Klapprad und Faltrad
Wandern

Ein paar Überlegungen zu Vorteilen und Nachteilen der modernen klapp- und faltbaren Fahrräder.

Faltrad

Auf dieser Seite:

  • Das Faltrad als praktisches Vehikel im Urlaub
  • Das Faltrad, um vom Parkplatz oder Bahnhof zum Wandereinstieg zu fahren

Auf separaten Seiten:

In letzter Zeit geht mir immer mal wieder die Idee durch den Kopf, ein Faltrad oder Klapprad anzuschaffen. Das hat bei mir vor allem zwei Motive:

Motiv 1: das Radeln zum Wandereinstieg

Bei vielen Wanderungen und Bergtouren kann ich nicht mit dem Auto, und schon garnicht mit dem Zug oder Bus bis zum Ausgangspunkt fahren. Die Haltestellen sind oft noch weit entfernt vom Beginn der Bergtour und für das Auto sind Almstraßen oder Forstwege meist gesperrt.

Wanden & Trekking. Wie wäre es, wenn ich einfach ein Klapprad aus dem Kofferraum nehmen könnte und zum Wandereinstieg radeln würde?

Bisher habe ich in solchen Fällen mein Mountainbike benutzt. Das ist grundsätzlich beim Radeln selbst die beste Lösung, aber bei der Anfahrt mit PKW, Bahn oder Bus sowie beim Verstauen des Rades am Wandereinstieg hätte das Klapprad diverse Vorteile gegenüber dem starren Mountainbike.

In der Bahn kann ich das Faltrad einfach in die Hand nehmen und zwischen den Sitzen oder in den Gepäckfächern verstauen. Ich muss weder für das Fahrrad extra zahlen, noch muss ich Fahrrad-Plätze reservieren.

An frequentierten Wochenenden laufe ich nicht Gefahr, mit meinem Fahrrad den Zug wegen Überfüllung nicht mehr betreten zu können. Wer rund um Ballungsgebiete wie Berlin, München oder Frankfurt an einem sonigen Sonntag nachmittag schon mal Zug gefahren ist weiß, dass die Fahrradabteile häufig total überfüllt sind.

Im ICE kann ich mein normales Fahrrad häufig sowieso nicht mitnehmen. Und wenn, dann muss ich vorher reservieren. Nötige Umstiege sind sowieso schon kompliziert, werden aber bei Zugverspätungen und verpassten Anschlüssen dann auch schnell mal unmöglich. Das alles passiert mir mit dem Klapprad oder Faltrad nicht, das ich entspannt mit ins Abteil nehmen kann.

Faltrad

Reise ich mit dem PKW kann, bringe ich das Klapprad oder Faltrad deutlich einfacher im Auto unter, als herkömmliche Modelle. Sobald ich das Auto samt Fahrrad längere Zeit irgendwo stehen lasse, spielt das Faltrad einen weiteren Vorteil aus. Ich kann es für Außenstehende unsichtbar im Kofferraum verstauen. Mein normales Fahrrad hingegen liegt offen im Auto und könnte eventuelle Einbrüche provozieren.

Noch ein Argument fällt mir für das Abstellen am Wandereinstieg ein. Das Klapprad kann ich sehr gut irgendwo verstauen oder verstecken. Das normale Fahrrad ist vom weiten deutlich sichtbar und auch im Wald kaum gut zu tarnen. Das Klapprad kann ich mit ein paar Zweigen tarnen und es mit einem langen Schloß an einen Baum ketten.

Nun bin ich aber etwas skeptisch, wie es mit den Steigfähigkeiten von Klapprad oder Faltrad aussieht. Außerdem sind die Routen zu den Wandereinstiegen nicht immer asphaltiert, eine gewisse Geländegängigkeit wäre also wünschenswert. Inwieweit das bei verschiedenen Modellen gewährleistet ist, verrät z.B. die Seite klapprad-faltrad-test.de. Dort findest Du auch Modelle, die z.B. als Fat Bike mit breiten Reifen genau für dieses Gelände gebaut sind - als E-Bike (Pedelec) mit elektrischer Unterstützung oder auf die herkömmliche ehrliche, aber schweißtreibende Art.

Motiv 2: die Flexibilität im Urlaub

Auch wenn ich in meinen Kombi zwei Fahrräder hinein bekomme, so ist die Ladefläche damit fast komplett ausgelastet. Und die Unterbringung auf dem Dachgepäckträger ist immer etwas sperrig und kostet Kraftstoff. Wären da zwei Klappräder oder Falträder für das Radfahren im Urlaub nicht die bessere Lösung?

Wanden & Trekking. Und wo liegen die Vorteile eines Faltrad während der Urlaubsreise?

Zuerst natürlich spart man eine Menge Gepäckvolumen. Das zahlt sich in öffentlichen Verkehrsmitteln wie Bus und Bahn aus, siehe oben. Das funktioniert aber auch im Flugzeug gut, da man das Faltrad zu einem normalen Gepäckstück verpacken kann. Allerdings muss man aufpassen, weil die Gewichtsgrenzen (20 kg, 23 kg) von Falrrädern oft überschritten werden. Ggf. musst Du für Übergepäck bezahlen.

Aber genauso erfreulich ist die Volumenersparnis im eigenen Urlaubs-Fahrzeug, und das ganz besonders, wenn Du auch mal im Auto übernachten willst. Dabei ist es egal, ob es sich um ein Wohnmobil oder einen PKW handelt. Weniger Gepäckvolumen ist immer praktisch.

Auf meinen Touren übernachte ich relativ häufig auf Campingplätzen. Dort lasse ich mein Auto samt Zelt gern stehen, wenn es mich zu einer Wanderung zieht. Die Einbruchsgefahr auf Wander-Parkplätzen ist auch in Deutschland mittlerweile relativ groß. Viele Geschichten aus meinem Bekanntenkreis bestätigen das. Da wäre das Faltrad, dass ich im Kofferraum parat habe und am Wander-Einstieg gut verstecken kann, vielleicht eine empfehlenswerte Methode, um zu den Wander-Einstiegen zu gelangen - während das Auto sicher auf dem Campingplatz steht.

Das gleiche gilt natürlich für kleine Besorgungen wie das morgendliche Brötchen oder Baguette holen. Oder für Besuche von engen Innenstädten, während ich das Auto oder Wohnmobil lieber am Stadtrand stress- und kostenlos parke.

Wie ich aber schon öfter beobachten konnte, werden sogar mehrtägige Radtouren mit den modernen Falträdern absolviert. Gute Gepäckträger, stabile Rahmen und ausgefeilte Schaltungen und Übersetzungen machen das möglich. Das einfache Klapprad, das ich aus den 70er Jahren kenne, ist mit den heutigen Modellen nicht mehr zu vergleichen - und hat heute eher Kultstatus als ausgefeilten praktischen Nutzen.

Faltrad

Wanden & Trekking. Fazit

Oft schon habe ich auf die Mitnahme von Fahrrädern auf eine Reise verzichtet, um mich mit den sperrigen Dingern vor Ort nicht belasten zu müssen. Vermisst habe ich den zweirädrigen Untersatz vor Ort dann aber genau so oft. Vielleicht löst ja in Zukunft das Faltrad das Problem - als vernünftiger Kompromiss zwischen Sperrigkeit und Nutzen.