Tag 1, Montag, 12. Oktober: Anreise
Heute startet unsere Wanderreise an den Lago Maggiore. Die meisten Bergfreunde reisen mit dem Zug an, einige sind aber schon ein paar Tage vorher mit dem Auto losgefahren. Am Montag abend treffen sich alle im Hotel Pesce d´Oro, das direkt an der Uferpromenade von Suna liegt. Nach dem Abendessen gibt es noch ein paar Informationen über den Ablauf der nächsten Tage, dann geht es mit Vorfreude auf die ersten Wanderungen ins Bett.
Tag 2, Dienstag, 13. Oktober: Monte Rosso
Zur moderaten Startzeit um 9:30 Uhr trifft sich die Gruppe vor dem Hotel. Heute geht es direkt von Suna aus los - den Hausberg des Ortes, Monte Rosso, als Ziel vor Augen. Die ersten Meter wandern wir durch die verwinkelten Gassen und über die lauschigen Plätze von Suna. Der Ort gehört zur Gemeinde Verbania, deren größte Ortsteile Pallanza und Intra in der Nähe liegen.
Schon bald geht die Wanderroute in eine Mulatiera, einen Eselspfad, über. Dieser windet sich zuerst durch Gärten, später durch Kastanienwald den Südhang des Monte Rosso hinauf. Die spätsommerliche Sonne scheint durch das schon leicht gelb, rot und braun gefärbte Laub, und immer wieder werden tolle Blicke auf den Lago Maggiore frei.
![Wandern Lago Maggiore](../bilder/alpen-italien/lago-maggiore-10-2020/index_files/vlb_images1/lago_maggiore_201012_3460.jpg)
Am späten Vormittag erreichen wir den kleinen Ort Cavandone. Hierhin wurden früher die Leprakranken aus Verbania abgeschoben. Heute ist dies aber ein schmuckes Bergdörfchen mit gefühlvoll restaurierten Häusern und Gassen.
Hinter dem Ort geht es weiter über Eselswege, aber die Steigungen lassen nach. Nur zum Schluss gibt es noch mal einen kleinen Aufschwung zum Gipfel des Monte Rosso (687 m). Dieser ist kaum so, wie man sich einen Gipfel vorstellt. Oben auf dem Berg steht ein Bauernhof (Agriturismo), der auch Unterkünfte anbietet. Trotzdem findet sich eine Wiese, auf der bei fantastischem Blick auf die schneebedeckten Schweizer Berge das Picknick eingenommen wird. Leider kommen noch ungebetene Mitesser dazu: Mehrere Pferde stecken ihre Nase in Rucksäcke, die sie nichts angehen. So wird das Picknick auf der anderen Seite des Zaunes beendet, bevor es wieder hinunter geht.
Der Abstieg beginnt sanft, wird dann aber recht steil. Die schmalen Pfade wären sowieso schon eine kleine Herausforderung, aber durch die Stürme der letzten Wochen sind viele Bäume entwurzelt und liegen wie Mikadostäbe kreuz und quer über den Weg. Darunter hindurch und darüber hinweg, ab und zu kleine Umwege nehmend, überwinden wir aber auch diese Hindernisse.
Zum Schluss tauchen wir wieder in die Gartenlandschaft ein, bevor wir das das Zentrum von Suna wieder erreichen. Direkt hier am Bootsanleger nutzen wir das spätsommerlich sonnige Wetter, um Kaffee, Kuchen und Aperol Spritz zu testen... natürlich nur aus wissenschaftlichen Gründen.
Monte Rosso: GPS-Track, Karte & Profil
Tag 3, Mittwoch, 14. Oktober: Cannobio - Cannero
Um 9:00 Uhr holt uns der gemietete Bus vor dem Hotel ab und bringt uns nach Cannobio. Der Ort liegt nicht weit von der Schweizer Grenze entfernt. Wir starten an seinem nördlichen Ende, um auf einem Spaziergang entlang der attraktiven Promenade einen Eindruck von diesem schönen Städtchen zu bekommen. Rechts stehen mächtige historische Häuserfronten, links schaukeln Segelboote auf dem Wasser und dahinter geht der Blick auf die Berge.
Durch den Ortskern biegen wir dann ab ins Landesinnere. Stetig bergauf windet sich wieder ein Maultierpfad durch einen abwechslungsreichen Laubwald. Die Blicke gehen zuerst zurück und hinunter auf Cannobio, später auf das gegenüberliegende Ufer mit Maccagno und Luino. Nach 250 m Aufstieg erreichen wir das Mühlendorf Molineggi. Hier haben die Bewohner früher das Getreide für die weiter oben liegenden Orte gemahlen. Heute ist dies ein idyllischer Platz mit liebevoll restaurierten Häusern.
![Zwischen Cannobio und Cannero](../bilder/alpen-italien/lago-maggiore-10-2020/index_files/vlb_images1/lago_maggiore_201012_3542.jpg)
Weiter geht es über Waldpfade, die auch immer wieder tolle Aussichten bieten, bis in das Bergdorf Viggiona. Hier rasten wir an der Kirche, wo wir ein paar Bänke im Schatten und eine Mauer in der Sonne finden. Erstaunlicherweise verfügte dieses kleine Gebirgsdorf über eine mächtige Kirche, von der vor allem der riesige Turm beeindruckt. Durch die schmalen Gassen geht es dann weiter und aus dem Ort hinaus. Nun folgt ein Stück Asphalt, von dem aus sich aber wieder tolle Ausblicke ergeben.
Die Höhe ist im Prinzip erreicht, und es geht nun eher sanft auf und ab. So erreichen wir an der Kirche Santa Maria del Büri den Rand der Doppelsiedlung Trarego-Gheglio. Auch hier fasziniert wieder die Mischung aus schmalen Gassen im Dorf und wilder Natur direkt an den Ortsrändern.
Ein weiteres Stück Asphalt schneiden wir ab und steigen durch ein wunderschönes Tälchen hinab. Später geht der Weg über in weite Serpentinen, über die wir den Ortsrand von Cannero erreichen. Nachdem wir die Staatsstraße überquert haben, tauchen wir tief in die Gassen der mittelalterlichen Stadt ein. Wir wandern hinunter zum alten Hafen, an dem auch das nette Kaffee Tre Re direkt am Wasser und in der Sonne liegt.
Nach einer entspannten Einkehr bei Kaffee und Kuchen schlendern wir noch etwas die Promenade entlang, vorbei am zweiten Hafen, und dann bis zum Campingplatz, in dessen Nähe uns der Bus erwartet.
Cannobio - Viggiona - Trarego - Cannero: GPS-Track, Karte & Profil
Tag 4, Donnerstag, 15. Oktober: Pallanza & Intra
Heute ist der erste offiziell wanderfreie Tag. Manche aus der Gruppe stricken ihr eigenes Programm, andere wandern mit Andreas die Küste entlang nach Intra. Leider ist das Wetter, sagen wir, suboptimal. In Nieselregen wirkt die eigentlich sehr interessante Stadt doch etwas trüb.
![Intra (Verbania), Lago Maggiore](../bilder/alpen-italien/lago-maggiore-10-2020/index_files/vlb_images1/lago_maggiore_201012_3705.jpg)
Der Rundgang endet am Hauptplatz von Intra. Von hier aus fahren die Stadtbesucher mit unterschiedlichen Bussen zurück oder gehen zu Fuß zurück zum Hotel.
GPS-Track, Karte & Profil
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