Geographische Gliederung
Dreiviertel der Fläche Kubas sind Ebenen, die zwischen 0 und ca.
100 m üNN liegen. Diese flachen Landschaften erscheinen sehr einförmig.
Wenn Sedimentgestein als anstehendes Gestein die Bildung guter Böden
zur Folge hatte, wird meist großflächig Zuckerrohr angebaut.
Bei Serpentin als anstehendes Gestein entwickelten sich unfruchtbare Böden,
die nur eine extensive Weidenutzung ermöglichen. Weideflächen
verbuschen seit einigen Jahrzehnten mit dem aus Afrika eingeschleppten
"Marabú" (Dichrostachys cinerea).
Ostkuba
ist gebirgig. Die höchsten Berge befinden sich hier in der Sierra
Maestra mit dem 1.974 m hohen Pico Turquino. Weiter nordöstlich
befindet sich das Sagua-Baracoa-Massiv. Nördlich des Gebirges gibt
es tropischen Regenwald. Südlich des Gebirges liegt eine trockene
Ebene, mit Guantanamo als trockensten Bereich von Kuba.
In Mittel-Kuba erheben sich das Escambray - und das
Sancti-Spiritus-Gebirge. Aber dominiert wird in Zentralkuba die Landschaft
von weiten Ebenen. Diese Ebenen wurden vollkommen entwaldet und dienen
hauptsächlich der Zuckerrohr-Produktion.
Westkuba entspricht etwa der Provinz Pinar del Río.
Landschaftlich am prägendsten ist die Gebirgskette. Das Guaniguanico-Massiv
gliedert sich in zwei Gebirgsketten - die Sierra del Rosario und die Sierra
de los Organos. Die Sierra del Rosario ist geologisch sehr vielgestaltig,
mit Gesteinen unterschiedlichster Zusammensetzung und Entstehungszeit.
Sie besitzt ein variableres Relief als die Sierra de los Organos, mit
der höchsten Erhebung Westkubas, dem Pan de Guajaibón (692
m).
In der Sierra de los Organos kann man im groben drei Reliefniveaus erkennen,
ebene Flächen bei 100 bis 130 m, die unterschiedlich stark abgetragenen
Hügel der Pizarras und die Gipfelbereiche der Kalksierren bei 400
bis 500 m. Die Gipfelbereiche der Sierren sind Reste der miozänen
Rumpffläche, von deren Niveau beginnend exogene Kräfte die Mogoten
aus dem umgebenden Gestein herausgearbeitet haben.
Wenn man von Süd nach Nord durch die Provinz Pinar del Rio fährt
sieht man folgende Landschaften:
- Im Süden gibt es zunächst flache Küstenbereiche mit
Mangrovenwäldern mit deutlicher Zonierung der Mangroven -Arten.
Die Vegationszonierung ist abhängig vom Abstand zum Meer, der dadurch
bedingten Häufigkeit der Überflutung und dem davon verursachten
unterschiedlich hohen Salzgehalt im Boden.
- Daran schließt ein 10 bis 25 km breiter Bereich mit sog. Kiefern
-Waldland auf Weißsand an, die wichtigste Baumart in diesem Bereich
ist Pinus tropicalis. Der ursprünglich lockere Waldbestand wurde
durch Beweidung degradiert. Heute bedecken die weiten Flächen offene
Vegetationsformen wie Kiefern-Palmen-Grassland oder Palm- Savanne.
- Es folgt eine hügelige Landschaft die als Pizarras oder Lomas
bezeichnet wird. Der geologische Untergrund ist die Cayetano-Formation
mit Schiefern und Sandsteinen. Darauf wächst ein Wald aus Pinus
tropicalis und Pinus caribaeae.
- Danach folgt die Sierra de los Organos mit seinen Kegelkarstbergen
und fruchtbaren Tälern. Das bekannteste Tal ist das Valle de Viñales.
- Nach Norden folgt wieder ein Bereich mit Pizarras und Palm-Savanne.
Danach bildet ein breiter Mangrovensaum den Übergang zum Meer mit
vorgelagerten kleinen Inseln " Cayos ".
![Einsiedlerkrebs Kuba](../grafik/Kuba_08/Bilder/P1070217_Bootstrip_Trinidad.jpg)
Küsten und Gewässer: Im Nordwesten hat die
Insel einen Küstenstreifen zum Golf von Mexiko, die gesamte Nordküste
liegt jedoch am Atlantischen Ozean. Die gesamte Südküste liegt
am Karibischen Meer. Weite Bereiche der Nordküste sind felsig, da
sich die Insel seit Jahrmillionen immer weiter aus dem Meer nach oben
hebt, gibt es auch Steilküsten. Die Südküste ist eher flach;
in ihrem Verlauf erstrecken sich Sandstrände, Mangovenwälder
und vor allem die Zapata-Sümpfe, seichte Feuchtgebiete ähnlich
den Everglades. Über 200 Flüsse kann man auf Landkarten erkennen,
keiner ist länger als 250 Kilometer. Seit der starken Abholzung und
den Monokulturen in weiten Bereichen der Ebenen führen die Flüsse
kaum noch Wasser. Die wichtigsten Flüsse von Kuba sind: Rio Cauto
(der die ersten Jahrzehnte nach der Besiedlung durch die Europäer
schiffbar war und heute ein träges, flaches, kaum fließendes
Gewässer ist), Rio Salado, Rio Hanábana, Rio Caonao, Rio Jatibonico
del Sur, Rio Cojímar (heute ein offener Abwasserkanal der Stadt
Havanna). Allgemein starke Verschmutzung und Verkrautung der Flüsse
und Seen.
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