NORDLAND-FLORA: die Pflanzen auf Island, Grönland und in Skandinavien
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Pflanzen: Die Flora im hohen Norden |
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Pflanzenwelt in FließtextDie Pflanzenwelt ist nordeuropäisch-alpin. Tundrapflanzen und Pflanzen, die wir auch in den Alpen finden, prägen das Bild. Sie ertragen extreme Bedingungen und eine kurze Vegetationsperiode (2-4 Monate). Die Vegetationsgrenze liegt in der Höhe von 300 - 400 m. Blumen, Gräser, Moose, Kräuter, Flechten, Beeren und Pilze sind weit verbreitet.
Flechten gelten als die Pionierpflanzen an bisher unbesiedelten Standorten, z. B. nach dem Rückzug eines Gletschers oder auf jungen Lavagesteinen. Sie sind sehr genügsam, wurzellos und trockenresistent. Wasser wird über die Oberfläche aufgenommen, fast alle Substrate (von Böden kann man an diesen Standorten nicht sprechen) können besiedelt werden. Flechten beginnen nach dem Winter früher mit dem Wachstum als andere Pflanzen, wachsen aber sehr langsam. Die Geographenflechte kann zur Altersbestimmung von Moränen herangezogen werden, sie braucht 60 Jahre für einen Quadratzentimeter. Flechten werden sehr alt, über 4000 Jahre. Bei den Blütenpflanzen findet man Anpassungen an Kälte, Wind und Trockenheit, z. B. durch Rosetten- und Polsterwuchs. Sie schaffen sich in ihrem eigenen Gesträuch ein günstiges Kleinklima, das einige Grad wärmer sein kann als die Umgebung (Bsp. Stengelloses Leimkraut). Reduzierte Blattflächen, dicke Blatthäute, flaumig behaarte Stängel und Blätter sind ebenfalls Zeichen dieser Anpassung. Sie geben Schutz gegen Feuchtigkeitsverlust und dienen als Wärmespeicher. Blütenpflanzen meist mehrjährig. Silberwurz wird 100 Jahre alt, aber nur 8-10 cm hoch. Viele Pflanzen sind lebend gebärend (Pseudoviviparie). Sie bilden Brutknöllchen, in denen junge Pflanzen vorkeimen und dann auf den Boden herabfallen (z. B. Knöllchenknöterich, Steinbrecharten, viele Gräser). Der Einfluss der Schneedecke auf die Flora ist oft entscheidend. Ist sie zu niedrig gibt es zu wenig Schutz vor Kälte und Austrocknung. Ist sie zu hoch resultieren lange Abtauzeiten und verkürzen die Vegetationsperiode. Mit kurzen Vegetationsperioden kommen Krautweide, Moose und Flechten am besten zurecht. Schneefreie Windblößen führen zu Zerstörung durch verblasene Eiskristalle. Außerdem leidet die Pflanze dort unter Kälte und Trockenstress im Frühjahr, da der Boden dann noch gefroren ist, die Pflanzen aber schon voll der Sonne ausgesetzt sind. Man findet zahlreiche Steinbrecharten und auch diverse Unterarten des Leimkrauts. Stengelloses Leimkraut ist weit verbreitet und d as Aufgeblasene Leimkraut ist eine der ersten Blütenpflanzen, die junge Lavafelder besiedeln, und daher viel im Hochland zu finden. Doldengewächse sind an feuchten Bachrändern und Seeufern verbreitet, besonders beliebt ist der Engelwurz, den man traditionell auch zur Teeherstellung und als Heilkraut kennt. Auf den Hofwiesen blüht viel Löwenzahn und in den Bergen das Alpenröschen. Die im Juni in großer Menge violett blühenden Lupinen (vor allem die Alaska-Lupine) wurden nach dem Zweiten Weltkrieg besonders auf Island mit Flugzeugen ausgesät und sind daher an vielen Stellen zu finden. Sie fixieren mit ihrem dichten Wurzelwerk den tonarmen und dadurch stark der Windverwehung ausgesetzten Mutter- und Wüstenboden und dienen damit der Stickstoffanreicherung und dem Kampf gegen die Erosion. Außerdem wurden Dünengräser, vor allem Strandhafer, gesät, um der Winderosion zu begegnen. An warmen Quellen und Bächen stößt man häufig auf eine üppige Vegetation, vorausgesetzt die Beschaffenheit des Bodens lässt dies zu. Die Erdwärme und das auf natürliche Weise aufgeheizte Wasser nutzt man in Island auch für Gewächshäuser. Aus diesem Grund wachsen knapp unterhalb des Polarkreises sogar Bananen - die nördlichsten der Welt -, aber auch verschiedene Schnittblumen und auch Weinreben werden hier gezüchtet. Island
Auffallend für den Mitteleuropäer ist der Mangel an Wäldern. Zur Zeit der Landnahme war dies anders, etwa 20 % des Landes waren bewaldet, die alten Chroniken berichten gar, das Land sei "von der Küste bis in die Berge" bewaldet gewesen. Vor allem traf man ausgedehnte Birkenwälder an. Durch Nutzung für Feuerholz, Holzkohleproduktion und Rodung zur Gewinnung von Weiden verschwanden diese Wälder jedoch bereits in den ersten Jahrhunderten der Besiedlung. Die intensive Haltung vor allem von Schafen ließ die Sprösslinge nicht mehr nach wachsen. Nur spärliche Reste der niedrig wachsenden Moorbirkenwälder überlebten, diese sind allerdings wunderschön und werden gern von Isländern und Touristen besucht. In der Thorsmörk im Süden, am See Lögurinn/Lagarfljót in Ostisland, dem Vaglaskógur (im Norden südlich von Akureyri) sowie in den Westfjorden findet man noch ausgedehnte Waldflächen. Sie bestehen aus Birken, Ebereschen und Wollweide. Heute bemüht man sich um Wiederaufforstung des Landes. Vor allem im Norden und Osten, aber auch in der Thorsmörk hat man hierbei schon Erfolge erzielt. Bauholz wird traditionell aus Norwegen eingeführt oder es werden geeignete Stücke des Treibholzes zu allerlei Zimmer- und Tischlerarbeiten benutzt. Letzteres stammt meist aus Sibirien, wo die großen Flüsse bei ihren jährlichen Frühjahrsüberschwemmungen riesige Teile der Taigabewaldung ins Nordpolarmeer reißen. Die Stämme treiben dann mit dem Polarstrom nach Island. |
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Pflanzen-Welt des Nordens in Stichworten |
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Pflanzenwelt nordeuropäisch-alpin, Tundrapflanzen. Extreme Bedingungen, 2-4 Monate Vegetationsperiode, Vegetationsgrenze bei 300-400 m Blumen, Gräser, Moose, Kräuter, Flechten, Beeren, Pilze
Flechten als Pionierpflanzen, wurzellos, trockenresistent, Wasser wird über die Oberfläche aufgenommen, fast alle Substrate können besiedelt werden. Flechten beginnen nach Winter früher mit dem Wachstum als andere Pflanzen, wachsen sehr langsam (Geographenflechte zur Altersbestimmung von Moränen, 1 qcm in 60 Jahren. Langsamer Wiederaufbau nach Zerstörung von Flechtenvegetationsdecke.) und werden sehr alt (auf Grönland über 4000 Jahre). Blütenpflanzen: Anpassung an Kälte, Wind und Trockenheit durch Rosetten- und Polsterwuchs. Dort günstiges Kleinklima, einige Grad wärmer. Bsp. Stengelloses Leimkraut. Reduzierte Blattflächen, dicke Blatthäute, flaumig behaarte Stengel und Blätter. Schutz gegen Feuchtigkeitsverlust und als Wärmespeicher. Blütenpflanzen meist mehrjährig. Silberwurz wird 100 Jahre alt, aber nur 8-10 cm hoch. Viele Pflanzen lebendgebärend (Pseudoviviparie: Brutknöllchen, in denen junge Pflanzen vorkeimen und dann herabfallen), Bsp. Knöllchenknöterich, Steinbrecharten, viele Gräser. Einfluß der Schneedecke: zu niedrig = zu wenig Schutz vor Kälte und Austrocknung, zu hoch = lange Abtauzeiten verkürzen Vegetationsperiode. Mit kurzen Vegetationsperioden kommen Krautweide, Moose und Flechten am besten klar. Schneefreie Windblößen führen zu Zerstörung durch verblasene Eiskristalle, Kälte und Trockenstress im Frühjahr, da Boden dann noch gefroren, aber Pflanzen schon der Sonne ausgesetzt. Lupinen wurden großflächig aus Flugzeug gesät, sind daher an vielen Stellen zu finden. |
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Häufig anzutreffende Pflanzen Island, Grönland, Skandinavien |
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Häufig zu sehende Pflanzen (Liste) Einblütiges bzw. Aufgeblasenes
Leimkraut
Pflanzen Islands, Grönlands und Nordskandinaviens mit Fotos und Stichworten
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Literatur Pflanzen Skandinavien |
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Skandinavien - Pflanzen im Fjäll: Bestimmungsbuch für Gebirgsflora Tier- und Pflanzenführer Skandinavien: 190 Tiere und 60 Pflanzen |
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