Dachstein

Ein landschaftlicher Leckerbissen der Nordalpen: Die Region rund um den Dachstein mit Seen, grünen Almen und leuchtenden Gletschern.

Almsee mit Bischofsmütze

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Allgemeines & Spezielles

Südöstlich von Salzburg liegt eines der schönsten Gebirge der Nordalpen. Zwischen dem Hallstätter See im Norden und dem Ennstal mit dem Ort Ramsau am Dachstein im Süden ragt mächtig der Dachstein bis fast 3000 m auf.

Die Region ist gut mit dem Zug zu erreichen. Man fährt von München über Salzburg z.B. nach Bad Goisern, Bad Aussee oder Obertraun. Von Bad Goisern fährt ein Bus über Gosau zum Gosausee auf 930 m. Hier hat man das Dachsteinmassiv in Form der großen Bischofsmütze (2458 m) direkt vor sich. Will man den Dachstein umrunden, ist dies der perfekte Ausgangspunkt.

Übrigens ist der Dacchstein auch ein Dreiländereck. Filzmoos z.B. liegt in Salzburg, Ramsau in der Steiermark und Hallstatt in Oberösterreich.

Hier kannst Du in die Webcams der Seilbahnen nach den Verhältnissen am Berg schauen: derdachstein.at - webcam

rund um den Dachstein

Die Runde um den Dachstein absolviert der Bergwanderer auf leichten und mittelschweren Wegen (blau - rot, T2 - T3). Trotzdem braucht es hier natürlich die nötige Erfahrung und Trittsicherheit für hochalpines Gelände sowie ausreichend Kondition und Orientierungsvermögen.

Die gesamte Runde um den Dachstein ist etwa 130 km lang, eine Strecke, die in der Regel in 8 Tagen bewältigt wird. Die Tagesetappen liegen dabei meist um die 5-6 Stunden auseinander, nur gegen Ende werden einmal gute 7 Stunden daraus - wenn man nicht die Bahn nimmt.

Gegen den Uhrzeigersinn führt der Trek unter dem Gosaukamm und der mächtigen Südwand entlang. Später steigt man über eine große verkarstete Hochfläche und dann hinab zum Hallstättersee.

So ist man im ersten Teil der Trekkingtour mächtig beeindruckt von der spektakulären hochalpinen Landschaft. Im zweiten Teil wird die vielfältige Landschaft lieblicher und die Infrastruktur erlaubt etwas größeren Luxus. Auch eine Verkürzung der Strecke per Bus oder Bahn ist am Schluss leicht möglich.

Etappen Dachsteinrunde

Tag 1

Vom malerischen Gosausee (930 m) - an dem man vermutlich nicht allein unterwegs ist - geht es über die Gablonzer Hütte (1520 m) und das Törleck zur großen Hofpürglhütte (1705 m). Dabei steigt der Bergwanderer +500 (bei Seinbahnbenutzung) bzw. +1100/-320 Höhenmeter in 4:30 - 6:30 Stunden Gehzeit.

Die Route ist auch als Bibelsteig, Austriaweg, E4 und Via Alpina in den Karten zu finden. Mit der Stuhlalm liegt eine Einkehrmöglichkeit direkt am Weg.

Dachstein Südwand

Tag 2

Von der Hofpürglhütte führt die Route südwestlich des Hohen Dachstein zur Dachstein-Südwandhütte (1870 m). In 5:00 - 6:00 Stunden steigt man 850 Höhenmeter auf und 700 Höhenmeter ab. Alternativ übernachten kann man im Hotel Türlwand auf 1660 m an der Talstation des Hunerkogel-Lifts, was 30 Minuten zusätzlich kostet. Weitere Hütten liegen in der Nähe.

Die Route ist immer noch als 601 + 617, E4 und Bibelsteig in Karten zu finden, heute aber auch als Salzburger Almensteig / Pernerweg.

Tag 3

Heute fahren die meisten ein Stück mit der Seilbahn auf den Hunerkogel. Das spart ordentlich Höhenmeter. In der Sommercard, die die Übernachtungsgäste bekommen, ist die Auffahrt gratis enthalten. Die Bergstation am Hunerkogel liegt auf 2685 m, und man muss sich hier auf viel Trubel gefasst machen. Hier liegt auch die letzte Einkehrmöglichkeit vor dem heutigen Ziel.

Von hier geht es auf Weg 674 in 5 Stunden über verkarstete Höchflächen zum Guttenberghaus (2145 m). Die Höhenmeter im Aufstieg betragen 250 hm, im Abstieg 990 (ab Südwandhütte) bzw 790 hm (ab Hotel Türlwand).

Wer den Lift meiden will, steigt direkt von der Dachstein-Südwandhütte auf Weg 615 zum Hunerkogel auf.

Als Abstecher bietet sich der Klettersteig (KS-B, 3 Stunden) auf den Hohen Dachstein an: Anna-Klettersteig, Johann-Klettersteig ab Dachstein-Südwandhütte. In der Seethalerhütte auf 2740 m kann auch übernachtet werden.

Tag 4

Heute verläuft die Trekking-Route vom Guttenberghaus auf Weg 618 zur Brünnerhütte (1736 m) oder zum Steinerhaus auf 1820 m. Unterwegs gibt es keine Einkehrmöglichkeiten. Für die Route braucht man etwa 6 Stunden und bewältigt 580 Höhenmeter im Aufstieg und gut 900 Höhenmeter im Abstieg.

Südöstlich der erstgenannten und östlich der letztgenannten Hütte liegt der aussichtsreiche Stoderzinken mit 2048 m.

Tag 5

In fünfeinhalb Stunden wandert man vom Steinerhaus zur Steinitzenalm (+550/-1370 hm).

Die Notgasse, eine spektakuläre Route durch eine enge Schlucht im Kalksteinplateau, setzt heute erste starke Akzente. Die Almstraße, auf die man später vorübergehend einfädelt, bildet einen starken Kontrast zur gerade verlassenen Wildnis. Bevor man sie wieder verlässt, kann man auf der Viehbergalm einkehren.

Über das Höchmühleck (1738 m) erreicht man die Steinitzenalm auf 990 m (+550/-1370 hm), die liegt westlich von Bad Mitterndorf (800 m), wo es diverse Übernachtungsmöglichkeiten gibt. Man kann auch auf dem Dachstein-Rundwanderweg noch weiter gehen und nach 2,5 km im Stieger übernachten.

Tag 6

Von der Steinitzenalm steigt man nahe der "Zivilisation" hinab nach Obertraun am Hallstättersee (510) oder wandert weiter nach Hallstatt (510 m). Gehzeit: 7:30 Stunden, Aufstieg 280 hm, Abstieg 750 hm.

Die Kohlröserlhütte am Ödensee bietet dem Dachstein-Rundwanderer eine frühe Einkehr an. Aber auch im weiteren Verlauf kommt man immer wieder an Gasthäusern vorbei.

In Obertraun und Hallstadt gibt es jeweils mehrere Unterkünfte. Zwischen beiden Orten fährt auch eine Fähre über den Hallstätter See.

Bergwandern am Dachstein

Tag 7

Von Obertraun oder Hallstadt führt der Wanderweg wahlweise auf der Westseite oder der Nordostseite des Hallstätter Sees zuerst nach Bad Goisern (500 m). Dann bekommt man noch mal ordentlich Höhenmeter auf die Uhr, wenn es auf Weg 41 / E4 hinauf zur Goiserer Hütte auf 1590 m geht. Insgesamt kommen so 6:00 Stunden, 1120 hm im Aufstieg, und 30 hm im Abstieg zusammen.

Tag 8

Um die Runde komplett zu machen, wandert man von der Goiserer Hütte hinab zum Gosausee, an dem die Dachsteinrunde begann. Unterwegs gibt´s jede Menge Almhütten, in die eingekehrt werden kann. Gehzeit 4 Stunden, Aufstieg 290 hm, Abstieg 950 hm.

Überblick, GPS-Track, Karte, Höhenprofil etc

... für die ganze Runde kann man sich hier herunterladen: dachsteinrundwanderweg.at

Wandern und Klettersteige am Dachstein

Der Dachstein und seine Umgebung bieten fantastische Wandermöglichkeiten in einer tollen Landschaft. Während im Norden idyllische Täler und zerklüftete Gipfel die Szenerie prägen, dominiert im Süden der Blick auf die spektakuläre Dachstein-Südwand.

Dabei ist für alle Ansprüche gesorgt, von der leichten Talwanderung vor alpinem Panorama bis zur Kletter-, Klettersteig- oder Gletschertour. Auch jede Menge einladende Hürren und Ausflugsgaststätten findet man in der Region.

Ein besonderes Erlebnis für Wanderer, die nicht an Gletscherumgebungen gewöhnt sind, ist die Auffahrt mit der Dachsteinbahn zum Gletscher. Oben gibt es diverse Tourenmöglichkeiten: Leichte Gletscherwanderung auf präpariertem Weg zur Seethaler Hütte, mittelschwere Bergtour auf die Gjaidsteine oder eine mittelschwere Klettersteigtour auf den Hohen Dachstein.

A propos Klettersteige: Für Leute, die leichte und mittelschwere Klettersteige lieben, ist die Dachsteinregion ein Paradies.

Region Schladming / Ramsau

Eine Wanderkarte mir fast 80 (!) Wandervorschlägen in allen Schwierigkeitsgraden gibt es bei der Tourist Info Schladming / Dachstein und ihren Zweigstellen. Die Routen sind kurz beschrieben und in der Karte eingezeichnet. Da braucht man kein Geld mehr für einen anderen Wanderführer auszugeben.

Vergleichbare Prospekte gibt es auch zu Klettersteigen und zu Mountainbike-Touren.

Literatur, Führer, Karten ...

Wanderführer Dachsteinrunde

Auch einen Wanderführer gibt es für die Runde: Wanderführer Dachstein - Rundwanderweg (Reinhard Lamm), erhältlich bei den Touristinformationen vor Ort. Ich denke aber, den braucht man nicht unbedingt.

Bergwandern am Dachstein

Wanderführer Tagestouren

Rother Wanderführer Dachstein Tauern Ost. Radstadt, Filzmoos, Ramsau, Schladming, Sölk. Der Rother Wanderführer ist auch hier der geeignete Wanderbegleiter. Mittlerweile nutze ich ihn weniger, um mich zu führen (darin gibt´s ja auch die hilfreichen GPS-Tracks), als um mir eine passende Tour auszusuchen. 63 Wanderungen in der Region sind da enthalten.

Karten

Mit der Kompass-Karte Nummer 20 (Dachstein, Ausseerland, Bad Goisern, Hallstadt) im Maßstab 1:50.000 ist man gut versorgt, wenn man die Details auf dem GPS-Gerät oder Smartphone klärt.

Genauer ist das Paket mit drei Karten, jeweils beidseitig bedruckt = 6 Blätter: Kompass Wanderkarte 293 Dachsteingebirge, Schladminger Tauern, 1:25:000.

Die Alpenvereinskarte Dachstein 1:25.000 ist genauer, aber die deckt nicht die gesamte Dachsteinrunde ab: Im Osten der Runde fehlt ein Stück.

Orte und Ausflugsziele

Hallstatt am See

Hallstatt am See gehört zu den weltweit bekanntesten Plätzen in Österreich.  Das liegt auch daran, dass das fotogene Städtchen zwischen Wasser und Bergen durch Instagram, Tiktok und Co. in der ganzen Welt  Menschen begeistert. Und viele davon wollen das berühmte Foto oder Selfie hier auch selbst machen.

Neben den Problemen, die die Flut der internationalen Social Media Gemeinde hier verursacht, ist Hallstatt aber wirklich ein wunderschöner Ort in einer wunderschönen Umgebung.

Hallstatt ist in gebildeten Kreisen aber aus einem ganz anderen Grund bekannt. Die archäologischen Zeugnisse einer großen Kultur, die unter anderem hier gefunden wurden, gaben dieser Kultur auch den Namen: Die Hallstattkultur. Spuren dieser Kultur findet man im gesamten Alpenraum bis hin nach Norditalien, Ostfrankreich, Ungarn, die Slowakei und Kroatien. Sie hatte ihre Blütezeit zwischen 800 und 450 vor Christus und gilt als Frühphase oder als Wurzel der eisenzeitlichen keltischen Kultur, die später nach 450 vor Christus bis zur Vergrängung durch die Römer als Latène-Kultur (nach einem Ort in der Schweiz) bezeichnet wird.

Die Hallstattkultur markiert den Übergang von der Bronzezeit in die Eisenzeit und gilt als die erste Hochkultur nördlich der Alpen. Faktoren dafür sind die ausgefeilte soziale Struktur, die wirtschaftliche Organisation (z.B. Fernhandel mit den Etruskern und den Griechen mit Warenangeboten von Bernstein bis Wein, breit aufgestellte Produktion, weit entwickelte Metallverarbeitung und Abbau von Bodenschätzen) und ein staatsähnlicher politischer Aufbau der Gesellschaft. 

Der Name Hallstatt zeigt schon die Bedeutung Salzes für diesen Ort. Schon in der Bronzezeit wurde hier von den Hallstättern Salz abgebaut. 

Filzmoos

Filzmoos ist nicht nur als Wintersportort bekannt, sondern bietet auch im Sommer tolle Möglichkeiten für Wanderer, Bergsteiger und Mountainbiker. Im Nordosten liegt der Dachstein mit seiner mächtigen Südwand, im Nordwesten die berühmte markante Bischofsmütze.

Südlich des Ortes trägt einen die Papagenobahn auf den Rossbrand, von dem aus tolle Blicke auf Dachstein und Tauern den Wanderer erfreuen. Hier liegt auf dem Kamm auch ein romantisches Hochmoor und die Radstädter Hütte als Logenplatz.

Die Tourist-Info im Ort gibt kompetent Auskunft und bietet diverse Informationsmaterialien zum Wandern und Biken an.

Ramsau am Dachstein

Das Hotel Knollhof bietet Wanderern auch eine Einkehrmöglichkeit in seinem Restaurant. Es liegt 500 m nordwestlich von Ramsau.

Der Gruberhof mit seiner Gruberstube war eine tolle Einkehrmöglichkeit beim Wandern und gleichzeitig ein Heimatmuseum. Er liegt knapp 1 km nordöstlich von Ramsau in den Wiesen. Mehr dazu auf der Webseite der Gruberstube. Mittlerweile wird die Jausenstation aber nicht mehr betrieben und das kleine Museum hat 2025 geschlossen. Hier werden nur noch Appartments vermietet.

Wiesen bei Ramsau am Dachstein

Es gibt einen Fahrradverleih und Skiverleih bei Intersport Bachler und bei Ski-Willy in Ramsau.

Geschichte von Ramsau

Ramsau am Dachstein blickt auf eine lange und bewegte Geschichte zurück. Die hochgelegene Siedlung auf einer Hochfläche am Fuße des Dachsteins war lange Zeit von ihrer Abgeschiedenheit und der alpinen Landwirtschaft geprägt. Sie entwickelte sich aber im Laufe der Jahrhunderte zu einem bedeutenden Standort für Handwerk, Glauben und später Tourismus.

Frühe Besiedlung

Die ersten dauerhaften Siedlungen in Ramsau entstanden im 13. Jahrhundert, vermutlich durch Bergbauern aus dem Ennstal und aus Kärnten. Die Hochebene wurde nach und nach gerodet und kultiviert. Ihre Lage auf rund 1.100 bis 1.300 Metern Seehöhe war zwar klimatisch herausfordernd, bot aber auch wegen der südlichen Ausrichtung am Fuße des Dachstein gute Voraussetzungen für die Almwirtschaft.

Ramsau war Teil des Herzogtums Steiermark im Heiligen Römischen Reich und unterstand geistlichen und weltlichen Grundherren, insbesondere den Benediktinern vom Kloster Admont, das weiter östlich im Ennstal liegt.

Spätmittelalter und frühe Neuzeit

Im 15. und 16. Jahrhundert entwickelte sich Ramsau zu einer Exklave des evangelischen Glaubens. Die Bevölkerung trat mehrheitlich zum Luthertum über – eine Besonderheit, die sich bis heute im religiösen Leben der Gemeinde widerspiegelt. Auch nach der Gegenreformation blieb Ramsau heimlich ein Bollwerk des Protestantismus, was immer wieder zu Spannungen mit der katholischen Obrigkeit der Steiermark und Österreichs führte. Diese religiöse Abgeschiedenheit stärkte die Gemeinschaft und Eigenständigkeit der Ramsauer Bevölkerung enorm. Erst das Toleranzpatent von Kaiser Joseph II. (1781) erlaubte wieder evangelische Gottesdienste. Die evangelische Kirche in Ramsau wurde bald darauf gebaut.

Obwohl Ramsau durch seine Höhenlage weitgehend von direkten Kriegshandlungen verschont blieb, spürte man die Folgen der großen Konflikte deutlich. Im Dreißigjährigen Krieg (1618–1648) fand keine Schlacht in der Umgebung von Ramsau statt, es gab aber enorme wirtschaftliche Belastungen, Rekrutierungen und Hungerjahre in der Region.

Das 18. und 19. Jahrhundert: Handwerk und Selbstversorgung

Die Napoleonischen Kriege (1790er–1815) führten zu Truppenbewegungen in der Region, die mit Einquartierungen, Plünderungen und erhöhtem Steuerdruck einhergingen.

Im 18. und 19. Jahrhundert führten auch strenge Winter, Missernten und Teuerungen immer wieder zu Notlagen. In dieser Zeit entwickelte sich Ramsau zu einer stark autarken Wirtschaftsregion mit Selbstversorgung, Tauschhandel und einer ausgeprägten Handwerkstradition.

Auch die isolierte Lage führte dazu, dass Ramsau eine weitgehend autarke Wirtschaftsstruktur entwickelte. Die Menschen lebten von Landwirtschaft, Handwerk und kleinteiligem Tauschhandel. Besonders bekannt wurde der Ort für die Lodenherstellung und Holzverarbeitung. Gleichzeitig entstand eine starke lokale Identität.

Nach der Revolution 1848 wurden feudale Strukturen abgeschafft, die Bauern in Ramsau erhielten mehr Selbstbestimmung.

20. Jahrhundert: Aufstieg des Tourismus

Im Ersten Weltkrieg (1914–1918) wurden viele Männer eingezogen, Arbeitskräfte fehlten und die Landwirtschaft brachte nur wenig ein. Die Habsburger KuK-Monarchie zerfiel nach dem Ersten Weltkrieg, Ramsau wurde Teil der Republik Österreich.

Die Zwischenkriegszeit war politisch instabil und wirtschaftlich problematisch. Dennoch begannen erste Gäste in die Region Ramsau zu reisen und der Tourismus entwickelte sich langsam.

1939–1945: Auch Ramsau war vom 2. Weltkrieg betroffen. Die Männer wurden einberufen, Kriegsgefangene sollten die Arbeitskräfte ersetzen, in allen Bereichen herrschte Materialmangel. In der NS-Zeit wurde die Region gleichgeschaltet, aber es gab auch versteckte Widerstände. Einige Flüchtlinge und Deserteure fanden in den Bergen Unterschlupf.

Mühle, Ramsau am Dachstein

Mit dem Bau von Straßen (1910) und später Seilbahnen wurde Ramsau nach den Kriegen zunehmend für Besucher erreichbar und attraktiv. Besonders mit dem Aufkommen des Bergsteigens, Skifahrens und Langlaufs erlangte die Region internationale Bekanntheit.

Ein Meilenstein war die Nordische Ski-WM 1999, die auf der Hochebene von Ramsau stattfand – ein Ereignis, das die Region als Wintersportdestination nachhaltig etablierte.

Heute: Moderne Gemeinde mit Tradition

Heute ist Ramsau am Dachstein mit rund 2.700 Einwohnern ein bleliebtes Tourismusziel, das Tradition und Moderne verbindet. Die Region ist bekannt für ihre schneesicheren Langlaufloipen, die Nähe zum Dachstein und zur Dachstein-Seilbahn und die spektakuläre Landschaft zwischen Hochgebirge und Almwiesen.

Die evangelische Kultur spielt noch immer eine prägende Rolle, ebenso wie der sorgsame Umgang mit Natur, Brauchtum und regionaler Identität.

Heute stellt der Klimawandel die Region vor neue Herausforderungen: Gletscher ziehen sich zurück, die Schneesicherheit nimmt ab – was langfristig auch den Wintertourismus verändert. Ramsau begegnet diesen Entwicklungen mit Investitionen in nachhaltige Angebote wie Wandertourismus, Gesundheits- und Familienprogramme.

Besonders bekannt geworden ist Ramsau durch die beliebte Fernsehserie "Die Bergretter" (ZDF). Die Dreharbeiten finden regelmäßig in Ramsau und Umgebung statt. Im November 2024 startete die 16. Staffel.