HARZ: Hintergrund-wissen
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Geschichte des Harzes |
Vorgeschichte und Geschichte siehe unter > Geschichte Harz |
Geologie & Oberflächenformen des Harzes |
GeomorphologieDer Harz ragt im Westen und Norden sehr steil aus seinem Umland heraus, während er im Süden und besonders im Osten sanfter ansteigt. Heute präsentiert sich das Pult-Schollen-Gebirge mit unterschiedlich stark gehobenen Hochflächen und markanten Gipfeln, die der Erosion stärker widerstehen konnten, als ihre Umgebung. Aufgrund der großen Höhenunterschiede und dem Wirken mächtiger Kräfte wie Flüsse oder eiszeitliche Gletscher sind viele Täler tief eingeschnitten, von denen das Bodetal, das Oker- und das Selketal die bekanntesten sind. GeologieDer Harz gilt als das geologisch vielfältigste der deutschen Mittelgebirge. Sedimentgesteine, Metamorphite und Urgesteine sind gleichermaßen zu finden. Erstere erfreuen den Naturfreund durch typische Karstformen wie Dolinen und Höhlen, letztere stehen oft wie Türme in der Landschaft und bieten abenteuerliche Klettereien und beste Aussichten. Typisch sind mächtige Granitklippen. Die häufigsten an der Oberfläche anstehenden Gesteine sind Tonschiefer, geschieferte Grauwacken und der markante Granit. Die Landschaften des Harzes sind durch steile Bergketten, Blockhalden, flache Hochebenen mit vielen Hochmooren und langgestreckte, schmale Kerbtäler charakterisiert. Vor etwa 300 Millionen Jahren, im Karbon, kam es nach der Auflösung des Urkontinents Pangäa zur ersten Auffaltung des Gebirges. Spätere tektonische Belastungen während der alpidischen Gebirgsbildung führten zu weiteren Hebungen und zum großräumigen Brechen und Verschieben der Gesteinsschichten. Neue Forschungen datieren den Brockengranit auf ein Alter von 293 Millionen Jahren. Die Entstehung des Brockengranits ist demnach mit dem beginnenden Zerfall des Superkontinents Pangäa in Zusammenhang zu bringen. Aufgrund der starken Verwerfungen im Norden und Westen des Harz und der dort senkrecht stehenden oder sogar überkippten geologischen Schichten sind in der Region Nordwestharz unterschiedlichste geologische Bedingungen zu sehen. Blicke in die Erdgeschichte sind an vielen Felsklippen, in Höhlen und Schaubergwerken möglich. Auch beim Wandern weisen häufig Informationstafeln auf interessante geologische Phänomene hin. LinksEntstehung des Harz, einfach erklärt auf Harz-Seite.de: darunter Themen zur Natur wie Geologie (detailreich), Aufschlüsse, Flora & Fauna, Klima, Topographie ... |
Pflanzen-Welt des Harzes |
VegetationDie Bezeichnung Harz entstand im Mittelalter aus dem Begriff Harud, was so viel wie Wald bedeutet. Und der Wald ist auch heute wieder überall präsent. Natürlicherweise stehen in den Lagen bis zu 700 m Buchenwälder. Oberhalb dieser Höhe wurden sie von Buchen-Fichten-Mischwäldern abgelöst, die aber durch die Forstwirtschaft in den vergangenen 800 Jahren großflächig in Fichtenforste umgewandelt wurden. 1990 wurden im Osten und 1994 im Westen der innerdeutschen Grenze zwei Nationalparks ausgewiesen, die 2006 zu einer Gesamtfläche von fast 25.000 Hektar vereinigt wurden, das sind etwa 10 % des Harzes. Weitere Infos unter www.nationalpark-harz.de. Durch die Einrichtung der Nationalparks und mit Hilfe von Lothar, Kyrill und anderen Stürmen sind die Fichtenmonokulturen wieder auf dem Rückzug. Die Trockenjahre 2018-2020 haben die Fichtenforste auch im Harz großflächig zerstört. Die durch Trockenheit, Luftverschmutzung und Borkenkäfer stark beschädigten Baumgerippe geben für manchen Betrachter ein düsteres Bild ab. Aber sie sind nur ein vorübergehendes und bald vergessenes Bild, denn zwischen den silbernen Fichtenruinen und umgestürzten Stämmen entsteht üppiges und artenreiches, gesundes neues Leben - wenn man es, wie im Nationalpark, lässt. Gräser und Blütenpflanzen, Birken, Erlen, Eschen und andere Pioniere nutzen die nun wieder lichtdurchfluteten Flächen. Nach und nach entsteht im Nationalpark zwischen wilden Bachbetten und Granitblöcken ein naturnaher und gesunder Mischwald. Außerhalb des Nationalparks liegt es am jeweiligen Waldbesitzer, ob wieder anfällige Fichtenplantagen oder gesunde Wälder entstehen. Die Vegetationszonierung... des Harzes umfasst sechs Höhenstufen:
Wälder des HarzesBuchenwälder Harzrand - 700 m Höhe: Buchen-FichtenmischwälderMittlere Lagen, 700 - 800 m: FichtenwälderIn den höchsten Lagen von etwa 800 m bis zur Waldgrenze bei 1000 m stehen Fichtenwälder, in denen auch Laubgehölze wie Ebereschen, Hänge- und Moorbirke sowie Weiden zu finden sind. Die hohe Luftfeuchtigkeit ist die Ursache für eine reiche Moos- und Flechtenflora. Trotz der Naturnähe findet man nur noch wenige heimische, genetisch angepasste Fichten. Statt dessen wurde mit sibirischer Fichte aufgeforstet. Auf frischen, aber keineswegs nassen und nur mäßig gesteinsreichen Böden gedeiht eine gut entwickelte Bodenvegetation, die vor allem durch Gräser geprägt ist. Die Böden in den Hochlagen sind wie auch im überwiegenden Teil des gesamten Harzes vergleichsweise nährstoff- und basenarm, so dass nur wenige krautige Pflanzen vorkommen. Dafür sind es eher Farne, Moose, Flechten und Pilze, die neben der Fichte die Eigenart dieser Wälder bestimmen. Im Bereich verwitterungsresistenter Gesteine in der hochmontanen und montanen Stufe kommen häufig Felsen und Blockhalden vor. Aufgrund des Mangels an Erde gedeihen auf ihnen nur schwachwüchsige, sehr licht stehende Block-Fichtenwälder. Sie zeichnen sich durch einen besonders hohen Strukturreichtum aus und lassen mehr Raum für lichtliebende Arten wie Hänge-Birke, Eberesche, Bergahorn, Weiden und Zwergsträucher wie die Heidelbeere. Auch Moose und Farne sind hier häufig. In der Umgebung der Hochmoore auf Sumpf- und Moorböden finden sich die Moor-Fichtenwälder. Auf diesen Standorten können Fichtenwälder ausnahmsweise auch in tieferen Lagen die natürliche Waldgesellschaft bilden. Diese durch besondere Nässe geprägten Moorwälder weisen bereits einen hohen Anteil an Torfmoosen auf. Die Bodenvegetation kann aber auch durch ein reiches Vorkommen von Zwergsträuchern wie Preiselbeere geprägt sein. SonderformenNur kleinflächig treten Schlucht-, Au- und Quellwälder auf. Die Rotbuche tritt hier zugunsten anspruchsvollerer Laubbaumarten wie Bergahorn, Linde, Ulme oder Esche zurück. Die Krautschicht ähnelt der von besser nährstoffversorgten Buchenwäldern. HochmooreDie Harzer Moore zählen zu den am besten erhaltenen Hochmooren Mitteleuropas. Sie entstanden am Ende der letzten Eiszeit vor über 10.000 Jahren. Die prägenden Pflanzen im Hochmoor sind die Torfmoose. Sie wachsen zuerst in den feuchten Senken, später dann immer höher bis sie als riesiger Schwamm ihre Umgebung überragen. Die Moose beziehen ihre Nährstoffe dann fast nur noch aus dem Regenwasser, entsprechend karg ist die Oberfläche. Hier halten sich nur wenige andere Pflanzen, häufig Relikte aus der Eiszeit, die sich sonst in der Tundra finden. Zwergbirke, Moosbeere, Heide, Wollgras und Sonnentau sind einige typische Vertreter. Größere Pflanzen haben hier keine Überlebenschancen. Entsprechend weit und offen wirkt die Moorlandschaft. |
Wirtschaft,Oberharzer Wasserregal & Bergbau |
Die Wirtschaftsgeschichte des Harz ist vom Bergbau und von der dafür eingerichteten Oberharzer Wasserwirtschaft geprägt. Näheres siehe auf den Extraseiten: |
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