Spanien - Andalusien: Serrania de Ronda & Sierra de Grazalema
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Allgemeines & Spezielles |
Die alte maurische Stadt Ronda liegt nordwestlich von Marbella in dem Gebirge Serrania de Ronda. Diese Gegend gehört zu den schönsten Andalusiens. Der touristische Betrieb der Küste ist hier weit weg. Ronda liegt spektakulär auf einer Felsbastion. Eine über 100 m tiefe Schlucht namens Tajo trennt die Stadt in zwei Teile. Diese werden von einer beeindruckenden Brücke verbunden, dem beliebtesten Fotomotiv Rondas. Ronda besitzt die älteste Stierkampfarena Spaniens. Auf 700 m Höhe gelegen kann es in Ronda in den Übergangsjahreszeiten und im Winter empfindlich kühl werden. Neben der tollen historischen Stadt kann der Besucher in der Serrania de Ronda auch viele schöne Wanderungen erleben. Direkt in der Stadt geht es los mit Wanderungen durch die Schlucht von Ronda entlang des Río Guadalevín. Etwa 20 km westlich von Ronda liegt das harmonische Wandergebiet Sierra de Grazalema. Die wunderschöne Gegend mit ihren weißen Dörfern wird nur deshalb selten im Zusammenhang mit Ronda genannt, weil sie jenseits der Provinzgrenze Malaga / Cadíz liegt. Unterschied wie Tag und NachtIm Sommer kommen viele Tagesbesucher von den 50 km entfernten Küstenorten der Costa del Sol hinauf nach Ronda. Dann ist in der Stadt ordentlich was los, vor allem rund um die Puente Nuevo und in der Altstadt. Am späten Nachmittag kehr aber wieder Ruhe ein. Dann gehört die Stadt den Einheimischen und den (relativ) wenigen Touristen, die in Ronda übernachten. Es gibt für diese Übernachtungsmöglichkeiten aller Art. Wir schätzen z.B. günstige Privatvermieter wie die Casa Ronda 1808 in der Calle Virgen de los Remedios. Ronda ist übrigens die Wiege des modernen Stierkampfes in Spanien: siehe > Stierkampf
Bars, RestaurantsZum Einkehren ist Ronda bestens gerüstet. In der Altstadt sind nach dem Touristenansturm oder im Winter viele Restaurants und Bars zu. In der Neustadt, wo die Einheimischen unterwegs sind, gibt es aber jede Menge Tapabars und Restaurants aller Art. Man sollte sich erst etwas informieren, Touristenfallen und authentische andalusische Bars liegen oft direkt nebeneinander. Sehr zu empfehlen sind z.B. ... Loco de Tapas: Am südlichen Ausgang der Altstadt zum Barrio San Francisco. Schöner Platz an der Stadtmauer. Weitere gute Tapabars auf der anderen Seite des Stadttores auf der Plaza Ruedo Alameda. El Lechuguita: Calle Virgen de los Remedios, 35, 29400 Ronda. Viele verschiedene Tapas zu günstigen Preisen. Spanische Öffnungszeiten. Gute Tapabars auch im Bereich Busbahnhof / Plaza Concepción. Hinweise zum WandernFür die Sierra de las Nieves braucht der Wanderer keine Genehmigungen. Für die Sierra de Grazalema braucht man ein Permit für die Route El Torreón, Garganta Verde und El Pinsapar. Die Genehmigung bekommt man im Besucherzentrum in El Bosque - Centro de visitantes del Bosque: Tel. 956709733 oder E-Mail cvelbosque@reservatuvisita.es (Personalausweis, Datum, Route, Personenzahl) |
Parque Natural Sierra de las Nieves |
Der Naturpark Sierra de las Nieves liegt südöstlich von Ronda. Eine wilde Landschaft mit tiefen Tälern, spektakulären Felsen und einer reichen Tierwelt mit Steinböcken und Steinadlern liegt hier fast unentdeckt. Abwechslungsreiche Wälder aus Tannen, Kastanien, Steineichen und Ahorn prägen die bis zu 2000 m hohe Gebirgslandschaft. Wahrscheinlich wird die Region bald zum Nationalpark erklärt. Ausgangspunkt für Touren im Park ist das schöne Dorf El Burgo. Es liegt nordöstlich des Parks an der Straße nach Malaga. Weitere Infos und Wandervorschläge findest Du auch auf der Seite > Marbella & Umgebung |
Sierra de Grazalema |
Die wunderschöne Sierra de Grazalema westlich von Ronda hat jetzt eine eigene Seite: > Sierra de Grazalema |
Stadt Ronda mit Wanderungen |
Südlich der Schlucht liegt die Altstadt La Ciudad mit den meisten Sehenswürdigkeiten. Der Nordteil heißt El Mercadillo. Hier liegen die neueren Stadtteile und die Hauptgeschäftsstraße (Carrera Espinel). SehenswertBrücken über die Schlucht wie die berühmte Puente Nuevo oder die Puente Viejo. In der Altstadt:Gassen der Altstadt Casa del Rey Moro mit Tunnel zum Fluss: Das Haus ist nicht zu besichtigen, aber der Garten und der Tunnel hinunter zum Fluss, der in Kriegszeiten die Wasserversorgung sichern sollte. Eintritt 5 €. Taschenlanpe zu empfehlen (oder Smartphone). Arabische Bäder (Baños Arabes): Das gibt es zwei verschiedene Dinge: Es gibt die Reste der alten Bäder zu besichtigen, und in neuen Bädern (aguasderonda.com) kann man baden, sich massieren lassen ... Minarete de San Sebastian: Ein kleines Minaret zeugt von der maurischen Vergangenheit Rondas. Kathedrale Santa María la Mayor und Plaza de la Duquesa de Parcent: Hauptplatz der Altstadt und Hauptkirche aus dem 15. Jh, erbaut direkt nach der Reconquista Rondas. Sie steht auf den Resten einer Moschee. Ein Teil des Glockenturms ist das alte Minaret, und im Vorraum sieht man noch die Mihrab, die Gebetsnische der Moslems. Barrio San Francisco: Die südliche Fortsetzung der Altstadt. Dort liegt ein malerisches Viertel mit Resten der Stadtbefestigung und der maurischen Burg. Am zentralen Platz Plaza Ruedo Alameda liegen mehrere empfehlenswerte Tapabars. Eine schöne und gute Tapabar liegt auch direkt hinter dem Stadttor, wenn man von Süden (Barrio San Francisco) in die Altstadt kommt: De Locos Tapas In der Neustadt:Stierkampfarena, Plaza de Toros: Die 1785 erbaute Arena ist die älteste Spaniens. Gleichzeitig war dies die Heimarena von Perdo Romero, einem der berühmtesten Matadore aller Zeiten. Das Bauwerk an sich ist schon sehenswert. Es bietet 5000 Besuchern Platz, die Arena (spanisch für Sand) hat einen Durchmesser von 65 m. Ein Museum gibt es auch. Geöffnet tägl. 10-19:00 h, Eintritt Arena und Museum 7 € (2018). Teile des Films Carmen von Francesco Rosi wurden hier gedreht. Als Madonna hier ein Musikvideo drehen wollte, bekam sie keine Genehmigung und musste nach Antequera gehen. Zur Bedeutung Rondas für den Stierkampf siehe > Stierkampf Paseo de los Ingleses, Spaziergang zwischen Parque Alameda del Tajo und Puente Nueva: Ein erholsamer ruhiger Stadtpark und eine schöne Promenade an der Felskante mit tollen Blicken ins Vorland. Zwei gute Tapabars sind El Rincon de la Manzanilla und Lechuguita, beide in der Calle Virgen de los Remedios. Camino de los MolinosEin schöner Weg zwischen Spaziergang und Wanderung ist der Camino de los Molinos. Von der Plaza Santa Maria Auxiliadora an der Westabdachung der Altstadt geht ein gepflasterter Pfad hinunter zum Fluss. Dort liegen die alten Mühlen und ein maurisches Tor, und man hat tolle Blicke in die Schlucht und ins Tiefland. Ein Weg führt auch in die Schlucht hinein. Statt diesem zu folgen wendet man sich aber etwas später an einer Abzweigung in einer Rechtskurve weiter auf dem Camino de los Molinos nach Süden und wandert unterhalb der Klippen, auf denen die Altstadt steht. So erreicht man das Barrio San Francisco, den schönen südlichen Teil der Altstadt. Dort an der Plaza Ruedo Alameda liegen mehrere empfehlenswerte Tapabars.
> Fotos der Wanderung und der Stadt Ronda - Passo Canadiense - Tajo del Albanico - Ronda
Die Wanderung beginnt am Südende Rondas und verläuft durch Mandel- und Olivenhaine, später durch locker mit Steineichen besetzte Felslandschaften und zum Schluss durch eine beeindruckende Schlucht. Wendepunkt - fast höchster und am weitesten von Ronda entfernt - ist der Paso Canadiense mit 950 m. Man wandert meist auf angenehmen sandigen oder erdigen Wirtschaftswegen und auf schmalen Pfaden. Einkehr ist nur am Anfang und Ende der Tour möglich. Bei der Cueva del Tajo del Abanico fühlen sich an den mächtigen Felsen auch Kletterer pudelwohl. Hier sind mehrere Routen angelegt. Am Schluss kann man - wie im GPS-Link - noch einen Abstecher zum alten Stadttor Puerta de los Molinos machen mit tollem Blick auf die berühmte Brücke von Ronda. Weitere WanderungenOutdooractive bietet eine schöne Auswahl von > Wanderungen bei Ronda. KletternIn der Schlucht Tajo del Abanico - siehe o.g. Wanderung - klettert man an spektakulären Sedimentpfeilern die aussehen wie aufgetürmte Pfannkuchen. Die Schlucht mit Höhle ist 4 km von Ronda entfernt Richtung Südost. AusflügeRonda la Vieja (Das alte Ronda)Ronda la Vieja ist ein Ort, der eine teilweise ausgegrabene römische Siedlung, eine Siedlung der Kelten und ein beeindruckendes Amphitheater bietet, das ganz oben am Hang gelegen ist. Noch weiter oben liegt ein Steilabbruch, von dem man einen beeindruckenden Ausblick hat. |
Wanderungen Montejaque |
Montejaque liegt westlich von Ronda im Übergang zur > Sierra de Grazalema. Man kann neben vielen anderen schönen Routen auch von Ronda aus nach Montejaque wandern und vom nahen Benaoján mit dem Zug wieder zurück fahren. Eine schöne Auswahl der Wanderungen um Montejaque gibt´s bei Outdooractice. |
Geschichte |
Iberer, Phönizier und Römer siedelten schon auf dem Felsen von Ronda (römisch: Arunda). Unter den Mauren war Medinat Runda die Hauptstadt einer Taifa, eines Fürstentums. Angeblich mussten unter einem ihrer Herrscher christliche Sklaven das Wasser für den Palast über 365 Stufen durch einen Felstunnel nach oben schleppen. Der Tunnel ist noch erhalten, die Ketten der Sklaven werden in Toledo verwahrt. 1485 konnte das christliche Heer Ronda nur dadurch bezwingen, dass der Fluss umgeleitet, und die Stadt dadurch von der Wasserversorgung abgeschnitten wurde. Erst in spanischer Zeit entstand der nördliche Stadtteil El Mercadillo als Marktplatz vor den Toren der Stadt, auf dem die Händler keine Zölle an die Stadtverwaltung zahlen mussten. Die Serrania de Ronda war vom 18. bis ins 20. Jahrhundert ein Gebiet mit vielen Räuberbanden. Da diese angeblich nur Reiche überfielen und den Armen von der Beute abgaben, waren sie bei der Bevölkerung nicht unbeliebt und geachtet. Die 1847 gegründete Polizeitruppe Guardia Civil machte dem Räuber(un)wesen mit harter Hand nach und nach ein Ende. Siehe auch > Geschichte Spaniens |
Literatur: Führer, Karten ... |
WanderführerThe Mountains of Ronda and Grazalema (International Walking) (Englisch) Serranía de Ronda: a guide to footpaths: Ein englischsprachiger Wanderführer für das Bergland von Ronda. 40 Half day walks in the Serrania de Ronda and Jimena area. Walking in Southern Spain, Band 2. (Englisch) Die Wanderungen in der Serrania de Ronda und der Sierra de Grazalema findet man in deutschsprachigen Wanderführern für ganz Andalusien (wie den DuMont Wanderführer Andalusien) oder für das südliche Andalusien (wie den Rother Wanderführer Andalusien Süd). Welche der deutschsprachigen Wander-Führer zu empfehlen sind steht unter > Andalusien - Literatur Mountainbike-FührerRutas en BTT por la Serranía de Ronda (Colección Sobre Ruedas, Band 2) (Spanisch) Radtouren-FührerRutas de cicloturismo por la Serranía de Ronda (Sobre Ruedas, Band 1) (Spanisch) ReiseführerRonda y la serranía (spanisch). Schon etwas älter. Das gleiche Werk auf Englisch: Ronda "Dreamed City" and the Serrania Deutschsprachige Reiseführer-Empfehlungen auch über Ronda siehe unter > Andalusien - Literatur |
Reisepraktisches |
InfoTourist Info: Paseo Blas Infante, gegenüber der Stierkampf-Arena, 952-187119, www.turismoderonda.es VerkehrRadIn der Serrania de Ronda kann man auf einsamen Feldwegen oder auf Single Trails schöne Radtouren unternehmen. Das Vehikel der Wahl wäre bei mir das Mountainbike. Tourenführer (auf spanisch) siehe > Literatur. Fahrradverleih:
ÖPVRonda ist mit Bussen und sogar der Bahn (Algeciras, Granada, Kreuzungspunkt Bobadilla mit Anschlüssen nach Málaga und Sevilla) gut zu erreichen.
KFZ, MietwagenDas Parken in Ronda ist in der Saison schwierig. Ein großer Parkplatz liegt in der Nähe des Busbahnhofs. Tiefgaragen findet man unter der Plaza del Socorro und der Plaza de la Merced. Es wird sehr oft in Autos eingebrochen! Trotzdem ist man natürlich mit dem PKW am flexibelsten, und außerhalb der Stadt ist das auch kein Problem. Um ein Auto zu mieten schaust Du am besten auf ein gutes Vergleichsportal: > Autoreisen / Mietwagen.
Essen & Trinken, ÜbernachtenBesonders der Michael Müller Reiseführer bietet viele gute Empfehlungen zu Restaurants, Bars und Hostals in Ronda. Übersetzung der Speisekarte und weitere Hinweise siehe > Speisen & Getränke Spanien Das Übernachten in Ronda ist etwas teurer als sonst in Andalusien. In der Saison sollte man rechtzeitig reservieren. Die meisten Hotels und Pensionen liegen in der Neustadt El Mercadillo, einige kleinere Betriebe aber auch in der Altstadt La Ciudad. Der Weg zu einem günstigen Zimmer führt heute meist am besten über > empfehlenswerte Übernachtungsportale. Weitere Reiseinformationen zu Spanien... siehe > Spanien |