Wildtiere in Afrika
Wandern

Gefahren und Verhalten auf Trekkingtouren und Safaris in wildreichen Gegenden Afrikas.

Hyäne, Afrika

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Allgemeines & Spezielles

Afrika ist auch auf der Weltkarte vieler Reisefreunde ein vergessener oder mindestens unbekannter Kontinent. Das mag viele Gründe haben, aber an der eindrucksvollen und vielfältigen Landschaft liegt es sicher nicht.

Zwischen Sahara, Kilimanjaro und Namib präsentiert sich der Kontinent so unterschiedlich, wie man es sich nur vorstellen kann. Genauso vielfältig sind die Kulturen Afrikas, über die der Durchschnitts-Europäer nach meinem Eindruck noch viel zu wenig weiß.

Trekking, Afrika

Das unumstrittene Highlight Afrikas und die Attraktion, die man auf keinem anderen Kontinent so erlebt wie hier, ist aber die Tierwelt. Nirgendwo findet man noch eine so atemberaubende und spektakuläre Fauna wie in Ostafrika und im südlichen Afrika.

Nachdem ich meine erste Safari-Woche in Kenia eher zufällig geplant hatte (ursprünglich wollten wir nur den Mount Kenia besteigen), war ich dann vor Ort von der Safari in der Massai-Mara total begeistert. Nie hätte ich mir vorstellen können, dass man in der wunderschönen Landschaft so viele Tiere aus vergleichsweise geringer Entfernung beobachten kann. Von riesigen Herden an Zebras, Gnus und anderen Antilopen bis zu Löwen, Leoparden und Geparden oder Nashörner und Elefanten ... so etwas kann man nirgendwo anders auf unserem Planeten erleben.

Wanden & Trekking. Sicherheit und Risiko auf Safari in Afrika

Wenn man sich aber in Afrika auf Safari befindet oder auf andere Weise Kontakt mit wilden Tieren bekommt, sollte man ein paar Grundkenntnisse zu den Gefahren durch wilde Tiere in Afrika mitbringen und sein eigenes Verhalten an das Verhalten der Tiere anpassen. Dazu findest du weiter unten ein paar Tipps.

Sicherheit sollte bei der Safari immer an erster Stelle stehen. Daher ist es bei der Erkundung der afrikanischen Nationalparks im Zweifel immer eine gute Idee, einen örtlichen Reiseführer als Begleiter dabei zu haben. Solltet ihr aber in eine gefährliche oder schwierige Situation geraten, sollte jedes Gruppenmitglied auch unabhängig von den anderen Hilfe herbeirufen können. Dazu kann das Mobilfunknetz samt Internetzugang entscheidend sein. Vergleichsportale wie sind Simpackers.com helfen beim Kauf von günstigen Tarifen für verschiedene afrikanische Länder. So kann man sich im Bedarfsfall auf eine stabile Verbindung verlassen (und spart auch bei anderen Nutzungen des Smartphones jede Menge Gebühren).

Gefahren und Verhalten

In den wildreichen Regionen Afrikas wie den Nationalparks in Ostafrika leben viele Tiere, die dem Menschen potentiell gefährlich werden könnten. Das sind Raubtiere wie Löwen und Leoparden, aber noch gefährlicher sind Flusspferde, Nashörner oder Büffel.

Die Gefahren bei einer Trekkingtour oder einer Safari lassen sich aber minimieren, wenn man den Tieren den nötigen Respekt entgegenbringt. In der Regel ist der Mensch für die meisten Wildtiere relativ uninteressant. Unfälle resultieren meist daraus, dass sich das Tier bedroht fühlt oder das Tier überrascht wird. Häufig schneidet man auch unbewußt dem Tier den Fluchtweg ab oder gerät zwischen Eltern und Jungtiere. Also: Abstand halten und unübersichtliches Gelände meiden!

Dass nachts Elefanten, Rhinos, Hyänen und Flusspferde um die Zelte schleichen, ist relativ normal. Die meißten Unfälle passieren bei Bootsfahrten (in kleinen Booten) und nächtlichen Begegnungen mit Flußpferden, Begegnungen zu Fuß mit Büffeln oder an flachen Ufern mit Krokodilen.

Den Hinweisen der Einheimischen sollte man unbedingt folgen! In den Nationalparks, wo das angeraten wird, sollte man das Auto möglichst nicht verlassen.

Elefant

Wanden & Trekking. Grundregeln

Es gibt ein paar Grundregeln, die wir zuerst betrachten sollten, denn mit ihnen ist man allgemeion schon mal recht sicher unterwegs.

In den afrikanischen Nationalparks, in denen sich die potentiell gefährlichen Tiere vor allem aufhalten, ist man ja meist mit dem Auto unterwegs. Darin ist man grundsätzlich schon mal relativ sicher. Trotzdem sollte man nicht zu nah an Tiere heranfahren, für die ein Auto nicht immer ein wirkliches Hindernis darstellt. Das gilt besonders für Elefanten oder Nashörner, aber auch für Büffel.

In anderen Regionen der Welt schaffen es auch Bären, in ein Auto einzudringen, das machen sie aber normalerweise nicht, wenn sich Menschen darin aufhalten.

Ein anderer Grundsatz: Nie wegrennen! Das ist nicht so leicht getan wie gesagt, denn der Instinkt des menschen treibt ihn in gefährlichen Begegnungen mit Tieren geradezu zur Flucht.

Die Flucht des Menschen löst bei vielen Tieren aber den Jagdtrieb aus. Mit der Flucht zeigt der Mensch seine Hilflosigkeit und wird dann von den Tieren als leichte Beute erkannt. Das gilt besonders für Raubtiere. Aber auch Elefanten reagieren auf die Flucht eines Menschen mit Verfolgung.

Hier gilt wie immer als erste Regel: Ruhe bewahren. In den meisten Fällen ist es angesagt, sich möglichst groß zu machen, z.B. die Arme hoch zu recken und sich aufzurichten. Das sollte aber ganz ruhig geschehen, hektische Bewegungen sollte man vermeiden. Dann kann man sich langsam rückwärts entfernen. Auf keinen Fall darf man aber dabei stolpern.

In den wildreichen Regionen in Afrika darf man nicht in eine Herde von potentiell angriffslustigen Tieren geraten. Dies gilt insbesondere für Herden von Elefanten. Auch, wenn die grauen Riesen entspannt und gelassen wirken, ein Eindringen in ihre Herde dulden sie nicht und werden dann schnell agressiv.

Hyäne, Afrika

Eine weitere Grundregel, die nicht nur für den Umgang mit Tieren in Afrika gilt, betrifft den Geruch von Speisen und Getränken. Nahrungsmittel und Getränke sollte man in sensiblen Gebieten immer luftdicht verpacken, um keine Raubtiere anzulocken. Es kann sich auch fatal auswirken, wenn der Proviant im Zelt gelagert wird, in dem die Reisenden schlafen.

Übrigens sollte man auch darauf achten, dass andere Dinge, die man im Zelt lagert oder ans sich trägt wie Kleidung, nicht nach Essen riechen. Vielleicht kann das eine oder andere Raubtier dem leckeren Duft vielleicht doch nicht widerstehen.

Viele Unfälle mit Wildtieren in Afrika und anderswo passieren, wenn man die Tiere überrascht. Und einige von den o.g. Grundsätzen kann man nur befolgen, wenn man weiß, wo die Tiere stehen. Unübersichtliche Gegenden sollte man daher grundsätzlich meiden oder ggf. nur mit dem KFZ bereisen.

Wanden & Trekking. Elefanten

Elefanten wirken ruhig und harmlos. Sie können aber auch schnell ein ganz anderes Verhalten zeigen. Und wegen ihrer Größe und Kraft sind Elefenten dann sehr durchsetzungsfähig. Auch im Auto ist man dann nicht sicher.

Daher gilt eine besondere Vorsicht. Am sichersten ist es, wenn man sich einem erfahrenen Führer anschließen kann. Ohne Erfahrung sollte man keine Experimente eingehen und weit entfernt von den Elefanten bleiben. Insbesondere sollte man vermeiden, zwischen die Tiere zu geraten und besonders nicht zwischen Kühe und Jungtiere.

Im Elefantengebiet sollte man keine Früchte im Wagen haben. Das ist für Elefanten wie Obst aus der Dose.

Elefant, Afrika

Wanden & Trekking. Flusspferde

Auf Flusspferde (auch Hippopotamus oder wie man früher gesagt hat Nilpferd) trifft man an größeren Gewässern - wie der Name schon sagt. Ähnlich wie Elefanten wirken sie erst mal recht harmlos und träge. Ähnlich wie Elefanten können aber auch sie ganz anders. So ereignen sich die meisten Todesfälle durch größere Tiere in Afrika mit Flusspferden, im Jahr um die 500. (Kleinere Tiere wie Mücken oder Tsetsefliegen sind allerdings für noch mehr Todesfälle verantwortlich. Allein an Malaria sterben in Afrika im Jahr um die 400.000 Menschen.)

Flusspferde verteidigen ihr angestammtes Territorium. Dazu gehören aber nicht nur die Badepools im Fluß, sondern auch die Umgebung, in der sie nachts zum Fressen umherstreifen. Die Tiere grasen nachts und legen dabei weite Strecken zurück.

Flusspferd, Afrika

Du solltest dich nie zwischen einem Flusspferd und dem Wasser aufhalten und vor allem nachts nicht in der Nähe von Flusspferdrevieren herumlaufen. Aber auch tagsüber können Flusspferde gefährlich werden. Besondere Vorsicht gilt bei Bootsfahrten. Flusspferde halten sich oft knapp unter der Wasseroberfläche auf und sind meist erst sehr spät zu sehen.

Wenn Flußpferde neben dem Zelt grasen, besteht keine Gefahr. Aber: Das Zelt solltest Du dann auf keinen Fall verlassen! Blitz und Taschenlampe solltest Du vermeiden, dadurch können sich die Hippos provoziert fühlen.

Wanden & Trekking. Nashörner

Nashörner solltest Du unbedingt weiträumig umgehen! Auch mit dem Auto solltest Du nicht zu nah ran fahren. Nashörner greifen ggf. an und haben enorm viel Kraft und mächtige Hörner, die das Auto durchbohren können wie der Dosenöffner eine Blechbüchse.

Ein Nashorn kann ein Auto auch auf die Seite werfen, wie man in diesem Video sehen kann.

Nashorn, Kenia

Wanden & Trekking. Büffel

Büffel sind wilde Tiere und nicht mit unseren Kühen zu vergleichen. Es besteht keine Gefahr, solange man im Auto bleibt. Sehr große Vorsicht ist aber bei Fußsafaris geboten. Büffel und Büffelherden solltest Du immer weiträumig umgehen. Sie greifen relativ schnell und ohne Vorwarnung an.

Daher sollte man in Regionen, in denen Büffel leben, unübersichtliches Gelände vermeiden und auf die Hinweise der Einheimischen oder der Nationalparkverwaltungen achten!

Büffel, Afrika

Wanden & Trekking. Löwen und Leoparden

Hier hilft vor allem Übersicht und großer Abstand. Daher sollte man sich in Gebieten mit Löwen und Leoparden nicht in unübersichtlichen Wald, hohes Gras oder Buschwerk begeben.

Bei einer Begegnung mit Löwen oder Leoparden sollte man ruhig bleiben und sich langsam zurück ziehen. Nie wegrennen! Der Löwe oder der Leopard ist eh schneller. Auf den Baum klettern nützt auch nichts. Auch auf dem Baum ist das Raubtier schneller.

Löwe, Afrika

Im Fahrzeug wie einem Auto oder LKW besteht keine Gefahr, offenbar auch nicht in offenen Jeeps, die auch häufig bei Löwensafaris eingesetzt werden und die sehr nahe an die Löwen heran fahren. Ebenso ist man im Zelt relativ sicher, darf das dann aber nachts, wenn Löwen oder Leoparden in der Nähe sind, auf keinen Fall verlassen.

Leopard, Afrika

Wanden & Trekking. Hyänen

Auch Hyänen können potenziell gefährlich sein, besonders wenn sie sich bedroht fühlen oder in einer Gruppe agieren. Hyänen sind nachtaktive Tiere, daher ist es ratsam, nachts besonders vorsichtig zu sein. Außerdem werden Hyänen gerade von Essensgerüchen angelockt. Nahrungsmittel sollten also geruchssicher verpackt sein, man sollte noch bei Helligkeit und etwas vom Zelt entfernt kochen und das Zelt immer schließen.

Hyäne, Afrika

Laute Geräusche oder Lärm verhindern, dass man eine Hyäne überrascht. Normalerweise sind Hyänen menschenscheu und vermeiden Konfrontationen.

Wanden & Trekking. Paviane

Paviane und Milane stehlen Essen. Besonders gegen Paviane sollte man sich nicht wehren! Sie haben ein furchteinflößendes Gebiss, auf das viele große Hunde neidisch wären. Sie werden erbeutete Nahrungsmittel auch verteidigen und sie wehren sich, wenn sie sich bedroht fühlen.

Als Vorsichtsmaßnahme sollte das Essen immer gut und geruchssicher verpackt sein. Autofenster und Zelte sollte immer geschlossen bleiben, wenn Paviane oder andere Affen in der Nähe sind.

Pavian, Afrika

Wanden & Trekking. Krokodile

Ähnlich wie Flusspferde halten sich Krokodile am oder im Wasser auf. Vorsicht sollte man besonders an flachen Uferböschungen walten lassen. Hier halten sich Krokodile am liebsten auf, denn hier können sie recht bequem in der Sonne liegen und schnell im Wasser verschwinden. Oft lauern sie dann am Ufer knapp unter der Wasseroberfläche, wo sie im trüben Wasser kaum zu sehen sind.

Krokodil, Afrika

Es besteht keine Gefahr vor Krokodilen nachts im Camp, wenn das weit genug vom Wasser weg liegt. Krokodile bleiben, anders als Flusspferde, relativ nahe am oder im Wasser.

Wanden & Trekking. Schlangen

Bei Schlangen gilt: Augen auf! Man sollte immer schauen, wo man hintritt und in unübersichtlichem Gelände fest auftreten. Keine Steine umdrehen, nicht in Löcher oder Höhlen greifen und Gebüsche und vegetationsreiche Felslandschaften meiden. Schlangen greifen nur an, wenn man ihnen zu nahe kommt oder auf sie drauf tritt.

Wanderstöcke können hilfreich sein, um vor den Füßen etwas zu stochern, wenn man durch Gras oder niedriges Buschwerk läuft. In Gebieten, wo sich Giftschlangen aufhalten, sollte man immer festes und mindestens knöchelhohes Schuhwerk tragen.

Schlange

Vor dem Zeltaufbau solltest Du im großen Umkreis mit Stöcken auf den Boden schlagen, um Schlangen zu vertreiben. Siehe auch Extraseiten > Gifttiere und > Schlangen.

Wanden & Trekking. Skorpione

Für Skorpione gilt ähnliches wie für Schlangen: Nicht blind unter Steine oder in Löcher fassen! Du solltest morgens die Schuhe ausschütten, da sich dort gern mal über Nacht Skorpione einnisten.

Wenn der Biss eines Skorpions i.d.R. nicht tödlich endet, so ist er doch sehr schmerzhaft. Daher sollte man diese Spezies nicht unterschätzen. Mehr dazu siehe auf Extraseite > Gifttiere.

Skorpion

Literaturempfehlungen

Wanden & Trekking. Kunth Bildband: Wild und frei

Dieses Werk von Tom D. Jones ist wirklich etwas Besonderes. Im Stile von Schwarz-Weiß-Portraits bildet der Gewinner des Hasselblad Master Award 2012 die vor allem afrikanische Tierwelt ab. Immer ganz nah dran und immer auf das Wesentliche konzentriert. Dabei entstehen bei Tom D. Jones alle Fotos in der freien Wildbahn. Kaum zu glauben, wie tief der Betrachter den Tieren auf den Fotos in die Augen schauen kann. Die Portraits wirken oft fast menschlich.

Das Fehlen von Farben lenkt die Aufmerksamkeit des Betrachters umso mehr auf die Tiere selbst und lässt die animalischen Protagonisten noch ausdrucksstärker erscheinen - als wären sie mit einer archaischen Kraft ausgestattet, die in der modernen bunten kleinteiligen Welt verloren gegangen ist.

So treten auch die Hintergründe weit in den Hintergrund. Oft liegt um die Lebewesen herum nur eine Art Struktur, wie das Gras der Savanne auf einem Löwenfoto, das Wasser eines Flusses, in dem das Krokodil ein Gnu reißt oder der Staub, der von Elefanten aufgewirbelt wird. Auf anderen Fotos spielt vielleicht ein Baumstamm eine Nebenrolle, der aber genauso klar und archaisch dargestellt wird wie der Leopard, der dem Baum als Ausguck benutzt.

Elefant

Beim Betrachten der großformatigen Bilder fällt eine Schranke, und die Distanz zwischen dem betrachtenden Menschen und den zurückschauenden Tieren verschwindet. Besonders bei den Gorillas, aber auch bei den anderen Tierfotos kommt es dem Menschen manchmal vor, als würde er Fotos seiner eigenen Vorfahren betrachten. Wenn man sich dabei vergegenwärtigt, wie bedroht die abgebildeten Tiere heutzutage sind, ist das eine sehr berührende Erfahrung. Diese wird auch von kurzen Texten begleitet, die sich aber nicht aufdrängen. Diese kommentieren z.B., in welcher Situation das jeweilige Foto entstanden ist. Im Vordergrund stehen aber eindeutig die tollen Fotos.

Der Band mit den großformatigen S/W-Fotos hat 272 Seiten und ist hochwertig produziert. Daher eignet er sich auch hervorragend als Geschenk für Tierfreunde oder Afrikafreunde. Mehr Infos dazu und Bestellmöglichkeiten gibt es hier.

Wanden & Trekking. Weitere Literatur

Naturreiseführer Ostafrika. Flora und Fauna auf den Reisen in Ostafrika entdecken. Gut auch für Einsteiger und Nichtbiologen geeignet.

Säugetiere des Südlichen Afrika. Ein Bestimmungsbuch mit vielen Informationen zu den einzelnen Arten.

Safari-Handbuch Afrika. Reihe Reise Know How. Schon etwas älter und nur noch gebraucht erhältlich, aber immer noch informativ und interessant.