Camping­urlaub im PKW

Der Kombi, Hochdachkombi, Kasten- oder Geländewagen als Basislager beim Wandern und Reisen.

Lieber einfach, flexibel, preiswert und naturnah Camping erleben, statt in großen Kisten auf organisierte Stellplätze angewiesen zu sein?

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Campingurlaub boomt, und durch die Corona-Zeit wurde dieser Boom noch einmal ordentlich befeuert. Viele Menschen haben sich zwischenzeitlich ein Wohnmobil gekauft und die Zahl der Wohnmobile, die in Europa unterwegs sind, ist nicht nur größer geworden, sondern auch die rollenden Eigenheime selbst werden immer größer.  Das führt dazu, dass der Traum von Freiheit und Abenteuer in der Realität oft nicht mehr so leicht umgesetzt werden kann, wie man sich das eigentlich wünscht.

An vielen Stellen ist das Parken mit Wohnmobilen nicht erlaubt und anderswo ist für die großen Fahrzeuge schlicht nicht genug Platz. So ist man dann doch häufig wieder auf einen organisierten Campingplatz oder Wohnmobilstellplätze angewiesen. Dabei wollte man doch eigentlich frei und unabhängig in der Natur leben ...

PKW statt Wohnmobil?

Ich will mich hier gar nicht gegen Wohnmobil-Urlaub und Wohnmobilkauf aussprechen. Ich habe selbst schon tolle Reisen gemacht, auf denen das etwas größere Wohnmobil das optimale Basislager gewesen ist. Man sollte sich aber vorher überlegen, ob die Investition in ein Wohnmobil wirklich das ermöglicht, was man sich erträumt. Aber schließlich gibt es ja auch noch Länder in Europa, wo man mit dem Wohnmobil wirklich relativ flexibel sein kann.  

Für alle anderen Regionen oder für Reisetypen, die wirklich unabhängig, frei und nah an der Natur sein wollen, gibt es ja immer noch die Möglichkeit, statt mit einem großen Wohnmobil mit einem Pkw Kombi oder einem kleineren Kastenwagen unterwegs zu sein. Damit kann man fast überall parken, findet immer Platz und fällt in fremden Ländern auch nicht sofort auf. Allerdings ist der Komfort natürlich bei weitem nicht so hoch wie im Wohnmobil. Trotzdem gibt es auch in diesem Bereich schon viele gute Ideen, die den Urlaub im Kombi,  im Kastenwagen oder im Geländewagen komfortabler gestalten können.

Passt die Ausbauanleitung zu meinen Bedürfnissen?

Für viele gängige Fahrzeuge wie den Passat Kombi oder die diversen Hochdachkombis von  VW Caddy bis Daccia Lodgy gibt es mittlerweile Bauanleitungen für Betten, Kücheneinheiten und Staufächer. Auch der eigenen Fantasie sind nur wenige Grenzen gesetzt, die meist im  Raumangebote der jeweiligen Fahrzeuge liegen. 

Entscheidet man sich für einen Ausbau, dann sollte man sich vorher gut überlegen, wie man den gestaltet. Was zuerst am grünen Tisch sinnvoll erscheint, oder was einen an der Bauanleitung im Internet begeistert, muss nicht unbedingt zur eigenen Reisepraxis passen.  Das merkt man aber oft erst, wenn man unterwegs ist.

Viele neigen z.B. dazu -  und auch die meisten Einbauanleitungen sehen das so vor - alle Komponenten möglichst kompakt und fest im Fahrzeug zu montieren. In meiner Reisepraxis hat sich aber bewährt, die verschiedenen Komponenten auch unabhängig vom Fahrzeug benutzen zu können. So bin ich mit einer Kochkiste, die ich auch mal zum nächsten Picknicktisch oder an den Strand tragen kann, deutlich flexibler, als wenn ich wie bei den meisten Einbauvorschlägen immer direkt am oder im Auto kochen muss.

Auch die Staufächer kann ich leichter durchsuchen oder reinigen, oder entfernen und für anderes Platz schaffen, wenn ich das entsprechende Element mal schnell aus dem Auto herausnehmen kann und ich nicht immer durch die Enge des ausgebauten Kombis kriechen muss.

Einfach ist oft besser - und billiger sowieso

Schaumstoffmatte statt komplizierter Bettensysteme

Bei vielen Bauanleitungen für Betten, die in einen Kombi oder einen Kastenwagen passen sollen, habe ich mich über die oft sehr komplexen Systeme gewundert. Ich bin immer noch am besten damit gefahren, mit einfachen Mitteln eine ebene Fläche zu erzeugen, wenn die nicht sowieso schon - wie die Ladefläche beim Kombi - vorhanden ist. Darauf packe ich eine Schaumstoffmatratze aus dem Baumarkt, die ich mit dem Teppichmesser genau den Umrissen des Innenraums angepasst habe. Dann kommt noch ein Spannbettlaken drüber und fertig ist das Bett. Simpel, billig und schnell ein- oder ausgebaut.

Kunststoffmatten statt Vorhänge

Früher habe ich bei meinen VW Bussen und Kombis oft mühsam Aufhänge-Konstruktionen für Vorhänge gebaut, damit ich auch auf beleuchteten Parkplätzen nachts gut schlafen kann und damit nicht jeder ins Auto schauen kann, der gerade zufällig vorbeikommt. Heute geht das einfacher, indem man aus einer dünnen Kunststofflage oder vielleicht einem dünnen Schaumstoff (wie der, der manchmal bei Isomatten verwendet) wird ein Stück ausschneidet, das genau auf das Fenster passt.

An vier oder sechs Stellen klebe ich dann ein kleines Stück Klettverschluss auf. Den kann man selbstklebend günstig kaufen und zurechtschneiden. Den dazugehörigen weichen Filz als Gegenstück klebe ich an den entsprechenden Stellen auf das Fenster. So kann ich abends mit einem Griff die  Kunststoffmatte auf das Fenster drücken und es wird licht- und blickdicht. 

Wichtig ist nur darauf zu achten, dass man nicht den Klettverschluss auf das Fenster klebt und den Filz auf den Kunststoff, denn dann kann man schnell mal mit Pullover oder ähnlichem am Klettverschluss hängen bleiben, während man im Auto herumkramt.

Auch Duschen geht ohne Zuschauer

Im Campingzubehör findet man mittlerweile auch viele interessante Ideen, die die Touren im eigenen Kombi komfortabler machen. So gibt es z.B. von Anees ein Outdoor Duschzelt, in dem man aufrecht stehen und das man am Auto anbringen kann. Dieses Vorzelt ist leicht aufzustellen, sogar mit Beleuchtung ausgestattet, von allen Seiten blickdicht und als Dusche gut durchdacht. Man kann es genauso gut auch als Toilettenzelt verwenden, wenn man es durch eine mobile Campingtoilette ergänzt.

Weitere Ideen

Andere Hersteller haben Klapptische konstruiert, die man einfach an die Kopfstützen der Vordersitze anhängen kann. So kann man bequem auf der hinteren Sitzbank sitzend diese Tische benutzen, sie dann wieder verstauen und die Rückenlehne umklappen, wenn das Abendessen vorbei ist und man die Liegefläche braucht.

Sogar ganze Vorzelte für PKWs gibt es. Die sind nach dem gleichen Prinzip konstruiert wie die großen Vorzelte bei Wohnwagen. Hier sollte man sich aber überlegen, ob man nicht vielleicht flexibler bleiben will, indem man sich ein separates Zelt neben das Auto stellt.

Fazit

Ihr seht, im Bereich Urlaub im Kombi, Hochdachkombi oder Kastenwagen gibt es jede Menge Möglichkeiten, den Aufenthalt komfortabel zu gestalten. So wird das Auto zum Basislager für Wanderungen oder andere Outdoor-Touren.

Mit einer den persönlichen Vorstellungen angepassten Planung, etwas Fantasie und etwas Recherche nach hilfreichen Ideen im Internet macht man aus seinem Kombi ein brauchbares Miniatur-Wohnmobil, mit dem man die Freiheit und Flexibilität umsetzen kann, die man sich erträumt.

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