Ammergauer Alpen: Grat-touren im Ammergebirge
Wandern

Drei attraktive Tagestouren über aussichtsreiche Grate im Ammergebirge.

Ammergebirge

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Allgemeines & Spezielles

Ein besonderes Schmankerl im Ammergebirge sind diverse Touren über hohe Grate, die man in einem Tag absolvieren kann. Nach - zugegeben - dem einen oder anderen Höhenmeter ist man spätnachmittags wieder unten im idyllischen Teil der Ammer. Ein guter Standort für die hier empfohlenen Touren ist das Graswangtal.

Trotz der moderaten Höhe in der Ammergauer Alpen sind die Gipfel und Gratbereiche ausgesprochen abenteuerlich und spektakulär. Dazu kommen phantastische Aussichten in alle Richtungen, ins Ammertal, ins bayerische Alpenvorland und natürlich auch auf die höheren Alpen-Ketten. Besonders das Wettersteingebirge mit der Zugspitze kommen immer wieder in Sicht, aber der Blick geht wesentlich weiter auf den fernen Alpenhauptkamm.

Besteigung der Kreuzspitze über den Kuchelberggrat

Die Wanderung startet man am besten zwischen Graswang und Linderhof. Der Wanderparkplatz liegt dort, wo der Ellmaubach die Straße unterquert. Dann geht es taleinwärts Richtung Kuchelbergkopf.

Auf einer Wiese bei etwa 1010 Meter Höhe biegt man rechts ab. Dieser Steig ist unbeschildert. Dann wandert man an der Kuchelberg Diensthütte vorbei hinauf bis auf den Grat. Über die Kuchelbergspitze steigt der Bergwanderer dann hinauf zur Kreuzspitze (2185 m).

Ammergebirge

Für den Rückweg steigt man zurück zur Scharte und wendet sich dann rechts ab Richtung Kuchelbach. Weiter hinab geht es bis zur Forststraße, der man talauswärts zurück zum Wanderparkplatz folgt.

Die gesamte Tour dauert etwa 9 Stunden reine Gehzeit. Knapp 1500 Höhenmeter im Aufstieg und im Abstieg wollen überwunden werden. Die Anforderungen liegen bei T3, es gibt ein paar Kletterstellen I. Hier und da sind Teilstücke per Drahtseil versichert.

Überschreitung der Geierköpfe

Die Tour startet am Wanderparkplatz an der Grenze zu Österreich. Über Neualpgries und Neualpsattel steigt man Richtung westlicher Geierkopf. Oberhalb der Latschenstufe geht es weglos hinauf zum Grat. Dort hält der Bergsteiger sich links Richtung Hauptgipfel. Hier liegt die Schlüsselstelle der Tour in einer schmalen Felsspalte (Schwierigkeit Klettern I bis II).

In der darauf folgenden großen Scharte geht es links etwas hinab und unterhalb des Grats weiter. Bei einem Steinmännchen führt die Route wieder auf den Grat hinauf und weiter zum Hauptgipfel der Geierköpfe (2161 m).

Nach dem Gipfelgenuss führt die Route weiter zum Westgipfel und dann wieder ins Tal hinab. Die Wegweiser zeigen links die Richtung Neualpgries an. Nächste Station ist der Neualpsattel, von hier geht es entlang der Aufstiegsroute wieder zurück.

Die Gehzeit liegt bei 8:30 Stunden, 1250 Höhenmeter wollen im Aufstieg und im Abstieg überwunden werden. Die Ansprüche an den Bergsteiger liegen bei T4 bis T5, leichte Kletterstellen I bis II müssen bewältigt werden. Ein guter Orientierungssinn ist wichtig, da die Route teils weglos und unmarkiert ist.

Ammergebirge

Wanden & Trekking. Leichtere Variante:

Wer es einfacher mag, der kann auch nach dem Neualpsattel statt auf den Grat zu kraxeln dem markierten Steig zum Westlichen Geierkopf folgen. Von dort aus wäre ein Abstecher zum Mittelgipfel über den Grad möglich. Zurück geht es dann auf dem Hinweg. Für diese Variante liegt der Zeitaufwand ebenfalls bei 8:30 Stunden, 1200 Höhenmeter werden absolviert. Ohne den Mittelgipfel spart man eine Stunde und 100 Höhenmeter. Die Anforderungen liegen bei T4 mit Kletterstellen I, ohne Mittelgipfel bei T3.

Die Überschreitung der Notkarspitze und der Felderköpfe

Ausgangspunkt für diese Tour ist der Parkplatz Ettaler Mühle. Der Bergsteiger wandert hinauf zur Notkarspitze und weiter durchs Hasenjöchl. Dort geht es unbeschildert geradeaus weiter auf den Brünstelskopf Hauptgipfel zu. Vorsicht, nicht links Richtung Kreuzgipfel geraten!

Notkarspitze mit Ettal

Weiter geht's über die Felderköpfe und am Grat über den Windstierlkopf in den nächsten Sattel, auf das Kienjoch und wieder zurück in den Sattel. Von hier aus steigt man bergab zur Kuhalm und wandert dann am Kuhalmbach Richtung Graswang talauswärts. Unten im Graswangtal geht es dann nach rechts zurück zur Ettaler Mühle.

Diese Tour benötigt 9:30 Stunden Gehzeit und 1800 Höhenmeter im Aufstieg und Abstieg. Lässt man das Kienjoch weg, spart man eine Stunde und 200 Höhenmeter. Die Schwierigkeiten liegen bei T3, die Route ist zum Teil unmarkiert, daher ist auch Orientierungssinn von Nöten.

Links

In der Zeitschrift Panorama vom Deutschen Alpenverein (5/2020) wird auch über diese Touren berichtet.