Wohnmobil und Wandern
Wandern

Mit dem Camper durch Europa - ein paar Tipps.

Per Wohnmobil durch Europa

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An anderen Stellen habe ich schon viel über verschiedene Übernachtungsmöglichkeiten für Wanderer und Bergsteiger geschrieben. Nun schauen wir uns mal das Wohnmobil an.

Die Vorteile liegen auf der Hand. Man wirft seine Wander- oder Bergsteigerausrüstung in den Camper und los geht's. Man hat sein rollendes Basislager immer dabei und kann spontan den Standort wechseln, ohne lange zu recherchieren, zu packen oder zu buchen. Man sucht sich einfach einen idyllischen Parkplatz, vorzugsweise am See, und genießt das Leben nahe der Natur. Einen Schritt vor die Wohnmobiltür, und schon steht man im Grünen. Man wacht morgens auf, bereitet sein Frühstück zu und startet mit dem Wanderprogramm. Nach der Wanderung oder Bergtour kommt man zurück zum Wohnmobil und hat sämtliche Infrastruktur zur Verfügung, die man braucht.

Wie finde ich einen Stellplatz?

Im Prinzip stimmt das auch alles so, aber im Detail gibt es dann doch ein paar Sachen zu beachten. So ist es vor allem in besonders populären Regionen nicht immer ganz so leicht, einen freien Platz für das Wohnmobil zu finden, der auch über Nacht zur Verfügung steht.

Freie Stellplätze

Gerade am Alpenrand oder an der See ist es vielerorts verboten, auf öffentlichen Parkplätzen zu übernachten. In anderen europäischen Ländern sind die Regelungen durchaus unterschiedlich. In Spanien z.B. findet man häufig sogar am Meer Parkplätze, wo man mit dem Wohnmobil stehen kann. Hier ist vor allem die Küste Nordspaniens ein Camper-Paradies. In Italien als Vergleich ist das oft deutlich schwieriger.

Das heißt nicht, dass man dort keine passenden freien Plätze findet, sondern nur, dass man vorher etwas recherchieren muss. Dazu gibt es mittlerweile gute Apps wie park4night, wo die Camper-Gemeinde Tipps zu guten Stellplätzen mitteilt.

Ob die Suche nach einem Stellplatz erfolgreich verläuft, hängt oft auch von der Größe des Wohnmobils ab. Mit einem VW Bus kann man leichter mal ohne groß Aufsehen zu erregen auf einem öffentlichen Parkplatz übernachten, als mit einem riesigen Mobile Home.

Per Wohnmobil durch Europa

Wer erstmal ohne App nach einem guten Stellplatz forscht, der braucht ein wenig Erfahrung und Instinkt. Es gibt aber auch einige Orte, wo man standardmäßig gute Chancen auf einen Übernachtungsplatz hat. An Sportstätten wie Fußballplätzen oder Freibädern gibt es häufig große Parkplätze, die ruhig und im Grünen gelegen sind. In den Bergen kann man es mit guten Chancen an den Talstationen der Seilbahnen probieren. Auch dort ist oft Platz und Wohnmobile werden geduldet.

Offizielle Stellplätze

Viele Städte und Gemeinden haben mittlerweile auch eigene Wohnmobilplätze eingerichtet. Hier kann man für eine oft geringe Gebühr über Nacht mit seinem Camper stehen und die örtliche Infrastruktur wie Ver-und Entsorgungseinrichtungen benutzen. Diese Plätze sind oft landschaftlich schön wie die, die an größeren Flüssen liegen, oder liegen an besonderen Einrichtungen wie Freibädern oder Thermen. Einen Platz reservieren kann man hier aber in der Regel nicht.

Bleiben noch die Campingplätze. Neben den kommerziellen Campingplätzen gibt es auch viele Vereine wie z.B. Kanu-Clubs, die einfache Campingplätze betreuen. Hier steht man oft landschaftlich sehr schön, auch wenn die Infrastruktur meist eher einfach ist.

Auf den kommerziellen Campingplätzen ist die Infrastruktur dagegen meist top. Dafür ist dies oft auch die teuerste Variante. Die Atmosphäre ist dabei durchaus unterschiedlich. Es gibt europaweit schöne Plätze, wo die Wohnmobile luftig auf ihren eigenen Parzellen stehen, die begrünt und schattig sind und vielleicht noch eine nette Bar und ein Schwimmbad bieten. Auf anderen Plätzen stehen die Wohnmobile dicht an dicht und man findet Privatsphäre wirklich nur in seinem eigenen Camper.

Das bedeutet, wer nicht nur für eine Übernachtung mit dem Wohnmobil auf den Campingplatz will, der sollte sich frühzeitig über die Gegebenheiten vor Ort informieren und möglichst auch schon einen entsprechenden Platz reservieren. Fährt man zum Beispiel an den Lago Maggiore, kann man durch frühzeitiges Reservieren auf Campingplätzen traumhafte Stellplätze direkt am Wasser bekommen. Sind diese aber alle weg, kann man genauso gut am anderen Ende des Platzes zwischen Mülltonne, Toilettenhaus und Uferstraße stehen.

Etwas Planung macht Sinn

Das hört sich jetzt vielleicht alles ein wenig negativ und kompliziert an. Das soll es aber nicht sein. Das Reisen per Camper und Wohnmobil ist ein Genuss und bietet viel von der erträumten Freiheit und Unabhängigkeit auch in der Realität. Der Genuss der Wohnmobilreise wird aber umso größer, je genauer man seine eigenen Bedürfnisse kennt und je besser man weiß, was man vor Ort zu erwarten hat.

Camper Mieten oder kaufen?

Und vor allem dann sollte man sich Gedanken machen, wenn man erstmalig eine Wohnmobilreise plant. Der wichtigste Hinweis ist hier: Nicht gleich ein Wohnmobil kaufen, lieber erstmal eine Reise in einem gemieteten Wohnmobil unternehmen. So kann man erste Erfahrungen sammeln und weiß anschließend viel genauer, wie man eine Wohnmobilreise plant und welches Wohnmobil das Richtige für die eigenen Reiseziele und Bedürfnisse ist.

Übrigens ist das optimale Wohnmobil für Spanien oder Südfrankreich nicht unbedingt auch für Island oder Norwegen geeignet. Auch das spricht für das Mieten.

Eine sehr nachhaltige und interessante Methode bieten neue Vermittlungsunternehmen wie Goboony, die private Wohnmobile an mietwillige Kunden vermitteln. Das wird haftungsrechtlich und versicherungstechnisch gut abgesichert und ist für Wohnmobilbesitzer eine gute Möglichkeit, das eigene Wohnmobil besser auszulasten. Damit tut man auch etwas für die Nachhaltigkeit.

Per Wohnmobil durch Europa

Hat man nun mit dem gemieteten Wohnmobil schon mal das eine oder andere Land bereist, kann man sich immer noch überlegen, ob man eine eigene Reisekutsche haben will. Vielfach wird man dann vielleicht weiterhin mieten, es sei denn, man möchte einen Großteil seiner Zeit, z.B. im Ruhestand, in Europa unterwegs sein.

Die Flexibilität von gemieteten Campern zahlt sich auch bei der Anreise aus. So muss man nicht mit dem eigenen Wohnmobil von Wanne-Eickel bis nach Portugal, Griechenland, Island oder Norwegen juckeln, sondern kann bequemer anreisen und das Wohnmobil erst vor Ort mieten.

Fazit

Wie man sich auch entscheidet, eine Reise im Wohnmobil ist auch im dicht besiedelten Mitteleuropa, noch viel mehr aber in den Mittelmeerländern oder in Nordeuropa ein fantastisches Erlebnis. Freiheit und Abenteuer gehen hier Hand in Hand, man bleibt nahe an der Natur und gerade für Wanderer, Bergsteiger, Radfahrer oder Paddler ist das Wohnmobil eine perfekte Basis für abwechslungsreiche Tagestouren.

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