Bericht Wanderreise Lago Maggiore - 3
Wandern

11 Tage im Oktober zum Wandern am Lago Maggiore.

Sacromonte de Ghiffa

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Tag für Tag

Wanden & Trekking. Tag 8, Montag, 19. Oktober: Sacromonte - Pollino - Ghiffa

Mit dem Charterbus fahren wir um 9 Uhr zum Sacromonte, den Santuario (Heiligtum) oberhalb von Ghiffa. Bei trockenem, aber trübem Wetter spazieren wir zwischen den eindrucksvollen Kapellen, Kirchen und Säulengängen herum, die in ein parkähnliches Gelände eingebettet sind. Die Hauptkirche ist der Trinitá, der Dreifaltigkeit gewidmet. Von der Begrenzungsmauer aus gibt es weite Blicke über den Lago Maggiore.

Sacromonte de Ghiffa

Dann beginnt die Wanderung. Über Mulatieras wandern wir auf alten Steinpflastern oder Lehmwegen aufwärts. Die Route führt uns durch Kastanienwälder und wird zunehmend steiler. Hin und wieder müssen wir kleine Felsstufen überwinden, bis wir schließlich am Sendemast den höchsten Punkt der Tour (780 m) erreichen. Von hier ergeben sich wieder fantastische Blicke weit über den Lago Maggiore und in sein Hinterland hinein.

Leider fehlt die Sonne, um den Fotos die passende Beleuchtung zu verleihen. Noch ein kleines Stück, dann erreichen wir Pollino. Das Dorf wirkt heute ziemlich ausgestorben. Auch die Gaststätte ist geschlossen. Man merkt: Der Winter naht!

Hinter Pollino tauchen wir wieder in den Kastanienwald ein. Es geht auf breitem Weg stetig bergab bis zu einer kleinen Kapelle, wo wir die Mittagspause einlegen. Etwas versteckt hinter der Kapelle beginnt dann ein archäologischer Wanderweg. Hier stoßen wir recht schnell auf Steinplatten, in die die bronzezeitlichen Vorfahren der Piemonteser kleine Löcher gebohrt haben. Das genaue Alter und der Zweck dieser Löcher sind noch unbekannt.

Im weiteren Verlauf passieren wir alte Mauern, die auf eine frühere Bewirtschaftung der Flächen hinweisen. Heute ist alles vom Kastanienwald überwuchert. Noch ein Stück weiter liegen wieder viele umgeworfene Bäume. Nun heißt es: Turnen. Drüber, drunter hindurch und drumherum überwinden wir die dschungelähnlichen Barrieren. Nach ein paar hundert Metern wird der Weg aber wieder frei. Entspannt wandern wir immer weiter hinab, bis wir das Santuario wieder erreichen. Über eine Steintreppe und anschließend über Waldpfade führt die Route nun mühelos hinab nach Ghiffa. Es bleibt noch Zeit für einen Kaffee, dann holt uns der Bus am Hotel Ghiffa wieder ab.

Sacromonte - Ghiffa: GPS-Track, Karte & Profil

Wanden & Trekking. Tag 9, Dienstag, 20. Oktober: Pian Cavallone & I Balmit

Drei Kleinbusse holen uns ab. Heute wollen wir etwas höher hinaus als sonst. Nach Verlassen Verbanias schrauben wir uns in endlosen Serpentinen immer weiter den Berg hinauf. Vorbei an der Alpe Pala erreichen wir die Capella Fina, unseren Startpunkt. Hier endet an einem großen Parkplatz die Straße.

In dieser Höhe ist es merklich kühler, aber auch wenn die Sonne fehlt, es bleibt trocken. Zuerst legen wir wieder eine Strecke im Wald zurück, der hier aber ganz anders aussieht als weiter unten. Tannen, Fichten, Lärchen und Birken dominieren das Bild. Und dann wird die Landschaft offener: Almwiesen und halboffenes Gelände lassen weite Blicke zu.

Pian Cavallone, Nationalpark Val Grande

Noch besser wird es, als wir den Höhenrücken erreichen. Nun haben wir einen tollen Blick über den Nationalpark Val Grande auf der westlichen und das Seengebiet rund um den Lago Maggiore auf der östlichen Seite. Hellbraunes Gras und herbstlich rötliche Farnflächen kontrastieren zum Grün der Nadelwälder.

Der schmale Wiesenpfad führt stetig über den Rücken hinauf zum ersten Gipfel, den Pian Cavallone (1530 m). Unterhalb liegt eine kleine Hütte als Biwak für Bergsteiger. Nach dem ersten Gipfelfoto führt der Weg weiter über Almwiesen zum Rifugio Pian Cavallone. Einige lassen sich den zweiten Gipfel, den I Balmit (1667 m), nicht entgehen. Auch von hier ist der Ausblick fantastisch. Endlose Reihen von Bergketten sehen bei dem etwas gedämpften Licht aus wie Schattenrisse. Die Seen und Orte unter uns scheinen Lichtjahre entfernt.

Nach der Mittagspause beim Rifugio Pian Cavallone machen wir uns an den Abstieg. Immer wieder tauchen steile felsige Stellen auf. Nun führt die Route überwiegend durch den Wald. Erst am Ende wird der Weg wieder breiter und das Gelände offener, sodass wir zum Abschluss noch einmal weit hinausblicken können.

Wieder zurück an der Capella Fina erwartet uns schon ein Kleinbus, und die anderen beiden Busse erreichen den Treffpunkt ein paar Minuten später. Hinab geht es wieder über die endlose Serpentinenstrecke, an deren Rändern wir wieder viele umgeworfene Bäume sehen können, die Spuren der heftigen Stürme von Anfang Oktober.

Pian Cavallone & I Balmit: GPS-Track, Karte & Profil

Wanden & Trekking. Tag 10, Mittwoch, 21. Oktober: Rund um den Lago di Mergozzo

Eine letzte Wanderung füllt den eigentlich freien Tag. Der Linienbus bringt uns nach Fondotoce, wo wir die Umrundung des Lago Mergozzo nach einem kurzen Anmarsch am Fluss entlang beginnen. Der Campingplatz hat schon geschlossen, so können wir den Uferweg von Osten nicht betreten. Kurzerhand entscheiden wir uns daher für die Umrundung des Sees gegen den Uhrzeigersinn.

Schmale Pfade führen etwas den Hang hinauf und dann oberhalb des Sees durch Kastanienwälder. Häufig treffen wir auf verfallene Steinhäuser, die von der ungebändigten Vegetation überwuchert werden.

Lago di Mergozzo

Gegen 12:00 Uhr erreichen wir die Promenade von Mergozzo. Auch hier scheint die Tourismussaion zu Ende zu sein. Recht früh, aber die Mischung aus Reisezurückhaltung wegen Corona und dem nahenden Winter lässt die Besucherzahlen schrumpfen.

Natürlich finden wir trotzdem eine offene Bar für den Kaffee - und ein paar Bänke am See für das mitgebrachte Picknick.

Über den Sentiero Azul, den Blauen Wanderweg, streben wir der Vollendung der Seenrunde zu. Einige Wanderer kennen dieses Teilstück schon von Sonntag. Hinter dem Bahnhof Verbania braucht es eine etwas unorthodoxe Überwindung des Uferdamms, um an den Toce-Fluss zu kommen.

Danach führt der Wanderweg am Ufer entlang. Ein Teil davon ist allerdings nach den jüngsten Regenfällen vom Fluss unterspült worden, und der Galleriewald ist ebenfalls im Toce gelandet. Noch einmal links abbiegen und weiter auf dem Wanderweg führt die Route zurück nach Fondotoce, wo wir punktgenau den Bus erwischen, der uns wieder nach Suna bringt.

Lago Mergozzo Runde: GPS-Track, Karte & Profil

Wanden & Trekking. Tag 11, Donnerstag, 22. Oktober: Abreise

Früh geht es los, zumindest für die Bahnreisenden. Um 7:30 Uhr holen uns zwei Kleinbusse ab und bringen uns nach Locarno. Wir kommen gut durch und erwischen die gerade startbereite S-Bahn nach Bellinzona. Dort überbrücken wir die 50 Minuten Wartezeit mit Cappuccino, bevor die meisten den Zug nach Basel besteigen. Nach und nach wird die Gruppe immer kleiner - durch unterschiedliche Zugverbindungen und unterschiedliche Ziele.

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