Umweltfreundliches Reisen
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Allgemeines & Spezielles |
Umweltfreundliches Reisen ist seit Anfang der 80er Jahre ein Thema. Während es in der Anfangszeit im Wesentlichen um Müllvermeidung ging, um Abwasserreinigung und um den Erhalt naturnaher Landschaftsbilder, liegt heute der Fokus in den Medien vor allem auf den CO2-Emissionen. Der Klimawandel ist eins der größten Probleme der heutigen Zeit und das Reisen trägt - wie alle anderen Lebensbereiche - zur Emission von Treibhausgasen bei, die die planetarische Erwärmung weiter vorantreiben. Aber auch die ungebremste Konsum- und Wegwerf-Kultur trägt nicht nur zur Ausbeutung und Vermüllung der Welt, sondern auch zum Klimawandel bei. Auf der anderen Seite ist das Reisen breiter Bevölkerungsschichten aber auch eine große Errungenschaft. Das Hinausschauen über den Tellerrand fördert das Verständnis anderer Lebensweisen und Kulturen und z.B. der langjährige Friede in Europa wurde unter anderem durch einen intensiveren Austausch zwischen ehemaligen Erzfeinden gesichert. Das Reisen und das Kennenlernen anderer Kulturen gibt dem Reisenden aber auch die Möglichkeit, sich kritisch mit eigenen Überzeugungen auseinanderzusetzen. |
Sollten wir das Reisen einstellen? |
Wenn wir nun wieder den Umwelt- und Klimaschutz betrachten kann die Lösung nicht sein, gar nicht mehr zu reisen. Die positiven Errungenschaften des Reisens würden nach und nach verloren gehen - und damit wäre das Klima ja auch noch lange nicht gerettet. Ein besserer Ansatz wäre, in allen Bereichen möglichst viel CO2-Ausstoß zu vermeiden und dabei auch andere Umweltaspekte nicht zu vergessen. Das bedeutet auch ganz allgemein, unser Konsumverhalten zu hinterfragen. Das Motto sollte lauten: Umweltfreundlich reisen statt im eigenen Teller bleiben. Hält man sich wochentags auf einem deutschen Flughafen auf wird man gewahr, dass die meisten Flüge innerhalb Deutschlands stattfinden oder in nahegelegenen Nachbarländer gehen. Hier könnte der Ansatz für umweltfreundliches Reisen sein, kürzere Strecken nicht mehr zu fliegen und stattdessen auf Bahn, Bus oder Kraftfahrzeug zurückzugreifen. |
Alternativen zum Fliegen? |
Da in Zeiten von Kostendruck, internationalen Krisen, Personalknappheit und zunehmenden Streiks das Fliegen schon lange keine zuverlässige Angelegenheit mehr ist, spricht neben dem Umweltaspekt auch noch einiges andere für die Alternativen auf Straße und Schiene. Natürlich kann man auch mit dem Auto oder den Bus im Stau stehen, und die Bahn ist auch nicht gerade für Zuverlässigkeit bekannt, aber das Festsitzen an einem Flughafen - nicht selten auch mehrere Tage - ist meist das größere Problem. In den letzten Jahrzehnten des billigen Fliegens ist für viele die Flugreise zum Standard geworden, und das oft mehrfach im Jahr. Mit den Billigtickets werden sogar Städtereisen über´s Wochenende für viele zu einem fast alltäglichen Vergnügen. Häufig wird gar nicht erst über Alternativen nachgedacht. Vielleicht sollten wir mal ganz neu überlegen, ob es nicht andere Reiseformen gibt, die die eigenen Reisebedürfnisse viel besser befriedigen, als die Flugreisen auf Kurz- und Mittelstrecken. |
Auto und Wohnmobil für umweltfreundliches Reisen? |
Über Buchungsportale wie AirBnB und Booking.com können auch spontan noch freie Betten abgefragt werden. Also warum nicht einfach mit dem Auto losfahren? Flexibilität und Individualität findet man bei kaum einer anderen Reiseform so ausgeprägt. Wer nicht unbedingt auf Hotels oder Pensionen angewiesen sein will, der könnte über die Kombination Auto und Zelt, oder gleich über einen Wohnmobilurlaub nachdenken. Gerade im letztgenannten Bereich hat sich in den vergangenen Jahren sehr viel getan, auch in puncto klimabewusst verreisen. Es muss ja nicht unbedingt das riesige Mobile Home sein, das viel Kraftstoff verbraucht, das in südländischen Städten und auf Bergstraßen schwer zu manövrieren ist und mit dem man kaum irgendwo einen Stellplatz findet. Gerade in den letzten Jahren wenden sich immer mehr Wohnmobilisten den kleineren, mobileren und sparsameren Campervans zu. Ein Beitrag für die Umwelt ist schon mal, dass für Camper und Wohnmobilfreunde keine Hotels gebaut werden müssen mit all ihrer Infrastruktur, die in manchen Regionen nur für drei bis vier Monate im Jahr genutzt wird. Denn auch der Bausektor emittiert jede Menge CO2, und die Hotels produzieren viel Müll und verbrauchen im Betrieb viel Heizenergie, Strom und Wasser. Von der Verschandelung attraktiver Landschaften nicht zu reden ... In diesem Sinne ist die Anreise im PKW oder Campervan besser als das Fliegen. Und das KFZ ist zwar auf den ersten Blick weniger ökologisch als Bus oder Zug, aber bei Bus- oder Zugreisen ist man i.d.R. auf Hotels angewiesen - mit den entsprechenden Emissionen und anderen Umweltbelastungen, die man in eine realistische Bilanz mit einbeziehen sollte. |
Das Wohnmobil-Reisen als umweltfreundliche Urlaubsform |
Warum also nicht mal per Wohnmobil verreisen? Mein Rat wäre aber, vor dem Kauf eines Campervans oder eines Wohnmobils diese Reiseform mal im gemieteten Fahrzeug auszuprobieren. Dazu gibt es viele Wohnmobilvermieter, die auch besondere Anstrengungen im Bereich Umweltschutz unternehmen. Eine moderne Flotte garantiert geringe Abgasemissionen. Bei einigen Vermietern von Wohnmobilen und Campervans kommen Solarpaneelen für die Stromversorgung zum Einsatz und es gibt auch Anbieter, die jeden gefahrenen Kilometer in CO2-Emissionen umrechnen und entsprechend kompensieren. |
Fazit: Umweltfreundliches Reisen |
Das Reisen an sich ist eine große Errungenschaft. Wer mit offenen Augen durch die Welt fährt erweitert seinen Horizont, hinterfragt kritisch die eigenen festgefügten Vorstellungen und der Austausch mit Einheimischen trägt international zu gegenseitigem Verständnis bei. Auf der anderen Seite belastet das Reisen die Umwelt und fördert den Klimawandel. Entsprechend bewusst sollten eigene Reisegewohnheiten hinterfragt werden mit dem Ziel, eine möglichst geringe Umweltbelastung zu erreichen, ohne dass man sich in sein eigenes Land oder die allernächste Umgebung zurückzieht. |
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