Was leistet das Klettersteigset?
Um im Falle eines Sturzes das Leben des Kletterers zu retten, gibt es das Klettersteigset. Anders als beim Sportklettern ist es beim Klettersteiggehen überhaupt nicht angesagt, ins Geschirr zu stürzen. Jeder Sturz am Klettersteig, auch mit Klettersteigset, ist extrem verletzungsträchtig. Neben den Felsen, auf die man stürzen kann, gibt es hier auch jede Menge Haken und andere Installationen aus Stahl, auf die man stürzen oder an denen man hängen bleiben kann. Außerdem bremst beim Anstieg am Drahtseil das Klettersteigset bei einem Sturz nicht unmittelbar. Im Falle eines Falls rauscht man erst mal ein gutes Stück im freien Fall am Drahtseil hinab, bevor das Klettersteigset dann an der nächsten Halterung mit einem heftigen Ruck hängen bleibt.
Trotz Bremsmechanik in Klettersteigset ist dieser Ruck enorm viel stärker, als wenn der Kletterer in ein klassisches Kletterseil gefallen wäre. Auch dadurch können heftige oder sogar tödliche Verletzungen auftreten.
Sicherheitsreserve ist Pflicht!
Das Klettersteigset ist also ähnlich wie der Airbag am Auto vor allem dazu da, das nackte Leben zu retten. Entsprechend sollten die Sicherheitsreserven des Kletterers am Klettersteig wesentlich größer bleiben, als beim Sportkletterer. Letzterer geht an steilen Wänden auch mal in den Grenzbereich, da der Sturz ins dehnbare Bergseil unter kontrollierten Bedingungen kein Problem ist. Etwas Vergleichbares ist am Klettersteig nicht möglich.
In der Realität wird der Klettersteig aber von Neulingen oft als ein sicheres Terrain angesehen. Die Hemmschwelle zum Einstieg in einen Klettersteig liegt viel niedriger, als die Hemmschwelle zum Einstieg in eine Kletterroute. Vielleicht leigt das daran, dass die Klettersteig-Route aufwändig gesichert ist. Trotzdem bewegt man sich hier aber ohne Netz und doppeltem Boden in potentiell gefährlichem alpinen Gelände. Das sollte man nie vergessen. 
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