Für den Transport von Wandergruppen, als große Familienautos oder zum Ausbau als Wohnmobil für Wanderer und andere Outdoorfreunde sind Kleinbusse ideal. Sie bieten bei einem praktischen Handling und guter Beweglichkeit viel Raum bei geringen Kosten. Das Sportgerät wie Fahrräder, Kanus, Surfbretter oder andere Dinge lassen sich leicht im oder am Fahrzeug verstauen. Außerdem sind die meisten Kleinbus-Modelle mit dem normalen PKW-Führerschein zu steuern.
Was ist ein Kleinbus?
Wenn wir über Kleinbusse reden, dann meinen wir damit Modelle von der Größe eines VW Bus oder Mercedes Sprinter. Diese Fahrzeugklasse zeichnet sich vor allem durch ihre Vielseitigkeit aus. Mit einem VW Bus ist man im Stadtverkehr fremder Länder, auf der Autobahn und auch auf kurvenreichen Strecken im Gebirge trotz seiner Größe noch ziemlich beweglich. Fahrzeuge, die deutlich größer sind, wie z.B. die Wohnmobile, die gerade einen Boom erleben, machen da schon wesentlich mehr Probleme. Enge Straßen in italienischen Städten oder spanischen Dörfern kann man damit vergessen. Enge Bergstraßen sind oft schon per Gesetz tabu. Und wenn nicht, dann muss man immer beten, dass einem kein anderes dickes Wohnmobil entgegen kommt. Oder habt Ihr mal versucht, mit einem großen Wohnmobil eine kurvige Bergstraße bis zur nächsten Ausweichstelle rückwärts hoch zu fahren?
Plant man also längere oder häufigere Touren mit dem Campingmobil, dann ist es gerade für Wanderer, Bergsteiger und Besucher mediterraner Kulturlandschaften eine gute Option, auf die Größe eines VW Bulli, Mercedes Vito oder eines Renault Trafic zurückzugreifen.
Kleinbus als Campingfahrzeug?
In der Fahrzeugklasse der Kleinbusse gibt es natürlich jede Menge Modelle, die auch als fertig ausgebaute Campingmobile zu erwerben sind, z.B. VW Bus California von Westfalia. Es hat aber auch einen gewissen Charme und praktischen Nutzen, sich seinen Kleinbus ohne Campingausstattung gebraucht zu kaufen, um dann den Wagen selbst für den Urlaub auszubauen. Mittlerweile gibt es jede Menge Ausbauanleitungen im Internet und eine ganze Zubehörindustrie, die sich auf den Selbstausbau spezialisiert hat. Dort kauft man z.B. Dachluken, Klappfenster, Tischgestelle zum Umklappen, Pantryküchen oder Heizungen. So bekommt man mit etwas handwerklichem Geschick und etwas Erfahrung ein Campingfahrzeug, das genau auf die eigenen Bedürfnisse zugeschnitten ist.
Genau das stört nämlich häufig bei fertigen Campingfahrzeugen: Viel eingebauten Schnickschnack braucht man eigentlich gar nicht, während für andere Dinge der Raum fehlt. Außerdem sind die großen Dinger sehr windanfällig und brauchen viel Benzin oder Diesel. Ich bin daher eher ein Freund davon, den kleinen Bus in Heimarbeit selbst zum Wohnmobil auszubauen.
Kleinbus-Ausbau mit Modulen
Ein weiterer Vorteil des Selbstausbau ist die Flexibilität. Arbeitet man mit Modulen, kann die Campingausrüstung schnell wieder aus dem Kleinbus entfernt werden, wenn man den Raum zum Transport großer Dinge oder für die Mitnahme von Passagieren nutzen möchte.
Kleinbusse haben oft 8 bis 9 sitze, die mit dem normalen Führerschein bewegt werden dürfen. Verfügt man aber über die entsprechenden Führerscheinklassen, macht ein etwas größeres Fahrzeug vielleicht auch Sinn, vor allem, wenn man öfter mal Gruppen darin transportieren möchte. Gerade für Veranstalter von Touren oder Führer von Wandergruppen bietet sich eine Fahrzeuggröße mit ca. 14 bis 20 Sitzplätzen an. Das entspricht der Größe der meisten Wandergruppen.
Nimmt man nach dem Personentransport die Sitze heraus und stellt seine passend selbst gefertigten Wohnmobil-Module hinein, hat man in wenigen Handgriffen seinen Bus wieder zum Wohnmobil umgebaut.
Kauf und Unterhaltskosten
Fahrzeuge der passenden Größe - VW Bus oder Crafter, Mercedes Vito oder Sprinter, Ford Transit, Opel Vivaro oder Movano, Renault Trafic, Fiat Ducato oder Toyota Coaster - sind gebraucht zu moderaten Preisen zu erwerben. Im Unterschied zu größeren Reisebussen sind Unterhaltung (Versicherung, Verbrauch) und Wartung auch relativ kostengünstig. Sie fallen eher noch in die Grössenordnungen, die man von PKWs gewohnt ist, während größere Reisebusse häufig deutlich teurere Unterhalts- und Reparaturkosten nach sich ziehen.
