Nachhaltiges Reisen in Deutschland und Europa
|
Auf dieser Seite:Auf separaten Seiten: |
Allgemeines & Spezielles |
Das Thema nachhaltiger Tourismus ist zur Zeit in aller Munde. Viele Menschen haben gemerkt, dass wir mit unserer Lebens- und Wirtschaftsweise auf dem besten Wege sind, die Grundlagen unseres Lebens und Wirtschaftens zu zerstören. Immer mehr Wachstum bedeutet immer mehr Ressourcenverbrauch, Ausbeutung, Umweltzerstörung und Umweltverschmutzung. Das kann langfristig nicht funktionieren. Der Gegenentwurf heißt "Nachhaltigkeit". Das bedeutet, wir bringen unsere Systeme in einen Zustand, bei dem sich ein Gleichgewicht zwischen Verbrauch und Regeneration einstellt. Nur so kann ein Lebens- und Wirtschaftssystem langfristig bestehen. Nun ist das aber nicht ganz so leicht. Seit der Mensch in größerer Zahl die Erde bevölkert, hat der die Umwelt zu seinem Wohl benutzt. Natürlich hat es auch immer wieder kleine Nachhaltigkeitsansätze gegeben. Insgesamt aber hat der Mensch die Umwelt nach seinen Wünschen und zu seinem Nutzen umgestaltet. Dass das so lange gut gegangen ist liegt vor allem daran, dass die Zahl der Menschen und seine technologischen Fähigkeiten lange Zeit begrenzt waren. Nun liegen aber die industrielle und die digitale Revolution hinter uns und die Zahl der Menschen hat sich in den letzten gut 40 Jahren verdoppelt. Und alle wollen einen Anteil am wachsenden Wohlstand. So ist es höchste Zeit, umzusteuern. Leider ist die Gier des Menschen immer noch größer, als seine Vernunft. Trotzdem gibt es in vielen Bereichen der Gesellschaft Bemühungen, die Wachstumsorientierung durch eine Nachhaltigkeitsorientierung zu ersetzen. So auch im Tourismus. |
Wettbewerb: Deutschlands nachhaltigste Reiseziele |
Der Wettbewerb "Deutschlands nachhaltigste Reiseziele" wird vom Deutschen Tourismusverband organisiert. Mit im Boot sind auch das Bundesumweltministerium und das Bundesamt für Naturschutz. In diesem Wettbewerb konnten sich Regionen und Orte bewerben, die unvergessliche Reiseerinnerungen mit einem nachhaltigen Tourismus erreichen wollen. Die Teilnehmer bewerben sich in den Kategorien Fortgeschrittene und Starter. Bei aller Freude über die Nachhaltigkeits-Orientierung im Tourismus und bei allem Respekt vor dem Engagement der Akteure ... Wenn man die Ergebnisse des Wettbewerbs liest, sind die Maßnahmen zur Nachhaltigkeit oft eher einzelne erfreuliche Projekte und kaum mal wirklich alles umfassende Tourismuskonzepte. Immerhin gibt es UNESCO-Biosphärenreservate, in denen Wirtschaft und Lebensstil so entwickelt werden sollen, dass Natur und Mensch im Einklang leben können. Andere Regionen wurden von Zertifizierungsstellen unter die Lupe genommen und bekamen ein Label als zertifiziertes nachhaltiges Reiseziel. Hier und da sind auch Nachhaltigkeitsmanager eingestellt worden, um das Thema voranzubringen. Ein naturnaher Tourismus mit dem Fahrrad in einem Naturschutzgebiet ist aber noch lange kein Leuchtturm an Nachhaltigkeit. Der Erhalt historischer Bauten, vereinzelt klimaneutrale Ferienhäuser, Appelle an den respektvollen Umgang zwischen Bergwanderern und Mountainbikern, eine naturschonende Besucherführung von Wanderern oder Fischrezepte einer multikulturellen Küche sind alles schöne und sinnvolle Projekte, die sich die jeweiligen drei ersten Plätze in den Kategorien ausgedacht haben. Für einen wirklichen nachhaltigen Tourismus bleibt hier aber aus meiner Sicht noch viel Luft nach oben. Trotzdem nähren solche Anstrengungen und Auszeichnungen die Hoffnung, dass langsam auch in der Tourismuswirtschaft ein Umdenken einsetzt. Bis dahin liegt es an jedem einzelnen Reisenden, wie nachhaltig er seinen Urlaub gestaltet. Und hier gibt es jede Menge Möglichkeiten. Dazu ist mir auch ein Buch in die Hände gefallen, was ich euch vorstellen möchte: |
Buchtipp: Good Places for Good People |
Was mag sich wohl hinter so einem Titel verbergen? Klingt das nicht ein bisschen hochtrabend? Aber wenn man sich das Buch etwas genauer ansieht merkt man, was gemeint ist. Hier geht es nämlich darum, 50 Reiseziele in Europa vorzustellen, wo man (relativ) nachhaltig Urlaub machen kann. Nun ist es ja mit dem Wort "gut" genauso wie mit dem Wort "nachhaltig", die konkrete Ausgestaltung dessen, was gemeint ist, kann durchaus unterschiedlich sein. In diesem Text- und Bildband, der vor allem inspirieren soll, werden beispielhaft vor allem Übernachtungsplätze vorgestellt, die sich alle auf ihre Weise der Nachhaltigkeit verpflichtet fühlen. Darunter verstehen sie vor allem einen schonenden Umgang mit Ressourcen, regionale und frisch gekochte Küche und die Unterstützung lokaler Strukturen, die die Umwelt im weitesten Sinne schützen. Es geht aber auch um faires und soziales Miteinander im Betrieb. Das vorgestellte Objekt kann ein Hotel in der Stadt oder auf dem Land sein, aber auch ein Wellness Resort, ein Bauernhof oder ein Baumhaushotel. Dabei findet der Leser in diesem Band einige moderne und architektonisch besonders interessante Objekte genauso wie denkmalgeschützte traditionelle Häuser. Andere Betriebe stellen Ihre Küche in den Vordergrund und natürlich geht es auch immer um die nähere Umgebung und die Region, wenn wir wie hier von Urlaub und Reisen sprechen. Besonders erfreulich finde ich, dass hier nachhaltige Projekte aus ganz Europa vertreten sind. Von Norwegen über Portugal bis Kreta reicht der geografische Bogen, wobei eine gewisse Häufung im Großraum Alpen und Umgebung zu erkennen ist. Übrigens richten sich diese traumhaften und wirklich individuellen Reiseziele und Unterkünfte nicht nur an den dicken Geldbeutel. Neben Hotels werden auch Ferienhäuser, Tiny Houses, Bed and Breakfast und sogar Glamping-Betriebe präsentiert. FazitAlles in allem bekommt man in diesem Buch jede Menge Inspirationen, und das nicht nur für die Urlaubsreise. Viele Fotos befassen sich mit Architektur und Innenarchitektur genauso wie mit Gestaltung und Präsentation von Speisen. Und solche Inspirationen kann man nicht nur auf Reisen erleben, sondern genauso auch zu Hause umsetzen. > Mehr Infos und Bestellmöglichkeit |