Harz: Wirtschaft
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Wirtschaft im Harz |
Historischer BergbauDer Bergbau im Harz begann vor 3000 Jahren in der Bronzezeit. Dem Oberharzer Bergbau und dem Hüttenwesen verdanken die sieben Oberharzer Bergstädte (Clausthal, Zellerfeld, Bad Grund, Sankt Andreasberg, Lautenthal, Altenau und Wildemann) und rund 30 weitere Ortschaften im Harzinnern und am Harzrand ihre Blüte. Auch die ehemalige Reichsstadt Goslar, deren Wohlstand aus den Erzschätzen des Rammelsberges resultierte, förderte über mehrere Jahrhunderte silberhaltige Bleierze. Der Bergbau bestimmte maßgeblich das Harzer Wirtschaftsleben und sein Landschaftsbild. Die Bergleute schufen das berühmte technische System der Oberharzer Wasserwirtschaft, das Oberharzer Wasserregal, von dem immer noch 70 km Wassergräben und 68 Stauteiche genutzt werden. Ohne deren Energieleistung hätte der Silberbergbau nie seine große wirtschaftliche Bedeutung erlangen können. Der Bergbau im Unterharz gilt als der älteste Abbau von Bodenschätzen im Harz. Auf Grund der geringeren Vorkommen und der langen territorialen Zersplitterung sowie der teils gegen den Bergbau gerichteten Interessen der stolbergischen Fürsten erlangte der Bergbau nicht die gleiche Bedeutung wie im Oberharz. Der Bergbau konzentrierte sich im Unterharz vor allen auf Elbingerode, Straßberg, Neudorf und Silberhütte. Dennoch prägte der Erz- und Flußspatabbau nachhaltig die Landschaft auch im Unterharz. Im östlichen Harzvorland wurde bis 1990 Kupferschiefer abgebaut. Die Anfänge der Kupfergewinnung wurden zwar urkundlich erst um 1199 erwähnt, begannen aber wohl schon in der Bronzezeit. Der Kupferbergbau im Ostharz zählte in seiner Blütezeit, Ende des 15. Jahrhunderts, zu den bedeutendsten Europas. Daneben befindet sich in Ilfeld das ehemalige Bergwerk Rabensteiner Stollen, das einzige Steinkohlebergwerk im Harz. Im nordthüringer Revier gab es zahlreiche Kalibergwerke, in der Nähe von Röblingen wurden geologische Wachse abgebaut. Das letzte Bergwerk im Harz - die Grube "Wolkenhügel" bei Bad Lauterberg - stellte im Juni 2007 die Förderung wegen Unwirtschaftlichkeit ein. Mit dieser Stilllegung fand der seit tausenden Jahren im Harz betriebene Bergbau auf Silber, Blei und Zink sein Ende. Vom Bergbau zeugen heute die Kulturdenkmale und die negativen Folgewirkungen des Bergbaus für die Umwelt wie die Schwermetallbelastungen der Ökosysteme. Gegenwärtige WirtschaftNach der 2007 stillgelegten Grube Wolkenhügel bei Bad Lauterberg als letztem Bergwerk des gesamten Harzes gibt es noch diverse Steinbrüche für Diabas, Dolomit, Gabbro, Gips, Grauwacke und Kalkstein. Ein wichtiger Arbeitgeber im Oberharz ist die TU Clausthal. Neben den klassischen Fächern Bergbau, Geologie und Metallurgie werden hier viele ingenieur- und naturwissenschaftliche Fächer sowie Betriebswirtschaftslehre unterrichtet und erforscht. Forstwirtschaft und Holzverarbeitung spielen im Harz eine große wirtschaftliche Rolle. Wuchsen noch im ersten Jahrtausend in den Höhenlagen überwiegend die natürlichen Laubhölzer (wie Rotbuchen), so sind seit 800 Jahren meist Monokulturen von Fichten anzutreffen. Ursachen lagen u.a. im Bergbau mit hohem Holzbedarf und der Übernutzungen der Waldbestände. Dazu kamen klimatische Veränderungen in der "Kleinen Eiszeit". Die Wiederaufforstung mit schnell wachsenden Fichtenplantagen hat aber auch zu den heutigen Borkenkäferproblemen geführt - eine typische Folge von Monokulturen, verstärkt durch Luftverschmutzung und Klimawandel. Der Tourismus stellt im Harz einen bedeutsamen Erwerbszweig dar. Nahezu jeder Ort im Harz und Harzvorland ist touristisch geprägt. Bekannte Ziele sind der Nationalpark Harz mit Brocken und die historischen Städte am Harzrand. Die Stadt des Harzes mit den meisten Übernachtungen ist Wernigerode, danach folgt Braunlage. Zuständig für die touristische Vermarktung des gesamten Harzes ist der Harzer Tourismusverband (HTV), die meisten Orte betreiben zusätzliche Marketingbetriebe und Tourist-Infos. |