwesen aus Adler und Mensch. Es handelt sich um eine frühe Naturgottheit aus dem indoarischen Bereich. Garuda ist der Bezwinger der Nagas (Schlangen) und wird oft mit diesen dargestellt. Er gilt auch als zornvolle Erscheinung des Vajradhara. Garuda ist das Reittier Vishnus. MakaraMakara ist dargestellt als Seeungeheuer, vorn Delphin, hinten Eidechse. Er symbolisiert die lebensspendende Kraft des Wassers und hilft bei der Abwehr von Unheil. Die Figur stammt aus der indischen Mythologie.
Sechs Ornamente6 Ornamente befinden sich auf der Rückenlehne eines Thrones: Von oben nach unten sind das Garuda, Naga, Makara, Knabe, Einhorn, Elefant. Sieben Arten von OpfernEs gibt im Vajrayana sieben klassische Arten von Opfergaben: Butterlampen als Lichtopfer, Tormas als Speiseopfer, Räucherstäbchen als Rauchopfer, Blumen als schönes Opfer, Trinkwasser, Wasser zur Körperreinigung, Wasser zur Fußwaschung. Symbolisiert werden die sieben Opfer durch sieben Schalen mit Wasser, die oft auf den Altären zu sehen sind. Sieben Juwelen der Königsherrschaft, ChakravartinDie sieben Juwelen der Herrschaft sind die Ausstattung des Cakravartin (= Weltenherrscher). Es handelt sich um: Dharmachakra, Wunschjuwel, Königin, Minister, Kriegselefant, Pferd und Heerführer. Ursprünglich stammt diese Idee aus Indien. Der mongolische Khan strebte die Rolle und den Titel des Cakravartin an, um seine dominierende Herrschaft zu festigen. Tibetische Lamas vergaben den Titel an ihn, um im Gegenzug Schutz zu erhalten. SpiegelDer Spiegel symbolisiert die Wahrheit. Er zeigt die Dinge wie sie sind. Die "tibetischen Stadtmusikanten", vier geistige BrüderDie Darstellung symbolisiert das friedliche Zusammenleben und das Motto "der Stärkere hilft dem Schwächeren". Die Fabeln dazu handeln von der "Übereinstimmung der vier geistigen Brüder": Rebhuhn, Elefant, Affe und Hase. Es gibt mehrere Versionen, die man hier nachlesen kann. In einer Story geht es darum, welches Tier das älteste ist und den größten Respekt verdient. In einer anderen Fassung bringen die vier durch ihre jeweiligen Fähigkeiten einen Pfirsichbaum zum Wachsen und können den immer größer werdenden Baum nur ernten, indem sie zusammen eine entsprechende Größe erreichen. SwastikaDas Hakenkreuz ist ein altes arisches Sonnensymbol. Es symbolisiert im Lamaismus Festigkeit, Ausdauer und Beständigkeit. Bei den Buddhisten findet man es rechtsläufig (senkrechter Balken biegt oben nach rechts und unten nach links), bei den Bön linksläufig. Windpferd, LungtaMeist auf Gebetsfahnen (s.o.) mit dem Juwel der Lehre gesattelt und von den Tieren der 4 Himmelsrichtungen umgeben. Lehre soll zum Wohle aller Lebewesen in alle Richtungen verbreitet werden. Der Mongole, der den Tiger führtDer mongolische Khan führt mit Hilfe der Religion (Kette = Tibet) den chinesischen Kaiser (= Tiger) |
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Verwandte Seiten |
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