Die Auswirkungen der Trockenjahre und der Corona-Zeit im Harz
Wandern

Der Harz hat sich in den letzten Jahren sehr stark verändert. Zuerst revolutionierten die drei Trockenjahre 2018 bis 2020 das Landschaftsbild. Dann folgte die Coronazeit und veränderte die Besucherströme. Das ist alles nicht problematisch, aber wenn man im Harz wandern will, sollte man sich auf die veränderten Gegebenheiten einstellen.

Wandern im Harz

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Die Trockenheit und ihre Folgen

Die Harzlandschaft bestand in weiten Teilen aus Fichtenforsten. Man könnte auch sagen Plantagen. Diese Landschaften haben wenig mit einem wirklichen Wald zu tun, auch, wenn das immer wieder von einigen Zeitgenossen behauptet wird. In diesem Monokulturen ist weder die Pflanzen-, noch die Tierwelt sonderlich artenreich. Und wie man aktuell sieht, sind diese Forsten auch nicht sonderlich widerstandsfähig.

Im Nationalpark lässt man daher schon lange die Natur fast komplett in Ruhe. Hier kann man beobachten was passiert, nachdem der Fichtenforst vom Waldsterben betroffen ist, vom Borkenkäfer heimgesucht wird, von Stürmen umgeblasen wird oder nachdem alles zusammen eintrifft. Wenige Jahre später entsteht hier (fast) von allein ein stabiler, artenreicher Mischwald, in dem viele Pflanzen und Tiere ihre Heimat wiederfinden.

Von daher sollte man sich auch über die Waldentwicklung im Harz - bei allen dramatischen wirtschaftlichen Einbußen für die Forstwirtschaft - als Wanderer nicht allzu große Sorgen machen. Viele Routen sind sogar mittlerweile deutlich attraktiver geworden. Man sieht heute z.B. viele Felsen, die vorher in dichten Fichtendickicht nicht zu sehen waren. Es öffnen sich vielerorts tolle Aussichten, wo vorher nur dunkle Tristesse herrschte.

Wandern im Harz

Das Spannende ist, in den nächsten Jahren wird sich die Landschaft weiter verändern. Ich hoffe, mit einer angepassten und wirklich nachhaltigen Forstwirtschaft, die eine vielfältige Harzlandschaft ermöglicht, wo vorher nur Plantagen standen.

Für den Wanderer im Harz hat das aber einige Folgen. Da viele von den geschädigten oder abgestorbenen Fichten noch stehen, droht bei starkem Wind und Sturm besondere Gefahr. Zu diesen Zeiten sollte man die Wälder im Harz meiden, da immer wieder Fichten vom Wind umgeworfen werden oder einzelne abgestorbene Äste herabfallen können.

Durch die großen Flächen abgestorbener Bäume ist auch die Holzwirtschaft im Harz zur Zeit sehr aktiv. Immer wieder werden Wanderrouten gesperrt, da dort größere Holzentnahmemaßnahmen stattfinden. Der Nationalpark Harz hat eine eigene Seite, auf der er seine Wegsperrungen veröffentlicht. In anderen Regionen fragt man am besten bei der örtlichen Touristinformation nach oder beim zuständigen Forstamt.

Die Folgen von Corona für Besucherströme im Harz

Die Folgen der Corona-Pandemie für die Besucherströme im Harz sind deutlich zu erkennen. Wo langfristig die Reise hin geht, ist aber noch völlig offen. Mehr dazu siehe unter > Besucherströme im Harz