Trekking-Zelte
Wandern

Wie finde ich das richtige Zelt für die Trekkingtour? Welche Kriterien sind entscheidend?

Zelte in Island

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Allgemeines & Spezielles

Einer der Klassiker in der Outdoorausrüstung ist das Zelt. Als Rückzugsort bei Wind und Wetter und als geschützter Schlafplatz für die Nacht ist das Zelt nicht nur ein praktisches Utensil. Es bietet dem Wanderer, Trekker, Radfahrer oder Paddler auch emotional einen Rückzugsraum und einen Platz zur Erholung.

Trotzdem stehen natürlich beim Kauf eines Zelts für die Outdoor-Aktivität praktische Kriterien im Vordergrund. Das Zelt soll möglichst stabil, möglichst leicht, möglichst geräumig, möglichst wasserdicht, möglichst windfest, möglichst einfach aufbaubar, möglichst langlebig und möglichst preisgünstig sein.

Zelte in Ladakh

Leider widersprechen sich viele dieser Kriterien. So ist die Kunst beim Zeltkauf, den richtigen Kompromiss zu finden. Das Universalzelt als beste Wahl für alle Unternehmungen gibt es nicht. Daher sollte sich der Outdoor-Freund vor dem Erwerb eines Zelts überlegen, wozu er es am häufigsten braucht.

Kriterien zum Zeltkauf

Wenn man das Zelt beim Trekking einsetzen will, ist das geringe Gewicht eines der Hauptkriterien, denn jedes Gramm zuviel im Rucksack plagt den Wanderer. Beim Radfahren und vor allem bei Kanutouren ist das Gewicht auch ein Thema, aber hier kann man durchaus auch ein paar Gramm mehr im Gepäck transportieren.

Wegen der entscheidenden Rolle des Gewichts sind Trekkingzelte meist sehr klein und bestehen aus sehr dünnen Textilien und leichten Stangen. Bei vielen Konstruktionen geht dies aber zum Nachteil der Windstabilität und der Regenfestigkeit. Das ist im sommerlichen Spanien kein Problem, in den Alpen oder in Skandinavien aber schon. Wenn man auf seiner Tour im Hochgebirge unterwegs ist, muss das Zelt größere Windstärken aushalten, als wenn man sich unterhalb der Waldgrenze einen windgeschützten Lagerplatz suchen kann.

In Gebieten, in denen es oft und viel regnet, muss besonders auf die Regenfestigkeit des Zelts geachtet werden. Diese wird in der Regel in Millimeter Wassersäule angegeben. Zelte mit 10.000 mm Wassersäule (was ein sehr guter Wert ist) halten dem Regen länger stand als Zelte mit 3000 mm Wassersäule. In Gebieten, in denen es während der geplanten Tour vermutlich nur wenig regnet, ist der Wanderer mit einer Wassersäule von 3.000 mm aber gut versorgt. Zelte mit weniger als 1500 mm Wassersäule in gelten nicht mehr als wasserdicht. Eine hohe Wassersäule schlägt sich sowohl auf den Preis des Ziels, als auch auf das Gewicht nieder.

Apropos Gewicht: Je mehr Personen ein Zelt fassen kann, desto schwerer ist es in der Regel. Das heißt, wenn man allein unterwegs ist, ist ein Ein-Personen-Zelt die optimale Wahl. Bei 4 Wanderern ist vermutlich das Vier-Personen-Zelt leichter als 2 Zwei-Mann-Zelte. Dafür ist man mit zwei Zelten deutlich flexibler, auch in der Wahl des geeigneten Standplatzes, der dann nicht so groß sein muss.

Zelte in Island

Du siehst, die Wahl des richtigen Zelts ist immer eine Abwägung aus verschiedenen Faktoren. Nur wenn diese richtig gewichtet werden, findest du zu dem geeigneten Zelt für deine Tour.

Leider sind die oben genannten Faktoren noch lange nicht vollständig. Je nach Tour können kleine Gimmicks entscheidend zum Gelingen (oder Misslingen) beitragen. Im sommerlichen Skandinavien, in subtropischen Feuchtgebieten oder in Malaria-Regionen ist der Mückenschutz z.B. existenziell. Für Touren im Schnee gibt es spezielle Zelte, die das Einwehen von Schnee verhindern. Und sommerliche Nächte in der Mittelmeerregion lassen sich viel entspannter ertragen, wenn man das Zelt gut belüften kann - z.B. durch einen zweiten Eingang.

Fazit

Fazit: Wer sich Gedanken zum Zeltkauf machen will, der sollte sich vorher (!) Gedanken zu den geplanten Touren machen. Nur wenn das Einsatzgebiet des Zelts klar ist, erschließen sich auch die Kaufkriterien. Es geht dann nicht darum, das perfekte Zelt für alle Einsatzgebiete zu erwerben. Die Kunst besteht vielmehr darin, den individuell richtigen Kompromiss zu finden.

Die Überlegungen sollten auch noch eine weitere Facette, nämlich die Vielfalt des Zelteinsatzes beleuchten: Das ultraleichte Trekkingzelt kann ich problemlos auch für meinen Strandurlaub auf dem Campingplatz benutzen - ein komfortables Campingzelt aber nicht zum Trekking, denn es ist dazu viel zu schwer.

Globetrotter