Lechtal
Wandern

Das Tiroler Lechtal ist eine der letzten großen naturnahen Flusslandschaften in den Alpen und lädt besonders zum Wandern, Bergwandern, Radfahren und Mountainbiking ein.

Winterwandern Lechtal

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Allgemeines & Spezielles

Das Lechtal in Tirol gilt als eine der letzten Wildflusslandschaften Europas. Das breite Flussbett des Lechs kann frei agieren und bildet große Sand- und Schotterflächen. Dies bietet nicht nur einen sehr urwüchsigen Anblick, sondern führt auch zu einer großen Artenvielfalt im Tal.

Westlich des Lechtals ragen die Allgäuer Alpen schroff und hoch hinauf, auf der Ostseite tun dies die Lechtaler Alpen. So ist dieses Gebiet für Wanderer, Bergwanderer und Bergsteiger ausgesprochen vielfältig. Es erlaubt abenteuerliche Touren in der vergleichsweise wenig berührten Landschaft direkt am Lech, aber auch anspruchsvolle Bergwanderungen und alpine Touren in den begleitenden Gebirgszügen der Allgäuer und Lechtaler Alpen.

Wanderer und Bergsteiger freuen sich dabei über eine gute Infrastruktur mit vielen Übernachtungsmöglichkeiten und inem guten ÖPNV-System. Es gibt viele Tourenvorschläge für die Region, sei es als gedruckter Wanderführer oder im Internet.

Auch für die Einkehr ist gesorgt. Zahlreiche Hütten und Almen eignen sich sowohl für die Rast bei der Tagestour, als auch für die Übernachtung bei mehrtägigen Unternehmungen. Im Lechtal liegen viele kleine attraktive Orte, die ebenfalls sehr gut auf Bergwanderer und Bergsteiger eingestellt sind.

Durch die Region Tiroler Lechtal verlaufen zwei Fernwanderwege. Dabei richtet sich der Lechweg an Genusswanderer, die vor allem die einzigartige Landschaft erleben wollen. Der Adlerweg, der mit einem Teilstück durch die Region führt, spricht eher etwas sportlichere Bergwanderer und Bergsteiger an.

Wandern Lechtal

Das Tiroler Lechtal ist als Naturpark geschützt. Innerhalb des Parks arbeiten die Gemeinden sehr gut zusammen und liefern praktikable Informationen für Bergfreunde. So lassen sich auch im Internet verschiedene Broschüren herunterladen, in denen z.b. Wandervorschläge, Bergtouren oder Mountainbike Routen präsentiert werden. Die Links dazu findest du weiter unten.

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Wandern & Bergsteigen

Wanden & Trekking. Wandern

Wanderer kommen im Lechtal und seinen Seitentälern sowie in den mittleren alpinen Höhenlagen auf ihre Kosten. Almhütten oder Seen sind dabei bevorzugte Wanderziele, aber auch fantastische Aussichtspunkte.

Wanden & Trekking. Zwischen Elbingenalp und Holzgau auf dem Lechweg

Infos gibt ein kurzer Bericht einer Wanderung, die am Schwimmbad Bach (Bushaltestelle) startet und über den Lechweg nach Holzgau führt. Die Wanderung bietet 8 km, +370/-330 hm und 3:00 h Gehzeit. Hhier findest Du dazu die Karte, das Höhenprofil und den GPS-Track.

Wanden & Trekking. Weitere Wanderungen

Gut aufbereitete attraktive Wandervorschläge liefern die Seiten des Naturparks Lechtal.

Wandern Lechtal

Wanden & Trekking. Bergsteigen

Die Bergsteiger führt es höher hinaus. Die Berghütten der Alpenvereine oder die Gipfel der Lechtaler oder Allgäuer Alpen lohnen die Anstrengungen. Auch für diese Gruppe von Outdoorsportlern hat das Team des Naturparks schöne Bergtouren zusammengestellt.

Radfahren, Mountainbike

Durch die Weite des Tales ist die Umgebung des Lech nicht nur für Mountainbiker, sondern auch für Trekkingradler attraktiv. Schöne Radrouten verlaufen am Talboden zwischen den Orten.

Der Lechradweg führt auf einer attraktiven Trasse ohne große Herausforderungen. So kann man vor Ursprung des Lechtals wunderbar bis an die Donau fahren.

Die engeren Seitentäler und die Almregion sind dann wieder eher das Revier der Mountainbiker. Auch sie finden zahlreiche Tourenvorschläge.

Radfahren Lechtal

Literatur, Führer, Karten ...

Wanden & Trekking. Wanderführer

Rother Wanderführer Außerfern - Lechtal: Ehrwald, Lermoos, Reutte, Elbigenalp ... 50 Touren mit GPS-Tracks.

Der Rother Wanderführer Außerfern und Lechtal deckt den Bereich zwischen Ammergebirge, Allgäuer Alpen und der Inntalautobahn zwischen Telfs und Arlbergpass ab. Die Gebietsbezeichnung Außerfern ist nicht jedem geläufig, es handelt sich aber um ein äußerst attraktives Wandergebiet, das den größten Teil der Lechtaler Alpen sowie das Lechtal umfasst.

Wanderschwerpunkte in der Region, auch in diesem Wanderführer, liegen rund um Reutte und in dem Gebiet Lermoos - Ehrwald. Eingerahmt wird dieser Rother Wanderführer von den Wanderführer-Ausgaben Rother Allgäu 1 (Oberallgäu) und Allgäu 2 (Ostallgäu), Rund um die Zugspitze, Seefeld - Leutasch, Öttztal, Pitztal, Kaunertal und Arlberg - Paznaun.

Die vorliegende Ausgabe enthält 50 Wanderungen, Bergwanderungen und Bergtouren, die ein besonders großes Spektrum abdecken. Von der einfachen Talwanderung bis zu anspruchsvollen Gipfeltouren ist für jeden Geschmack etwas dabei. Die meisten Touren liegen dabei im mittelschweren, roten Bereich.

Von den Autoren Franziska Baumann und Dieter Seibert wurden sehr empfehlenswerte Touren ausgewählt. Dabei findet man - anders als in vielen anderen Alpenführern - sowohl Rundwege, als auch Streckenwanderungen und klassische Gipfeltouren (hin und zurück). Dabei sind sich die Autoren auch für einen kurzen Rundgang am Wasserfall von 1:20 h nicht zu schade. Die längste Tagestour dauert fast sieben Stunden und sogar eine zweitägige Tour über den Muttekopf wird beschrieben. Dazwischen gibt es Wanderungen und Bergtouren in allen Anspruchsklassen.

Im Inhaltsverzeichnis sind die zehn Lieblingstouren der Autoren markiert, und hier handelt es sich auch aus meiner Sicht um besonders empfehlenswerte Unternehmungen.

Die Aufmachung des Wanderführers ist rothertypisch praktisch und handlich. Die GPS-Daten kann sich der Leser von der Verlagsseite herunterladen. Viele Fotos im vorliegenden Werk sind sehr aussagekräftig und vermitteln einen Eindruck der beschriebenen Tour.

Fazit: Für einen Wanderurlaub oder ein Wochenende in der Region zwischen Mieminger Kette, Lechtaler und Allgäuer Alpen sowie Ammergebirge bietet dieser Führer eine breit gestreute Tourenauswahl und ist für Tagestouren aller Art sehr zu empfehlen.

Zugspitze vom Seebensee

Rother Wanderführer Allgäu 2: Ostallgäu und vorderes Lechtal. 55 Touren mit GPS-Tracks.

Rother Wanderbuch Wilde Wege Allgäu - Lechtal: Der Führer bietet besonders abenteuerliche Routen auf alten Jäger- und Hirtensteigen oder auch mal durch wegloses Gelände. Manche Routen weisen Kletterstellen bis zum 2. Grad auf. Das Buch ist also nichts für Bergneulinge oder Wanderanfänger. Für erfahrene Bergsteiger sind die 50 Routen aber äußerst attraktiv. Dazu gibt´s auch GPS-Daten.

Wanden & Trekking. Karten

Mayr Wanderkarten Tiroler Lechtal XL (2-Karten-Set): Wander-, Rad- und Mountainbikekarte. Maßstab 1:25.000.

Reisepraktisches

Wanden & Trekking. Taxi

  • Boden: 05635/231
  • Bschlabs: 05635/259
  • Steeg: 05633/5633 oder 0676/9309901

Wanden & Trekking. Anreise per Zug und Bus

Zur Anreise ins Lechtal mit öffentlichen Verkehrsmitteln ist folgendes interessant: Ab Bahnhof Reutte kann man kostenlos den Linienbus ins Lechtal benutzen, wenn man dort eine Unterkunft gebucht hat. Dazu kontaktiert man im Vorfeld den Vermieter, der neben der Buchungsbestätigung auch einen Voucher verschickt. Mit diesem Voucher und der Buchungsbestätigung kann man ab Bahnhof Reutte kostenlos ins Lechtal fahren.

Wanden & Trekking. Der Wanderbus ...

... im Tal kann mit Gästekarte kostenlos genutzt werden. In den Tourismusbüros der Naturparkregion Lechtal oder unter VVT.at (mit praktischem Fahrtenplaner) bekommt man aktuelle Fahrpläne und weitere Infos. Gruppen muss man anmelden beim Servicetelefon Postbus: +43 5672 71165. Montag bis Freitag 10 Uhr bis 16 Uhr. Alternativ im Tourismusbüro Holzgau, Telefon +43 56335 356. Bürozeiten Montag - Freitag 8:30 Uhr bis 12:00 Uhr.

Um abends von einem Ort in den nächsten zu kommen, z.B. nach einem Restaurantbesuch, benutzt man den Lechtal Nightliner. Das Ticket zum normalen Bus-Tarif wird beim Fahrer gelöst.

Wandern Lechtal

Wanden & Trekking. Tourist Information

Naturpark Lechtal: Untergiblen 23, A-6652 Elbigenalp, +43 5634 5315, info@lechtal.at.

Bei den Tourist-Infos gibt es das Heft Lechtal aktuell, in dem viele Informationen wie Busfahrpläne etc. zu finden sind.

Orte & Ausflugsziele

Wanden & Trekking. Auszeit-Dörfer

Vier Dörfer in den Seitentälern des Lechtales haben sich als sogenannte Auszeit-Dörfer zusammengeschlossen. Es handelt sich dabei um Kaisers, Gramais, Pafflar und Hinterhornbach. Alle diese Orte sind recht klein mit weniger als 100 Einwohner und haben sich einen naturnahen nachhaltigen Tourismus verschrieben. Eine touristische Infrastruktur wie z.B. ein Gasthaus ist aber überall vorhanden.

Wanden & Trekking. Elbingenalp

Elbingenalp ist vermutlich der älteste Ort im Tal und wurde im 9. Jahrhundert von Mönchen des Klosters St. Mang als Rodung angelegt. Elbigenalp und seine Umgebung, Mitterlechtal, unterstand dem Gericht Ehrenberg. Die Menschen lebten von der Landwirtschaft, durch die Tiroler Erbteilung wurden die Höfe aber immer kleiner und unrentabler. So begannen Arbeitsmigranten nach Schwaben zu wandern, auch die sog. Schwabenkinder, die dort auf den Höfen und in Betrieben arbeiten mussten.

Wanden & Trekking. Elmen

Schöner Dorfladen mit Kaffee und Kuchen.

Wanden & Trekking. Häselgehr

Interessante, sehenswerte Kirche.

Wanden & Trekking. Holzgau

Der Ort Holzgau wirkt besonders interessant durch seine reich verzierten Häuser. In der Nähe stürzt sich der Simmswasserfall die Hänge hinunter. Außerdem hat Holzgau eine berühmte Hängebrücke, die längste Hängebrücke in Tirol. Die Brücke ist etwa 200 m lang und führt in der Nähe des Simms-Wasserfalls über die Höhenbachschlucht. Der Lechweg führt hier hinüber. Über 100 Meter tiefer stürzt sich hier der Bach unter der Brücke durch. Die Hängebrücke wird sogar nachts angestrahlt und ist von Holzgau aus zu sehen.

Das Haufendorf Holzgau zählt 420 Einwohner und liegt auf 1103 m. 1315 wird der Ort erstmalig erwähnt. Der Große Krottenkopf ist mit 2656 m der höchste Gipfel der Allgäuer Alpen und liegt auf Holzgauer Gemeindegebiet. Holzgau hat einige Häuser mit spät barocken Lüftlmalereien (Frescotechnik). Die Kirche ist 600 Jahre alt und besonders sehenswert.

Der Gasthof Zum Bären gilt als gutbürgerliche Einkehr in Holzgau mit den typischen Tiroler Spezialitäten. Tägl. offen, +43 5633 5217. Zum abendlichen Bier geht´s dann z.B. in die Dorfalm. Im Winter auch zum Apres-Ski ... wenn man´s mag.

Sportgeschäfte mit Ausrüstungsverleih: Sport Knitel (10 % Ermäßigung für Übernachtungsgäste der Neuen Post). Eine Alternative ist Sport Stobl gegenüber.

Die Tourist-Info im Ortszentrum ist sehr freundlich und kompetent. Die Webcam Holzgau mit Livestream ermöglicht einen Blick auf die Wetterverhältnisse.

Wandern Lechtal

Wanden & Trekking. Steeg

Die Lechtaler Naturkäserei ist einen Einkehr-Besuch wert. Dort gibt es Käsesuppe, Speck- und Käsebrote, Heiße Wurst, Eis, Joghurt, Mehlspeisen uvm. Natürlich kann man auch Käse für daheim kaufen. Täglich geöffnet, +43 5633 5636.

Wanden & Trekking. Frederick Simms Hütte

Der Zugang zur Frederick-Simms-Hütte beginnt südlich von Stockach. Man läuft hin und zurück ca 15 km und überwindet dabei 950 Höhenmeter im Auf- und im Abstieg. Oben öffnen sich fantastische Aussichten, z.B. von der Simmshütte zum Allgäuer Hauptkamm.

Wanden & Trekking. Weitere empfehlenswerte Ausflüge

  • Neuschwanstein und Hohenschwangau bei Füssen
  • Füssen
  • Zugspitze
  • Reutte
  • Burgenwelt Ehrenberg mit Festung und Ausstellungen
  • Hängebrücke Highline179 bei Ehrenberg, 406 m lang

Land & Leute

Wanden & Trekking. Herkunft des Namens Lech

Aus dem keltischen Lic (steinreich, schnellfließend) wurde das lateinische liccus, später der Name Lech.

Wanden & Trekking. Geschichte

Aus dem Lechtal sind nur wenige prähistorische Funde bekannt. Man vermutet, dass aus der Allgäuer Region Kelten in das Lechtal gekommen sind, um hier zu jagen. Gefundene Beile, Pfeilspitzen und Dolche deuten darauf hin.

Der Großraum Räthien wurde 13 von Chr. unter Augustus von den Römern erobert. Außer einigen römischen Münzen aus der Umgebung von Reutte sind auis dieser Zeit keine Spuren im Lechtal zu finden. Die frühere keltische Bevölkerung wurde romanisiert, so entstand die Volksgruppe der Rätoromanen.

Beim Zerfall des römischen Reiches drangen u.a. die Alemannen, die sich selbst Schwaben nannten und ursprünglich zwischen Elbe und Oder zuhause waren, über die Donau in Rhätien ein und besiedelten das Gebiet. Auch Walliser und Bajuwaren wanderten in geringerer Zahl hier ein. Die Bevölkerung des Lechtals ist alemanisch geprägt, obwohl das Lechtal zum bajuwarischen Tirol gehört.

Die ersten Ansiedlungen erfolgten in zerstreuten Einzelhöfen und erst später lebte man in geschlossenen Dörfern. Viele Weiler und Einzelhöfe prägen noch heute die Siedlungsstruktur.

Wandern Lechtal

Das Lechtal war anfangs vermutlich eine Alpe, d.h. ein jahreszeitliches Weidegebiet. Darauf deutet auch der Name des ältesten Dorfes: Elbigenalp.

Erst ab dem 14. Jahrhundert sind einige schriftliche Quellen vorhanden.

Ab Mitte des 19. Jahrhunderts wurde das Obere Lechtal zum Armuts- und Abwanderungsgebiet. Viele Handwerker suchten sich anderswo Arbeit. Die sog. Schwabenkinder, häufig die Ältesten einer Reihe von Geschwistern, mussten nach der Schneeschmelze über die Berge ins benachbarte Allgäu auf die Kindermärkte wandern. Hier wurden sie von Agenten als billige Arbeitskräfte an reiche Allgäuer Bauern für eine Saison vermietet. Im Winter nach der Ernte kehrten sie zu ihren Familien nach Tirol zurück. Erst ab den 1920er Jahren änderte sich die schwierige Situation langsam.

Nach 1950 begünstigte eine bessere wirtschaftliche Situation steigende Einwohnerzahlen und Siedlungswachstum. Die Landwirtschaft, traditionell mit Gewerbe kombiniert, ging immer weiter zurück. Dienstleistungen wie der Tourismus wurden stärker.