Die schönsten Wanderungen in den Alpen ... das ist ein hochtrabender Titel. So eine Auswahl kann natürlich immer nur subjektiv sein, denn landschaftliche Schönheit kann man nicht messen, sondern nur individuell wahrnehmen und beurteilen. Außerdem spielen eine riesige Menge an Faktoren eine Rolle, wenn es darum geht, einen "schönen" Wanderurlaub zu erleben.
 Auf diesen Seiten möchte ich Gebiete darstellen, die mich aus den unterschiedlichsten Gründen besonders beeindruckt haben, in denen ich - als Führer oder als Privatwanderer - besonders schöne Bergerlebnisse erfahren habe, und die ich jedem zuerst empfehlen würde, wenn man mich nach den schönsten Wandergebieten der Alpen fragt.
Für mich waren für die Auswahl der Gebiete folgende Faktoren interessant
Abwechslungsreiche Landschaft über mehrere Höhenstufen
Das Besondere am Hochgebirge ist die Vielfalt der Natur auf engem Raum. Klar, auch andere Landschaftstypen sind attraktiv. Aber nur im Hochgebirge mit seinen großen Höhenunterschieden findet der Wanderer so unterschiedliche Landschaftsformen so nahe beieinander. Und in den Alpen gibt es Wandergebiete, in denen diese Vielfalt noch einmal besonders ausgeprägt ist.
Es müssen nicht immer die Gipfel sein
Die klassische Bergwanderung in den Alpen sieht so aus: Rauf auf den Gipfel ... und (oft auf dem selben Weg) wieder runter. Ich möchte das nicht schmähen, und ich mache solche Touren auch. Aber eigentlich finde ich das, im Vergleich zu dem Potential, das die Alpen haben, oft etwas langweilig.
Auf einer großen Rundwanderung oder Streckentour in einem oder mehreren Tagen die Landschaft in vollen Zügen zu genießen finde ich viel spannender. Außerden finde ich, die Höhenwege im Bereich zwischen Felslandschaft und Waldgrenze beeindrucken besonders. Hier genießt der Bergsteiger den Blick auf die (schneebedeckten) Berge und hält gleichzeitig Kontakt zur spannenden Vegetation des Hochgebirges im Bereich der Waldgrenze. Knorrige, Wind und Wetter trotzende Bäume, blühende Almwiesen und die almbäuerliche Kultur findet der Bergwanderer genau hier. Aber ich weiß schon, die Geschmäcker sind verschieden. Mancher steigt vielleicht lieber auf Gipfel und schaut runter ... warum nicht? Jedem das seine ...
Schmale Pfade statt breite Wege
Ich liebe schmale gewundene Pfade, breite Forststraßen mag ich nicht. Auch da sind die Geschmäcker verschieden. Selbst einige andere Bergwanderführer bevorzugen zu meinem Erstaunen die breiten Alnstraßen gegenüber den schmalen Bergpfaden. Ihr Argument: Hier können sich die Wanderer viel besser miteinander unterhalten und viel bequemer und weniger anstrengend gehen.
Ich kann das schon nachvollziehen, aber meine Schwerpunkte liegen anderswo. Ich finde, man fühlt sich auf den Bergpfade der Natur und der Landschaft viel näher und erlebt Beides intensiver.
Tolle Ausblicke auf Berge, Seen, Täler und Gletscher
Auch, wenn ich oben geschrieben habe, dass es nicht immer der Gipfel sein muss ... schöne Aussichten liebe ich auch. Aber die findet man ja nicht nur auf dem Gipfel.
Klare Bergbäche oder Seen erfrischen das Auge beim Wandern und den Wanderer beim Bade
Ein Argument für die Auswahl an Gebieten, die ich Euch vorstellen will, sind die Gewässer. Bergbäche und Bergseen, besonders auch die in der Waldzone, sind für mich immer ein schönes Erlebnis. Sie sind oft landschaftliche Höhepunkte, in den Bergen meist besonders idyllisch und man kann auch noch drin baden. Das Lohnt sich natürlich besonders am Ende der Wanderung ...
Hütten und Gasthäuser
Einkehrmöglichkeiten am Weg sind sehr willkommen, am liebsten landestypisch urig, einfach, preiswert, mit schöner Atmosphäre und netten Wirten. Wenn man dann noch bei Sonnenschein draußen sitzen, und die Aussicht genießen kann ...
Infrastruktur und Wegenetz
Ein verzweigtes Wegenetz mit guten öffentlichen Verkehrsmitteln ermöglichen eine flexibele Tourenplanung. So können auch eintägige Streckentouren geplant werden, oder man kommt nach einer mehrtägigen Streckentour leicht wieder zum Ausgangspunkt zurück.
Die schönsten mehrtägigen Hüttentouren ...
... stelle ich hier vor: > Trekking Alpen
Das Buch zum Thema
Die schönsten Wandertouren in den Alpen (Eugen E. Hüsler). In diesem Werk beschreibt einer der renommiertesten Bergautoren 400 (!) der schönsten Routen in 6 Alpenländern. Eugen E. Hüsler hat bereits über 100 Führer und Bildbände veröffentlicht und ist einer der besten Kenner des gesamten Alpenraumes - eine Voraussetzung für die gelungene Touren-Auswahl. So geht dieses Buch weit über die Auflistung der Standartrouten hinaus. Hüsler kennt nämlich nicht nur die populären Wanderungen, sondern auch die Geheimtipps, die diese Bezeichnung verdienen.
Das Layout ist - typisch für den Bruckmann-Verlag - sehr ansprechend. Das Inhaltsverzeichnis ist nach Berggruppen sortiert. Fantastische Fotos machen bereits auf den ersten Seiten Lust zum Loswandern. Ein kurzer Einführungsteil beschäftigt sich mit den Alpen: Geologie, Naturlandschaft, Wege und andere Themen stimmen auf die Bergtouren ein. Auch die farbige Schwierigkeitsskala wird hier erklärt.
Im Beschreibungsteil wird zuerst das Gebiet bzw. die Berggruppe vorgestellt. Die Lage der Routen erkennt man auf einer Übersichtskarte. Anschließend folgen die Beschreibungen der einzelnen Touren, meist auf je einer halben Seite. Hierbei ergänzen sich Fließtext und ein Infokasten, so dass der Leser einen guten Einblick in die Verhältnisse und die Eignung der Tour für die eigenen Ansprüche gewinnt. Ausgewählt wurden die Unternehmungen nach Attraktivität, so sind vom 2 ½stündigen Panoramaweg bis zur 8stündigen anspruchsvollen Kraxelei die unterschiedlichsten Touren in dieses Buch gelangt.
Der Hüsler-Wander-Führer gehört ins heimische Bücherregal. Aufgrund der schieren Menge der Strecken hat der Leser dann für jede in Zukunft geplante Alpenreise immer schon einen Wanderführer zur Hand.
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