1. Nicht auf Wetterprognosen verlassen
Trotz modernster Messverfahren sind Wettervorhersagen ungenau. Im Idealfall sollten sie nur immer für den nächsten Tag herangezogen werden. Ausführliche Textprognosen, die unter Alpenverein.de/DAV-Services/Bergwetter abrufbar sind, eignen sich für eine Bergtour.
2. Erkennen von Wetterverhältnissen
Ein Blick auf die Polarfrontenjetstreams hilft dir, großräumige Wetterverhältnisse zu erkennen. Ähnlich wie dir Höhenschichtlinien helfen, eine Geländeform zu bestimmen, kannst du anhand von Stromlinien Hoch und Tief erkennen. V-förmige Stromlinien zeigen südwärts und kündigen ein Tief an, während A-förmige Stromlinien nach Norden zeigen und ein Hoch ankündigen. Die Karte "300 hPA Stromlinien und Wind", die du unter Wetterzentrale.de abrufen kannst, enthält nützliche Informationen.
3. Wolken als Wetterboten
Anhand der verschiedenen Wolkentypen Stratus, Cumulus und Cirrus kannst Du das Wetter einschätzen und Wetterumschwünge erkennen (siehe Grafik - zum Vergrößern klicken). Cirren weisen auf das Herannahen einer Kalt- oder Warmfront hin und sehen wie ausgefranste Federn aus.
4. Mach dich klein!
Ein Gewitter in den Bergen kann Alpinisten in Lebensgefahr bringen. Befindest Du dich an einer exponierten Situation, solltest Du dich sofort in Sicherheit bringen. Kannst Du das nicht, solltest Du dich mit geschlossenen Füßen auf deinen trockenen Rucksack kauern. Die Kontaktfläche zum Boden sollte so klein wie möglich sein.
Nähere Infos siehe > Verhalten bei Gewitter
5. Windchill-Effekt nicht unterschätzen
Bei starkem Wind können bereits bei -5 °C Erfrierungen eintreten, besonders an exponierten Körperteilen. Mit Kleidung nach dem Zwiebelprinzip bist du gegen Temperaturschwankungen perfekt gewappnet.
Nähere Infos siehe > Kälteschutz
6. Die richtige Orientierung
Verlierst Du bei Nebel oder Sturm die Orientierung, kann das sehr gefährlich werden. Wichtig ist, nicht in Panik zu verfallen, da Du sonst einen Abhang oder eine Felsspalte übersehen könntest. Du solltest im Notfall an Ort und Stelle bleiben und dich warmhalten. 7. Über die Schneefallgrenze informieren
Ein Schneefall kann dich auch im Sommer überraschen und Wege und Markierungen verschwinden lassen. Bei einer vorhergesagten Kaltfront solltest du dich richtig ausrüsten und die Schneefallgrenze beachten.
8. Vorbereitung auf Extreme
In den Bergen bist Du nie vor Extremen sicher - Hitze im Winter ist genauso möglich wie Schnee im Sommer. Eine Warmfront kann zu Tauperioden oder starken Niederschlagsmengen führen, die sämtliche Hangpartien in Sturzbäche verwandeln können. Die Tourenplanung solltest Du bei Durchgang einer Warmfront anpassen.

9. Der gefährliche Südföhn
Der Südföhn kann eine erhöhte psychische Labilität und euphorische Stimmungslagen hervorrufen. Du wirst risikobereiter und anfälliger für Fehler. Dieses Wetterphänomen tritt an 30 bis 60 Tagen im Jahr auf.
10. Vergiss nicht den Biwaksack
Egal, wie das Wetter wird, solltest du immer auf die richtige Ausrüstung achten, denn sie kann dein Leben retten. Der perfekte Begleiter auf allen längeren Bergtouren ist ein Biwaksack, da er vor Kälte, Nässe und Wind schützt. Mehr Infos und Tipps zum Bergwetter gibt es hier im kostenlosen Alpinwetterguide!

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