Berchtesgaden: SALZBERGBAU, SOLELEITUNG & SALINEN
Wandern

Die Geschichte des Salzbergbaus in Berchtesgaden.

Soleleitungsweg
Auf dem Soleleitungsweg

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Salzbergbau in Berchtesgaden

Das Kloster war die Keimzelle, aber der Salzbergbau begründete den Reichtum und die Bedeutung von Berchtesgaden. Salz wurde im Mittelalter und der Neuzeit zu hohen Preisen gehandelt. Vor der Erfindung des Kühlschranks diente Salz als wichtiges Konservierungsmittel für Lebensmittel. Städte und Fürsten, die an der Salzproduktion und am Salzhandel beteilgt waren, wurden hier und anderswo fast automatisch reich.

1193: Aus dieser Zeit datiert die erste belegte Salzgewinnung am Tuval bei Schellenberg, 1194 folgte die am Gollnbach in Berchtesgaden.

1517: Der Petersberg-Stollen begründet das heutige > Salzbergwerk Berchtesgaden. Die Sole wird anfangs zur Saline Schellenberg geleitet (heute nach Bad Reichenhall).

1564: Die Saline Frauenreuth entsteht in Berchtesgaden.

Nach dem Wiener Kongress fällt Berchtesgaden endgültig Bayern zu. Der Salzbergbau und die Saline werden der Königlichen General-Bergwerks- und Salinenadministration in München zugeordnet. Die politischen Grenzen werden in Zukunft auch die Struktur des Salzbergbaus und der Verarbeitung prägen.

Berchtesgaden

1816: Der Königlich Bayerische Salinenrat Georg von Reichenbach konstruiert die hölzerne Soleleitung von Berchtesgaden nach Bad Reichenhall. Im Dezember 1817 fließt die erste Berchtesgadener Sole über 29 km nach Bad Reichenhall.

Die Routenführung vermied aus politischen Gründen die nächste und einfachste Strecke über den Hallturm, da dort die Salzburger die Kontrolle ausübten. Statt dessen wählte man den weiteren Weg mit großen Höhenunterschieden über die Schwarzbachwacht (in 900 m Höhe).

Die Höhenunterschiede wurden mit Wassersäulenhebemaschinen überwunden. Die Reichenbachpumpe gilt als eine geniale Konstruktion in ihrer Zeit und hebt die Sole bei Ilsank um 356 Meter. Bei dieser sog. Wassersäulenpumpe wird ein Kolben durch oben zugeleitetes Aufschlagswasser in eine Röhre gedrückt und presst dadurch die Sole in einem parallelen Rohr nach oben. Eine der schweren Bronze-Pumpen ist im Salzbergwerk Berchtesgaden zu besichtigen, weitere stehen in der Alten Saline in Bad Reichenhall und im Deutschen Museum in München.

Die Soleleitung bleibt bis 1927 ununterbrochen in Betrieb.

Dem Verlauf der alten Soleleitung kann man heute auf dem Soleleitungsweg, einem sehr schönen und aussichtsreichen Wanderweg von Berchtesgaden Richtung Ramsau und zum Taubensee folgen. Hier liegen auch schöne Einkehrmöglichkeiten mit tollen Blicken auf die Nordseiten von Watzmann und Hochkalter.

1816 begann der Besucherbetrieb im Salzbergwerk Berchtesgaden für ausgewählte Personen. 1880 öffnete das Salzbergwerk seine Tore für die Allgemeinheit. Immer noch ist ein Besuch im Salzbergwerk eine attraktive Bereicherung einer Reise nach Berchtesgaden.

Das heute weltbekannte Bad Reichenhaller Tafelsalz wird zwar in Bad Reichenhall aus der Sole gewonnen. Diese stammt aber aus den Bergwerken von Berchtesgaden.