Wie werde ich Bergführer oder Bergführerin?
Wandern

Ausbildung zum Staatlich geprüften Berg- und Skiführer in Deutschland - ein Überblick.

Edelweiß

Auf dieser Seite:

Auf separaten Seiten:

Allgemeines & Spezielles

Die körperlichen und technischen Anforderungen an Bergführer sind ausgesprochen hoch. Du solltest eine sehr gute körperliche Verfassung haben und viel Erfahrung im Klettern, Bergsteigen und Skifahren in unterschiedlichem Gelände mitbringen. Dann kannst Du Dir überlegen, ob Bergführer*in sein Dein Berufswunsch ist, ob Du die Anforderungen erfüllen kannst und ob Du die Ausbildung machen willst.

Staatlich geprüfter Berg- und Skiführer ist eine in den Alpenländern geschützte Berufsbezeichnung. Die ca. drei Jahre dauernde Ausbildung steht in Bayern unter Aufsicht der Technischen Universität München (TUM) und wird vom Verband Deutscher Berg- und Skiführer (VDBS) organisiert. Hier geht es um Führungen alpiner Touren. Für leichtere Bergwanderungen reichen andere Lizenzen wie die des Tiroler Bergsportführer.

Während der Ausbildung nennen sich die angehenden Bergführer "Aspirant*in" und werden im Verband als außerordentliche Mitglieder geführt.

Ausbildung zum Berg- und Skiführer

Um als Bergführer in den Alpen und anderen Gebirgen mit ähnlichem Regelwerk arbeiten zu können, ist eine entsprechende Ausbildung notwendig. Die Ausbildung erfolgt in Deutschland über den Verband Deutscher Berg- und Skiführer (VDBS).

Geführte Bergtour

Für die Zulassung zur Ausbildung werden die Fähigkeiten des Bewerbers überprüft, es muss auch ein aussagekräftiger Bericht über die bislang gemachten Touren vorgelegt werden.

Die Ausbildung im engeren Sinne dauert i.d.R. drei Jahre und beinhaltet praktische und theoretische Elemente. Sie umfasst unter anderem Themen wie Führungstechnik, Didaktik, Pädagogik, Wetterkunde, Geologie, Lawinenkunde, Kletter- und Sicherungstechniken, Tourenplanung, Risikomanagement, Orientierung, Ausrüstung, Rettungstechniken, Ökologie uvm. Innerhalb der Ausbildung muss ein Praktikum bei einer Bergschule für mindestens 36 Tage absolviert werden und es finden zwischendurch immer wieder Prüfungen statt.

Falls der Beruf etwas für Dich sein könnte, solltest Du dich beim VDBS informieren, welche Voraussetzungen genau für die Ausbildung erforderlich sind und wie der konkrete aktuelle Ausbildungsverlauf aussieht.

Prüfungen und Praktische Erfahrungen als Bergführer

Nach der Ausbildung musst du vielfältige Prüfungen ablegen, um deine Fähigkeiten als Bergführer nachzuweisen. Dies umfasst mündliche, schriftliche und praktische Prüfungen.

Nach erfolgreichem Abschluss der Ausbildung ist es dann aber auch wichtig, praktische Erfahrungen zu sammeln, bevor man selbstständig mit Bergsteigergruppen unterwegs ist. Dies kann durch Begleiten von Touren mit erfahrenen Bergführern oder Bergführerinnen und die Arbeit als "Bergführer in Ausbildung" geschehen.

Eine bestimmte Anzahl von begleiteten Touren und Erfahrung im Umgang mit verschiedenen Bergsportsparten in unterschiedlichem Gelände ist notwendig, um als vollwertiger Bergführer anerkannt zu werden.

Globetrotter

Verband und Weiterbildung

Nachdem du Bergführer geworden bist ist es wichtig und auch verpflichtend zum Erhalt der Lizenz, deine Kenntnisse auf dem neuesten Stand zu halten. Fortbildungen und Weiterbildungen sind in diesem Berufsfeld entscheidend. Die offizielle Lehrmeinung, die im Falle eines Falles auch rechtlich relevant wird, ändert sich immer wieder. Wenn der Bergführer die aktuelle Lehrmeinung nicht beachtet hat und ein Unfall passiert, muss er haftungsrechtlich und strafrechtlich dafür gerade stehen.

Es ist üblich, dass Bergführer Mitglieder in den einschlägigen Verbänden werden. Der VDBS ist der maßgebliche Verband für Bergführer in Deutschland. Auch eine Berufshaftpflichtversicherung ist dann sicher sinnvoll.

Fazit

Wer sein Hobby Bergsteigen als Bergführer zum Beruf machen will, der muss schon eine ganze Menge Erfahrung und Können mitbringen. Die anschließende Ausbildung ist sehr anspruchsvoll und mit einigen Kosten verbunden. Dafür hat man danach aber eine hervorragende Qualifikation und ein Berufsleben mit vielen Freiheiten. Und viel Bewegung an frischer Luft mit (meist) netten Menschen.

Möchte man aber erst mal schauen, ob das Führen von Wander- und Trekkinggruppen auch das richtige ist, dann kann man als Wanderreiseleiter bei einem der bekannten Wanderreiseveranstalter anheuern. Hier sind die sportlichen Hürden geringer und man fängt nach kurzer Ausbildung gleich an zu arbeiten und wird dafür bezahlt - wenn auch bei weitem nicht so gut wie ein staatlich geprüfter Berg- und Skiführer.