Granada
Wandern

Granada mit der Alhambra und dem Generalife. Die letzte maurische Hauptstadt in Andalusien - und heute eine der schönsten Städte Europas ... und ein guter Standort zum Wandern.

Alhambra, Granada

Auf seiner Route durchquert der GR 7 landschaftliche Kostbarkeiten wie die Sierra de Grazalema, Sierra de Ronda, Sierras Subbeticas, den Zaffaraya-Pass, die Sierra Nevada mit den Alpujarras oder den Naturpark Sierras de Cazorla, Segura y las Villas ... um nur einige Highlights zu nennen.

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Allgemeines & Spezielles

Berühmt ist Granada wegen der vielen bedeutenden historischen Bauten, sowohl aus der maurischen Zeit, als auch aus der Gotik und Renaissance.

Die Stadt ist aber kein Museum. Die Universität und viele Sprachschulen locken eine junge Bevölkerung in die attraktive Stadt. Auch für ihre zahlreichen Gitarrenbauer und die lebendige Gitano-Kultur ist die Stadt weltbekannt.

Alhambra, Granada

Die bedeutendsten Bauten aus der maurischen Zeit gehören zur Festung Alhambra (so benannt nach ihrem Erbauer Muhammad I al-Ahmar). Sie ist eine Ansammlung von Palästen und die größte profane Anlage dieser Art in Spanien. Sie wurde im 13. und 14. Jahrhundert als Residenz der maurischen Könige errichtet. Weitreichende Vorgängerbauten waren allerdings bereits entstanden, ohne dass sich der Errichtungszeitpunkt nachvollziehen lässt.

Die Regierung König Karl V. ließ einen Palast in der zentralen Alhambra erbauen, durch den große Bereiche des ursprünglichen Palastes zerstört wurden (ähnlich wie durch die Kathedrale in der Mesquita von Córdoba). Karl selbst sah das im Nachhinein wohl kritisch.

Eine weitere Sehenswürdigkeit neben der Alhambra ist der Generalife, die Sommerresidenz des Emirs.

Alhambra und Albaicín, das ehemalige maurische Wohnviertel, sind jeweils als Weltkulturerbe durch die UNESCO ausgezeichnet. Im benachbarten Sacromonte findet man die cuevas, die berühmten Zigeunerwohnungen in Höhlen.

Im Zentrum der Altstadt Granadas befindet sich die Kathedrale aus der Renaissance. Daran grenzt die 1521 fertiggestellte Capilla Real, in der sich die Grabmäler der katholischen Könige befinden. Isabella und Ferdinand wurden 1521 überführt, Johanna die Wahnsinnige und Philipp der Schöne sind dort ebenfalls bestattet.

Wanden & Trekking. Wandern

Nahe der Altstadt, östlich der Alhambra im Tal des Darro, kann man auch schön wandern.

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Geschichte

Wanden & Trekking. Die Geschichte Granadas und der Alhambra

Granada ist die Hauptstadt der Provinz Granada und liegt am Fuß der Sierra Nevada auf 670 m Höhe im Tal des Darro und des Genil . Die Stadt zählt ca. 250.000 Einwohner, von denen die meisten in der Verarbeitung landwirtschaftlicher Produkte oder im Tourismus arbeiten.

Darro, Granada

Granada wurde als eine von Phöniziern und Iberern bewohnte Siedlung erstmals um 500 v. Chr. erwähnt. Aufgrund der geschützten Lage zwischen den umliegenden Bergen sowie der außergewöhnlich fruchtbaren Erde ist eine frühere Besiedlung anzunehmen.

Nach der Eroberung der iberischen Halbinsel durch die Römer ist die Siedlung mit dem Namen Iliberis belegt. Nach dem Zerfall des römischen Kaiserreichs kam das Gebiet zunächst unter den Einfluss des nordafrikanischen Reichs der Vandalen, stand nach dessen Zusammenbruch 534 für einige Jahrzehnte unter oströmischer Herrschaft und gehörte dann seit Beginn des 7. Jahrhunderts zum iberischen Reich der Westgoten.

711 wurde die Stadt von den Mauren erobert und der Name zu Ilbira arabisiert. Als Verwaltungszentrum der Provinz wurde im Jahr 756 etwa 10 km weiter im Nordosten unter dem Namen Madinat Ilbira (span. Medina Elvira) eine neue Stadt gegründet (am Fuße der heutigen Sierra Elvira). Gleichzeitig begann sich für das Gebiet der alten Siedlung die neue Bezeichnung Qal'at Garnata (d. h. "Burg von Granada") durchzusetzen, aus der sich der moderne Name der Stadt entwickelt hat.

Nach dem Untergang des Kalifats von Córdoba ergriff 1012 der berberische Clanchef Zawi ibn Ziri die Macht in der Provinz und machte das leichter als Elvira zu verteidigende Granada zum Sitz der Dynastie der Ziriden. Diese beherrschten von hier aus etwa 80 Jahre lang eines der bedeutendsten Kleinkönigreiche des südlichen Al-Andalus, bis sie von den Almoraviden gestürzt wurde. Nach der Vertreibung der Almohaden wurde die Stadt von 1238 bis 1492 Hauptstadt des Sultanats der Nasriden.

Am 2. Januar 1492 (das genaue Datum ist sehr strittig) kapitulierte der letzte nasridische Herrscher Muhammad XII, auch Boabdil genannt. Er übergab die Stadt an Königin Isabella I. von Kastilien und König Ferdinand II. von Aragón, die sog. "Katholischen Könige" (Reyes Católicos). Damit war die Reconquista, die "Rückeroberung" der iberischen Halbinsel für das Christentum, abgeschlossen. Viele Mauren flohen an die Küste und setzten von dort nach Nordafrika über, in das Gebiet des heutigen Marokko. Andere zogen sich in die Alpujarras zurück.

Im Jahr 1499 wurde auf Geheiß des Erzbischofs Jiménez de Cisneros von Toledo auf dem Marktplatz von Granada ein Scheiterhaufen errichtet, um Bücher zur islamischen Theologie, zu Philosophie, Geschichte und Naturwissenschaften zu verbrennen. Im Laufe dieser Ereignisse kam es zu einem eintägigen Pogrom gegen alle Nichtchristen, dem vor allem Juden zum Opfer fielen. Das seit mehreren Jahrhunderten bestehende Viertel der jüdischen Gemeinde wurde vermutlich zu diesem Zeitpunkt zu großen Teilen zerstört.

im 16. Jahrhundert kam es zu Aufständen der sog. Morisken - in Spanien verbliebenen Muslimen (span. Moriscos, "kleine Muslime"). Sie wehrten sich gegen die Unterdrückung (Verbot der Religionsausübung, Enteignung) durch die neuen Herrscher. Nach der Niederschlagung der Aufstände wurden sie in den Jahren 1569-1571 erst in andere Teile der iberischen Halbinsel zwangsumgesiedelt. Ab 1609-1611 wurden die Mauren endgültig nach Afrika vertrieben. Viele siedelten sich im heutigen Tunesien und Algerien an und prägten dort die Kultur. Das ehemals glänzende Granada fiel anschließend in politische und wirtschaftliche Bedeutungslosigkeit.

Seit dem Jahr 1492 ist Granada Sitz eines Erzbischofs. Die Universität wurde in den Jahren 1526 bis 1531 errichtet und stellte vor allem im 20. Jahrhundert eine der Haupteinnahmequellen Granadas dar. Eine andere wirtschaftliche Stütze war immer die fruchtbare Umgebung. Nach dem Ende der Franco-Diktatur gewann zunehmend der Tourismus an Bedeutung.

Siehe auch > Geschichte Spaniens

Alhambra

Wanden & Trekking. Die maurische Festung Alhambra

Die Alhambra ist eines der eindrucksvollsten Bauwerke der Welt. Hier wird das maurische Andalusien wieder lebendig. Die unglaubliche Leichtigkeit dieser mächtigen Festung begeistert die Besucher. Allerdings ist man auf den Wegen in der Burg nicht mehr allein. Besucher aus aller Welt stehen schon am Eintritt Schlange - und zwar das ganze Jahr über ...

Myrtenhof, Alhambra, Granada

Bei der Besichtigung der Alhambra kommen schnell mal 2-3 km zusammen. Man sollte sein Schuhwerk und seinen Wasservorrat darauf einstellen!

Alhambra Besuchsmodalitäten (Achtung! Zeitgebundene Eintrittskarten!), Eintrittspreise, Öffnungszeiten ... Die Alhambra wird von einer Unmenge Menschen besucht. Morgens früh oder abends ist man am besten dran. Sehr schön sind auch die Nacht-Besuche!

Alhambra-Tickets: unbedingt vorbestellen (Kreditkarte nötig)! In den letzten Jahren ist die Alhambra total überlaufen. Tickets sind schon viele Wochen vor dem Wunschtermin ausgebucht. Oft muss man die Zeiten nehmen, die noch übrig sind.

Stadtrundgang

Wanden & Trekking. Ein Stadtrundgang durch die Altstadt von Granada

Der gesamte Rundgang führt erst durch das Zentrum der Altstadt mit Palästen, Kirchen, historischen Händlervierteln und Plätzen. Anschließend geht es am Darro entlang in das Gitano-Viertel Albaicín. Die Runde ist 4,5 km lang, bei Abkürzung (siehe Variante) 3,5 km. Es geht allerdings im Albaicín ordentlich rauf und runter.

1. Kathedrale & Capilla Real mit dem Grab der Katholischen Könige (13-15:30 h geschossen. Eintritt 4 €, Stand 2017). Südlich davon ...

2. Alcaicería: Hier waren in maurischer Zeit die Läden der Händler untergebracht. Heute Souvenieshops. Am Südwestende ...

3. Plaza Bib Rambla. Hier war das alte Stadtor zum Fluss (Rambla = trockenes Flussbett), auf dem Platz wurden nach der Reconquista Bücher und "Ketzer" verbrannt, aber auch Feste gefeiert und Stierkämpfe abgehalten. Weiter durch Calle Principe zur ...

4. Plaza del Carmen. Der Platz ist rech langweilig, aber am gegenüberliegenden Ende in der Calle Navas gibt es viele nette Tapa-Bars, Bodeas und kleine Restaurants. Von der Plaza links am Rathaus vorbei (Calle M. Pineda) zur ...

5. Karawansei. Nicht zufällig in der Nähe der Alcaicería gelegen waren hier die Händler von außerhalb während der Märkte untergebracht; die Waren lagerten im Untergeschoss, ober übernachteten die Händler. Später Kaserne für Herolde und Boten mit Pferdeställen. Aus dem Portal wieder herauskommend geradeaus, an der Hauptstrasse (Calle Reyes Católicos) rechts zur ...

6. Plaza Isabel Católica mit Denkmal. Hier bekommt Columbus gerade die Erlaubnis zu seiner ersten Reise über den Atlantik. Die Strasse weiter Richtung Nordosten über  ...

7. Plaza Nueva und Plaza Santa Ana. Viele Cafés, und hinten rechts Tourist Info. Weiter geradeaus (Ctra. del Darro) entlang des Flusses ...

Graffiti, Granada

8. Darro. Der Fluß fließt heute in Granada meist unterirdisch. Etwas weiter oberhalb der Plaza Santa Ana ist er aber noch offen. Hier schöne alte Brücken zur Alhambra, die rechts oberhalb trohnt. Wenn man weitergeht kommen ein paar schöne und gute Restaurants mit Alhambrablick. Noch ein Stück weiter biegt die Strasse links hoch (Cuesta de Chapiz). Beim Aufstieg liegt rechts der ...

9. Sacromonte mit den Höhlenwohnungen der Roma. Weiter oben, die Straße biegt oben nochmal leicht nach links, erreicht man über die Calle Panaderos die ...

10. Plaza Larga. Hier ist man mitten im Albaicín, dem alten maurischen Wohnviertel. Weiter links durch die ...

11. Puerta Nueva betritt man den Bereich der alten ziridischen Befestigungsanlage. Weiter links halten und über Calle San Cecilio und den Platz Cementerio San Nicolas (viele Cafés am Weg) zum ...

12. Mirador San Nicolas. Von hier DAS Postkartenpanorama mit der Alhambra und der Sierra Nevada im Hintergrund. Man verlässt den den Mirador nach rechts unten und kommt über die C. Nuevo San Nicolas immer geradeaus leicht fallend zur ...

(Variante: Man kann sich auch nach Süden abwärts durch die Gassen hinunter arbeiten, dann kommt man bald wieder an den Darro. Zusammen hätte man bis zum Darro einen Rundgang von 3,5 km)

13. Plaza San Miguel Bajo. Sehr schönes Ambiente mit Kirche, Bänken, Bars und Restaurants. Weiter in Gehrichtung den Platz verlassen und rechts über Carril de la Lona, dann im Zickzack immer die nächste nach unten führende Strasse nehmen (links, rechts, links ...) zur Calle de Elvira. Hier rechts bis ...

14. Puerta de Elvira (altes Stadttor), Plaza Merced, Plaza del Triunfo. Bars, Cafés, Internet.

15. Durch die Calle Elvira immer weiter nach Süden kommt man nach insgesamt 4,5 km wieder zur Plaza Nueva. Von hier kann man Richtung Südosten durch die Cuesta de Gomérez zur Alhambra hinauf gehen.

GPS-Track Stadtrundgang Granada

Essen & Trinken

Wanden & Trekking. Drinnen einkehren

Mehrere Bodegas und Tapa-Bars findet man in der Calle Navas, südöstlich der Plaza del Carmen (und die liegt an der Calle Reyes Católicos).

Auch im Viertel Albaicín findet man viele Bars (siehe Stadtrundgang).

Alcaucín, Granada

Wanden & Trekking. Draußen einkehren

Schöne Bars und Restaurants liegen auf der Plaza Nueva.

Deutlich ruhiger ist es etwas oberhalb am Darro. Auch dort kann man gut Einkehren mit Blick auf die Mauern der Alhambra (siehe Stadtrundgang).

Auf den Plätzen des Albaicín findet man immer wieder urige Kneipen.

Besonders nachmittags / abends sitzt man schön beim Bier oder Sherry auf der Plaza del Triunfo.

Wanden & Trekking. Links und weitere Tipps

Tapa-Bars in Granada: Auf dieser Webseite werden einige Tapa-Bars kurz vorgestellt. Ein paar Tipps daraus:

  • Café om Kalsum, Calle Jardines 17, marokkanische Tapas
  • Bar la Cabaña, Calle Doctor Marañon, Tapas
  • Café Bar Elvira, Calle Elvira 85, Tapas
  • Jazz Café Bohemia, Calle Santa Teresa 17

... siehe auch > Essen & Trinken in Spanien

weitere Tipps für Granada

Parque de las Ciencias: ein ganz besonderes Technik-Museum

Erstes Gitano-Museum, das von den "Zigeunern" selbst betrieben wird. Irgendwo im Ortsteil Sacromonte (wo sonst ...?), in Tourist Info mal fragen, wo genau das liegt!

> Bilder von Granada

Granada, Sacromonte

Wanden & Trekking. Links

Wanden & Trekking. Tipps zum Reisen in Spanien ...

... siehe auch > Hauptseite Spanien

Literatur: Führer, Karten ...

Wanden & Trekking. Wanderführer, Karten, Reiseführer

... siehe > Literatur Andalusien