Die schönsten Wandergebiete in Frankreich
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Allgemeines & Spezielles |
Beim Planen von Wanderreisen und Trekkingtouren in Europa wird unser attraktiver Nachbar im Westen oft übersehen: Frankreich. Dieses Land bringt man vielleicht am ehesten mit Rotwein und Käse in Verbindung, in Bezug auf Tourismus in Frankreich denkt man möglicherweise zuerst an Strandurlaub, Kanutouren oder Hausbootfahrten. Frankreich bietet aber auch hervorragende Gebiete zum Wandern und Trekking. |
Die französischen Alpen |
Fangen wir mal mit den Alpen an. Sehr bekannt sind Frankreichs Skigebiete - aber nicht immer für ihre natürliche Schönheit. Skigebiete sind häufig im Sommer nicht sonderlich attraktiv zum Bergwandern und Bergsteigen. Aber außerhalb dieser Gebiete liegen auch in den französischen Alpen spektakuläre und ursprüngliche Wanderregionen. Diese müssen sich sowohl landschaftlich als auch kulturell nicht hinter den Tiroler oder Schweizer Gebieten verstecken. Wenn es um extremere Bergtouren geht, hat Frankreich sogar die spektakulärsten Ziele in den Alpen zu bieten. Die Gletscherwelt oberhalb von Chamonix ist fantastisch und hier thront auch der höchste Gipfel der Alpen, der Montblanc mit 4808 m. |
Die französischen Pyrenäen |
Das nächste Gebirge, das ich Euch empfehlen möchte, heißt Pyrenäen. Diese Region ist für viele Wanderer und Bergsteiger noch attraktiver, da sich hier mediterrane Einflüsse mit einer alpinen Landschaft mischen. Gute Straßenverbindungen, die weit in das Gebirge hinein oder sogar über die Pyrenäen hinweg führen, erschließen wunderbare Wanderrouten. Auch Trekking-Freunde kommen hier auf ihre Kosten. Die Berghütten in den Pyrenäen ermöglichen Trekkingtouren, die sich im Extremfall von der Atlantikküste bis ans Mittelmeer erstrecken. Der GR10 verbindet die beiden Meere auf einer Route nördlich der Pyrenäen-Hauptkette und nördlich der Grenze zu Spanien. Der GR10 verbindet die meisten Highlights der französischen Pyrenäen und bietet unvergessliche Erlebnisse. Die meisten Reisenden werden die 850 km lange Route nicht in einem Stück schaffen. Aber die Fernwanderwege lassen sich auch problemlos in kürzere Stücke unterteilen, so dass man die fantastische Bergwelt wunderbar auch mal nur ein paar Tage oder eine Woche lang genießen kann. Besondere landschaftliche Highlights auf der französischen Seite der Pyrenäen sind z.B. der Cirque de Gavarnie und der Mont Valier, aber auch jede Menge idyllische Bergseen und geschichtsträchtige Gebirgsdörfer. Sie lassen sich auf kürzeren oder längeren Tagestouren erleben, während man seine Übernachtungen z.B. in attraktiven Talorten wählt. Auch die Schlucht Gorges de Carança in den katalanischen Pyrenäen bietet eine spektakuläre Tagestour. Und abends wandelt man durch die historische Festungsstadt Villefranche-de-Conflent mit ihren lauschigen Gassen und Plätzen. |
Korsika - Berge & Meer |
Die abwechslungsreichste Wanderinsel im Mittelmeer heißt Korsika. Das Gelände schwingt sich vom Meeresspiegel aus auf kürzester Strecke bis auf über 2700 Meter hinauf. Auf den höchsten Bergen rund um den Monte Cinto liegt bis weit in den Sommer hinein Schnee, während unten am Strand schon entspanntes Badevergnügen herrscht. Warum also nicht tagsüber alpin wandern oder bergsteigen und abends ins Meer springen? Auf Korsika geht das ausgesprochen gut. Auch das korsische Gebirge verbindet alpine und mediterrane Landschaften. Felsige Gipfel mit Eis und Schnee, grüne Almwiesen, dichte Kiefern- und Eichenwälder, Strände und malerische Felsbuchten sind hier auf engstem Raum zu finden. Gleichzeitig gibt es urige historische Bergedörfer, die komplett aus der Zeit gefallen scheinen. Korsika bietet unendliche Möglichkeiten für Tagestouren. Aber auch ein paar der berühmtesten Trekkingrouten Europas sind hier zu finden. Der GR20 zieht sich von Calvi nach Porto Vecchio durch die höchsten Berge Korsikas. Der Fernwanderweg Mare e Monti verläuft zwischen der Westküste und den höchsten Bergen. Er bleibt meist in der Nähe des Meeres, ist aber kaum weniger spektakulär als die alpinen Touren. Dafür kann man mehr von der korsischen Kultur genießen. Die Route wird meist in sieben bis elf Tagen gewandert. Da die maximale Höhe auf dem Mare e Monti bei "nur" 1150 m liegt, ist es hier im Sommer vielen zu warm für´s Trekking. Deshalb wandert man am besten im Frühjahr oder im Herbst diesen Weg, wenn das Klima zum Wandern optimal ist und der GR20 teilweise sowieso noch unter Schnee liegt. |
weitere Wandergebiete in Frankreich |
Nach Alpen, Pyrenäen und Korsika ist das Angebot Frankreichs für Wanderer und Bergsteiger aber noch lange nicht erschöpft. Viele Überseegebiete gehören zum französischen Mutterland - und damit zur EU - und bieten ebenfalls exotische und spektakuläre Wanderungen und Trekkingtouren. Beispielhaft nenne ich hier Gebiete wie La Reunion vor Ostafrika sowie Martinique und Guadeloupe in der Karibik. Hier wurden viele Wanderwege markiert, es gibt sogar Berghütten und die Wanderinfrastruktur ist auch sonst ausgezeichnet. Sogar umfangreiche deutschsprachige Wanderführer wie die vom Bergverlag Rother sind erhältlich. Neben so klingende Namen hört sich der Begriff Zentralmassiv erstmal weniger attraktiv an - das aber zu Unrecht. Dieses Mittelgebirge begeistert besonders durch die zerklüfteten Karstlandschaften, in die sich Flüsse wie die Ardeche, der Tarn oder der Gard tief eingeschnitten haben. Uralte Eselswege und anspruchsvolle Felsenpfade durchziehen die Region und bieten dem Wanderer oft ein Ambiente wie in einem Karl-May-Film. Viele Orte blühten schon in der Römerzeit, und der Pont du Gard ist nur einer der Zeugen für eine reiche Geschichte. |
Fazit |
Wer von spektakulären Wanderrouten oder Trekkingtouren träumt, wer gern alpine Landschaften mit mediterranem Ambiente mischt und wer gern in ursprünglichen, naturnahen Regionen unterwegs ist, der ist in Frankreich gut aufgehoben. Auf vielen Routen kann etwas Wandererfahrung aber nicht schaden, und auch die Ausrüstung sollte stimmen. Im Zweifelsfalle sollte man erstmal mit überschaubaren Tagestouren anfangen. Nach der Wanderung lockt Frankreich mit mannigfaltigen kulinarischen Genüssen und die Sprachbarriere ist mit den Jahren deutlich gesunken, da viele Franzosen mittlerweile auch gut Englisch sprechen. |
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