Hallstatt am See
Hallstatt am See gehört zu den weltweit bekanntesten Plätzen in Österreich. Das liegt auch daran, dass das fotogene Städtchen zwischen Wasser und Bergen durch Instagram, Tiktok und Co. in der ganzen Welt Menschen begeistert. Und viele davon wollen das berühmte Foto oder Selfie hier auch selbst machen.
Neben den Problemen, die die Flut der internationalen Social Media Gemeinde hier verursacht, ist Hallstatt aber wirklich ein wunderschöner Ort in einer wunderschönen Umgebung. Hallstatt ist in gebildeten Kreisen aber aus einem ganz anderen Grund bekannt. Die archäologischen Zeugnisse einer großen Kultur, die unter anderem hier gefunden wurden, gaben dieser Kultur auch den Namen: Die Hallstattkultur. Spuren dieser Kultur findet man im gesamten Alpenraum bis hin nach Norditalien, Ostfrankreich, Ungarn, die Slowakei und Kroatien. Sie hatte ihre Blütezeit zwischen 800 und 450 vor Christus und gilt als Frühphase oder als Wurzel der eisenzeitlichen keltischen Kultur, die später nach 450 vor Christus bis zur Vergrängung durch die Römer als Latène-Kultur (nach einem Ort in der Schweiz) bezeichnet wird.
Die Hallstattkultur markiert den Übergang von der Bronzezeit in die Eisenzeit und gilt als die erste Hochkultur nördlich der Alpen. Faktoren dafür sind die ausgefeilte soziale Struktur, die wirtschaftliche Organisation (z.B. Fernhandel mit den Etruskern und den Griechen mit Warenangeboten von Bernstein bis Wein, breit aufgestellte Produktion, weit entwickelte Metallverarbeitung und Abbau von Bodenschätzen) und ein staatsähnlicher politischer Aufbau der Gesellschaft.
Der Name Hallstatt zeigt schon die Bedeutung Salzes für diesen Ort. Schon in der Bronzezeit wurde hier von den Hallstättern Salz abgebaut.
Filzmoos
Filzmoos ist nicht nur als Wintersportort bekannt, sondern bietet auch im Sommer tolle Möglichkeiten für Wanderer, Bergsteiger und Mountainbiker. Im Nordosten liegt der Dachstein mit seiner mächtigen Südwand, im Nordwesten die berühmte markante Bischofsmütze.
Südlich des Ortes trägt einen die Papagenobahn auf den Rossbrand, von dem aus tolle Blicke auf Dachstein und Tauern den Wanderer erfreuen. Hier liegt auf dem Kamm auch ein romantisches Hochmoor und die Radstädter Hütte als Logenplatz.
Die Tourist-Info im Ort gibt kompetent Auskunft und bietet diverse Informationsmaterialien zum Wandern und Biken an.
Ramsau am Dachstein
Das Hotel Knollhof bietet Wanderern auch eine Einkehrmöglichkeit in seinem Restaurant. Es liegt 500 m nordwestlich von Ramsau. Der Gruberhof mit seiner Gruberstube war eine tolle Einkehrmöglichkeit beim Wandern und gleichzeitig ein Heimatmuseum. Er liegt knapp 1 km nordöstlich von Ramsau in den Wiesen. Mehr dazu auf der Webseite der Gruberstube. Mittlerweile wird die Jausenstation aber nicht mehr betrieben und das kleine Museum hat 2025 geschlossen. Hier werden nur noch Appartments vermietet.

Es gibt einen Fahrradverleih und Skiverleih bei Intersport Bachler und bei Ski-Willy in Ramsau.
Geschichte von Ramsau
Ramsau am Dachstein blickt auf eine lange und bewegte Geschichte zurück. Die hochgelegene Siedlung auf einer Hochfläche am Fuße des Dachsteins war lange Zeit von ihrer Abgeschiedenheit und der alpinen Landwirtschaft geprägt. Sie entwickelte sich aber im Laufe der Jahrhunderte zu einem bedeutenden Standort für Handwerk, Glauben und später Tourismus.
Frühe Besiedlung
Die ersten dauerhaften Siedlungen in Ramsau entstanden im 13. Jahrhundert, vermutlich durch Bergbauern aus dem Ennstal und aus Kärnten. Die Hochebene wurde nach und nach gerodet und kultiviert. Ihre Lage auf rund 1.100 bis 1.300 Metern Seehöhe war zwar klimatisch herausfordernd, bot aber auch wegen der südlichen Ausrichtung am Fuße des Dachstein gute Voraussetzungen für die Almwirtschaft.
Ramsau war Teil des Herzogtums Steiermark im Heiligen Römischen Reich und unterstand geistlichen und weltlichen Grundherren, insbesondere den Benediktinern vom Kloster Admont, das weiter östlich im Ennstal liegt.
Spätmittelalter und frühe Neuzeit
Im 15. und 16. Jahrhundert entwickelte sich Ramsau zu einer Exklave des evangelischen Glaubens. Die Bevölkerung trat mehrheitlich zum Luthertum über – eine Besonderheit, die sich bis heute im religiösen Leben der Gemeinde widerspiegelt. Auch nach der Gegenreformation blieb Ramsau heimlich ein Bollwerk des Protestantismus, was immer wieder zu Spannungen mit der katholischen Obrigkeit der Steiermark und Österreichs führte.
Diese religiöse Abgeschiedenheit stärkte die Gemeinschaft und Eigenständigkeit der Ramsauer Bevölkerung enorm. Erst das Toleranzpatent von Kaiser Joseph II. (1781) erlaubte wieder evangelische Gottesdienste. Die evangelische Kirche in Ramsau wurde bald darauf gebaut.
Obwohl Ramsau durch seine Höhenlage weitgehend von direkten Kriegshandlungen verschont blieb, spürte man die Folgen der großen Konflikte deutlich. Im Dreißigjährigen Krieg (1618–1648) fand keine Schlacht in der Umgebung von Ramsau statt, es gab aber enorme wirtschaftliche Belastungen, Rekrutierungen und Hungerjahre in der Region. Das 18. und 19. Jahrhundert: Handwerk und Selbstversorgung
Die Napoleonischen Kriege (1790er–1815) führten zu Truppenbewegungen in der Region, die mit Einquartierungen, Plünderungen und erhöhtem Steuerdruck einhergingen.
Im 18. und 19. Jahrhundert führten auch strenge Winter, Missernten und Teuerungen immer wieder zu Notlagen. In dieser Zeit entwickelte sich Ramsau zu einer stark autarken Wirtschaftsregion mit Selbstversorgung, Tauschhandel und einer ausgeprägten Handwerkstradition. Auch die isolierte Lage führte dazu, dass Ramsau eine weitgehend autarke Wirtschaftsstruktur entwickelte. Die Menschen lebten von Landwirtschaft, Handwerk und kleinteiligem Tauschhandel. Besonders bekannt wurde der Ort für die Lodenherstellung und Holzverarbeitung. Gleichzeitig entstand eine starke lokale Identität.
Nach der Revolution 1848 wurden feudale Strukturen abgeschafft, die Bauern in Ramsau erhielten mehr Selbstbestimmung. 20. Jahrhundert: Aufstieg des Tourismus
Im Ersten Weltkrieg (1914–1918) wurden viele Männer eingezogen, Arbeitskräfte fehlten und die Landwirtschaft brachte nur wenig ein.
Die Habsburger KuK-Monarchie zerfiel nach dem Ersten Weltkrieg, Ramsau wurde Teil der Republik Österreich.
Die Zwischenkriegszeit war politisch instabil und wirtschaftlich problematisch. Dennoch begannen erste Gäste in die Region Ramsau zu reisen und der Tourismus entwickelte sich langsam.
1939–1945: Auch Ramsau war vom 2. Weltkrieg betroffen. Die Männer wurden einberufen, Kriegsgefangene sollten die Arbeitskräfte ersetzen, in allen Bereichen herrschte Materialmangel. In der NS-Zeit wurde die Region gleichgeschaltet, aber es gab auch versteckte Widerstände. Einige Flüchtlinge und Deserteure fanden in den Bergen Unterschlupf.

Mit dem Bau von Straßen (1910) und später Seilbahnen wurde Ramsau nach den Kriegen zunehmend für Besucher erreichbar und attraktiv. Besonders mit dem Aufkommen des Bergsteigens, Skifahrens und Langlaufs erlangte die Region internationale Bekanntheit.
Ein Meilenstein war die Nordische Ski-WM 1999, die auf der Hochebene von Ramsau stattfand – ein Ereignis, das die Region als Wintersportdestination nachhaltig etablierte.
Heute: Moderne Gemeinde mit Tradition
Heute ist Ramsau am Dachstein mit rund 2.700 Einwohnern ein bleliebtes Tourismusziel, das Tradition und Moderne verbindet. Die Region ist bekannt für ihre schneesicheren Langlaufloipen, die Nähe zum Dachstein und zur Dachstein-Seilbahn und die spektakuläre Landschaft zwischen Hochgebirge und Almwiesen.
Die evangelische Kultur spielt noch immer eine prägende Rolle, ebenso wie der sorgsame Umgang mit Natur, Brauchtum und regionaler Identität.
Heute stellt der Klimawandel die Region vor neue Herausforderungen: Gletscher ziehen sich zurück, die Schneesicherheit nimmt ab – was langfristig auch den Wintertourismus verändert. Ramsau begegnet diesen Entwicklungen mit Investitionen in nachhaltige Angebote wie Wandertourismus, Gesundheits- und Familienprogramme.
Besonders bekannt geworden ist Ramsau durch die beliebte Fernsehserie "Die Bergretter" (ZDF). Die Dreharbeiten finden regelmäßig in Ramsau und Umgebung statt. Im November 2024 startete die 16. Staffel. |