Mount Everest
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Mount Everest, vom Gokyo Peak

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Mount Everest

Der Mount Everest ist mit 8.844 Metern über Meeresspiegel der höchste Berg der Erde. Er wurde 1852 bei der Vermessung Indiens entdeckt und befindet sich auf der Grenze von Nepal zu Tibet.

Auf Nepalesisch wird der Berg Sagarmatha (Himmelsgöttin) und auf Tibetisch Qomolangma (Mutter des Universums) genannt.

1852 gaben die aus Indien kommenden englischen Vermesser dem Berg den Namen "Gipfel XV". Der heutige Name Mount Everest wurde 1865 zu Ehren von Sir George Everest ursprünglich als Zwischenlösung eingeführt. Everest war im Dienst der englischen Krone als Chef aller britischen Landvermesser tätig und erwarb sich mit der Kartierung Indiens große Verdienste.

Wanden & Trekking. Geologie

Wie der gesamte Himalaya hob sich die Masse des heutigen Mt. Everest durch tektonische Bewegungen. In diesem Fall prallte der indische Subkontinent im Eozän (vor etwa 50 Millionen Jahren) auf die eurasische Platte. Er bohrt sich immer noch mit einer Geschwindigkeit von etwa drei Zentimeter pro Jahr in den asiatischen Kontinent. Der Mt. Everest wächst immer noch infolge dieser Kräfte, allerdings nur wenige Millimeter im Jahr. Die werden durch die Erosion gleich wieder mehr oder weniger ausgeglichen.

Im Everest-Massiv bestehen die unteren Schichten hauptsächlich aus metamorphem Gestein (durch den Aufprall umgeformt). Es handelt sich vor allem grobkörnige Schiefergesteine, aber auch Gneise und Granite. Weiter oben findet man große Einsprengungen von Granit, die hell gefärbt sind und zu riesigen Blöcken erodieren.

Auf über 7.500 Meter Höhe liegen Sedimentgesteine, die sich einst am Grund des Tethys-Meeres befanden, und die nur in sehr geringem Maße der Metamorphose unterlagen. Die Tone, Schlicke und Kalküberreste von Korallen wurden in Sandstein, Schiefer und Kalkstein umgewandelt.

Diese Schicht hat eine helle gelbliche Färbung und wird von den Bergsteigern als "Gelbes Band" bezeichnet. An der Südwestseite des Everest liegt es niedriger als an der Nordseite. An letzterer ist es etwa 120 Meter dick und liegt auf über 8.000 Meter Höhe. Das Band trägt zum charakteristischen Bild des Mount Everest bei.

Die oberste Gipfelpyramide des Everest besteht aus reinem grauen Kalkstein mit Sand- und Schutteinlagerungen.

Aufstieg zum Kala Patar

Wanden & Trekking. Mythologische Bedeutung

Wie praktisch alle markanten Gipfel der Khumbu-Region ist auch der Mt. Everest für die Sherpas ein heiliger Berg. Der Buddhismus ist bei diesem Volk - wie in Tibet - mit viel älteren Riten verschmolzen. Nach dem Volksglauben der Sherpas bewohnen Geister und Dämonen Quellen, Bäume und Gipfel.

Aus diesem Grund wird vor einer Besteigung des Mount Everest von den Sherpas eine Opferzeremonie durchgeführt, die sogenannte Puja. Die Sherpas sind davon überzeugt, dass eine Puja zwingend notwendig ist, um Unheil abzuwenden. Dieses Opferfest ist für ihren Seelenfrieden unabdingbar und im Allgemeinen nehmen auch alle westlichen Expeditionsteilnehmer daran teil. Nach dem Glauben der Sherpas sind sonst die Berggötter zornig, und zwar nicht nur gegenüber den Ausländern, sondern insbesondere gegenüber den Sherpas, da sie die Besteigung zugelassen haben.

Viele religiöse Symbole wie Manisteine und Stupas mit Gebetsfahnen sind am Fuß des Mt. Everest präsent (mehr zum tibetischen Buddhismus und seinen Symbolen findest Du unter Buddhismus). Auf dem Weg zum Everest Basislager, zwischen Dingboche und Lobuche, ist ein "Friedhof" für alle Opfer des Everest angelegt. Jedem Toten wird mit einem Stapel aufgetürmter Steine die letzte Ehre erwiesen.

Im Gegensatz zur Britischen Expedition von Francis Younghusband im Jahre 1904, die sich gewaltsam ihren Weg durch Tibet bahnte, wurde bei späteren Expeditionen die über Tibet kamen versucht, eine Genehmigung durch den Dalai Lama zu erhalten. Genehmigungen der nepalesischen Behörden waren auch nur schwer oder garnicht zu bekommen. Es dauerte bis zum Jahr 1921, ehe der Dalai Lama der Royal Geographic Society die Erlaubnis für Everest-Expeditionen gab. Diese organisierte daraufhin 1921, 1922 und 1924 ihre Expeditionen zum Everest.

Wanden & Trekking. Vermessung

Die Angabe für die Gipfelhöhe des Mount Everest wurde seit der ersten Messung 1852 mehrfach korrigiert. Die erste Höhenangabe stammt aus dem Jahre 1856, als aus Angaben von sechs verschiedenen Vermessungsstationen (als Referenzpunkte) 8.840 m errechnet wurden. Das war schon erstaunlich genau, denn die Stationen befanden sich über 150 km vom Everestmassiv entfernt, da die Vermesser des britischen Indian Survey nicht in Nepal einreisen durften.

Die lange Zeit geltende Höhenangabe von 8.848 m war vom Survey of India 1954 aus den Messdaten von insgesamt zwölf Vermessungsstationen als Mittelwert errechnet worden. Die Angabe basiert auf der Höhe des Felssockels. Die Stärke der Schicht aus Eis und Schnee an der Spitze schwankt je nach Jahreszeit und Intensität des Monsuns stark, etwa im Bereich 1-3 m.

Eine der letzten Messungen stammt aus dem Mai 2005, durchgeführt von einer chinesischen Expedition. Sie ergab für den Berg eine Höhe von 8.844,43 Metern, bei einer kalkulierten Ungenauigkeit von 21 Zentimetern.

Nach einer Hypothese von japanischen Forschern war der Mt. Everest vor 20 Millionen Jahren über 15 km hoch. Durch ein Erdbeben wurde er kleiner. Die Theorie stützt sich auf die Untersuchung einer Gesteinsverwerfung, die an der nördlichen Seite des Berges entdeckt wurde.

Andere Geologen sagen, dass auf der Erde infolge des Drucks aus Gesteinsmasse und aufgrund der Temperaturen in der Tiefe eine Bergerhebung um wesentlich mehr als 9.000 m nicht dauerhaft möglich sei, da die Erdkruste nicht mehr Gewicht trage, und ein Gebirge von unten entsprechend abschmelze. Diese These ist aber im Laufe der Zeit immer umstrittener geworden und hat kaum noch Anhänger.

Mount Everest vom Kala Patar

Wanden & Trekking. Besteigungen

Seit der Entdeckung des Everest als höchsten Berg der Erde (1852) mussten 21 Menschen ihr Leben lassen, 15 Expeditionen aufbrechen und 101 Jahre vergehen, bis der höchste Punkt des Everest schließlich zum ersten Mal betreten wurde.

1951 kam es zur Schließung der tibetischen Route durch die Chinesen.

Der Gipfel wurde geschichtlich bewiesen erstmals am 29. Mai 1953 durch den Neuseeländer Sir Edmund Hillary und den Sherpa Tenzing Norgay aus Nepal von Süden her bestiegen. Die britischen Bergsteiger Mallory und Irvine blieben bei einem früheren Versuch am Berg und es ist unklar, ob sie den Gipfel vor ihrem Tod ereicht hatten. Die berühmte Antwort von Mallory auf die Frage, warum er den Gipfel besteigen wolle, war: "Weil er da ist!".

Die Erstbesteigung von chinesischer Seite aus gelang angeblich einer chinesischen Expedition im Jahr 1960. Dieses wird jedoch seitens der Fachwelt stark in Zweifel gezogen, da es keine Dokumentation über den Erfolg sowie widersprüchliche Ortsangaben über die Gipfelregion gibt. Daher wird offiziell auch oft das Jahr 1975 als Jahr der Erstbesteigung über die Nordroute angegeben, als eine ebenfalls chinesische Expedition den Gipfel eindeutig erreichte. Es ist unklar, ob die 1924 am Mount Everest verunglückten George Mallory und Andrew Irvine vor ihrem Tod den Gipfel über diese Route erreicht haben.

Die erste Frau auf dem Gipfel war 1975 die Japanerin Junko Tabei.

1978 bezwangen Reinhold Messner und Peter Habeler den Gipfel erstmals ohne zusätzlichen Sauerstoff. Drei Tage später erreichte Reinhard Karl aus der selben Expedition als erster Deutscher den Gipfel. Im selben Jahr war mit Robert Schauer der erste Österreicher auf dem Gipfel.

1980 gelang die erste Winterbegehung der Südsattelroute durch eine polnische Expedition. Am 17. Februar erreichten Leszek Cichy und Krzysztof Wielicki den Gipfel, wobei sie mit Temperaturen bis zu minus 45 Grad und Windgeschwindigkeiten von fast 200 Kilometer/Stunde zu kämpfen hatten.

Seit den 1980er Jahren ist eine regelrechte Everest-Euphorie ausgebrochen. Dementsprechend ist die Zahl der Bergsteiger, die den Gipfel erklommen haben, deutlich angestiegen. Sie reichen von erfahrenen Alpinisten bis zu sportlichen Anfängern, die sich darauf verlassen, von ihren bezahlten Führern zum Gipfel gebracht zu werden. Ein häufig genannter Preis hierfür sind 70.000 US-Dollar, es geht aber auch deutlich günstiger. Fünfstellig ist die Summe aber in jedem Fall.

Permanent wächst das Müllproblem und es steigt die Anzahl der Toten am Berg. Gleichzeitig gibt es skurrile Rekorde: Einige berühmte Leistungen stellten die Besteigungen von Tom Whittaker (GB; erster Beinamputierter; 1998), Erik Weihenmayer (USA; erster Blinder; 2001) und Mark Inglis (NZ; erster doppelt Beinamputierter; 2006) dar.

Das Expeditions-Bergsteigen am Everest in der klassischen "Himalaya-Belagerungstaktik" wird seit den Erfolgen Reinhold Messners (1980 Alleingang ohne Sauerstoff) immer kritischer betrachtet: Die Anziehungskraft des höchsten Berges der Erde lockt zu viele, die sich dieser Herausforderung nur stellen können, wenn sie sich umfangreich Hilfe kaufen: Träger, die sie vom Schleppen aller Lasten außer der minimalen persönlichen Ausrüstung entbinden. Anfang jeder Saison werden von den Sherpas Seile gespannt, sogar die Zelte und die Schlafsäcke der Kunden werden von Sherpas getragen, damit der teuer zahlende Gast seine Kräfte für den Gipfel aufsparen kann. Von vielen großen Bergsteigern wird der Mount Everest wegen des großen Andrangs mittlerweile gemieden.

Die Probleme rund um den Everest kulminierten in der Katastrophensaison 1996, als auf beiden Seiten des Everest zwölf Menschen ihr Leben ließen, weil sie von plötzlichen Wetterumschwüngen hoch oben überrascht wurden. Diese Ereignisse sind in dem IMAX-Film "Everest - Gipfel ohne Gnade" und in dem Buch von Jon Krakauer "In eisige Höhen" beschrieben. Auch andere Autoren beschreiben dieses Ereignis, Tipps dazu siehe unter Literatur weiter unten.

Hans Kammerlander hat 1996 den Aufstieg ohne Sauerstoff in nur 17 Stunden ab vorgeschobenem Basislager (6400 m) geschafft. Nach seinem Blitzaufstieg fuhr er als erster Mensch auf mitgeführten Skiern wieder hinab.

Die bis dahin schnellste Besteigung gelang dem Sherpa Pemba Dorje, welcher am 2004 den Aufstieg vom Basislager zum Gipfel in nur 8:10 Stunden schaffte.

Im Juni 2006 erstieg der englische Bergsteiger Graham Hoyland den Mount Everest in einer Reproduktion der Originalkleidung von George Mallory. Nach dem Gipfelgang lobte er diese Uraltkleidung als ausgesprochen bequem und zweckmäßig. Hiermit war eines der zuvor als gewichtig angesehenen Argumente widerlegt, dass die 1924 in Gipfelnähe verschollenen Mallory und Irvine es in ihrer Kleidung niemals bis oben auf den Gipfel hätten schaffen können, aufgrund zu starker Auskühlung und Erfrierungsgefahren in ihrer angeblich wenig geeigneten Ausrüstung.

In den Mai-Tagen der Saison 2006 stand der 3000. Mensch auf dem Gipfel.

Mount Everest mit Khumbu-Gletscher

Wanden & Trekking. Routen

Am Everest gibt es bis heute insgesamt 15 Routen. Sechs befinden sich auf der Südwestseite (also von der klassischen nepalesischen Seite aus), sieben sind auf der Nordseite (auf tibetischer Seite) und weitere zwei auf der Ostseite des Berges. Die beiden Standardrouten sind die Südroute und die Nordroute. Die weiteren Routen sind technisch deutlich schwieriger und zum größten Teil nur einmal begangen worden.

Wanden & Trekking. Südroute

Die Südroute gilt als Standardroute und wurde auch bei der Erstbesteigung gewählt. Vom Basislager auf der nepalesischen Südseite auf ca. 5.400 m führt sie zunächst durch den Khumbu-Eisbruch, eine steile Passage, in der das Gletschereis aus dem Western Cwm 600 m abfällt und in Blöcke zerbricht, die den Aufstieg sehr erschweren. Da sie aufgrund der Eisbewegung jederzeit umstürzen können, ist es nur zu kühlen Tageszeiten ratsam, sie zu durchklettern. Der Khumbu-Eisbruch wird jeweils zu Saisonbeginn von einem Team aus Sherpas mit Leitern und Fixseilen gesichert. Diese gesicherte Route wird von allen Expeditionen gemeinsam genutzt.

Die weitere Route führt durch das Western Cwm. Nachdem man das Kar durchquert hat, klettert man in die vergletscherte westliche Lhotse-Flanke. Sie ist etwa 60 Grad steil und umfasst 1.000 Höhenmeter. Von der Lhotseflanke schwenkt die Route zum zwischen Lhotse und Everest gelegenen Südsattel (South Col) auf ca. 8.000 m Höhe, wo fast alle Expeditionen das Hochlager für die Gipfeletappe einrichten. Es wurden allerdings auch schon noch höher gelegene Lager eingerichtet. Vom Südsattel aus führt der Weg den Grat des Everest hinauf bis zum Südgipfel ca. 100 Höhenmeter unterhalb des eigentlichen Gipfels, dann über das letzte große Hindernis, eine etwa 12 m hohe, fast senkrechte Felskante, den Hillary Step.

Wanden & Trekking. Nordroute

Die Alternative zur populären Südroute ist die Nordroute von der tibetischen bzw. chinesischen Seite aus. Sie beginnt im Rongbuk-Tal mit einem Basislager in ca. 5.300 m Höhe und führt in einem Zweitagestrek mit Yak-Transport in das Tal des östlichen Rongbuk-Gletschers, wo sich am Fuß der Nordsattel-Wand das vorgeschobene Basislager (ABC, advanced base camp) befindet. Dann geht die Tour den Steilhang hinauf auf den Nordsattel (North Col) mit ca. 7.000 m Höhe, von wo aus die ausgesetzten Gipfelgrate (Nordgrat, Nordostgrat) den weiteren Aufstieg über geringer geneigte Grate (im Vergleich zur steileren Südroute) ermöglichen.

Ernsthaftes kräftezehrendes und klettertechnisches Hindernis ist hinter dem letzten Lager in ca. 8.300 m Höhe hoch auf dem oberen Grat die mittlere der drei Felsstufen ("Second Step") mit einer Lage auf ca. 8.605 m, einer Höhe von ca. 12 m und einer Neigung von über 70 Grad. An dieser Stufe wurde 1975 von chinesischen Bergsteigern eine Leiter befestigt. Von dort führt die Gratroute mit relativ geringer Neigung, jedoch weitem Weg auf den Gipfel. Der Second Step ist ein historischer Ort: an ihm soll die letzte Gipfelmannschaft der englischen Expedition von 1924, George Mallory und Andrew Irvine, gesehen worden sein. Die Fachwelt streitet seither, ob es einem von ihnen gelungen sein könnte, die Stufe zu überwinden um dann am Abend oder in der Nacht den Gipfel zu erreichen.

Wanden & Trekking. Gipfel und Routenvergleich

Endpunkt beider Hauptrouten ist ein nur ca. 2 m² großes Gipfelplateau, auf dem seit 1975 ein Aluminium-Vermessungs-Stativ der Chinesen stand - 2002 war das Stativ aber nicht mehr zu sehen.

Die chinesische Nord-Route hat im Vergleich zur nepalesischen Südroute den Vorteil, mit ca. 40.000 US-$ (Stand 2005) aufgrund logistischer Vorteile (niedrigere Gebühren für die staatliche Genehmigung einer Expedition, Fahrt zum Basecamp mit LKW, geringere Zahl der notwendigen Yaks und Träger, geringere Zahl der Sauerstoffflaschen u. v. a.) für den zahlenden Kunden um ein Drittel "preiswerter" zu sein. Die Erfolgsrate der Nordroute ist jedoch aufgrund der sehr weiten Wege geringer als auf der Südroute. In jedem Fall muss man sich der Gefahren des geringen Sauerstoffgehalts der Luft, plötzlicher Wetter-Umschwünge und heftiger, äußerst kalter Winde auf den Graten bewusst sein. Der Aufenthalt in der so genannten "Todeszone" oberhalb 7.500 m ist auf der Nordroute um einen bis zwei Tage länger und dementsprechend ist das Risiko, wegen widrigen Wetters oben festzusitzen oder gar unterwegs in Nebel oder Schneesturm zu geraten, auf der Nordseite höher.

Die Routen auf den hohen Hängen des Mount Everest sind von den Leichen verunfallter oder erschöpft erfrorener Bergsteiger gesäumt: Weit über 200 Menschen ließen beim Versuch der Besteigung ihr Leben. Zu groß ist ganz offenkundig die Versuchung für viele nicht ausreichend Erfahrene, unbedingt auf dem höchsten festen Punkt der Erdoberfläche stehen zu wollen. Obendrein wird die Entscheidung zur Umkehr bei widrigen Verhältnissen wegen der schlechteren Reaktion und des eingeschränkten Denkvermögens infolge Anstrengung und Sauerstoffmangels erschwert.

An manchen der jeweils sehr wenigen "Fenster-Tage" im Jahr (im Mai, vor dem Aufkommen des Monsuns) stauen sich an den klettertechnisch schwierigeren, mit Fixseilen gesicherten Stellen die Aufstiegswilligen teils mehrere Stunden lang: die Zeit verrinnt, man kühlt aus beim Warten, und die Gefahr steigt, nicht mehr im Tageslicht absteigen zu können. Wer hoch oben am Everest in die zweite Nacht gerät (der Endaufstieg muss in der Nacht davor vor Mitternacht beginnen), der hat extrem schlechte Aussichten, ohne schwere körperliche Schäden (erfrorene Zehen, Füße, Finger, Nase) wieder vom Berg herabzukommen. Auch die Hilfsmöglichkeiten der Bergführer sind in der extremen Umgebung auf den letzten zwei Höhenkilometern sehr begrenzt. Hilfeleistung unterbleibt oft auch deshalb, weil keine Kräfte mehr vorhanden sind oder auch weil dem Hilfeleistenden die Chance, selbst noch auf den Gipfel zu kommen, verwehrt bleiben könnte.

Mount Everest und Nuptse

Wanden & Trekking. Sonstiges

Aufgrund der großen Höhe beträgt der Luftdruck auf dem Mount Everest mit 326 mbar nur knapp ein Drittel des Normaldrucks auf Meeresspiegelniveau (temperaturabhängige barometrische Höhenformel). Hierdurch verschiebt sich der Siedepunkt des Wassers von 100 °C bei Normalbedingungen auf nur 70 °C. Auch soll es so genanntes "Freak Weather" geben können, gefährliche Luftdruck- und Windverhältnisse, die weitere Luftdruckabsenkung zur Folge haben können mit noch weniger Sauerstoff als normal. "Freak Weather" wird teils für die Katastrophe vom Mai 1996 mitverantwortlich gemacht, auch bei perfekt trainierten Bergsteigern eine erhebliche Schwächung durch extremen Sauerstoffmangel ausgelöst zu haben.

Der Franzose Didier Delsalle ist als erster Mensch mit einem Hubschrauber 2005 auf dem "Dach der Welt" gelandet. Delsalle setzte seinen Serienhubschrauber Eurocopter Modell Ecureuil/AS 350 B 3 in 8850 Metern Höhe auf dem Mount Everest auf.

Wanden & Trekking. Literatur

Reinhold Messner: Mallorys zweiter Tod. Das Everest-Rätsel und die Antwort. Piper 2000, ISBN 3-492-23300-7

Jochen Hemmleb, Larry A. Johnson, Eric R. Simonson: Die Geister des Mount Everest. Die Suche nach Mallory und Irvine. Frederking & Thaler 2001, ISBN 3-89405-108-6

Krakauer, John: In eisige Höhen (Into Thin Air). Bericht über eine der kommerziellen Everest-Expeditionen, die 1996 viele Tote forderten.

Anatoli Boukreev: Der Gipfel. Das gleiche Ereignis wie bei Krakauer, aber aus anderer Sicht.

Lene Gammelgaard: Die letzte Herausforderung. Nochmal das gleiche Ereignis, nochmal aus anderer Sicht.

Wanden & Trekking. Tipp:

Besonders interessant ist es, die letzten drei Bücher hintereinander zu lesen. Das gewährt tiefe Einblicke in die Mentalität der Akteure: Egomanie, gegenseitige Schuldzuweisungen, die Rolle von Ehrgeiz und kommerzieller Interessen, aber auch Hilfsbereitschaft und Kameradschaft. Alle sind erhältlich bei Amazon.

Wanden & Trekking. Weblinks